Roggenstroh zur Verminderung des Krautbestands?

Laichzeit

Well-Known Member
AW: Roggenstroh zur Verminderung des Krautbestands?

Marmorkarpfen abfischen hilft bestimmt ein bisschen, da diese die höheren Pflanzen nicht anrühren, aber mit den richtigen Weißfischarten um die Nahrung konkurrieren.
Wie Thomas schon geschrieben hat, ist das mit dem Netz nicht so einfach, vor Allem da im verkrauteten See kein Zugnetz benutzt werden kann.
Stellnetze funktionieren zwar auch, aber man muss für Fische über 1m länge mit stabilem Garn und großen Maschenweiten fischen.
Das ist viel Arbeit und die Stellnetzfischerei schädigt immer ein paar Beifische, wie große Karpfen, Waller oder Zander.
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Roggenstroh zur Verminderung des Krautbestands?

und 12/70 darfste normal nicht - bevor einer sagt, ich hätte gesagt ...!!
;-))))))

Wirkt aber!
 

Franz_16

Mitglied
AW: Roggenstroh zur Verminderung des Krautbestands?

Bleibt nur die mechanische Entfernung, wie auch immer.

Dazu sagen manche dann, durch die mechanische Entfernung fördert man das Pflanzenwachstum langfristig sehr stark weil das treibende Schnittgut sich dann irgendwo absetzt und dort erneut wurzelt ;)

Wassertrübung hilft ;)
Kein Licht, Kein Pflanzenwachstum.

Chancen einen klaren 10ha See durch "Gründelaktivitäten" von Fischen trüb zu kriegen?
Fast Null möchte ich behaupten ;)

Ich kenne hier einen See der war so verkrautet, dass man ausschließlich vom Boot aus angeln konnte. Man musste Stellen finden die krautfrei waren. Der See war noch dazu glasklar.

Ich war diesen Herbst mal an dem See unterwegs mit der Spinnrute - dort findet sich kein einziger Stängel Kraut mehr - und klar ist das Ding auch nicht mehr.

Wie die das gemacht haben: Keine Ahnung. Die Angler am See sagen der Besitzer hätte eine "Mittel" reingekippt. Wie belastbar diese Aussage ist: Keine Ahnung.

Fakt ist: Vorher war alles voll mit Kraut - jetzt ist es weg
 

Dorschgreifer

Well-Known Member
AW: Roggenstroh zur Verminderung des Krautbestands?

Wie Thomas schon schrieb, Wasserwerte auswerten...

Auf jeden Fall nicht einfach ohne entsprechendes Wissen rumexperimentieren, im Zweifel professionelle Hilfe holen.

Solltet Ihr zu viele Nährstoffe drin haben, dann schauen, wie man die reduzieren kann...

eventuell mal beobachten, wie viel angefüttert wird... ich weiß..., mögen Angler nicht gerne hören..

Auch bei der Krautmaht drauf achten, dass das gemähte Kraut rauskommt, sonst erhöht das Kraut auch den Nährstoffgehalt.

das zum Winter absterbende und oben treibende Kraut sollte man ebenfalls versuchen zu entfernen..., alles eine Menge Arbeit...

Gibt es Landwirtschaft als Anlieger, dann eventuell da mal auf Nährstoffeinträge achten und durch Gespräche versuchen eine Reduzierung zu erwirken.

Kraut ist immer ein fettes Problem, gerade für Angler, die das Gewässer nutzen, die wollen ja am Liebsten Bajerefrei..|rolleyes
Was das aber mit dem Gewässer macht, das bedenken die meisten nicht. Kraut im Wasser ist ja meist auch ein Eldorado für den Nachwuchs und auch Schutz vor Kormoranen..., hat also alles vor- und Nachteile..
 

Fruehling

Well-Known Member
AW: Roggenstroh zur Verminderung des Krautbestands?

Dazu sagen manche dann, durch die mechanische Entfernung fördert man das Pflanzenwachstum langfristig sehr stark weil das treibende Schnittgut sich dann irgendwo absetzt und dort erneut wurzelt ;)

Wassertrübung hilft ;)
Kein Licht, Kein Pflanzenwachstum.

Chancen einen klaren 10ha See durch "Gründelaktivitäten" von Fischen trüb zu kriegen?
Fast Null möchte ich behaupten ;)

Ich kenne hier einen See der war so verkrautet, dass man ausschließlich vom Boot aus angeln konnte. Man musste Stellen finden die krautfrei waren. Der See war noch dazu glasklar.

