Kein richtiger Reisebericht - sondern "nur" ein Tageserlebnis.
Das ganze spielte sich während des von Kunze und Robert schon beschriebenem http://www.anglerboard.de/board/showthread.php?t=202542 - Urlaub ab.
Viel Spaß beim Lesen
Rotbarsch – die Drift des Lebens!
Mein Freund Toni klopfte mir auf die Schulter und sagte:
"Franz, genieße diesen Tag – davon hat man nur ganz wenige im Leben!"
Und er hatte Recht – so einen Tag hatte ich lange nicht erlebt.
Noch halb schlafend öffne ich vorsichtig meine müden Augen. Der erste Blick geht wie immer zum Fenster – ich erschrecke, es ist schon richtig hell draussen. Ein sicheres Zeichen, dass ich wieder einmal verschlafen habe. Schnell rumpel ich aus dem Bett und gehe die Treppe hinunter in unseren Aufenthaltsraum. Ich schaue mich verwundert um, kein Mensch da... kein Kaffee da, Spülmaschine leer... was ist hier los? In dem Moment erspähe ich meinen Freund Toni (kämml) auf der Terrasse – bedeutungsschwer bläst er den Rauch seiner Gauliosess in die morgendliche Kälte. Moing Toni, wieviel Uhr haben wirs? Toni schaut auf seine Uhr und antwortet ganz ruhig: Kurz nach 6.
Ich atme tief durch und bitte ihm mir auch eine Zigarette zu geben. Dieses Norwegen macht mich fertig... wir sind schon über eine Woche hier.. und ich habe ob der verdammt kurzen Nächte jegliches Zeitgefühl verloren. Es ist bitterkalt auf der Terrasse, trotzdem sitzen wir hier, rauchen Zigarette um Zigarette und schauen auf den spiegelglatten Fjord hinaus. Wir reden nicht viel, jeder genießet den Augenblick.
Irgendwann gehen wir doch wieder ins Haus und kümmern uns um ein Frühstück. Der erste Kaffee des Tages haucht mir wieder Leben ein, und nach und nach kommen auch unsere Mitreisenden aus ihren Betten gekrochen. Bald darauf sitzen wir alle am Frühstückstisch, Alle? Nein, unser Käptn fehlt, wie jeden Morgen! Toni, Robert und ich teilen uns seit über einer Woche ein Boot. Die Bayrisch-Schwäbische Besatzung hat sich bewährt. Die anderen Jungs sind schon lange auf dem Atlantik unterwegs, als Toni und ich noch eine Zigarette auf der Terrasse rauchen. Dann lässt Toni verlauten: „Ich geh mal den Käptn wecken, damit er das Abendrot noch sieht.“ Wir lachen beide...überhaupt nehmen wir den Urlaub mit Humor, wir sind unserem Käptn (Nick_A) nicht böse, dass er immer so lange pennt. Denn wir 3 verstehen und mögen uns.
Es ist kurz nach 9 Uhr als wir den Hafen verlassen. Das Wetter ist traumhaft – Klarer Himmel, Sonne und nur wenig Wind. Die 8°C Lufttemperatur passen zwar irgendwie nicht dazu, stören uns aber dank der Floatings nicht weiter.
Was wir heute, bei den relativ guten Wetterbedingungen, als Zielfisch festlegen muss gar nicht lange diskutiert werden, meine beiden Begleiter Toni und Robert wollen Rotbarsche. Gut, die beiden tun sich ob ihrer Elektrorollen natürlich leicht, mir steht eine Schinderei bevor - trotzdem widerspreche ich nicht denn, da wir relativ weit raus müssen um die geeigneten Stellen zu erreichen ist es mehr als sinnvoll die heutige gute Wetterlage auszunutzen. Also schnell los und ein paar kleine Köhler als Köderfische fangen.
