Tomasz
Well-Known Member
3 Tausend Kilometer in 3 Wochen mit dem Zelt durch Norwegen
Hier geht’s zum Reisebericht:
http://www.anglerboard.de/board/showthread.php?t=217895
http://www.anglerboard.de/board/showthread.php?t=218099
http://www.anglerboard.de/board/showthread.php?t=218184
Ein paar Tipps für die Reiseplanung.
Wenn man entspannt fahren will, sollte man sich nicht viel mehr als 300 km am Tag vornehmen. Die Geschwindigkeitsbegrenzungen, die Berge und die Fjorde drücken unheimlich auf das Tempo. Im Schnitt schafft man bei entspannter Fahrt über Land ca. 50 km in einer Stunde.
http://img9.*ih.us/img9/1388/image553r.jpg
Auf solchen Straße kommt man nur langsam vorwärts. Daher sollte man das Tagesziel nicht zu hoch ansetzen (Lysefjord).
Die manuellen Mautstellen wurden in diesem Jahr mehr und mehr durch das elektronische Bezahlsystem ersetzt (AutoPASS). Dazu ist nach unserer Auskunft entweder eine vorherige Registrierung bei http://www.autopass.no/Besucher notwendig oder man bekommt nach dem scannen des Kfz-Kennzeichens die Rechnung ohne zusätzliche Gebühren zugeschickt. Dies kann aber auch ein Übersetzungsfehler sein, jedenfalls haben wir auch nach fast einem Jahr bislang keine Rechnungen erhalten und sind an allen AutoPASS-Stationen durchgerauscht. http://www.visitnorway.com/de/Artic...r-Reise/MautstraBen-und-AutoPASS-in-Norwegen/. Beim nächsten Mal werde ich mich jedenfalls online registrieren lassen, um dieses Problem los zu sein. Wenn man doch noch auf manuellen Stationen trifft, sollte man immer ein paar passende Münzen im Auto liegen haben.
Außerdem ist es empfehlenswert sich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen zu halten. Oft sind die Fotoboxen zwar vorher angekündigt, aber sollte man sich nicht darauf verlassen. Die Strafen sind jedenfalls gewaltig und wir haben auch einen Norweger getroffen, der deswegen eingesessen hat. Die Höchstgeschwindigkeiten innerhalb von Ortschaften beträgt 50 km/h. Ansonsten 80 km/h soweit nicht anders angezeigt. In Norwegen ist das Fahren mit Licht auch tagsüber Pflicht. Wir hatten uns dazu einen Aufkleber auf das Lenkrad gemacht, um das Licht nicht zu vergessen.
http://www.visitnorway.com/de/Articles/Theme/Transport/Mit-dem-Auto-unterwegs-in-Norwegen-/
Große Essensvorräte oder etwa Gaskartuschen zu bunkern ist eigentlich nicht notwendig, da es in fast jedem kleinen Ort Einkaufsmöglichkeiten gibt. Die Supermärkte haben dabei in der Regel von Montag bis Sonnabend kundenfreundliche Öffnungszeiten. Aber auch an fast jeder Tanke bekommt man nahezu rund um die Uhr das Wichtigste zu kaufen, ohne wie in Deutschland gleich den doppelten Preis zu bezahlen.
Brot sollte man vor dem Kauf einem „Drucktest“ unterziehen. Ist es zu weich, lässt man besser die Finger davon. Aber mit ein wenig Suche, bekommt man auch in Norwegen leckeres Brot.
http://img59.*ih.us/img59/7388/fladenbrot.jpg
Fladenbrot für unterwegs
Nicht zu verachten sind auch typisch norwegische Spezialitäten wie verschiedene Käsesorten (z.B. brauner Caramelkäse von der Ziege) oder Räucherwaren wie Lammschinken (Fenalar). Natürlich stehen auch Meeresprodukte wie Rekker oder Gravadlachs hoch im Kurs. Für unterwegs ist es zudem gut immer etwas von den verschiedenen Fladenbroten dabei zu haben. Marmeladen sind viel fruchtiger und leckerer als wir es kennen und auch Milchprodukte wie Joghurts sollte man probieren. Es gibt aber auch Sachen, von denen wir die Finger gelassen haben. Blutpudding z.B. Wer es mag, kann geräuchertes Walfleisch probieren. Ich fand es sehr sehr lecker.