Ich war diesen Herbst mal an dem See unterwegs mit der Spinnrute - dort findet sich kein einziger Stängel Kraut mehr - und klar ist das Ding auch nicht mehr.

Wie die das gemacht haben: Keine Ahnung. Die Angler am See sagen der Besitzer hätte eine "Mittel" reingekippt. Wie belastbar diese Aussage ist: Keine Ahnung.

Fakt ist: Vorher war alles voll mit Kraut - jetzt ist

Eine gute Seekuh zieht die Pflanzen an Deck und schneidet dann erst. Wird an "unserem" 100ha-See im Sommer regelmäßig gemacht und wirkt.

Das mit der Wassertrübung ist zweischneidig, denn es fördert die weniger lichthungrigen Pflanzen.

Die genannten "Mittel" werden seit ein paar Jahren in einigen Maashäfen im Großraum Roermond verwendet - die Bootseigner hatten sich bei den Hafenmeistern beschwert. Das Ergebnis ist eine einzige Katastrophe, denn die Häfen sind seitdem nahezu fischleer!

Ansonsten halte ich dichten Bewuchs für einen fast perfekten Kormoranschutz... ;)
 

dirk_owl

New Member
AW: Roggenstroh zur Verminderung des Krautbestands?

Was das aber mit dem Gewässer macht, das bedenken die meisten nicht. Kraut im Wasser ist ja meist auch ein Eldorado für den Nachwuchs und auch Schutz vor Kormoranen..., hat also alles vor- und Nachteile..

Recht hast du. Man steht ja als Gewässerwart trotzdem in der Verpflichtung, zumindest auf die Probleme der Vereinsmitglieder einzugehen. Sollten sich die Mittel allerdings als fragwürdig oder gar riskant für das Gewässer herausstellen, wie in diesem Fall, umso besser.
 

Dorschgreifer

Well-Known Member
AW: Roggenstroh zur Verminderung des Krautbestands?

Recht hast du. Man steht ja als Gewässerwart trotzdem in der Verpflichtung, zumindest auf die Probleme der Vereinsmitglieder einzugehen.

Ja, aber immer erst mit Ursachenforschung und nicht zuerst mit Gegenmaßnahmen, wo man deren Auswirkungen nicht kennt.

Wir haben auch so ein Gewässerwart bei uns im Verein, der sagt: Wir sind ein Angelverein und kein Biotopverein... also kamen Graser rein, als Allheilmittel...

Ergebnis, Kraut weg, aber Weißfisch und Hechte muss man besetzen, Fische, um die man sich vorher keine Sorge machen musste... und Kormorane fühlen sich da jetzt auch wohl und fressen gleich die frisch eingesetzten Fische...

Also erst einmal 1000,-€ für Graser und jetzt jedes Jahr 2000,-€ für Besatz... Tolles Ergebnis.|kopfkrat

Die Graser ziehen jetzt als riesen Baumstämme an der Oberfläche ihre Runden und haben sich auch schon auf Fisch als Nahrung umgestellt, Kraut ist ja nicht mehr da.., die werden sogar schon auf Blinker gefangen.
 

dirk_owl

New Member
AW: Roggenstroh zur Verminderung des Krautbestands?

Ja, aber immer erst mit Ursachenforschung und nicht zuerst mit Gegenmaßnahmen, wo man deren Auswirkungen nicht kennt.

Wir haben auch so ein Gewässerwart bei uns im Verein, der sagt: Wir sind ein Angelverein und kein Biotopverein... also kamen Graser rein, als Allheilmittel...

Ergebnis, Kraut weg, aber Weißfisch und Hechte muss man besetzen, Fische, um die man sich vorher keine Sorge machen musste... und Kormorane fühlen sich da jetzt auch wohl und fressen gleich die frisch eingesetzten Fische...

Also erst einmal 1000,-€ für Graser und jetzt jedes Jahr 2000,-€ für Besatz... Tolles Ergebnis.|kopfkrat

Die Graser ziehen jetzt als riesen Baumstämme an der Oberfläche ihre Runden und haben sich auch schon auf Fisch als Nahrung umgestellt, Kraut ist ja nicht mehr da.., die werden sogar schon auf Blinker gefangen.

Schönes Beispiel. Ähnlich wie bei uns die Marmorkarpfen. Eigentlich besteht meine Aufgabe vielmehr darin, die alten Fehler auszubügeln und komplexe ökologische Beziehungen zu erforschen, als konstruktiv die Besatzplanung und Bewirtschaftung der Gewässer wahrzunehmen. Schade eigentlich...
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Roggenstroh zur Verminderung des Krautbestands?