Beim Köderfische fangen sollte man keine Zeit verlieren. Schnell 5 oder 6 fangen und dann los. Toni hält sich wiedermal nicht dran, und hat beim 3. Pilkhub was großes dran. Minuten später kommt ein metriger Dorsch zum Vorschein. Der Käptn schimpft wie ein Rohrspatz. Der Maat hat schon wieder einen Fisch gefangen der länger als unsere Fischkiste ist, dabei sollte doch klar sein, dass die großen Fische dem Käptn vorbehalten sind und die Mannschaft, wenn sie denn unbedingt was fangen will, maximal den Angelplatz des Käptns von unliebsamen Beifang befreien darf.
Wir lachen wieder und sind wenige Minuten später mit einigen Köderfischen bewaffnet unterwegs in Richtung Rotbarsch.
Die Seekarten sind hier oben nicht 100%ig genau, deshalb kann man sie nur als Anhaltspunkt verwenden. Gezielt gesucht werden muss mit dem Echolot. Wir suchen uns eine Stelle an der die Tiefenlinien ganz eng beieinander liegen. Die erste Drift bleibt meinen beiden Kollegen vorbehalten. Zum „Antesten“ sind Elektrorollen einfach sau praktisch. Ich begebe mich stattdessen auf den Fahrersitz und behalte das Echolot im Auge und gebe im 30-Sekunden Takt die Tiefen durch. Die erste Drift bringt „nur“ Lumb und Dorsch. Wir schauen die Tracking-Linie gemeinsam an und beschließen nochmal einige hundert Meter umzusetzen.
Das gleiche Spiel wie vorher. Ich am Echolot, die anderen beiden an der Reling. Wir fangen bei 160m an, plötzlich steigt das Echolot aus. OHA.. das nenn ich doch mal ne Kante.. ich
sage „Vorsicht, jetzt geht’s gleich richtig hoch“... Sekunden später meldet Toni einen Fisch! Die Jungs holen ein und alles starrt gespannt auf das Wasser was da bei Toni wohl hochkommen mag.
10m unter der Oberfläche erkennen wir einen Fischkörper. Sekunden später schallt ein Schrei über den Atlantik: DA KOMMT WAS ROTES!!
Wir freuen uns wie kleine Kinder. Unser erster Rotbarsch. Und nicht mal ein schlechter:
Nach der ersten Euphorie schauen wir wieder auf unsern Plotter. Ja, diesmal sind wir gut gedriftet, die Echolotbilder hatten das auch bestätigt. Hier sind wir richtig. Noch 30-40m weiter östlich ansetzen, dann kommen wir noch „gerader“ drüber.
Also nächste Runde. Ich am Echolot, die Jungs an den Angeln. Bei 130m steigt das Echolot wieder aus. Ich gebe Alarm, Sekunden später wie aus einem Mund „Fisch“. Wieder kommen 2 Rotbarsche ins Boot. Jetzt haben wirs raus. Ich knüpfe mir schnell ein Vorfach, beködere und angel die nächste Drift mit. Der Käptn meldet den ersten Fisch und binnen einer Minute zappelts an allen 3 Ruten. Wir holen hoch. Toni ist zuerst oben, zwei Rotbarsche, einer davon absolut riesig. Wir schauen fassungslos ins Wasser. Geil! Eine halbe Minute später glauben wir nicht was wir beim Käptn zu sehen bekommen. 3 Monster-Rotbarsche auf einen Schlag. Das gibt’s doch nicht. Ich pumpe noch, und nach 5 Minuten lasse ich einen Freudenschrei los. Auch bei mir hängt so ein Monster dran und dazu noch einer der nicht viel kleiner ist.
Robert mit seinen 3 Granaten:
Tonis Ü60er:
Und meiner:
Wir können unser Glück nicht fassen. 5 Rotbarsche haben über 60cm! Wir versorgen die Fische und rauchen eine Zigarette. Anschließend beschließen wir es gut sein zu lassen – was soll jetzt noch kommen? Mehr geht nicht!
Im Hafen angekommen laufe ich sofort zu Bernd und beordere ihn mit der Kamera an den Steg, wir brauchten noch ein Gruppenfoto:
Am Abend schilderten wir ausführlich Stellen und Methoden. Unsere Freunde fingen in den nächsten Tagen weitere gute Rotbarsche, unsere Bestmarke von 65cm ließen sie aber freundlicherweise unberührt
Das ganze spielte sich während des von Kunze und Robert schon beschriebenem http://www.anglerboard.de/board/showthread.php?t=202542 - Urlaub ab.
