Schleppangeln mit dem Segelboot

xhonk

Member
Moin Kollegen,

ich bin Mitte Juli für eine Woche segeln in der Region Fünen u. Ostküste Jütland. Neben dem Pilken an ausgesuchten Plätzen würde ich gerne auch während der Segelei eine Schlepprute benutzen. Die Bootsgeschwindigkeit liegt dabei so zwischen 4 - 7 Knoten. Hier nun meine Fragen:
1. Macht es überhaupt Sinn bei solch einer hohen Fahrt zu schleppen?
2. Welche Köder sind für solche Schleppgeschwindigkeiten sinnvoll?
3. Werden die Köder an freier Leine präsentiert oder benötige ich noch irgendwelche Hilfsmittel (möglichst einfache)?

Ich selber habe absolut keine Ahnung vom Schleppangeln hoffe aber das der ein oder andere "Profi" hier im Forum mir ein paar gute Tips geben kann.

Gruß aus Kiel

Jörg|wavey:
 
D

Dxlfxn

Guest
AW: Schleppangeln mit dem Segelboot

Hallo Jörg,

bei den Bootsgeschwindigkeiten kannst du die Schleppangelei vergessen. Das einzige, was du dabei erreichen kannst, sind völlig verdrallte Schnüre. Wenn du einen Weg findest, den
Speed unter 3 Knoten zu halten, kann man die anderen Fragen nochmals aufarbeiten...

Petri Heil beim Pilken!
 

xhonk

Member
AW: Schleppangeln mit dem Segelboot

Moin Dolfin,

super, damit ist Frage eins schon mal beantwortet. Angenommen der Wind weht sehr schwach und die Bootsgeschwindigkeit liegt <= 3 Knoten. Wie sieht es dann unter solchen Bedingungen mit Frage 2 und 3 aus.

Gruß

Jörg|wavey:
 
D

Dxlfxn

Guest
AW: Schleppangeln mit dem Segelboot

Na, du willst es aber unbedingt wissen!

Ist aber nicht wirklich sinnvoll, was du da versuchst, glaube es mir. Das Hauptproblem und das Thema, was Fänger und Nichtfänger unterscheidet, ist das Speedproblem. Man diskutiert dabei wirklich die Abstimmung der Köder im 0,2kn - Bereich. Das wirst du nicht wirklich regeln können.
Dazu kommt, dass du mit einem Segler sicher zunächst die tieferen Bereiche befahren wirst - und das bedeutet, du mußt auch tiefer schleppen.

Wenn du unbedingt etwas versuchen willst, rate ich dir zu Wobblern an langer Leine - also 60 bis 100m hinter dem Boot und eventuell einige Schleppblinkern, die du etwa 2m vor dem Köder vorbleien kannst. Auch diese solltest du, da du ja ohne Downrigger oder Diver fischst, etwa 50 bis 60 Meter hinter dem Boot laufen lassen.
Ich rate dir zu einer Multirolle. Den Biß einer größeren Meerforelle würde eine Stationärrolle kaum wirklich verarbeiten können. Entweder dir läuft bei der Geschwindigkeit die Schnur über, oder sie reißt am Röllchen ab.
Die Meerforellen wirst du aber in dieser Jahreszeit, wenn überhaupt, mehr in den sehr sehr frühen Morgenstunden ( 04..00 Uhr bis 06.00 Uhr ) antreffen. Ansonsten gehts um Dorsch und das bedeutet doch, etwas tiefer zu kommen.....
Hornhechte werden sich sicher auch hin und wieder melden. Aber das macht nicht wirklich Spaß. Wenn du die ersten Hubschrauber aus 50 oder 60m heraugekurbelt hast, wirst du wissen, was ich meine.
 

xhonk

Member
AW: Schleppangeln mit dem Segelboot

Moin Dolfin,

ich merke schon mal eben so neben der Segelei ne fette Mefo abschleppen läuft nicht.
Der Tip mit der Multi ist schon mal nicht schlecht, weil ich am Wochenende meinen Schwiegervater besuche und der hat solche Teile.#6
Im Fokus habe ich bei der geplanten Schleppangelei die Meerforellen. Ich habe zwar keine Ahnung wo sich die Mefos mitte Juli in der Ostsee so rumtreiben, aber ein Zufallsfang sollte doch möglich sein.
In meiner Köderkiste befindet sich ein Super Shad Rap von Rapala. Dieses Trümmerteil ist 45 gr schwer, weiß mit rotem Kopf und hat noch nie einen Fisch gefangen. Vielleicht erreicht dieser Köder ja 60 - 100 m hinterm Boot gezogen eine fängige Tiefe und für Hornis scheint mir solch ein Monstrum doch eine Nummer zu groß zu sein.
Für weitere Tips bin ich sehr dankbar.