http://img189.*ih.us/img189/2791/rekker.jpg
Rekker und andere Leckereien auf dem Fischmarkt in Bergen
http://img202.*ih.us/img202/276/walfleisch.jpg
Walfleisch gebeizt und geräuchert
Im Sommer kann man den Speiseplan mit selbst gesammelten Pilzen und Beeren bereichern. Auch wenn norwegische Kartoffeln und Erdbeeren teurer sind als die Importe aus Spanien oder Holland, so sind sie doch besonders aromatich und am günstigsten am Straßenrand direkt vom Bauern zu bekommen.
Statt eines Grills hatten wir einfach Grillkohle und einen Rost dabei. Es finden sich überall Steine, aus denen sich im Handumdrehen ein Grillgestell bauen lässt. Wir haben uns Polse (eine Art Wiener) gekauft, oder den selbstgefangenen Fisch gegrillt.
Selbst im Sommer sollte man im Hochland warme Kleidung dabei haben. Wir waren sogar froh über unsere Mützen und Wollhandschuhe. Regensachen und festes Schuhwerk sollten ebenfalls dabei sein, da das Wetter sehr schnell umschlagen kann und die Wanderwege oft auch durch feuchtes Terrain oder gar über Bachläufe gehen.
Den Wetterbericht der nächsten Tage haben wir den Tageszeitungen in Supermärkten und Tankstellen oder den Aushängen auf Campingplätzen und Touristeninformationen entnommen.
http://img12.*ih.us/img12/1201/vollschutz.jpg
Vollschutz gegen Plagegeister
Wilde oder gar gefährliche Tiere sind uns nicht begegnet. Allerdings haben Mücken und Gnitzen uns oft übel mitgespielt. Gegen Mücken helfen oft noch die bekannten Mittel wie Autan oder die härteren Substanzen unter Verwendung von DEET. Die Gnitzen hat all das nicht gestört. Bei denen hilft es nur sich flächendeckend zu bekleiden und dabei auch das Gesicht nicht auszusparen.
Ansonsten muss man auf Wildwechsel oder aber viel öfter auf Schafe oder Ziegen achten, die an den Straßenrändern weiden.
http://img13.*ih.us/img13/9821/image555z.jpg
Sind zwar keine wirklich wilden Tiere, aber sie waren wahnsinnig neugierig und als sie begannen den Spiegel anzuknabbern hat es uns gereicht.
In Norwegen gilt das Jedermannsrecht.
http://www.norwegen.no/en/News_and_events/oft_gefragt/camping/Ubersicht/jedermannsrecht/
Das bedeutet z.B. dass man sich in der Natur frei bewegen und auch campen darf, solange nichts anderes vorgeschrieben ist. Dieses Recht wird aber immer weiter durch private Vorschriften eingeschränkt. Dennoch kann man mit etwas Suche immer ein idyllisches Plätzchen am Gewässer finden. Dabei sollte man jedoch aus Gründen der Privatsphäre außerhalb der Sichtweite von Häusern, bzw. mindestens 150m von diesen entfernt bleiben oder aber dort vorher fragen. Wichtig ist es, den Platz auch wieder so zu verlassen, wie man ihn vorgefunden hat. Das Wildcampen funktioniert umso besser, je weiter man nach Norden oder in das dünnbesiedelte Landesinnere kommt. Außerdem sollte man wegen dem Verkehrslärm große Hauptstraßen meiden.
http://img23.*ih.us/img23/4770/wildcampen.jpg
Man muss zwar etwas suchen, aber abseits der Hauptstraßen kann man oft ein idyllisches Plätzchen zum wilden Campen finden. So wie hier am Sandfjord.
Gerade an der Südküste kann man in jeder kleinen Hafenstadt gegen eine geringe Gebühr duschen oder die Wäsche in Waschmaschinen waschen. Diese Sozialtrakte befinden sich direkt am Hafen und sind eigentlich für die anlegenden Wasserwanderer gedacht.
