Sinnvoller Besatz? Karpfen und Regenbogenforellen

Danielsu83

Well-Known Member
Hallo,

nicht nur das, der WAV macht da auch einen großen Denkfehler. In einem unserer Seen haben wir etwas viel Kraut. Neben verschiedenen anderen Massnahmen setzten wir auch alle 2-3 Jahre K2 ein. Bis zu einem gewissen Punkt helfen die ganz gut gegen das Kraut, bzw. die mähen bei der Nahrungsuche einiges um und wir können das an der Oberfläche treibende Kraut dann deutlich besser einsammeln.

Mfg

Daniel
 

feederbrassen

immer wieder neu
Der Fehler den die meisten Vereine machen , nimm viel hilft viel.
Dem ist aber nicht so.
Wenn die Rasenmäher erst einmal ganze Arbeit geleistet haben endziehen sie anderen Fischen nicht nur die Nahrungsgrundlage.
Ob man das an die große Glocke hängen muss ist etwas anderes.
Das sind Vereinsinterne Probleme die sehr häufig sind.
Plötzlich fangen die Leute keine Schleien mehr oder Rotaugen.
Mit Besatz wird gegengesteuert ohne aber der eigentlichen Ursache auf den Pelz zu rücken.
Die Vereine indes haben schiss das ihnen die Mitglieder davon rennen ,weil nichts mehr gefangen wird.
Und so dreht man sich immer weiter im Kreis.
 

feederbrassen

immer wieder neu
Damit man mit Karpfen allen anderen die Nahrungsgrundlage entzieht oder eine durchschnittliche Unterwasserflora kaputt bekommt, muss man es wirklich massiv übertreiben.
Nicht wirklich.
Graskarpfen z.b fressen zwar erst ab 20 Grad Grünzeug aber sie brauchen die Menge an Grün das dem eigenen Körpergewicht endspricht pro Tag nur um ihr Gewicht zu halten.
 

Kochtopf

Chub Niggurath
Nicht wirklich.
Graskarpfen z.b fressen zwar erst ab 20 Grad Grünzeug aber sie brauchen die Menge an Grün das dem eigenen Körpergewicht endspricht pro Tag nur um ihr Gewicht zu halten.
Sollen ihre ausscheidungen nicht fast schon magische Düngekräfte haben? Anglerisch spannende Fische aber eigentlich tun sie so gut wie nie einem Gewässer wirklich gut
 

Danielsu83

Well-Known Member
Naja, Graskarpfen sind strenggenommen gar keine Karpfen....Ich bleibe also dabei das man, solange man mit Maß besetzt mit Karpfen nicht viel Kaputt machen kann. Auch mit den Übergroßen Rotaugen (Graskarpfen) muss man sich schon arg ungeschickt anstellen um so einen See kaputt zubekommen.
 

Fr33

Gummi Getier Dompteur
Naja, Graskarpfen sind strenggenommen gar keine Karpfen....Ich bleibe also dabei das man, solange man mit Maß besetzt mit Karpfen nicht viel Kaputt machen kann. Auch mit den Übergroßen Rotaugen (Graskarpfen) muss man sich schon arg ungeschickt anstellen um so einen See kaputt zubekommen.

Haben wir damals in kurzer Zeit geschafft... neben paar Alten Marmorkarpfen der 1m+ Klasse hatten wir aufgrund von Krautproblemen mal knapp 20 Graser von 40cm+ eingesetzt (vom Nachbarverein bekommen). Nach 2 Jahren war kein Kraut mehr im Weiher - aber auch keine Seerosen.. kein Schilf (also junge Knospen)... selbst die Trauerweiden die ins Wasser ragten haben die abgefressen....
 

Taxidermist

Well-Known Member
Auch mit den Übergroßen Rotaugen (Graskarpfen) muss man sich schon arg ungeschickt anstellen um so einen See kaputt zubekommen.

"Ungeschickt", ein nettes Wort und in diesem Fall, für Ignoranz und Dummheit!
Glücklicherweise ist der Besatz von Graskarpfen ja fast überall inzwischen verboten, bzw. wird nicht mehr genehmigt.
Aber wie man am Beispiel von Fr33 sieht, was ambitionierte Angler, denen jede Warnung oder von anderen gemachte Erfahrung scheixxegal ist, auch nicht wirklich von ihren (Un)Taten abhält!

Jürgen
 

Fr33

Gummi Getier Dompteur
Richtig.... anfangs war das ganze ja noch okey. Wenig Kraut usw... aber irgendwann war nix mehr grünes im Wasser. Und mit der Angel fangen war nicht so easy - haben dann Abgefischt um die Graser raus zu bekommen....

