AW: Sibrolino Forellenmontage
Ich kopier mal einen Post von mir aus einem anderen Forum hier rein, ich denke der wird dir noch ein paar anregungen geben:
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Zur Montage:
Wie sieht dein Teich/See aus? Da gibt es nämlich je nach Wurfweite und ANgeltiefe unterschiedliche Montagen.
Meine Lieblingsmontagen:
Schleppmontage für weite Würfe:
Bologneserute in 3,7m, größere Rolle mit 22er Monofilschnur, auf der Schnur einen sinkenden Sbirolino von 15-20 Gramm (das sind spezielle Schleppgewichte, einfach mal googlen), dann eine kleine Gummiperle auf die Hauptschnur, damit der Sbiro nicht immer gegen den Knoten kracht, dann einen Dreifachwirbel (drei kleine Wirbel hintereinander, nicht verwechseln mit Drei-Wege-Wirbel) damit sich die Schnur nicht vertüddelt und in dem Wirbel ein Langes Vorfach (2 Meter lang) in 18er bis 20er Monofil. Ans Vorfach kommt ein Haken in Größe 8-12.
Also:
Hauptschnur 22er Mono---Sbirolino---Gummiperle--Wirbel anknoten---- Vorfach ------Haken
Als Köder verwende ich bei Schleppmontagen fast nur Powerbait, dass so um den Haken geknetet werden muss dass es sich sehr rasant um die eigene Achse dreht. Falls dir das schwer fällt, kannst du dir für 4 Euro einen Teigformer kaufen. Einfach eine Kugel um den Haken formen, in den Teigformer legen und zusammendrücken. Fertig ist die perfekte Schlepp-Form.
Schleppmontage für mittlere Würfe und den Nahbereich (fische ich am liebsten):
Mittellange Feeder- Picker- oder Matchrute. Also leichte rute mit feiner Spitze damit man die Bisse erkennt.
Die Montage ist wie bei der Scheppmontage für weite Würfe, nur dass hier feiner gefischt wird und andere Schleppgewichte zum Einsatz kommen können.
Also:
18er-20er Monfilhauptschnur----leichter Sbirolino von 5-10g (am besten transparent) oder transparente Glasröhrchen in 5-15g dessen Name ich vergesse habe oder sog. Rugbys oder einfach kleine Bleioliven in 3-5g mit Schnurinnenführung ------ kleine Gummiperle als Knotenschutz ---- kleiner Dreifachwirbel---- Vorfach in Stärke 16-18 und 1,20-150 cm Länge ------ Haken Größe 8-12
Der Vorteil bei dieser Montage ist, dass du feiner angeln kannst und die Bisse dank leichter Rute mit dünner Spitze besser erkennst. Du kannst auch im Nahbereich besser fischen, da du ein kürzeres Vorfach hast und die Fische nicht so leicht durch den Aufschlag schwerer Sbirolinos verscheucht werden.
Vorfächer in der Länge bis 150cm sind auch fertig zu kaufen, bei 2m-Vorfächern, die du bei schwereren Montagen brauchst musst du selber binden. Hier gehen aber auch Öhrhaken.
Gefischt wird wie immer mit Forellenteig. Das ist an der geschleppten Montage mMn der beste Köder. Mit hellen Farben habe ich die besten Erfahrungen gemacht.
einfache Posenmontage:
Ich fische immer mit einer Rute aktiv (also schleppen, meist mit den beiden Montagen oben) und einer Rute passiv, lasse sie also einfach liegen. Die Posenmontage lässt sich aber auch wunderbar zwischendurch schleppen, hat aber den Nachteil dass du nicht so variabel in der Schlepptiefe bist, die Forellen den Posenwiderstand spüren (Schleppgewichte gleiten frei auf der Hauptschnur), dass die Wurfweite oft nicht an die von Schleppgewichten heranreicht und dass die schwimmende Pose durch die Oberfläche pflügt, was extrem vorsichtige Fische vergrämen kann.
Trotz alledem ist sie fürs Schleppen gut geeignet, wenn man einige Feinheiten beachtet. Einige alte Hasen schleppen nur mit der Pose, was auch hervorragend funktioniert. Fürs stationäre FIschen (also einfach liegen lassen) ist die Pose einfach super.