Die Akkus für Handys oder Kameras haben wir zwischendurch auf Campingplätzen aufgeladen.
Die skandinavische Camping Card ist nicht unbedingt erforderlich. Wir haben auf jedem Platz auf dem wir waren, das bezahlt wie alle anderen auch. Außerdem gibt es eine Vielzahl von schönen kleineren Plätzen, die nicht diesem Verbund angehören. Wir hatten dazu eine Straßenkarte, in der alle Plätze eingetragen waren.
Die größeren Campingplätze gehören einem Verbund an und finden sich hier:
http://www.camping.no/index_tysk.html
http://img703.*ih.us/img703/9223/image557.jpg
Zwischendurch mal auf einen kleinen Campingplatz zu gehen ist gut für eine warme Dusche und man kann die Akkus der Kameras und Handys aufladen (Goksöyr-Camping auf Runde).
http://img838.*ih.us/img838/390/image559z.jpg
Sollte es regnen oder man keine Lust haben das Zelt aufzubauen, kann man auf vielen Plätzen preiswert solche kleinen Hütten mieten (hier Vindedal Camping am Sognefjord).
Das Angeln im Meer und in den Fjorden ist für jedermann frei. Besonders gute Stellen zum Uferangeln findet man in kleineren Häfen und auf Molen. Ich hatte eine Mitchell Privileg in der Ausführung 2,70m und 15-70g Wurfgewicht dabei. An dieser leichten Rute machen auch Makrelen einen Heidenspaß.
http://img19.*ih.us/img19/6759/image561q.jpg
Man sollte von Ufer aus nicht mit allzu schwerem Gerät angeln. Ruten bis max. 100g Wurfgewicht reichen nach meiner Meinung völlig aus (Brücke über den Fisterford).
Das Pilken vom Ufer würde ich nicht empfehlen, da es wie wir mehrfach bei anderen Anglern beobachten konnten, nur zu „kapitalen“ Hängern und Abrissen führt. Als Köder habe ich Meerforellenblinker, Dorschblinker (z.B. den Elbe Torsk) und Gummis am Jighaken eingesetzt.
http://img804.*ih.us/img804/4005/image563.jpg
Schlanke Meerforellenköder wie dieser Möre-Silda sind vom Ufer aus Top-Köder auf Makrele, Polack, Hornhecht und Köhler ohne ständige Hänger und Abrisse zu provozieren.
http://img713.*ih.us/img713/8951/image565f.jpg
Auch grundnah geführte Gummis wie dieser Shaker von Lunker City fangen von Land aus super auf Dorsch, Knurrhahn und Lippfisch.
Aber auch das Angeln mit Fischfetzen oder Rekker auf Plattfische oder Hornhechte kann sehr erfolgreich sein. Für die meisten Meeresfische gelten staatlich festgesetzte Mindestmaße.
http://www.norwegen-portal.de/Angeltechniken/Meeresangeln/Lizenzen/Vorschriften.html
Für die Bachforellen hatte ich eine Berkley Pulse in 1,83m und 2-8g Wurfgewicht dabei. Mit der kurzen Rute kann man an den schmalen Bächen auch mal durchs Dickicht krauchen und die kleinen Spinner der Größe 0 bis 2 sowie die kleinen Blinker von Fladen und Elbe lassen sich damit hervorragend werfen.
http://img90.*ih.us/img90/337/image567.jpg
Mit einer kurzen und leichten Rute kommt man in unwegsamem Gelände besser zurecht als mit einem langen Knüppel.
Ein Teil der Köder habe ich mir in Norwegen gekauft. Die Mepps funktionieren aber genauso gut. Farbliche Vorlieben konnte ich dabei nicht feststellen. Silber, bronze, pink, Barschdekor… alle haben sie gefangen. Als Empfehlung für den Eidsvatnet wurden mir die Farben schwarz-gelb oder orange genannt.