Viel Spaß beim Lesen
Rotbarsch – die Drift des Lebens!
Mein Freund Toni klopfte mir auf die Schulter und sagte:
"Franz, genieße diesen Tag – davon hat man nur ganz wenige im Leben!"
Und er hatte Recht – so einen Tag hatte ich lange nicht erlebt.
Noch halb schlafend öffne ich vorsichtig meine müden Augen. Der erste Blick geht wie immer zum Fenster – ich erschrecke, es ist schon richtig hell draussen. Ein sicheres Zeichen, dass ich wieder einmal verschlafen habe. Schnell rumpel ich aus dem Bett und gehe die Treppe hinunter in unseren Aufenthaltsraum. Ich schaue mich verwundert um, kein Mensch da... kein Kaffee da, Spülmaschine leer... was ist hier los? In dem Moment erspähe ich meinen Freund Toni (kämml) auf der Terrasse – bedeutungsschwer bläst er den Rauch seiner Gauliosess in die morgendliche Kälte. Moing Toni, wieviel Uhr haben wirs? Toni schaut auf seine Uhr und antwortet ganz ruhig: Kurz nach 6.
Ich atme tief durch und bitte ihm mir auch eine Zigarette zu geben. Dieses Norwegen macht mich fertig... wir sind schon über eine Woche hier.. und ich habe ob der verdammt kurzen Nächte jegliches Zeitgefühl verloren. Es ist bitterkalt auf der Terrasse, trotzdem sitzen wir hier, rauchen Zigarette um Zigarette und schauen auf den spiegelglatten Fjord hinaus. Wir reden nicht viel, jeder genießet den Augenblick.
Irgendwann gehen wir doch wieder ins Haus und kümmern uns um ein Frühstück. Der erste Kaffee des Tages haucht mir wieder Leben ein, und nach und nach kommen auch unsere Mitreisenden aus ihren Betten gekrochen. Bald darauf sitzen wir alle am Frühstückstisch, Alle? Nein, unser Käptn fehlt, wie jeden Morgen! Toni, Robert und ich teilen uns seit über einer Woche ein Boot. Die Bayrisch-Schwäbische Besatzung hat sich bewährt. Die anderen Jungs sind schon lange auf dem Atlantik unterwegs, als Toni und ich noch eine Zigarette auf der Terrasse rauchen. Dann lässt Toni verlauten: „Ich geh mal den Käptn wecken, damit er das Abendrot noch sieht.“ Wir lachen beide...überhaupt nehmen wir den Urlaub mit Humor, wir sind unserem Käptn (Nick_A) nicht böse, dass er immer so lange pennt. Denn wir 3 verstehen und mögen uns.
Es ist kurz nach 9 Uhr als wir den Hafen verlassen. Das Wetter ist traumhaft – Klarer Himmel, Sonne und nur wenig Wind. Die 8°C Lufttemperatur passen zwar irgendwie nicht dazu, stören uns aber dank der Floatings nicht weiter.
Was wir heute, bei den relativ guten Wetterbedingungen, als Zielfisch festlegen muss gar nicht lange diskutiert werden, meine beiden Begleiter Toni und Robert wollen Rotbarsche. Gut, die beiden tun sich ob ihrer Elektrorollen natürlich leicht, mir steht eine Schinderei bevor - trotzdem widerspreche ich nicht denn, da wir relativ weit raus müssen um die geeigneten Stellen zu erreichen ist es mehr als sinnvoll die heutige gute Wetterlage auszunutzen. Also schnell los und ein paar kleine Köhler als Köderfische fangen.
