Spinnrute gesucht

ragbar

disparu en mer....
Vor nicht allzulanger Zeit hab ich mal so eine DAM Optimus(altes Modell mit dem Kork als Untergriff) XH als Angebot für roundabout 90 Euro gekauft.
Wenn ich jetzt sowas aufbauen wollte-uffff.
 

Nordlichtangler

Well-Known Member
Ich habe so eine Optimus in 9ft leicht, ein toller Blank gerade für Gufi, geht wie die Wutz! thumbsup
Wirklich toller langer Kork unten, aber der Fuji TVS ist für mich noch weniger als für'n Arsch. Die winzigen Ringlein sind so naja, das ist nicht allgemein tauglich, für präzise Dünnstschnurangelei (~0,10) passt es aber.
Jetzt kommt erstmal der RH (=Rollenhalter) neu. Das Modding an sofort probierbaren und selektierbaren Fertigruten halte ich für am vielversprechendsten und günstigsten. Sozusagen das beste aus beiden Welten, die Ruten werden dann eher "noch unikater", weil die (wenigen) üblichen Rutenbaublanks bei einem bestimmten Fokus hat ja wieder fast jeder.
Die Fertigruten gibt es dagegen praktisch in Jahresmodellauflagen nur für kurze Zeit :laugh:roflmao, dann kommt wieder eine neue Version, also Abwechslung ist da sehr hoch!
 

magi

Well-Known Member
z.B. die Firma Fishing Art hat über 860 verschiedene Blanks im Angebot. Da findet man genau das was man für einen bestimmten Anwendungsbereich sucht (Köder, Ködergewicht, persönliche vorlieben beim Blank). Dazu kommt dann was für ein Rollenhalter, die Griffgestaltung, das Griffmaterial, Ringe und und und. Es gibt also sehr wohl Gründe für den Rutenbau. Dann ist da noch das "genauso wie ich es haben wollte"
Dieses "genauso wie ich es haben wollte" ist und bleibt mMn für viele Wunschdenken, da sich der nackte Blank gaaaanz anders anfühlt als eine darauf aufgebaute Rute. Selbst der Wechsel von scheinbar nicht so wichtigen Anbauteilen, die mit unterschiedlichen Massen und/oder Versteifungen einhergehen kann einen massiven Einfluss auf das finale Ergebnis haben, Zusammengefasst: Wenn du den Blank in einer bestimmten Aufbauart gut findest, z.B. die Musterrute, die du zur Probe gefischt hast, lass dir genau das gleich aufbauen - wenn du auf Nummer sicher gehen willst. Um hier wirklich glücklich zu werden braucht es mMn seeehr viel Erfahrung. Zumindest wenn Performance im Vordergrund steht. Geht's vorrangig um die Optik und/oder Griffhaptik., na dann bitte sehr! Und bei Nichtgefallen lassen sich die Unikate auch meist nur deutlich unter Preis verkaufen, sollte an dieser Stelle auch nicht unerwähnt bleiben ;)

Zu der Thematik, dass ein professioneller Rutenbauer per se deine (realistischen) Wünsche 100%ig umsetzten kann vielleicht ein Beispiel aus der Praxis: Es gibt südlich von Deutschland jemanden, der Floatruten für die Felchen- und Forellenfischerei selbst aufbaut (also eine eigene Serie, nicht jede Rute als Kundenunikat, wobei die Umsetzung individueller Wünsche durchaus möglich ist/war). Soweit ich das beurteilen kann, auch keine unbekannte regionale Größe... Ruten einfach mal geordert und siehe da, selten so eine unausgewogene Rute a knapp 400 € Verkaufspreis in der Hand gehalten. Optisch schick, aber das war es dann auch. Sehr schade, da der Kork und auch die Ringe top waren, das Gesamtkonzept stimmte aber halt nicht. Laut Rutenbauer war ich nicht in der Lage die Einzigartigkeit dieser Rute zu wertschätzen... Wie auch immer:

Diese Bastelgeschichten sind nicht per se geil, nur weil das irgend jemand behauptet, für den nicht erfahrenden Rutenkäufer und -hobbybauer ist die Abschätzung des finalen Ergebnisses mMn oft ein Blindflug und man kauft schlussendlich die Katze im Sack mit schlechter Möglichkeit, das Ding adäquat wieder zu veräußern. Zudem sind vor allem - und das ist eigentlich mein größter Kritikpunkt - die Feinfühligkeiten der mir bekannten Blanks echt nicht so berauschend!
 