Schönes Beispiel. Ähnlich wie bei uns die Marmorkarpfen. Eigentlich besteht meine Aufgabe vielmehr darin, die alten Fehler auszubügeln und komplexe ökologische Beziehungen zu erforschen, als konstruktiv die Besatzplanung und Bewirtschaftung der Gewässer wahrzunehmen. Schade eigentlich...
Die Probleme hast Du nicht alleine ..

Auch daran liegt es (neben vielen anderen Gründen), dass sich immer weniger Ehrenamtler für solche Aufgaben (dauerhaft) finden..

Und dann oft alleine gelassen werden und/oder bei der immer komplexer werdenden rechtlichen Lage zu Bewirtschaftung sogar in Risiken laufen.

Sich da rechtzeitig und vorher zu informieren wie Du, ist klasse!!

Und dank Deiner Frage, habe auch ich wieder was dazu gelernt!
Daher nochmal:
DANKE!!!
 

smithie

Well-Known Member
AW: Roggenstroh zur Verminderung des Krautbestands?

Schönes Beispiel. Ähnlich wie bei uns die Marmorkarpfen. Eigentlich besteht meine Aufgabe vielmehr darin, die alten Fehler auszubügeln und komplexe ökologische Beziehungen zu erforschen, als konstruktiv die Besatzplanung und Bewirtschaftung der Gewässer wahrzunehmen. Schade eigentlich...
Das einzig positive an den Asiaten ist, dass sich das Problem früher oder später (ohne Nachbesatz) von selbst erledigt. Auch die leben nicht ewig.

Ich kenne die Gewässerstruktur ja nicht, aber vielleicht lässt sich bewachsene Flachwasserzone und Angelbereiche irgendwie in Einklang/Kompromiss bringen?
 
AW: Roggenstroh zur Verminderung des Krautbestands?

und 12/70 darfste normal nicht - bevor einer sagt, ich hätte gesagt ...!!
;-))))))

Wirkt aber!

Nicht immer..viele Körner verändern beim auftritt auf die Wasseroberfläche ihren Kurs und verlieren drastisch an Energie.

Besser ist man hält Lauf unter Wasser neben dem Fisch.....


Das aber alles Verboten und macht man nicht.






Zum Kraut mechanisch ohne Mähboot leihen weil Kosten dafür sehr hoch sind.

Kette besorgen (am besten verrostet da hängt es besser dran fest) mit richtig großen Gliedern und schön schwer (nicht zu schwer da ja noch bewegbar sein muss) so zb. 30m lang ,an beiden enden Seile ran und evtl. noch runde gewichte damit es nicht zu sehr auftreibt beim ziehen.

Nun Kette auf Grund fallen lassen und mit Seil straff in einer Linie ziehen (strecken).Dann mit 2 Booten langsam auf das Kraut zu fahren so das die Kette über grund schleift.
Zu 80% wird es z.t mit Wurzeln an der Kette hängen bleiben.Dann mit dem Kraut im Schlepptau zum Ufer und raus damit.

Man brauch da paar Leute für und je nach Kraut paar Std. bis tage.

Das ganze Anfang Mai/Juni machen je nach Wachstum im Frühjahr und zum Herbst wiederhohlen.Sind die Pflanzen noch zu kurz,bleiben nicht viele an der Kette hängen,erst ab ca. 60cm Kraut länge klappt es gut.

So kann man auch gezielte Angelbereiche herstellen,ohne nen ganzen See davon befreien zu müssen.
#h
 
Zuletzt bearbeitet:

banja1

Member
AW: Roggenstroh zur Verminderung des Krautbestands?

Moin erstmal also wir haben das gleiche Problem!
Haben versucht die Fische Elektrisch abzufischen ist aber aufgrund der Tiefe und Größe nicht gut verlaufen!!
Zu Stellnetzen kann ich nur absehen wir haben sehr viel Brassen und Zander damit gefangen die Brassen wollte keiner haben!!! Sind als Futter in den Tierpark gelandet.Oberflächennahe haben wir auch Wasservögel damit gefangen!Haben daraufhin die Fischerei sofort eingestellt und den See mit gelöschten Brandkalk behandelt.Aber richtig was gebracht hat das nicht denke die Bauern sind schuld mit der Gülle!!! Lg Daniel
 

Danielsu83

Well-Known Member
AW: Roggenstroh zur Verminderung des Krautbestands?