Wir setzen in unsere 1ha Pfütze auch immer kleine Zander nach. Da kommen auch ein paar durch - aber das ist ehrlich gesagt auch nix dauerhaftes. War ich anfangs noch dafür sehe ich da keinen Sinn mehr.

Denke dieses Jahr werden wir bischen was mit Totholz, Seerosen anlegen usw. machen und schauen, dass wir mehr ein Hecht-Schleien-Gewässer drauß. Wobei Hecht in so Kleingewässern auch Problematisch ist....
 

Taxidermist

Well-Known Member
Denke dieses Jahr werden wir bischen was mit Totholz, Seerosen anlegen usw. machen und schauen, dass wir mehr ein Hecht-Schleien-Gewässer drauß. Wobei Hecht in so Kleingewässern auch Problematisch ist....

Strukturverbessernde Maßnahmen sind immer ein guter Weg.
Und wenn man in einem solchen Kleingewässer verhindern will, das die Seerosen sich zu sehr ausbreiten, kann man diese sogar in Pflanzkästen setzen und so im Wuchs kontrollieren. Dann müssen diese aber auch im Frühjahr gedüngt werden, das macht dann schon Arbeit. Wichtig ist es auch die richtige Sorte zu setzen, die einheimische weiße Seerose ist für bis zu 3,5m Wassertiefe geeignet, andere Sorten wachsen alle nur in flacheren Wasser und gehen ein wenn sie zu tief gesetzt werden.
Und was den Hecht angeht, so ist dieser, sofern man es nicht mit dem Erstbesatz übertreibt, eigentlich selbst regulierend.
Der Bestand richtet sich irgendwann mal nach den vorhandenen Standplätzen aus und alles was drüber ist, wird von seinen Kollegen schlicht gefressen.
Schon deshalb sollten Standplätze, also Totholz, und auch ein paar Pflanzen vor dem Erstbesatz schon vorhanden sein.
Außerdem sollen ja wohl auch noch ein Paar gefangen werden?

Jürgen
 
Zuletzt bearbeitet:

Danielsu83

Well-Known Member
Hallo FR33,

intressant wäre jetzt auch noch zu erfahren wie groß eurer See war. Wenn ihr einen Gartenteich so besetzt habt kann ich mir durchaus vorstellen das es zu solchen Problemen kommt. Bei einem kleinen See in dem mehr als eine Seerose wächst kann ich mir das nicht vorstellen. Bzw. widerspricht das komplett meinen eigenen Erfahrungen. In meinem Hausgewässer sind noch etliche Graskarpfen von früher (anderer Verein) drin, und trotzdem findet man da reichlich Kraut, Seerosen, Schilff und and Weiden haben die sich auch noch nicht versucht.

@Taxidermist

Ich kann an diesen Verboten ehrlich gesagt nix positives erkennen. Meiner Meinung nach sollten die Vereine und andere Bewirtschafter zumindestens in geschlossenen Gewässern selbst entscheiden dürfen was sie da treiben. Bzw. sollte da nur in Ausnahmefällen rein reguliert werden. Beispiele für solche Ausnahmefälle wären Überflutungsflächen oder besonders Ökologisch besonders Wertvolle Großgewässer.

Mfg

Daniel
 

Lajos1

Well-Known Member
Hallo Danielsu83,

kommt darauf an, wie "Geschlossenes Gewässer" im Fischereigesetz definiert ist und welchen Bestimmungen es unterliegt.
Sonst passiert u.U. folgendes: Verein besetzt in einen Baggersee Störe und kommt erst hinterher darauf, dass auch hier die Hegepflicht gilt und das heißt; nix mit Entnahme von Stören und wenn es fremdartige sind, hätten diese nie reingedurft.

Petri Heil

Lajos
 

feederbrassen

immer wieder neu
gibt's zu der These eine wiss. Quelle?
War die Aussage eines Fischereibiologen aus dem damaligen Verein.
Damals wurden 50Stück weißer Amur in Größen von 30cm auf einen 2,5ha See eingesetzt .
Nach zwei Jahren war der See kahl .
Dazu gab es zwei Unterwasser Videos, nach einem und dem zweiten Jahr.
Insofern fand ich das glaubhaft
 

fishhawk

Well-Known Member
Hallo,

Damals wurden 50Stück weißer Amur in Größen von 30cm auf einen 2,5ha See eingesetzt .

Kleine Amure sehen zwar ebenso putzig aus wie die kleinen Karpfen vom WAV, aber beide Fischchen bleiben halt nicht so klein.

Und in der Wachstumsphase verbrauchen die aufs Körpergewicht bezogen noch mehr Nahrung als wenn sie erwachsen sind.

Wenn dann 50 Stück Amur von 10 kg im Sommer anfangen "Gras zu mähen" sind da schnell mal 10 Zentner Pflanzen pro Tag verschwunden.
Das wächst in einem 2,5 h See sicher nicht nach.