So sahen meine Köder auf die Bachforellen aus. Man bekommt sie fast überall in Norwegen zu kaufen:
http://www.elbe.no/fisk/produkter/sluker/spinner/no
http://www.elbe.no/fisk/produkter/sluker/sluksett/no
http://viewer.zmags.com/publication/0777cb6d#/0777cb6d/114
Vom Ufer der Fjorde unschlagbar:
http://www.elbe.no/fisk/produkter/sluker/elbesluker/8429/no
http://www.elbe.no/fisk/produkter/sluker/sluksett/14022/no
Für die meisten Binnengwässer ist ab einem Alter von 16 Jahren eine Angelkarte erforderlich. Diese kostet je nach Gewässer am Tag ca. 50,- NOK. Am besten fragt man bei den Touristeninformationen, in Sportgeschäften oder auf Campingplätzen nach. An einigen Gewässern kann man die Berechtigung auch an ausgeschilderten Kassen des Vertrauens erwerben. Geregelte Mindestmaße scheint es in Binnengewässern nicht zu geben. Diese sind dann beim Kauf der Angelberechtigung zu erfragen.
Über einige Angelgewässer kann man sich hier informieren:
http://www.angelninnorwegen.eu/Binnenseeangeln.html
oder auch hier auf norwegisch zwar aber sehr informativ was Preise und Bedingungen angeht:
http://www.inatur.no/innlandsfiske/
Zur offiziellen Seite der Fischereibehörde geht’s hier lang:
http://www.fiskeridir.no/fiske-og-fangst/aktuelt/2009/0409/vil-frede-aal-i-norge
http://img546.*ih.us/img546/1246/image569.jpg
Auf solche hölzernen Kästen am Wasser muss man achten. Hier werden oft Angelkarten mit einer Kasse des Vertrauens verkauft (am Eidsvatnet).
Für das Angeln auf Lachse, Meerforellen und Meersaiblinge wird in Binnengewässern eine zusätzliche Gebühr von derzeit 210,- NOK im Jahr fällig. Weiter Hinweise zu den Vorschriften können hier entnommen werden:
http://www.norwegen-portal.de/Angeltechniken/Suesswasserangeln/Lizenzen/Vorschriften.html
Ich wünsche allen die eine solche Tour planen, viel Spaß und kommt voller interessanter Eindrücke zurück.
Gruß
Tomasz
Hier geht’s zum Reisebericht:
http://www.anglerboard.de/board/showthread.php?t=217895
http://www.anglerboard.de/board/showthread.php?t=218099
http://www.anglerboard.de/board/showthread.php?t=218184
Ein paar Tipps für die Reiseplanung.
Wenn man entspannt fahren will, sollte man sich nicht viel mehr als 300 km am Tag vornehmen. Die Geschwindigkeitsbegrenzungen, die Berge und die Fjorde drücken unheimlich auf das Tempo. Im Schnitt schafft man bei entspannter Fahrt über Land ca. 50 km in einer Stunde.
http://img9.*ih.us/img9/1388/image553r.jpg
Auf solchen Straße kommt man nur langsam vorwärts. Daher sollte man das Tagesziel nicht zu hoch ansetzen (Lysefjord).
Die manuellen Mautstellen wurden in diesem Jahr mehr und mehr durch das elektronische Bezahlsystem ersetzt (AutoPASS). Dazu ist nach unserer Auskunft entweder eine vorherige Registrierung bei http://www.autopass.no/Besucher notwendig oder man bekommt nach dem scannen des Kfz-Kennzeichens die Rechnung ohne zusätzliche Gebühren zugeschickt. Dies kann aber auch ein Übersetzungsfehler sein, jedenfalls haben wir auch nach fast einem Jahr bislang keine Rechnungen erhalten und sind an allen AutoPASS-Stationen durchgerauscht. http://www.visitnorway.com/de/Artic...r-Reise/MautstraBen-und-AutoPASS-in-Norwegen/. Beim nächsten Mal werde ich mich jedenfalls online registrieren lassen, um dieses Problem los zu sein. Wenn man doch noch auf manuellen Stationen trifft, sollte man immer ein paar passende Münzen im Auto liegen haben.