Beim Köderfische fangen sollte man keine Zeit verlieren. Schnell 5 oder 6 fangen und dann los. Toni hält sich wiedermal nicht dran, und hat beim 3. Pilkhub was großes dran. Minuten später kommt ein metriger Dorsch zum Vorschein. Der Käptn schimpft wie ein Rohrspatz. Der Maat hat schon wieder einen Fisch gefangen der länger als unsere Fischkiste ist, dabei sollte doch klar sein, dass die großen Fische dem Käptn vorbehalten sind und die Mannschaft, wenn sie denn unbedingt was fangen will, maximal den Angelplatz des Käptns von unliebsamen Beifang befreien darf.
Wir lachen wieder und sind wenige Minuten später mit einigen Köderfischen bewaffnet unterwegs in Richtung Rotbarsch.
Die Seekarten sind hier oben nicht 100%ig genau, deshalb kann man sie nur als Anhaltspunkt verwenden. Gezielt gesucht werden muss mit dem Echolot. Wir suchen uns eine Stelle an der die Tiefenlinien ganz eng beieinander liegen. Die erste Drift bleibt meinen beiden Kollegen vorbehalten. Zum „Antesten“ sind Elektrorollen einfach sau praktisch. Ich begebe mich stattdessen auf den Fahrersitz und behalte das Echolot im Auge und gebe im 30-Sekunden Takt die Tiefen durch. Die erste Drift bringt „nur“ Lumb und Dorsch. Wir schauen die Tracking-Linie gemeinsam an und beschließen nochmal einige hundert Meter umzusetzen.
Das gleiche Spiel wie vorher. Ich am Echolot, die anderen beiden an der Reling. Wir fangen bei 160m an, plötzlich steigt das Echolot aus. OHA.. das nenn ich doch mal ne Kante.. ich
sage „Vorsicht, jetzt geht’s gleich richtig hoch“... Sekunden später meldet Toni einen Fisch! Die Jungs holen ein und alles starrt gespannt auf das Wasser was da bei Toni wohl hochkommen mag.
10m unter der Oberfläche erkennen wir einen Fischkörper. Sekunden später schallt ein Schrei über den Atlantik: DA KOMMT WAS ROTES!!
Wir freuen uns wie kleine Kinder. Unser erster Rotbarsch. Und nicht mal ein schlechter:
Nach der ersten Euphorie schauen wir wieder auf unsern Plotter. Ja, diesmal sind wir gut gedriftet, die Echolotbilder hatten das auch bestätigt. Hier sind wir richtig. Noch 30-40m weiter östlich ansetzen, dann kommen wir noch „gerader“ drüber.
Also nächste Runde. Ich am Echolot, die Jungs an den Angeln. Bei 130m steigt das Echolot wieder aus. Ich gebe Alarm, Sekunden später wie aus einem Mund „Fisch“. Wieder kommen 2 Rotbarsche ins Boot. Jetzt haben wirs raus. Ich knüpfe mir schnell ein Vorfach, beködere und angel die nächste Drift mit. Der Käptn meldet den ersten Fisch und binnen einer Minute zappelts an allen 3 Ruten. Wir holen hoch. Toni ist zuerst oben, zwei Rotbarsche, einer davon absolut riesig. Wir schauen fassungslos ins Wasser. Geil! Eine halbe Minute später glauben wir nicht was wir beim Käptn zu sehen bekommen. 3 Monster-Rotbarsche auf einen Schlag. Das gibt’s doch nicht. Ich pumpe noch, und nach 5 Minuten lasse ich einen Freudenschrei los. Auch bei mir hängt so ein Monster dran und dazu noch einer der nicht viel kleiner ist.
Robert mit seinen 3 Granaten:
Tonis Ü60er:
Und meiner:
Wir können unser Glück nicht fassen. 5 Rotbarsche haben über 60cm! Wir versorgen die Fische und rauchen eine Zigarette. Anschließend beschließen wir es gut sein zu lassen – was soll jetzt noch kommen? Mehr geht nicht!
Im Hafen angekommen laufe ich sofort zu Bernd und beordere ihn mit der Kamera an den Steg, wir brauchten noch ein Gruppenfoto:
Am Abend schilderten wir ausführlich Stellen und Methoden. Unsere Freunde fingen in den nächsten Tagen weitere gute Rotbarsche, unsere Bestmarke von 65cm ließen sie aber freundlicherweise unberührt