Auch von Besatz mit K1 oder K2 halte ich nichts. Wozu den Burschen noch Gelegenheit geben, ein paar Jahre länger Nahrungs- und Biotopkonkurrenz zu den heimischen Arten zu spielen?

Wenn sie für den Fangerfolg der Mitglieder gedacht sind, dann kann man sie auch gleich fangfähig besetzen.
Schmeißt ja auch keiner einsömmerige ReBo in den See, wenn ich mich nicht irre.

Kleinfischbesatz macht doch wohl nur Sinn, wenn man sichselbsterhaltende Fischbestände stützen will. Und dann möglichst auch nur mit dem Genmaterial der autochthonen Fische.

Verein besetzt in einen Baggersee Störe und kommt erst hinterher darauf, dass auch hier die Hegepflicht gilt und das heißt; nix mit Entnahme von Stören und wenn es fremdartige sind, hätten diese nie reingedurft.

Verstehe ich nicht. Seit wann heißt Hegepflicht Entnahmeverbot?

Und in Bayern dürfte man Fischarten ohne Schonzeit und Schonmaß überhaupt nicht zurücksetzen.
 

Laichzeit

Well-Known Member
In meinem Hausgewässer sind noch etliche Graskarpfen von früher (anderer Verein) drin, und trotzdem findet man da reichlich Kraut, Seerosen, Schilff und and Weiden haben die sich auch noch nicht versucht.

Die Folgen von Besatz mit Graskarpfen liegen nicht allein am Wegfressen der Wasserpflanzen und sind nur schwer vorhersehbar, da es auf mehrere Faktoren im Gewässer ankommt. Der Unterscheid zwischen trüben und klaren, krautigen Gewässern liegt im Verhältnis von Makrophyten- und Phytoplankton-Wachstum. Welche Arten dominieren, hängt zum Beispiel mit der Wassertrübung, dem Gehalt an gelösten Nährstoffen, der Wassertiefe und dem Zooplankton als Fressfeind des Phytoplanktons zusammen. Graskarpfen, wühlende Fische und übermäßig viele Weißfische beeinflussen die Wassertrübung, den Nährstofgehalt und sind Fressfeinde des Zooplanktons. Auch andere Teile des Nahrungsnetzs, das Wetter und einige weniger gut verstandenen Faktoren spielen da mit ein. Deshalb sind die Erfahrungen von Gewässer zu Gewässer sehr unterschiedlich.
Generell ist es aber schwieriger, aus einem trüben Gewässer ein Krautiges zu machen, da ohne die Pflanzenabdeckung der Schlamm offen liegt. Dann reicht schon ein guter Sturm und der See sieht aus wie der gelbe Fluss. Das lässt sich oft über Jahre nicht mehr bändigen.
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
Problem beim Graser. Was hinten rauskommt, düngt ungemein das pflanzliche Plankton.
Vorteil beim Graser. Man kann ihn wunderbar beim "Chinesen" gegen deutlich schmackhaftere Sachen tauschen. ;)
 

Kochtopf

Chub Niggurath
Wobei Graser geräuchert durchaus lecker sein soll
 

Lajos1

Well-Known Member
[QUOTE="fishhawk, post: 4895471, member: 291"


Verstehe ich nicht. Seit wann heißt Hegepflicht Entnahmeverbot?

Und in Bayern dürfte man Fischarten ohne Schonzeit und Schonmaß überhaupt nicht zurücksetzen.[/QUOTE]

Hallo,

das Problem bei der Sache ist, dass Stör und Sterlet ganzjährig geschützt sind.

Petri Heil

Lajos
 

fishhawk

Well-Known Member
Hallo,

das Problem bei der Sache ist, dass Stör und Sterlet ganzjährig geschützt sind.

Laut AVFig ist nur Acipenser Sturio ganzjährig geschont, und der Sterlet, um den es hier aber gar nicht ging.

Andere Störarten werden in der AVFiG m.W. nicht genannt. Dürfen also nicht zurückgesetzt werden.

Würde mich ziemlich wundern, wenn ein Verein Besatzfische von Acipenser sturio erwerben könnte.

Die gibt es m.W. nur noch in Nordamerika oder im Gironde Delta in Frankreich.

Und als anadromer Fisch dürfte das mit dem "ökologisch möglichst nahe zugeordnet" wie es die AVFiG vorschreibt für nen Baggersee, wo sie natürlicherweise gar nicht vorkommen konnten, schon ziemlich schwierig werden.

Aber was auf dem Papier steht und was vor Ort passiert ist nicht immer deckungsgleich.

Trotzdem macht es m.E. schon nen Unterschied, ob man einen ablassbaren Fischweiher bewirtschaftet oder einen Baggersee.
 
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