Gruß aus Kiel

Jörg|wavey:
 

Queequeg

Trollinghanse
AW: Schleppangeln mit dem Segelboot

Moin Jörg,
mal angenommen du bekommst deine Schleppgeschwindigkeit unter Segeln in den Griff und dein Gerät incl. Köder passt auch. Wie sieht es aber mit der Landung aus? Auch wenn's jetzt nicht die mega Jahreszeit für Salmoniden im Meer ist, so kann es dir trotzdem passieren das du dort ne dicke Meerforelle oder gar einen großen Lachs ans Band bekommst. Wärst du in einem solchen Fall in der Lage das Boot mal eben auf zu stoppen, bzw. die Segel zu reffen? Ich bin kein Segler,ggf. kläre mich da auf, aber so etwas wäre für mich die Kernfrage. Selbst einen größeren Dorsch der sein Maul aufmacht (der Wasserdruck der da entsteht ist schon irre), würdest du während der Fahrt nicht heran bekommen.

Gruß und Petri Queequeg
 
D

Dxlfxn

Guest
AW: Schleppangeln mit dem Segelboot

Ich merke schon, du gibst nicht auf! |supergri
Das ist nicht so einfach mit den Sommerforellen. Ich höre zur Zeit zwar von ordentlichen Fängen - aber alles sehr früh am Morgen.
Hornies strürzen sich beim schleppen auf alles, was glänzt und flott im Wasser unterwegs ist. Sie haken sich dabei aber meist etwa in Körpermitte - daher mein Hinweis auf Propeller...

Besorge dir also Multirollen, 40er Monofil, feste Rutenhalter, so das du die Ruten waagerecht ablegen kannst. Dann gute Wirbel, 20, 40 und 60 g Bleioliven als Durchläufer. Ein paar schöne Trollingblinker ( Northern King 28, Breakpoint L und XL als Beispiel sind auch nicht schlecht). Die Olive auf die Hauptschnur, Wirbel davor. 2m Vorfach, Wirbel, Blinker.
Stelle die Rollenbremse der Multi so ein, das ein Fisch beim Biß leicht Schnur nehmen kann. Die Haken der Drillinge schärfen!!!!
Du mußt die die Köder neben dem Boot anschauen, dass sie schön laufen. Du kannst die Blinker für schnellere Fahrt anpassen, indem du z.B. mehrere Sprengringe, schwerere Wirbel oder größere Drillinge nimmst.

Und: Mach eine Sicherungsleine an der Rolle fest! Von mir liegen schon 2
7000er Ambassadeur in der Ostsee!
 

Honeyball

endlich EX-Mod
AW: Schleppangeln mit dem Segelboot

...und vergiß eins nicht:
Selbst, wenn Dein Skipper einen Aufschießer hinbekommt und die Jolle sauber in den Wind legt, wird's noch ziemlich kritisch, mit ner guten Mefo am Haken den Kontakt zu halten und sie dann zwischen all dem Getüddel (Schnüren, Segeln, Baum, etc.) noch sauber auszudrillen.
Da würde ich an Deiner Stelle lieber am Abend im Hafen ein paar Fetzen oder Würmer auf Grund legen.
Wenn Du Dir dann noch ein Glöckchen an die Rute bindest, hörst Du auch sofort, wenn die Post abgeht...
 

xhonk

Member
AW: Schleppangeln mit dem Segelboot

Moin Queequeg,das Aufstoppen des Bootes ist nicht wirklich ein Problem. Bei einer Bootsgeschwindigkeit <= 3 Knoten steht das Boot bei einem Aufschiesser nach ca. 15 Metern. Das Boot besitzt relativ wenig Freiboard so daß auch eine Landung ohne große Probleme möglich sein müsste.
Falls ich im Urlaub wirklich beim Schleppen einen Fisch fange, werde ich davon natürlich auch ausführlich berichten.

Gruß

Jörg|wavey:
 
AW: Schleppangeln mit dem Segelboot

Finde ich interessant! Offenbar wollen inzwischen immer mehr Segler und Sportbootfahrer mal so nebenbei auch ein bischen Angeln. So werden auch diese Sportler engere Freunde von uns! ;)

Ich selbst kenne schon einige Freunde und Bekannte, die das so machen oder in diesem Urlaub vorhaben. Dabei dann allerdings gleich auf "anglerisch anspruchsvollere" Meerforellen zu zielen, daran denkt von denen keiner. Es reicht den meisten, die Segel zu reffen, sich treiben zu lassen oder zu Ankern und dann auf Dorsch oder Plattfisch zu Angeln.