Montage:
Hauptschnur 22er bis 18er Mono ------ Schlanke Pose (wie ein Bleistift) in 2-4g, mit Ventilgummis fürs Fahrrad an die Schnur festgemacht --- Bleischrote oder Birnenbleichen mit Schnurinnenführung --- einfacher Wirbel, es sei denn du schleppst viel ----- Vorfach in gewünschter Länge, 0,20-0,16mm dünn ----------- 8er bis 12er Haken
Hier kann man wunderbar mit Naturköder angeln (Made, Rotwurm, Bienenmade, Made-Mais-Mix...), aber man kann auch Powerbait nehmen, dann allerdings 5cm vor dem Haken ein winziges Bleischrot klemmen, damit der Teig unter geht.
Wasserkugelmontage für weite Würfe:
Die Wasserkugel kannst du mit Wasser füllen und so richtig weit werfen, alternativ und eleganter ist ein schwimmender Sbiro. Die Kugel oder der SBiro ist NUR das Wurfgewicht, die Bissanzeige geschieht über ein kleines schwimmendes Kork- oder Plastikkügelchen am Vorfach.
Montage:
Hauptschnur---Wasserkugel oder Schwimmender Sbrio frei gleitend auf der Hauptschnur ---- leichteste Plastikperle ---- Fadenstopper oder mehrere Gummistopper ---- kleinster Wirbel oder mit der Hauptschnur eine Schlaufe binden ----- langes Vorfach ------ kleines Stoppgummi ----- kleines Pilotkügelchen ----- kleines Stoppgummi (Pilotkugel ist jetzt fixiert und kann verschoben werden)---- Haken
Nun der Trick: Wie schon gesagt, die Wasserkugel ist das Wurfgewicht und spielt - ist sie erst mal im Wasser - keine Rolle mehr weil sie freigleitend auf der Hauptschnur befestigt wird. Die Bissanzeige und die Angeltiefe geschieht durch das kleine Pilotkügelchen auf dem Vorfach.
Die Pilotkugel bekommst du bei fertig gebundenen Vorfächern nur auf die Schnur, wenn du die Vorfachschlaufe abschneidest, den Gummistopper, dann die Kugel, dann wieder einen Stopper auf die Schnur fädelst und dann wieder eine Schlaufe ins Vorfach machst.
Es empfielt sich mit einem langem Vorfach zu angeln, weil die mit einem 50cm- Vorfach die Montage höchstens 50cm tief stellen kannst, also nicht so flexibel bist. An manchen Tagen reicht aber auch das schon.
Wir benutzen keinen Wirbel (oder nur einen extrem winzigen, besser auber keinen), damit nichts die Schnur zwischen Pilotkugel und Wurfgewicht versenkt.
Falls mit Teig geangelt wird, kommt wieder ein winziges Blei 3cm vor dem Haken, damit der Köder sinkt. Aber nur so schwer, dass die Pilotkugel nicht absinkt.
Der Vorteil dieser Montage sind die extremen Wurfweiten und die super Sensibilität, aufgrund der winzigen Pilotkugel.
Die Nachteile sind, dass die Schwere Wasserkugel (Sbiro ist nicht ganz so schlimm) sehr laut aufs Wasser aufplatscht. Außerdem kann die Montage schlecht geschleppt werden, da die Wasserkugel und die Pilotkugel viel Radau machen und nicht wie eine schlanke Pose durchs Wasser gleiten. Außerdem fehlt der Dreifachwirbel und stark rotierende Köder würden die Schnur verdrallen. Auch die Verwicklungsgefahr beim Wurf ist etwas größer, als bei anderen Montagen. Die Montage ist außerdem Windanfälliger und treibt schneller ab.
Wenn die Montage aber erst mal im Wasser ist und es windstill ist bzw.Platz am Wasser ist, ist sie wirklich 1a!
Grundmontage:
Die Grundmontage ist von Vorteil wenn nah am Grund oder in flachen Gwässern geangelt wird, oder wenn es sehr windig ist und POsenmontagen schnell wegtreiben.
MOntage:
22er-18er Hauptschnur ----- möglichst feines Laufblei oder schnell sinkender Sbiro ---- kleine Gummiperle ----- winziger Wirbel ---- Vorfach in gewünschter Länge ---- Haken in Größe 8-12
Wichtig: es wird auftreibend geangelt, der Köder muss auf jeden Fall schwimmen damit du die Angeltiefe regulieren kannst. Also entweder Powerbait nehmen (Forellenteig), oder die Naturköder durch kleine Styroporkugeln zum schwimmen bringen. Die Vorfachlänge richtet sich nach der Angeltiefe, hast du ein 2m-Vorfach, angelst du 2 Meter über Grund, mit einem 30cm-Vorfach 30cm.