Außerdem ist es empfehlenswert sich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen zu halten. Oft sind die Fotoboxen zwar vorher angekündigt, aber sollte man sich nicht darauf verlassen. Die Strafen sind jedenfalls gewaltig und wir haben auch einen Norweger getroffen, der deswegen eingesessen hat. Die Höchstgeschwindigkeiten innerhalb von Ortschaften beträgt 50 km/h. Ansonsten 80 km/h soweit nicht anders angezeigt. In Norwegen ist das Fahren mit Licht auch tagsüber Pflicht. Wir hatten uns dazu einen Aufkleber auf das Lenkrad gemacht, um das Licht nicht zu vergessen.
http://www.visitnorway.com/de/Articles/Theme/Transport/Mit-dem-Auto-unterwegs-in-Norwegen-/
Große Essensvorräte oder etwa Gaskartuschen zu bunkern ist eigentlich nicht notwendig, da es in fast jedem kleinen Ort Einkaufsmöglichkeiten gibt. Die Supermärkte haben dabei in der Regel von Montag bis Sonnabend kundenfreundliche Öffnungszeiten. Aber auch an fast jeder Tanke bekommt man nahezu rund um die Uhr das Wichtigste zu kaufen, ohne wie in Deutschland gleich den doppelten Preis zu bezahlen.
Brot sollte man vor dem Kauf einem „Drucktest“ unterziehen. Ist es zu weich, lässt man besser die Finger davon. Aber mit ein wenig Suche, bekommt man auch in Norwegen leckeres Brot.
http://img59.*ih.us/img59/7388/fladenbrot.jpg
Fladenbrot für unterwegs
Nicht zu verachten sind auch typisch norwegische Spezialitäten wie verschiedene Käsesorten (z.B. brauner Caramelkäse von der Ziege) oder Räucherwaren wie Lammschinken (Fenalar). Natürlich stehen auch Meeresprodukte wie Rekker oder Gravadlachs hoch im Kurs. Für unterwegs ist es zudem gut immer etwas von den verschiedenen Fladenbroten dabei zu haben. Marmeladen sind viel fruchtiger und leckerer als wir es kennen und auch Milchprodukte wie Joghurts sollte man probieren. Es gibt aber auch Sachen, von denen wir die Finger gelassen haben. Blutpudding z.B. Wer es mag, kann geräuchertes Walfleisch probieren. Ich fand es sehr sehr lecker.
http://img189.*ih.us/img189/2791/rekker.jpg
Rekker und andere Leckereien auf dem Fischmarkt in Bergen
http://img202.*ih.us/img202/276/walfleisch.jpg
Walfleisch gebeizt und geräuchert
Im Sommer kann man den Speiseplan mit selbst gesammelten Pilzen und Beeren bereichern. Auch wenn norwegische Kartoffeln und Erdbeeren teurer sind als die Importe aus Spanien oder Holland, so sind sie doch besonders aromatich und am günstigsten am Straßenrand direkt vom Bauern zu bekommen.
Statt eines Grills hatten wir einfach Grillkohle und einen Rost dabei. Es finden sich überall Steine, aus denen sich im Handumdrehen ein Grillgestell bauen lässt. Wir haben uns Polse (eine Art Wiener) gekauft, oder den selbstgefangenen Fisch gegrillt.
Selbst im Sommer sollte man im Hochland warme Kleidung dabei haben. Wir waren sogar froh über unsere Mützen und Wollhandschuhe. Regensachen und festes Schuhwerk sollten ebenfalls dabei sein, da das Wetter sehr schnell umschlagen kann und die Wanderwege oft auch durch feuchtes Terrain oder gar über Bachläufe gehen.
Den Wetterbericht der nächsten Tage haben wir den Tageszeitungen in Supermärkten und Tankstellen oder den Aushängen auf Campingplätzen und Touristeninformationen entnommen.
http://img12.*ih.us/img12/1201/vollschutz.jpg
Vollschutz gegen Plagegeister
Wilde oder gar gefährliche Tiere sind uns nicht begegnet. Allerdings haben Mücken und Gnitzen uns oft übel mitgespielt. Gegen Mücken helfen oft noch die bekannten Mittel wie Autan oder die härteren Substanzen unter Verwendung von DEET. Die Gnitzen hat all das nicht gestört. Bei denen hilft es nur sich flächendeckend zu bekleiden und dabei auch das Gesicht nicht auszusparen.
