Reisebericht Dänemark Knebel/Skodshoved

Free78

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Hallo alle,

nachdem ich so viele gute Reise-/Angeltipps von einigen hier bekommen habe möchte ich mich nun mit einem kleinen Reisebericht bedanken.
Also, bin heute abend erst zurückgekommen und bitte daher um Nachsicht für sämtliche Fehler :)

Am 21.05 hats mich um 2 Uhr früh nicht mehr im Bett gehalten, also hab ich meine Freundin und unseren Hund ins fertig gepackte Auto gezerrt, und los gings in Richtung Dänemark. Dank der frühen Uhrzeit waren die Straßen frei und wir konnten die 850 KM schnell zurücklegen und kamen gegen 10 Uhr in Ebeltoft an.
Also direkt zu dem von euch empfohlenen Angelladen (Steffen Fritid) und hab mich da total übermüdet beraten lassen. Steffen war wirklich sehr freundlich, allerdings auch geschäftstüchtig :). Also erstma nen paar Vorfächer mit bunten Perlen für Platten und 3 Meerforellenblinker/wobbler gekauft und mich zeitgleich über Bootstouren zur jagt auf Dorsch informiert.
Steffen empfahl mir ein Boot das von Helgenaes aus rausfährt. Zufällig kam auch genau in dem Moment der Kapitän des Kutters zur Tür rein und wurde mir vorgestellt. Leider hatte er für meine erste Urlaubswoche dort keine Plätze mehr frei und vertröstete mich auf die zweite Woche.
Ich wollte solang aber nicht warten und buchte zunächst eine Fahrt auf der weniger empfohlenen "Calypso".
Nebenbei haben wir dann in Ebeltoft die Ferienhausschlüssel geholt und sind zum Haus nach Skodshoved gefahren. Wir hatte großes Glück und konnten unser Domizil bereits um 11 Uhr statt der zuvor angegebenen 16 Uhr beziehen.
Anbends bin ich dann allein nach Strands gefahren und hab es dann zum ersten Mal in meinem Leben mit Brandungsangeln probiert. Trotz frischer Sand- und Ringelwürmer blieb ich erfolglos.
Am nächsten Tag sind wir nach Slatterhagae gefahren und dort am Leuchtturm links Richtung der Steilküste dort gewandert. Wir waren absolut begeistert, das Wasser war blau/türkies und in der Sonne hatte es gute 20-25 Grad. Ein wirklich schöner Tag. Nebenbei erspähte ich einige Angler an der Spitze vor dem Lechtturm und so kehrten wir abends gegen 20 Uhr nochmal zum angeln dorthin zurück. Ein freundlicher Däne kam sofort auf uns zu, schenkte mir seine übrig gebliebenen Würmer und empfahl mir seinen Angelplatz zu übernehmen. Beiläufig zeigte er mir seine Kühltasche mit 48 an diesem Nachmittag dort gefangenen Platten. Ich war natürlich sofort heiß und konnte in den folgenden 2 Stunden 4 schöne Plattfische ergattern.
Ein besonderes Erlebnis war der Sonnenuntergang dort, insbesondere weil unzählige Schwarzwale weniger als 50 Meter von uns entfernt jagten.
Die nächsten Tage verliefen ähnlich schön. Ich bekam den Rat ein gutes Stück rechts neben dem Leuchtturm mein Glück zu versuchen. Glücklicherweise fanden wir an beschriebener Stelle eine kleine Lichtung zwischen den dortigen Dornbüschen hinter dem Kieselstrand. Dort gefiel es uns so gut, dass wir 6 der ersten 10 Tage dort verbrachten. Ich konnte toll fischen und meine Freundin konnte sich bei Bedarf aus den manchmal starken Wind zurückziehen und sich sonnen. Die mitgebrachten Instantgrills rundeten den Tag mit einen abendlichen Strandgrillen ab. Mir gelang es im Schnitt 8 Plattfische pro Angeltag zu fangen.
Die Ausfahrt mit der "Calypso" erwies sich als wenig erfolgreich. Im ganzen fingen die 8-10 Angler an Bord während der 8stündigen Ausfahrt bei gutem Wetter etwa 40 Dorsche die allesamt bis auf 6 Stück untermaßig waren und wieder über Bord gingen. Einen der 6 konnte ich mir sichern. Leider wirkte die Mannschaft des Kutters auch nicht sonderlich motiviert, sondern eher desinteressiert.
Enttäuscht versuchte in daraufhin eine Ausfahrt auf dem anderen Kutter zu buchen mußte aber leider erfahren, das der Kapitän, der einige Tage zuvor noch von mehrern Ausfahrten in der 2ten Woche gesprochen hatte, sich entschlossen hatte kurzfristig eine Woche Urlaub zu machen.
Glücklicherweise machten wir in den darauffolgenden Tagen einen Ausflug nach Grena ins Kattegatcenter, ein meiner Meinung nah sehr sehenswertes und lehrreiches Meeresaquarium. Bei einem anschließenden Spaziergang durch den nebenan gelegenen Fischerhafen entdeckte ich die "Signe" und buchte eine Tour für den übernächsten Tag.
Das Wetter war während der Fahrt eher schlecht, es war sehr windig und regnete unablässig. Ich hatte zu meinem Glück mitgedacht und war mit Watthose und dicker Kleidung ausgestattet. Außer mir waren 2 Gruppen an Bord. Die eine Gruppe bestand aus 4 "Profies" mit dicken Schutzanzügen, die andere aus 7 Holländern in leichter Freizeitkleidung. Die ersten Wellen und Gischtspritzer wurden von diesen noch mit freudigem Gejohle bedacht, als es etwas später allerdings ordentlich zur Sache ging waren alle innerhalb weniger Minuten völlig durchnässt. Die Jungs haben die restlichen 5-6 Stunden der Ausfahrt zusammengekauert im Kjüteneingang verbracht und sich zu Tode gefroren oder :v end über der Reling gehangen. Ich glaube für die war es echt einer der härtesten Tage seit langem.
Ich hatte zum Glück reichlich Kleidung an und hatte nichts gegessen und getrunken. Somit konnte ich das Wetter recht gut aushalten, kam aber gegen Ende der Tour auch an meine Grenzen. Ich glaub wenn die Fahrt 1 Stunde länger gedauert hätte, hätte ich ebenso über der Reling gehangen. Ich kenn mich mit Windstärken etc nicht wiklich aus, aber es war recht heftig. Zeitweise war meine Rute in der einen Sekunde durch die Schiffneigung nur 50 cm über der Wasseroberfläche und in nächsten 2,5 Meter, so sehr tantzte das Boot auf den Wellen. Nichts desto trotz war ich begeisert und konnte 9 schöne Dorsche ergattern.
So, denke das reicht fürs erste. Ich konnte heute unsere Kühltruhe immerhin mit rund 50 Plattfischen, 10 Dorschen und 3 Aalen befüllen und bin vollauf zufrieden.

