Stahlvorfach bei jeder Raubfischmontage?

Hallo zusammen,

ich habe eine Frage bzgl. vorgeschalteten Stahlvorfächern.
Man soll die ja grundsätzlich immer dann verwenden, wenn theoretisch auch Hechte beißen könnten.

Bei der Raubfischangelei könnte doch aber theoretisch IMMER ein Hecht beißen, oder übersehe ich was?!
Wenn ich mit Gummis auf Barsch oder Zander gehe sind in den Gewässern idR auch immer Hechte vorhanden, also müsste ich immer, wenn ich auf Raubfische angele auch Stahl vorschalten.
Für das Angeln auf Barsch und Zander wird ja aber oft ein reines Fluo Vorfach empfohlen und ich sehe auch sehr viele Angler, die wirklich nur dann Stahl vorschalten, wenn sie gezielt auf Hecht gehen.

Dieser Widerspruch verwirrt mich und ich hoffe, dass ihr mich da aufklären könnt.

Gruß in die Runde
 

jkc

Well-Known Member
Moin, das hast Du gut erkannt. Ich behaupte kühn es gibt in Mitteleuropa kein größeres Gewässer in dem es keinen Hecht gibt, für mich heißt das eben, wenn Raubfischköder dann immer auch Stahlvorfach, auch wenn der eigentliche Zielfisch Forelle heißt z.B..
Leider ist die Verwendung von nicht bissfesten Vorfachmaterialien aktuell sehr in Mode, was jedem dadurch verlorenen Hecht potentiell das Leben kosten kann.

Grüße JK
 
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Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
Prinzipiell gibt es an dieser Regel "Wenn auf Raubfisch, dann immer mit Stahl!" nichts zu deuteln.

Grundsätzlich ehrlich, muss ich aber gleichzeitig auch zugeben, dass ich dieser Regel auch gerne mal untreu werde. Bestes Beispiel ist bei mir der obere Mittelrhein, den ich jetzt seit 2008 regelmäßig befische. Hier hatte ich noch nie einen Hechtkontakt und hab auch noch nie einen Hecht in, oder aus diesem Revier gesehen. Für mich ein Grund beim Fischen auf Zander, Rapfen und meinen Barschversuchen auf Stahl zu verzichten. Wo anders, noch dazu wenn es mir vorgeschrieben ist, wie meinetwegen am Möhnesee, ist Stahl als Vorfach für mich keine Frage! Ausnahme ist da höchstens das Wurmfischen auf Barsche, denn dann müsste man ja quasi immer mit einem SV operieren.

Ich sag mal so, dass es immer am Angler ist, das selbst und verantwortlich zu bewerten, so das es im Sinne der Fische ist. Es ist auch nicht ganz unselten, dass mal ein Hecht den Boilie beim Einleiern schnappt. Fischt man deswegen mit Stahl auf Karpfen?

Wenn es einfach wäre, wäre es Fussball! ;)
 

jkc

Well-Known Member
Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Hecht an einem Boilierig verreckt dürfte eine andere sein als die bei einem Kunstköder, "am besten" gleich mit 3 Drillingen.:confused:
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Hecht an einem Boilierig verreckt dürfte eine andere sein als die bei einem Kunstköder, "am besten" gleich mit 3 Drillingen.:confused:
In der Konsequenz müssten wir alle mit 130 lbs. Gerät und 2 mm Stahlseil fischen, denn es könnte ja. Auch ein Bullshit. An der Abwägung kann ich noch, oder muss ich schon, wird der verantwortungsbewußte Angler nicht vorbeikommen!
 

Skott

Well-Known Member
Prinzipiell gibt es an dieser Regel "Wenn auf Raubfisch, dann immer mit Stahl!" nichts zu deuteln.

Grundsätzlich ehrlich, muss ich aber gleichzeitig auch zugeben, dass ich dieser Regel auch gerne mal untreu werde. Bestes Beispiel ist bei mir der obere Mittelrhein, den ich jetzt seit 2008 regelmäßig befische. Hier hatte ich noch nie einen Hechtkontakt und hab auch noch nie einen Hecht in, oder aus diesem Revier gesehen. Für mich ein Grund beim Fischen auf Zander, Rapfen und meinen Barschversuchen auf Stahl zu verzichten. Wo anders, noch dazu wenn es mir vorgeschrieben ist, wie meinetwegen am Möhnesee, ist Stahl als Vorfach für mich keine Frage! Ausnahme ist da höchstens das Wurmfischen auf Barsche, denn dann müsste man ja quasi immer mit einem SV operieren.

Ich sag mal so, dass es immer am Angler ist, das selbst und verantwortlich zu bewerten, so das es im Sinne der Fische ist. Es ist auch nicht ganz unselten, dass mal ein Hecht den Boilie beim Einleiern schnappt. Fischt man deswegen mit Stahl auf Karpfen?