Ansonsten muss man auf Wildwechsel oder aber viel öfter auf Schafe oder Ziegen achten, die an den Straßenrändern weiden.
http://img13.*ih.us/img13/9821/image555z.jpg
Sind zwar keine wirklich wilden Tiere, aber sie waren wahnsinnig neugierig und als sie begannen den Spiegel anzuknabbern hat es uns gereicht.
In Norwegen gilt das Jedermannsrecht.
http://www.norwegen.no/en/News_and_events/oft_gefragt/camping/Ubersicht/jedermannsrecht/
Das bedeutet z.B. dass man sich in der Natur frei bewegen und auch campen darf, solange nichts anderes vorgeschrieben ist. Dieses Recht wird aber immer weiter durch private Vorschriften eingeschränkt. Dennoch kann man mit etwas Suche immer ein idyllisches Plätzchen am Gewässer finden. Dabei sollte man jedoch aus Gründen der Privatsphäre außerhalb der Sichtweite von Häusern, bzw. mindestens 150m von diesen entfernt bleiben oder aber dort vorher fragen. Wichtig ist es, den Platz auch wieder so zu verlassen, wie man ihn vorgefunden hat. Das Wildcampen funktioniert umso besser, je weiter man nach Norden oder in das dünnbesiedelte Landesinnere kommt. Außerdem sollte man wegen dem Verkehrslärm große Hauptstraßen meiden.
http://img23.*ih.us/img23/4770/wildcampen.jpg
Man muss zwar etwas suchen, aber abseits der Hauptstraßen kann man oft ein idyllisches Plätzchen zum wilden Campen finden. So wie hier am Sandfjord.
Gerade an der Südküste kann man in jeder kleinen Hafenstadt gegen eine geringe Gebühr duschen oder die Wäsche in Waschmaschinen waschen. Diese Sozialtrakte befinden sich direkt am Hafen und sind eigentlich für die anlegenden Wasserwanderer gedacht.
Die Akkus für Handys oder Kameras haben wir zwischendurch auf Campingplätzen aufgeladen.
Die skandinavische Camping Card ist nicht unbedingt erforderlich. Wir haben auf jedem Platz auf dem wir waren, das bezahlt wie alle anderen auch. Außerdem gibt es eine Vielzahl von schönen kleineren Plätzen, die nicht diesem Verbund angehören. Wir hatten dazu eine Straßenkarte, in der alle Plätze eingetragen waren.
Die größeren Campingplätze gehören einem Verbund an und finden sich hier:
http://www.camping.no/index_tysk.html
http://img703.*ih.us/img703/9223/image557.jpg
Zwischendurch mal auf einen kleinen Campingplatz zu gehen ist gut für eine warme Dusche und man kann die Akkus der Kameras und Handys aufladen (Goksöyr-Camping auf Runde).
http://img838.*ih.us/img838/390/image559z.jpg
Sollte es regnen oder man keine Lust haben das Zelt aufzubauen, kann man auf vielen Plätzen preiswert solche kleinen Hütten mieten (hier Vindedal Camping am Sognefjord).
Das Angeln im Meer und in den Fjorden ist für jedermann frei. Besonders gute Stellen zum Uferangeln findet man in kleineren Häfen und auf Molen. Ich hatte eine Mitchell Privileg in der Ausführung 2,70m und 15-70g Wurfgewicht dabei. An dieser leichten Rute machen auch Makrelen einen Heidenspaß.
http://img19.*ih.us/img19/6759/image561q.jpg
Man sollte von Ufer aus nicht mit allzu schwerem Gerät angeln. Ruten bis max. 100g Wurfgewicht reichen nach meiner Meinung völlig aus (Brücke über den Fisterford).