Allerdings:
Wenn euer Segelboot einen kleinen Hilfsmotor/Flauten-/Hafenschieber-Außenbordmotor haben sollte, könnte ich mir vorstellen, daß dann auch ein Schleppangelerfolg auf Salmoniden wie von den Kollegen oben bereits beschrieben, durchaus Erfolg haben könnte!
Probier's ruhig mal, und ein paar Fotos für uns von deinen Versuchen wären klasse! ;)

P.S.:
Und denk' an einen großen Kescher!
 

xhonk

Member
AW: Schleppangeln mit dem Segelboot

Hallo Dolfin,

danke für die guten Tipps. Das mit der Sicherungsleine werde ich auf jeden Fall beherzigen. Ich glaube mein Schwiegervater wäre schon etwas sauer wenn ich seine Multi versenke.|supergri
Mal sehen ob solche Blinker in Kiel zu beschaffen sind. Ich werde auf jeden Fall nur mit einer Rute schleppen um im Falle eines Bisses kein zu großes Chaos zu produzieren.
Die Hubschraubernummer klingt für mich ein bischen nach Seemannsgarn, auf der anderen Seite weis ich an Hand Deiner sachlich fundierten Postings hier im Forum das so was wohl durchaus passieren kann. Falls ich nur Kontakt zu Hornis bekomme werde ich das Schleppen wohl einstellen.

Gruß

Jörg|wavey:
 
D

Dxlfxn

Guest
AW: Schleppangeln mit dem Segelboot

Ich wünsch dir Petri!

Die Hubschraubernummer findet natürlich im Wasser statt - zur Klarstellung!
 

Queequeg

Trollinghanse
AW: Schleppangeln mit dem Segelboot

So hier noch ein Bild von einem Segeltrollingboot. Dieser Kollege schleppte in dieser Lachssaison vor Bornholm auch erfolgreich auf Lachs. Allerdings mit Motorkraft. Dir auch, viel Erfolg

Gruß und Petri Queequeg
 

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FehmarnSegler

New Member
AW: Schleppangeln mit dem Segelboot

Hallo xhonk,

die Profis haben sich ja schon geäußert. Wenn ich noch was beisteuere, dann deshalb, weil ich ebenfalls mit einem Segelschiff fische. Das Problem mit der niedrigen Gewschwindigkeit ist ja schon angesprochen. Bei behäbigen Segelbooten und klassischen Rissen mit umfangreichem Lateralplan-wie auf dem Foto von - kann man vielleicht besser den unteren Geschwindigkeitsbereich justieren. Moderne Segelrisse sind aber (leider?) vielfach voll auf Geschwindigkeit getrimmt. Mein Schiff z.B. "segelt" bereits auch ohne Segel, sobald nur das Ruder mittschiffs liegt und der Wind nicht irgentwie von vorn kommt. Und war lockere 2-4 Knoten bei frischem Wind. Das kann fürs Angeln richtig nerven. Ich drehe deshalb zum Fischen bei -als Segler weißt Du ja wie das geht- und zwar halt ohne Segel. Mit dem Kiel als Driftbremse -und ohne Segel!- ist die resultierende geringe Abdrift super zum Pilken, auch und gerade bei viel Wind. Der Segler hat also auch so seine Vorteile;)
Mit dem Schleppen habe ich im bescheidenem Umfang angefangen, und z.B. einen Downrigger installiert und ein paar Diver angeschafft. Für erste Ergebnisse ist es noch etwas früh, aber ein paar Probleme haben sich bereits herausgestellt. So macht mein rankes Schiff mit dem schweren Schiffsdiesel bereits im Standgas gute 3kn Fahrt, was bereits zuviel ist. Ich habe versuchsweise die Leerlaufdrehzahl zurückgenommen -hoffentlich habe ich am richtigen Hebelchen gedreht- was aber sofort zu Vibrationen führte. Eine Lösung war gegen die Wellen anzudampfen, was mit der vergleichsweise hohen Verdrängung eines Kielschiffs von einigen Tonnen deutlich angenehmer ist als mit den leichten Flitzern der Kollegen. Man kann also Kurse fahren, die anderen nicht liegen. Und das Stampfen des Schiffes scheint sich positiv auf die Köderführung auszuwirken.
Volle Besegelung und Fischen sind für mich ein heikles Thema. In den Wind drehen bedeutet eine schlagartige Drehung des Schiffs um 45 - 90 Grad. In Folge jede Mengel Getüdel in den Schleppleinen. Und die Lage im Wind ist auch nur kurze Zeit stabil. Dann beginnt bereits die Abdrift. Die Segel müssen runter, oder der Motor muß gestartet werden, wo in der Schraube gerade die Schleppleinen drinhängen....#d .
Was ich schon erfolgreich praktiziert habe ist der Antrieb ausschließlich mittels Rollfock. Das funktioniert -je nach Wind- auf einigen Kursen. Und hat den Vorteil, daß nicht ständig der Diesel einem die Seele raushämmert.
In diesem Sinne
 