Du kannst die Angeltiefe (= Auftriebshöhe des Köders) auch über ein kleines Bleischrot bestimmen, dass du in gewünschter Distanz vor dem Haken klemmst. Schrot 30cm vor dem Haken und der Köder schwebst 30cm über Grund. Schrot 1m vor dem Haken und er schwebt 1 Meter über Grund.
Ich nehme oft ein 2m-Vorfach und kann durch einfaches Verschieben des Bleischrotes die Angeltiefe variieren, statt dauernd das Vorfach auswechseln zu müssen.
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Tipps zum Schluss:
Bei einem Biss beim Schleppen nicht sofort anschlagen, sondern SOFORT die Rutenspitze zum Fisch halten und erst wenn du GEwicht in der SPitze spürst anschlagen. Der Hintergrund: Schlägst du sofort an, ziehst du den Forellen den Köder oft aus dem Maul. Ebenso wenn die Fische beim Biss Widerstand spüren, sie spucken den Köder schnell wieder aus. Deshalb ist es auch schlau mit feinen Spitzen (Feeder- Picker- oder Matchrute) zu angeln, damit man auch vorsichtige Zupfer erkennt und schnell einen Meter Schnur geben kann.
Auch Naturköder können geschleppt werden, müssen sich aber wie Forellenteig drehen wie wild. Das gelingt mit etwas Übung, indem du den Köder L-Förmig auf den Haken ziehst.
Andere Möglichkeit: Du ziehst ein einzelnes Spinnerblättchen auf das Vorfach, dass durch ein kleines Bleischrot 3-5cm über dem Haken gestoppt wird. Das Spinnerblatt dreht sich nun stark und der Hakenköder muss sich nicht drehen. Ist einfacher und nicht selten auch fängiger aber nicht überall erlaubt.
Die langen Vorfächer sind wichtig, damit der weiche Forellenteig nicht so schnell abfällt und die Forellen das Wurfgewicht/die Pose beim Schleppen nicht sehen. Beim stationären Angeln können auch 30cm-Vorfächer genommen werden, sind aber schlecht wenn spontan geschleppt wird.
Ich fische anfangs immer mit einer Posen- und einer Schleppmontage verschiedene Wassertiefen ab um die Forellen zu finden. Da ich meist mit einem Kumpel fische, ist die fängigste Montage meist schnell gefunden.
Meistens ist Schleppen das beste, manchmal auch eine einfache Posenmontage sehr erfolgreich.
Grundmontage angel ich vor allem im Winter, wenn die Forellen oft tiefer stehen und geschleppte Montagen für die Fische zu kraftraubend sind.
Teilweise sind die Fische extrem zickig und es wird am ganzen Teig nur auf "Powerbait in Orange mit Pose auf Vorfachlänge" gefangen. Dann flexibel sein und beide Montagen umrüsten und erst wieder variieren wenn das beissen aufhört.
Beobachten:
1. Wo stehen die Fische? Auf springende Fische oder Ringe an der Oberfläche bzw. die FIsche mit der POlbrille direkt suchen!
2. Wer fängt wo und womit?
Wenn jemand regemäßig Fische drillt, aufmerksam beobachten wo der Fisch gefangen wurde. In welche Entfernung und Angeltiefe? Welche Montage? stationär oder geschleppt? Köder?
Der Teig MUSS sich beim schleppen wie wild um die eigene Achse drehen! Das richtige Kneten entscheidet über fangen und nichtfangen!
Beim Werfen MUSS die MOntage gestrckt auf dem Wasser landen, damit sie sich nicht verwickelt. BEsonders Anfänger habe aufgrund der langen Vorfächer oft Probleme.
Trick: Bevor die Montage aufs Wasser aufkommt, den Rollenbügel schließen oder (eleganter), die Schnur mit dem Finger Stoppen. So landes das Vorfach in Voller Länge aufs Wasser, statt als kleines Häufchen, wo dann auch noch das Wurfgewicht drauf landet und alles vertüddelt.
Alle Montagen haben ihre Vor- und Nachteile, am flexibelsten sind aber die Posen und die leichte Schleppmontage. Bei Bedarf kann nämlich die leichte Schleppmontage als Grundmontage gebraucht werden und stattdessen mit der Pose geschleppt werden. Die anderen Montagen kommen vor allem bei besonderen Angelverhältnissen, zum Beispiel extremen Wurfweiten oder Wetterverhältnissen, zum Einsatz.