Wenn es einfach wäre, wäre es Fussball! ;)
Andal hat es mit einigen wenigen aber m. E. richtigen Worten auf den Punkt gebracht, danke dafür! thumbsup
 

Chief Brolly

Well-Known Member
Ich angle meist mit Köfis an der Grundmontage auf Aal, Barsch, Forelle, Zander und Wels.
Meist ohne Stahlvorfach, dafür mit ausreichend starkem Kevlarvorfach (ab ca. 15, lieber jedoch ab 30 kg Tragkraft).
Habe mit dem Material noch keinen Hecht verloren, den ich als "Beifang" hatte!
 

Michael.S

”Und eines Tages kommt hoffent
Das kommt auf den Köder an den ich benutze , ich habe es auf Barsche abgesehen und an einem kleinen Tiny Fry 38 oder an einen 2,5 Gummifisch gehört nunmal kein Stahlvorfach , da fischt mann Fluo Schnüre , da heißt es halt Risiko , ich habe so auch schon Hechte landen können , wenn nicht glaube ich nicht das einem Hecht so ein kleiner Köder stört nach dem Abriss
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für die vielen Antworten, dann war meine Frage ja anscheinend nicht völlig abwegig.

Die Antworten leuchten mir ein; dann werde ich tatsächlich erstmal grundsätzlich beim Raubfischangeln Stahl vorschalten (außer es sind Gummiwürmer o.Ä.).

Auch wenn das Einige anders sehen werden, fände ich eine Pflicht zu „bissfesten Vorfächern“ beim Raubfischangeln sinnvoll. Zumindest mal für alle Kunstköder, die als Hechtnahrung in Frage kämen.
So ein verschluckter Drilling aufgrund von Nachlässigkeit muss mMn wirklich nicht sein.
 

Taxidermist

Well-Known Member
Außer beim modernen Fischen mit Miniatur Ködern auf Barsch, gibt es bei anderen Methoden mit Kukö auch keine Probleme, wenn Stahl verwendet wird!
Die vielfach zitierte Vorfachscheue von Barsch und Zander gibt es nicht, eine reine Erfindung, eventuell von der Industrie und ihren Werbeknechten?
Und diejenigen, welche mit solchen Miniködern auf Barsch fischen, denen unterstelle ich, dass sie insgeheim dann doch ein feuchtes Höschen bekommen, wenn sich mal ein Hechtschniepel am Mini-Wobbler vergreift, bzw. dieses gerne in Kauf nehmen!
Ein Zander wird ein 5/6Kg Stahlvorfach beim Anbiss (Kukö) überhaupt nicht bemerken, dazu hat er dann nämlich gar keine Zeit.
Dies sieht nur beim Ansitzangeln anders aus, da hat dann der Zander alle Zeit sich mit dem Vorfach zu beschäftigen, trotzdem reichen auch hier in der Regel weiche Stahlvorfächer aus und sind Fluorcarbon vor zu ziehen.

Ein genial weiches Stahlvorfach ist z.B. American Fishing Wire.

Jürgen
 

jkc

Well-Known Member
Das kommt auf den Köder an den ich benutze , ich habe es auf Barsche abgesehen und an einem kleinen Tiny Fry 38 oder an einen 2,5 Gummifisch gehört nunmal kein Stahlvorfach , da fischt mann Fluo Schnüre , da heißt es halt Risiko , ich habe so auch schon Hechte landen können , wenn nicht glaube ich nicht das einem Hecht so ein kleiner Köder stört nach dem Abriss

Der Tiny Fry trägt 2 Drillinge, ich denke schon, dass es einen Hecht stört wenn er entweder das Maul nicht mehr öffnen kann, weil eine Hakenfluke unten und eine oben im Kiefer sitzt oder der Schlund zugenagelt ist.
 

Michael.S

”Und eines Tages kommt hoffent
Der Tiny Fry trägt 2 Drillinge, ich denke schon, dass es einen Hecht stört wenn er entweder das Maul nicht mehr öffnen kann, weil eine Hakenfluke unten und eine oben im Kiefer sitzt oder der Schlund zugenagelt ist.

Nicht bei mir , ich habe fast alle meine Kunstköder auf Einzelhaken umgerüstet und der kleine Tiny Fry hat nur noch einen Haken , Einzelhaken liegen dem 38er sogar zwei stk. bei
 
Zuletzt bearbeitet:

Kochtopf

Chub Niggurath
Nicht bei mir , ich habe fast alle meine Kunstköder auf Einzelhaken umgerüstet und der kleine Tiny Fry hat nur noch einen Haken , Einzelhaken liegen dem 38er sogar zwei stk. bei
Hättest du ja dazuschreiben können damit nicht jeder Rookie los zieht und das ding am Jungfrauenschamhaar fischt.
Ich fische immer mit Stahl wenn Köfi ins Spiel kommen, dann gerne sehr weiches knotbares und nicht reflektierendes von Drennan, bei Spinnfischerei gibt es andere Experte aber ich sage mir da grundsätzlich: safety fist!
Ich lege aber auch keinen Wert auf Rapfen etc.
 