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Minimax

Machine-Gun-Mini
Ich weiss grad garnicht, ob man überhaupt allgemeingültige, objektive Pro- und Contrapunkte hinsichtlich Einzelanfertigungen von Ruten namhaft machen kann. Es fehlt ja die Vergleichbarkeit, da es sich ja immer um Unikate, die nur vom individuellen Standpunkt aus beurteilt werden können, handelt.
Am Ende des Arguments steht dann letztlich die Frage des persönlichen Geschmacks, um die es sich bekanntermaßen trefflich streiten lässt.
 

Lajos1

Well-Known Member
Ich weiss grad garnicht, ob man überhaupt allgemeingültige, objektive Pro- und Contrapunkte hinsichtlich Einzelanfertigungen von Ruten namhaft machen kann. Es fehlt ja die Vergleichbarkeit, da es sich ja immer um Unikate, die nur vom individuellen Standpunkt aus beurteilt werden können, handelt.
Am Ende des Arguments steht dann letztlich die Frage des persönlichen Geschmacks, um die es sich bekanntermaßen trefflich streiten lässt.
Hallo,

betrifft zwar nicht Spinnruten, aber ich habe mir, vor etlichen Jahren, ein paar Fliegenruten von einem österreichischen Rutenbauer machen lassen.
Der ließ mich erstmal eine halbe Stunde lang verschiedene Ruten probewerfen. Dann sage er: "jetz weiss ich, was du brauchst". Erst da nahm er den Auftrag überhaupt an.
Die bestellten Ruten, pro Jahr eine, holte ich dann immer im darauffolgenden Jahr bei ihm ab. Der Preis entsprach etwa 50 Prozent des Preises der Oberklasseruten von Sage etc..
Allerdings würde ich auch jetzt noch keine von diesen Ruten mit einer Sage der Oberklasse tauschen. Allein wenn ich den Korkgriff ansehe, da können sich die meisten anderen Ruten verstecken.

Petri Heil

Lajos
 

Nordlichtangler

Well-Known Member
Ich weiss grad garnicht, ob man überhaupt allgemeingültige, objektive Pro- und Contrapunkte hinsichtlich Einzelanfertigungen von Ruten namhaft machen kann. Es fehlt ja die Vergleichbarkeit, da es sich ja immer um Unikate,
Eine Sache, die mir besonders wichtig ist, und woran ich mich sogar mal sehr an dem "Unikat-Gestaltungsdogma" gestört habe, ist aber deutlich und klar:
Es geht um Rutentechnik, um Einsatztechnik, und das lässt sich physikalisch ausdrücken, in Wurfeigenschaften, Einsatzkomfort, Ködergefühl, Drillpower und Spaß, auch schon sehr gut mit kleinem Aufwand messen, das meiste sogar metrisch exakt.

Die optischen Faktoren kommen für mich erst deutlich dahinter, oder anders gesagt: Ein Rute, die fast immer nach 10 Sekunden mit Köder im Zielgebiet im Wasser im Drill großartiger Fische ist, die braucht keine besondere Optik (black-is-beautyful oder sogar anthrazitgrau reicht schon), denn da habe ich gar keine rechte Zeit hinzuschauen!
Der (nicht unwichtige) Emotionsfaktor wächst dann schon automatisch mit den auf die Schuppen gelegten Fische.
 

PirschHirsch

Well-Known Member
Der (nicht unwichtige) Emotionsfaktor wächst dann schon automatisch mit den auf die Schuppen gelegten Fische.

Für mich fängt das schon damit an, dass ein eingesetzter Spinnköder exakt und sofort das tut, was ich ihm "befehle" (sorgsame Abstimmung der Rest-Combo natürlich vorausgesetzt).

Der muss auf jeden gegebenen Spontan-Impuls reagieren, ein stufenloser Wechsel der Köderführung (auch der ungewöhnlichen Art) während des Einholens muss jederzeit möglich sein - andernfalls kann man das individuelle Potenzial eines Köders nicht ausreizen. Egal ob Blech, Gummi oder Hardbait.

Eine Spinnrute ist daher für mich eine Art "Fernsteuerung", die möglichst präzise und taktil zu reagieren hat. Und je besser sie das nach meinem Geschmack tut, desto lieber mag ich sie.

Köderführung ist für mich eine höchst kreative Angelegenheit, bei der ich keine Limits brauchen kann: Bei mir im Kopf läuft da automatisch ein 1:1-Film ab, was der Köder gerade im Wasser macht.

Insofern lege ich großen Wert darauf, meine Köder genau zu kennen bzw. deren (Tuning-) Potenzial zu analysieren, das ist dafür Grundvoraussetzung.

Fänge runden das Ganze dann natürlich noch positiv ab.
 
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