Test der Peter Biedron Wobbler

darth carper

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Hallo zusammen!

Im Mai habe ich die Nachricht bekommen, daß ich bei der Verlosung der Peter Biedron Wobbler Glück gehabt habe und bald drei Exemplare zugesandt bekomme.
So war es dann auch. Kurze Zeit später traf ein Umschlag mit den Wobblern ein.

Es handelte sich dabei

1. um den Dirty Harry in der Farbe Red Pirat
2. um den Swanky Jack in der Farbe Firetiger und
3. um den Belly-Dancer in der Farbe Smolt Master.

Zu den Eigenschaften und Daten der einzelnen Wobbler komme ich später.

Der erste Eindruck war schonmal positiv.
Die Lackierung, die rostfreien Drillinge und die stabilen Sprengringe machen einen vertrauenerweckenden Eindruck.
Die Größe der Drillinge ist passend zur Wobblergröße gewählt.
Auffallend ist, daß es keine Tauchschaufel gibt. Das ist auf den ersten Blick gewöhnungsbedürftig, aber warum nicht, da kann wenigstens nichts abbrechen.
Des Weiteren ist auffällig, daß am Wobblerkopf mehrere Ösen angebracht sind, welche unterschiedliche Befestigungsmöglichkeiten bieten.
Gewünscht hätte ich mir auf dem Wobbler, statt der Unterschrift des Namensgebers, ein paar Angaben zu den Eigenschaften des Köders.

Leider mußte der erste Test am Wasser warten. War ich zunächst durch private und berufliche Verpflichtungen in meiner Freizeit stark eingeschränkt, zog ich mir, als ich endlich Zeit hatte, eine langwierige Knieverletzung zu, die mich erstmal 2 Monate außer Gefecht setzte.
Ende August ging es dann endlich zu den ersten Tests ans Wasser.

Testgewässer: Baggersee in meiner Umgebung.

Testgerät:
Prologic Savage Gear Jig'N Spin / Twitchrute custom made, Shimano Super-GT 3000S, 0,07mm Gigafish Powerline, dünnes Stahlvorfach

Vorwegnehmen möchte ich, daß sich der gute Eindruck am Wasser nicht unbedingt uneingeschränkt bestätigt hat.

Einzelkritik

1. Dirty Harry

Katalogangaben: 9cm, Gewicht 20g, langsam sinkend
eigens ermittelte Angaben: 9,5 cm, Gewicht 15g, langsam sinkend, Tauchtiefe - 1,5m

Der Dirty Harry ist eine Imitation eher hochrückiger Beutefische. Er ist seitlich abgeflacht und hat drei verschiedene Ösen an der Kopfseite.

Das Laufverhalten war eher unauffällig, sehr sehr unauffällig.
Es ähnelte eher einem Stück Holz.
Weder mit der weichen noch mit der harten Rute, weder einfach eingekurbelt noch getwitcht oder an den verschiedenen Ösen befestigt, konnte ich zufriedenstellende Laufeigenschaften herauskitzeln.

Es blieb daher auch der einzige Köder ohne Fangerfolg.

Fazit: nicht empfehlenswert. Die unglaublichen Fangraten, wie im Katalog beschrieben, stellten sich bei mir nicht ein.

2. Swanky Jack

Katalogangaben: 9cm, 14g, langsam sinkend
eigens ermittelte Angaben: 9cm, 12g, schwimmend, Tauchtiefe - 1,2m

Der Swanky Jack imitiert schlanke Beutefische.
Er besitzt im Maulbereich zwei verschiedene Einhängeösen.
Die hintere Öse hätte man sich aber sparen können. Dort befestigt läuft der Wobbler ebenfalls nicht zufriedenstellend.
An der vorderen Öse zeigt der Wobbler ein ruhiges, leicht schwänzelndes, flankendes Laufverhalten.
Am Besten läuft er, wenn er einfach, aber recht zügig, eingekurbelt wird.
Auch beim zügigen Einkurbeln behält er seine beabsichtigte Laufrichtung bei.
Getwitcht schießt er unregelmäßig hin und her, erfordert dabei aber recht harte twitches, also eher nichts für weiche Ruten.
Gibt aber deutlich bessere Twitchbaits.

Beim ersten Wurf mit dem Köder konnte ich gleich einen mittleren Barsch fangen, dem noch zwei weitere folgten. Danach war Schluß. Andere Köder fingen an diesem Tag besser und konstanter.

Fazit: Für Barsch läuft mir der Wobbler zu ruhig, für Zander zu flach und für Hecht isser mir zu klein.
Kein Köder den ich unbedingt haben müßte.

3. Belly Dancer

Katalogangaben: 8cm, 12g, langsam sinkend
eigens ermittelte Angaben: 7,5cm, 12g, langsam sinkend, Tauchtiefe - 1m

Der Belly Dancer imitiert perfekt eine kleine Brasse. Der Wobbler ist zweiteilig. Die beiden Körperhälften sind mit zwei Scharnieren verbunden.
Er besitzt im Kopfbereich eine und im Maulbereich zwei Ösen.
Die Kopföse wäre ausreichend gewesen. Dort befestigt läuft der Köder am Besten.

Insgesamt ist das der beste getestete Köder.
Er läuft sehr lebhaft schwänzelnd und gleichzeitig flankend.
Auch dieser Köder läuft am Besten wenn er einfach eingekurbelt wird.

Die Barsche fanden den Wobbler äußerst attraktiv. Auch nach längerem Fischen ließen sie sich noch überlisten. Das lebhaftere Laufverhalten (und wahrscheinlich die natürliche Farbe) ist auf Barsch einfach besser.

Fazit: dieser Wobbler wird auch noch in anderen Farben den Weg in meine Köderboxen finden.

Gesamtfazit: überzeugt hat mich die Optik und die Qualität der Wobbler. Sehr gut fand ich auch, daß sich die Köder tatsächlich auch mit Ruten, die ein dem Ködergewicht entsprechendes WG haben, fischen lassen. Der Wasserwiderstand beim Einkurbeln ist nicht sehr hoch.
Die Köder lassen sich auch sehr gut werfen und überschlagen sich fast nie.
Nicht begeistert war ich vom Laufverhalten.
Nur der Belly Dancer erhält von mir das Prädikat "uneingeschränkt empfehlenswert"!

Ich wollte die Köder auch noch im Fließgewässer testen, der Swanky Jack könnte dafür besser geeignet sein, aber leider ist mir ein Sturz mit dem Rennrad dazwischen gekommen. Nun sitze ich mit gebrochenem Daumen zuhause und die nächsten zwei Monate ist nix mit Angeln.
Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben!|rolleyes
 
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