xhonk

Member
AW: Schleppangeln mit dem Segelboot

Hallo Fehmarnsegler,

super das sich hier auch jemand meldet der Schleppen vom Segelboot schon mal praktiziert hat.
Die Pilknummer werde ich auf jeden Fall mal ausprobieren.
Gerade im Sommer gibt es ja auch in Dänemark schöne Tage mit 1-2 Bft an denen ich das Schleppangeln mal ausprobieren werde. Das eingesetzte Segelboot ist 8,5 m lang, hat einen offenen Spiegel und besitzt lediglich einen 5 PS Außenborder. Ich vermute mal das sich bei schwachen Winden und nur mit dem Großsegel die Bootsgeschwindigkeit in einen fängigen Bereich drosseln läßt. Wenn das Großsegel mittschifts getrimmt wird produziert es z.B. auf Raumschotskursen kaum noch Vortrieb.
Ich werde nur eine Schleppangel einsetzen um einen Schnursalat im Falle eines Bisses möglichst gering zu halten.
Was die Köder angeht werde ich mich an die Tips von Profi Dolfin halten. Gestern habe ich mir mal einige Schleppköder im Angelgeschäft angeschaut und der Verkäufer wollte mir Paravane für sage und schreibe 7 Euro das Stück verkaufen. Ich werde den Tip von Dolfin beherzigen und versuchen mit Durchlaufbleie den Wobbler oder Blinker auf Tiefe zu bringen.

Gruß

Jörg
 

hugo

Member
AW: Schleppangeln mit dem Segelboot

moin xhonk,

das mit dem schleppen unter segel ist kein thema .. ich persönlich mache das auch ganz gerne - aber es kommt darauf an, was für eine jolle (wenn ich das richtig verstanden habe hast du eine!?) du hast.
wenn ich mit dem kielschwerter (ca. 5,60 m) rausfahre, fahre ich bei schwachwind meistens mit der sturmfock. je nach kurs und geschwindigkeit setze ich mehr oder weniger schwert und reffe entsprechend das vorsegel. einen aufschiesser zu fahren ist auch kein problem - wenn eine zweite person an bord ist. nach dem biß das boot in den wind stellen und wenn es wieder fahrt aufnehmen will, dann die fock back stellen und versuchen, einen beilieger zu fahren! klingt einfach, ist es aber nicht immer!
ködertiefe und welcher köder bekommst du schon raus! aber: berge das grosssegel komplett. wenn du nämlich zusätzlich um die wanten rum musst, liegt das ding gerne im weg, gerne vertüttert sich auch mal ein drilling darin und ist das ganze kein spass mehr!
in diesem sinne viel erfolg!
gruss hugo
 

xhonk

Member
AW: Schleppangeln mit dem Segelboot

Moin Hugo,

bei dem Boot handelt es sich um eine 8,5 m lange Kielyacht und wir sind zu dritt an Bord.
Im Falle eines Bisses können sich zwei um das Boot kümmern und einer übernimmt den Drill.
Ich glaube die größten Schwierigkeiten liegen darin überhaupt einen Biss zu dieser doch recht ungünstigen Jahreszeit zu bekommen.
Am Sonntag geht die Reise los, und wenn ich wieder zurück bin werde ich einen kurzen Bericht ins Forum stellen, was für Erfahrungen ich bei dieser Art der Angelei gesammelt habe und hoffentlich auch einen Fangbericht.

Gruß aus Kiel

Jörg|wavey:
 

skipper-michel

New Member
AW: Schleppangeln mit dem Segelboot

moin moin,

hier meine eigene Erfahrung:

im Mai diesen Jahres, Wismarbucht, 6m Kielboot, schwacher Wind und glattes Wasser, Sonnenschein, nur mit Fock ca. 2,5 kn Fahrt,

wir haben einen 20 gr Blinker hinterhergezogen, natürlich hat auch ein Horni angebissen.