LG,

Flo
 

Lotte

auf den wolf gekommen!!!
AW: Reisebericht Dänemark Knebel/Skodshoved

moin-moin,

vielen dank für deinen bericht!!!

ist schon ne feiste sache, wenn der kutter sooo auf den wellen tanzt, und man sich den hintern abfriert!!! besonders schlimm ist dann ja noch, wenn man seekrank wird und auf dem kutter noch ein paar stunden aushalten muß, bis es heimwärts geht!!! das muß die hölle sein!!!
 

Free78

Member
AW: Reisebericht Dänemark Knebel/Skodshoved

Ja, die Jungs konnten einem echt Leid tun, allerdings waren die auch mehr als unzureichend gekleidet. Aber ich hab auch gedacht das sowas ein echter Höllentripp in der Situation sein muß. Insbesondere wenn der Turn erst zur hälfte rum is und es arschkalt ist.

Besonderen Dank übrigens an den Meeresangler Schwerin, konnte viele der Tipps von Deiner HP gebrauchen, wirklich sehr sehr gute Seite!
 

Mühle

Popanz
AW: Reisebericht Dänemark Knebel/Skodshoved

Danke auch für den Bericht. Hat mich sehr interessiert, zumal ich die beschriebenen Ecken gut kenne. Urlaub hat mir dort auch immer großen Spaß bereitet und Du scheinst ja auch recht erfolgreich gewesen zu sein!

Gruß Mühle
 

Rumpelrudi

Qui vivra, verra
AW: Reisebericht Dänemark Knebel/Skodshoved

Lese ich aus dem Bericht heraus, dass dort ein neuer Allround-Meeresangler gebohren ist ? Ich ahne schon, wer sich in den nächsten Monaten ein gutes Brandungsgeschirr zulegen möchte und zum Leidwesen der Motorbootfahrer am Rhein den Weitwurf übt.#6
Schade, dass ich zu spät on Board gekommen bin. Einige Insider-Tips für das Brandungsangeln um Djursland habe ich auch im Ärmel.#c
Empfiehlt Steffen also immer noch die selben Touristenstrände als Hotspots#d
Mittlerweile dürften vor der Spitze von Sletterhage mehr Blei als Steine im Wasser liegen. Gut, dass Du noch nicht so weit werfen konntest, denn auf ein abgerissenes System kommen dort bei mir zwei Neuzugänge. Oftmals mit Skelettresten.
Danke dafür, dass Du in mir die Erinnerungsbilder hervorgekramt hast.
 

Free78

Member
AW: Reisebericht Dänemark Knebel/Skodshoved

:), joa wenn du direkt auf der Spitze fischst ziehste bei jedem 3ten wurf 1-2 zusätzliche vorfächer mit raus :).
 
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