Serdo

Active Member
Moin, das hast Du gut erkannt. Ich behaupte kühn es gibt in Mitteleuropa kein größeres Gewässer in dem es keinen Hecht gibt, ...

Beim Jiggen im Hamburger Hafen (würde ich schon als größeres Gewässer bezeichnen...) hab ich immer nur Zander und Barsche gezupft, noch nie einen Hecht. Da sehe ich keine Notwendigkeit für ein Stahlvorfach. Da tut es auch Fluorocarbon.
 

Christian.Siegler

Administrator
Teammitglied
Das kommt wirklich sehr auf das Gewässer an. Ich kenne mehrere Gewässer, an denen nur alle Jubeljahre mal ein Hecht gefangen wird. An einem 6 ha See wurde seit ich dort fische (20 Jahre schon) nicht ein Hecht gefangen. Ergo gibt es dort keine. Warum also Stahl? Eine generelle Pflicht finde ich nicht gut.
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
Das kommt wirklich sehr auf das Gewässer an. Ich kenne mehrere Gewässer, an denen nur alle Jubeljahre mal ein Hecht gefangen wird. An einem 6 ha See wurde seit ich dort fische (20 Jahre schon) nicht ein Hecht gefangen. Ergo gibt es dort keine. Warum also Stahl? Eine generelle Pflicht finde ich nicht gut.
Eben. Irgendwo muss auch noch Platz für Eigenverantwortlichkeit bleiben. Alles muss man wirklich nicht mit Ge- und Verboten reguliert haben!
 

jkc

Well-Known Member
...An einem 6 ha See wurde seit ich dort fische (20 Jahre schon) nicht ein Hecht gefangen. Ergo gibt es dort keine. Warum also Stahl? ...


Vielleicht wurden auch nur alle Hechte abgerissen, da niemand dort mit Stahl fischt. :roflmao
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht warum ein Großteil der Anglerschaft keinen Bock auf Stahl hat, da es in meinen Augen keine Gründe dagegen gibt, die nicht in der Bequemlichkeit des Anglers liegen.
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
Vielleicht wurden auch nur alle Hechte abgerissen, da niemand dort mit Stahl fischt. :roflmao
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht warum ein Großteil der Anglerschaft keinen Bock auf stahl hat, da es in meinen Augen keine Gründe dagegen gibt, die nicht in der Bequemlichkeit des Anglers liegen.
Es ist des Nächtens schon mal dem einen oder anderen etwas auf den Kopf gefallen. Schlafen deswegen alle mit einem Helm? ;)

Wenn man den Gedanken vom vielleicht möglichen Hecht weiterspinnt, dürfte man auf Karpfen nur noch mit dem ultimativen Wallerzeug fischen. Denn Waller auf Karpfenmontagen sind nun wirklich keine Seltenheit. Oder beim Aalfischen ... das gleiche Szenario.
 

Christian.Siegler

Administrator
Teammitglied
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht warum ein Großteil der Anglerschaft keinen Bock auf Stahl hat, da es in meinen Augen keine Gründe dagegen gibt, die nicht in der Bequemlichkeit des Anglers liegen.
Versteh ich auch nicht...
Aber wo es nicht notwendig ist, fische ich es auch nicht. Wieso sollte ich auch???
Und auch bei Finesse-Montagen wie Carolina-, Dropshot- oder Texasrig kommt Stahl für mich nicht in Frage. Hier überwiegen für mich die Nachteile von Stahl deutlich.

Ansonsten gehe ich aber auch auf Nummer sicher und verwende entsprechende Stahlvorfächer. Und wer jetzt denkt, dass man mit einem Stahlvorfach mit 5-7 Kilo sicher einen kapitalen Hecht landen kann, liegt falsch. Kann klappen, muss es aber nicht. Selbst leider schon draus gelernt. Das ist genau so ein Tanz auf Messers Schneide wie mit 0,90er Hardmono.
Wenn schon Stahl, dann richtig! Die dünnen Fädchen um 5 Kilo oder drunter sind eben auch nicht für große Hechte gemacht!
 
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Fruehling

Well-Known Member
Wie schön, daß es auch bei solchen Fragestellungen nicht nur Schwarz und Weiß gibt. smile01

Beim Barsch- oder Zanderangeln ein dünnes 7x7er Stahlvorfach zu fischen, ist nunmal nicht vergleichbar mit ultimativem Wallerzeug, eingesetzt beim Karpfenangeln, oder?

Zumal ich nicht nachvollziehen kann, daß man eine sinnvolle Maßnahme schon deshalb ablehnt, weil sie in einem anderen Bereich unpraktikabel wäre.
 
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