Boot aufstoppen war nicht das Problem; aber dann den zappelnden Horni in die Plicht geholt, der hat sich selbstverständlich zwischen die Schoten gedreht, und zu allem Überfluss hat sich auch noch der Drilling in den Schoten verhakt.

Ergebnis: der Horni war zwar im Boot, dafür war die Fockschot mistig und den Drilling musste ich aus der Schot mit der Zange rauskneifen.

Also für mich gibts nur noch entweder "aktiv segeln" oder "aktiv angeln".

Gruß Frank.
 

Karstein

Uuuund tschüss.
AW: Schleppangeln mit dem Segelboot

@ Jörg: die Segler aus unserem Segelclub schleppen bei wenig Wind des öfteren mal Blinker und Wobbler hinterher. Hatten jetzt im Mai wieder Erfolg beim Trip von Rønne/ Bornholm nach Rügen: 8 Hornhechte in der Plicht und viele ausgeschlitzte.

Gestern sprach ich mit einem Kameraden, der seine Yacht in der Türkei zu liegen hat. Er hat jetzt schon zum zweiten Mal einen Portions-Tunfisch fangen können, auf Wobbler.

Ich würd´s auf alle Fälle versuchen. Und wenn wirklich nichts beim Schleppen beißt - Segel bergen und mit leichtem Pilkgeschirr die Dorsche für´s Abendessen pilken. Oder Außenborder an und in Küstennähe schleppen. ;)

Gruß

Karsten
 

xhonk

Member
AW: Schleppangeln mit dem Segelboot

Moin Kollegen,

der Dänemark Urlaub ging mal wieder rasend schnell vorbei, und ich möchte nun kurz von meinen Erfahrungen in Punkto angeln und segeln berichten.
Der Trip ging von Norsminde (ein Hafen südlich von Arhus) über Ebeltoft, Grena, Anholt nach Böllerup (ein Hafen nördlich von Grena).
Geschleppt haben wir insgesamt zweimal mit tieflaufenden Wobblern. Ich vermute mal das sich die Wobbler vielleicht für zwei Stunden in einem fängigen Bereich bewegt haben. Das eigentliche Problem war unsere permanent wechselnde Bootsgeschwindigkeit. Das Segelboot hatte sehr gute Segeleigenschaften und fuhr schon bei ca. 1,5 Bft 4-5 Knoten. Zum Schleppen mit dem Außenborder hatten wir keine Lust, und so waren wir auch nicht wirklich überrascht das die Fänge ausblieben.
Zweimal haben wir bei wenig Wind die Segel geborgen und die Pilkruten aktiviert.
Mein Sohn konnte dabei einen 45er Dorsch am Beifänger auf die Schuppen legen.
Vor Anholt haben wir unser Glück in 8 Meter tiefem Wasser mit einem Naturköder System probiert. Wir fingen einen untermassigen Butt und viele Petermännchen, so daß wir das Angeln nach ca. 1 Stunde genervt einstellten.
Beim Abhaken der Petermännchen muß man höllisch aufpassen, das man sich an den Kiemendornen nicht verletzt.
Als Köder haben wir auf Salz gelegte Wattwürmer benutzt. Mit solchen Würmern habe ich das Erstemal geangelt und war eigentlich erstaunt das darauf überhaupt ein Fisch gebissen hat. Für mich sind diese Salzwürmer nur eine absolute Notlösung, nicht weil sie nicht fängig sind, sondern weil sie sich nur sehr schlecht auf den Haken aufziehen lassen (egal ob mit oder ohne Ködernadel) und weil sie so stark einlaufen. Von den kleineren Würmern ist fast nichts übrig geblieben.
Unterm Strich würde ich sagen das das Schleppen vom Segelboot sicherlich machbar ist, aber die Wetterbedingungen müssen schon ziemlich optimal und konstant sein damit der Köder vernünftig präsentiert werden kann. Auch das Pilken in völlig unbekannten Terrain ist eine schwierige Angelegenheit und meiner Meinung nach bis höchstens 4 Bft auf offener See machbar, weil bei mehr Wind die Yacht einfach zu stark schaukelt.
Trotzdem werde ich bei meiner nächsten Segeltour wahrscheinlich wieder eine Angel mitnehmen.

Gruß aus Kiel

Jörg#h
 
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