Hallo,

wir haben an einem unserer Seen auch ein Krautproblem. Früher wurde versucht das Problem mechanisch zulösen in dem bei jedem Arbeitstag Kraut gezogen wurde, obwohl enorme Mengen rausgeholt wurde, wurde es jedes Jahr schlimmer. Seit 2 Jahren setzen wir auf Rotfedern (wie in der Studie vom Ruhrverband empfohlen ) und kleine Karpfen. Die Rotfedern fressen einiges an Kraut im Frühjahr weg und die kleinen Karpfen trüben den See ein und reduzieren so das Wachstum. Langsam aber sicher wird's mit dem Kraut immer weniger.

Mfg

Daniel
 

NaabMäx

Well-Known Member
AW: Roggenstroh zur Verminderung des Krautbestands?

Da das Kraut nur in den seichteren Bereichen ist,
würde ich auch den Nutzen drin sehen.

- Laichzonen und somit kein oder wenig Besatz.
- Schutzbereiche gegen Fraßfeinde.
- Ruhezonen für die Fische.
- Höhere Artenvielfalt
- Natürliches Futter und Biotop für Futtertiere.
- Unterwasserpflanzen produzieren Sauerstoff
- Seerosen sorgen für Beschattung
- Wasserpflanzen reinigen auch das Wasser.

Kenne Angelvereine, die solche Bereich sogar zum Angeln sperren und Heil froh sind.

So ein See kann in der Regel mit einer höheren Artenvielfalt aufwarten, ist resistenter gegen umkippen, Fischkrankheiten und hat eine höhere Reproduktionsrate.
So gesehen bringt er für die Fische und somit für Angler mehr nutzen, auch wenn die geg. dort nicht angeln können.

Die Frage ist, was die Angler haben wollen, Karpfenpuff oder das o.a.?

Und wenn man dennoch in so einem Bereich angeln möchte / darf. Zwei Rechen (ohne Stiel) rücken an Rücken binden. An ein Seil knoten. Reinwerfen und einen Bahn frei ziehen.
Da kann sich jeder Angler um seinen Platz selber kümmern.
Für eine großangesetzte Aktion ersehe ich keinen Sinn und schon gar keinen Nutzen.

#6
L.G.
NM
 

Kochtopf

Chub Niggurath
AW: Roggenstroh zur Verminderung des Krautbestands?

Was kostet so ein boot denn am tag und ab welcher Gewässer größe lohnt es sich?
 

dirk_owl

New Member
AW: Roggenstroh zur Verminderung des Krautbestands?

Da das Kraut nur in den seichteren Bereichen ist,
würde ich auch den Nutzen drin sehen.

- Laichzonen und somit kein oder wenig Besatz.
- Schutzbereiche gegen Fraßfeinde.
- Ruhezonen für die Fische.
- Höhere Artenvielfalt
- Natürliches Futter und Biotop für Futtertiere.
- Unterwasserpflanzen produzieren Sauerstoff
- Seerosen sorgen für Beschattung
- Wasserpflanzen reinigen auch das Wasser.

Kenne Angelvereine, die solche Bereich sogar zum Angeln sperren und Heil froh sind.

So ein See kann in der Regel mit einer höheren Artenvielfalt aufwarten, ist resistenter gegen umkippen, Fischkrankheiten und hat eine höhere Reproduktionsrate.
So gesehen bringt er für die Fische und somit für Angler mehr nutzen, auch wenn die geg. dort nicht angeln können.

Die Frage ist, was die Angler haben wollen, Karpfenpuff oder das o.a.?

Und wenn man dennoch in so einem Bereich angeln möchte / darf. Zwei Rechen (ohne Stiel) rücken an Rücken binden. An ein Seil knoten. Reinwerfen und einen Bahn frei ziehen.
Da kann sich jeder Angler um seinen Platz selber kümmern.
Für eine großangesetzte Aktion ersehe ich keinen Sinn und schon gar keinen Nutzen.

#6
L.G.
NM

Moin zusammen,
ich bin komplett deiner Meinung.
Dennoch sehe ich mich in der Verpflichtung, zumindest die Argumente gegeneinander abzuwägen.

Natürlich gibt es außer den eingeschränkten Angelmöglichkeiten keine negativen Auswirkungen der Wasserpflanzen.

Wir haben im Jahr 2002 schon mal ein Mähboot gemietet. Zunächst wurde bis 2,5m Tiefe gemäht und anschließend mit großer Gabel am Boot geräumt. Unmengen an Wasserpest sind zu diesem Zeitpunkt aus dem Wasser gekommen.

Kostenpunkt: rd. 2500,-€ für 3 Tage Boot und einem Kapitän.
Es wurden ca. 3-4 ha Fläche gemäht.


Gruß aus OWL
Dirk
 
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