Das Pilken vom Ufer würde ich nicht empfehlen, da es wie wir mehrfach bei anderen Anglern beobachten konnten, nur zu „kapitalen“ Hängern und Abrissen führt. Als Köder habe ich Meerforellenblinker, Dorschblinker (z.B. den Elbe Torsk) und Gummis am Jighaken eingesetzt.
http://img804.*ih.us/img804/4005/image563.jpg
Schlanke Meerforellenköder wie dieser Möre-Silda sind vom Ufer aus Top-Köder auf Makrele, Polack, Hornhecht und Köhler ohne ständige Hänger und Abrisse zu provozieren.
http://img713.*ih.us/img713/8951/image565f.jpg
Auch grundnah geführte Gummis wie dieser Shaker von Lunker City fangen von Land aus super auf Dorsch, Knurrhahn und Lippfisch.
Aber auch das Angeln mit Fischfetzen oder Rekker auf Plattfische oder Hornhechte kann sehr erfolgreich sein. Für die meisten Meeresfische gelten staatlich festgesetzte Mindestmaße.
http://www.norwegen-portal.de/Angeltechniken/Meeresangeln/Lizenzen/Vorschriften.html
Für die Bachforellen hatte ich eine Berkley Pulse in 1,83m und 2-8g Wurfgewicht dabei. Mit der kurzen Rute kann man an den schmalen Bächen auch mal durchs Dickicht krauchen und die kleinen Spinner der Größe 0 bis 2 sowie die kleinen Blinker von Fladen und Elbe lassen sich damit hervorragend werfen.
http://img90.*ih.us/img90/337/image567.jpg
Mit einer kurzen und leichten Rute kommt man in unwegsamem Gelände besser zurecht als mit einem langen Knüppel.
Ein Teil der Köder habe ich mir in Norwegen gekauft. Die Mepps funktionieren aber genauso gut. Farbliche Vorlieben konnte ich dabei nicht feststellen. Silber, bronze, pink, Barschdekor… alle haben sie gefangen. Als Empfehlung für den Eidsvatnet wurden mir die Farben schwarz-gelb oder orange genannt.
So sahen meine Köder auf die Bachforellen aus. Man bekommt sie fast überall in Norwegen zu kaufen:
http://www.elbe.no/fisk/produkter/sluker/spinner/no
http://www.elbe.no/fisk/produkter/sluker/sluksett/no
http://viewer.zmags.com/publication/0777cb6d#/0777cb6d/114
Vom Ufer der Fjorde unschlagbar:
http://www.elbe.no/fisk/produkter/sluker/elbesluker/8429/no
http://www.elbe.no/fisk/produkter/sluker/sluksett/14022/no
Für die meisten Binnengwässer ist ab einem Alter von 16 Jahren eine Angelkarte erforderlich. Diese kostet je nach Gewässer am Tag ca. 50,- NOK. Am besten fragt man bei den Touristeninformationen, in Sportgeschäften oder auf Campingplätzen nach. An einigen Gewässern kann man die Berechtigung auch an ausgeschilderten Kassen des Vertrauens erwerben. Geregelte Mindestmaße scheint es in Binnengewässern nicht zu geben. Diese sind dann beim Kauf der Angelberechtigung zu erfragen.
Über einige Angelgewässer kann man sich hier informieren:
http://www.angelninnorwegen.eu/Binnenseeangeln.html
oder auch hier auf norwegisch zwar aber sehr informativ was Preise und Bedingungen angeht:
http://www.inatur.no/innlandsfiske/
Zur offiziellen Seite der Fischereibehörde geht’s hier lang:
http://www.fiskeridir.no/fiske-og-fangst/aktuelt/2009/0409/vil-frede-aal-i-norge
http://img546.*ih.us/img546/1246/image569.jpg
Auf solche hölzernen Kästen am Wasser muss man achten. Hier werden oft Angelkarten mit einer Kasse des Vertrauens verkauft (am Eidsvatnet).
Für das Angeln auf Lachse, Meerforellen und Meersaiblinge wird in Binnengewässern eine zusätzliche Gebühr von derzeit 210,- NOK im Jahr fällig. Weiter Hinweise zu den Vorschriften können hier entnommen werden:
http://www.norwegen-portal.de/Angeltechniken/Suesswasserangeln/Lizenzen/Vorschriften.html
Ich wünsche allen die eine solche Tour planen, viel Spaß und kommt voller interessanter Eindrücke zurück.
Gruß
Tomasz