Reif für die Insel Sula? Eisele-Team-Tour 01.04.-10.04.2005

Karstein

Uuuund tschüss.
Reif für die Insel Sula!?

Eines vorweg: Sula ist nichts für Schönwetter-Angler und/ oder ungeübte Bootsführer. Aber Sula könnte den Fang des Meeresanglerlebens bringen!

Zwei Autos und vier Mopeds sind die einzigen motorgetriebenen Landfahrzeuge auf dieser von tausenden von Schären und Untiefen umgebenen flachen Insel ohne einen einzigen Baum, welche vor der Insel Frøya gelegen ist und immerhin rund 200 Einwohner beherbergt. Diesen wenigen Einheimischen stehen dafür 104 verschiedene Vogelarten (inklusive eines starken Seeadlerbestandes) gegenüber. Fischotter, Robben, Schweinswale und Orcas fühlen sich an der Küstenlinie Sulas genauso wohl wie ein ambitionierter Angler, der sich als Gratisbeigabe noch an fehlenden Autolärm und mangelndem Nachtleben erfreuen kann.

Das Camp „Sula Rorbuer“,liegt direkt am Hafen Sulas, wird vom Norweger Roger bewirtschaftet und steht unter Vertrag von Din Tur.

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Dorthin sollte die diesjährige Reise des Norwegenteams Dieter Eisele also gehen, nachdem etliche Mitreisende schon letztes Jahr in diesem Seegebiet bei Enni in Kvenvaer Großfischblut geleckt hatten. Andree Hörmann von Din Tur Deutschland arbeitete denn dann auch ein phantastisches Reisepaket aus: An- und Abreise im Fünf-Sterne-Komfortreisebus von Dirk Ditters „Anglertours“, und als Koch für alle Mahlzeiten sollte Uga´s Vater Lucky uns mitsamt aller Lebensmittel begleiten. Dazu die bequemen Fährüberfahrten Kiel-Oslo und Oslo-Hirtshals mit der Colorline als I-Tüpfelchen. So fanden sich neben unserem Norwegenteam schnell weitere Mitreisende, sodass die Truppe mit 24 Angler/innen kurz nach der Planung schon komplett war.

Doch lassen wir die Tour doch einfach Tag für Tag Revue passieren – viel Spaß beim Lesen!


Freitag, 01.04.2005 - Auf geht´s! -

Tanja und ich treffen schon um 8:45 Uhr beim vereinbarten Treffpunkt, dem Firmensitz der Eiseles in Oldenburg/ Holstein, ein. Herzliche Begrüßung mit den schon anwesenden und mitfahrenden Dieter und Michael Eisele, Claudia und Reinhold. Nach und nach trudeln alle Mitreisenden ein. Um 9:45 Uhr fährt dann der Bus vor, der schon unsere beiden Fahrer Anja und Marco, unseren Koch Lucky sowie den Vertreter der Rute & Rolle, René, im „Bauch“ hat. Das Gepäck aller Mitreisenden wurde schon mit beängstigenden Ausmaßen auf dem Firmenparkplatz gestapelt, aber als Marco die Klappen des Busses öffnet, bezweifeln zunächst alle, dass alles Gepäck überhaupt im Bus Platz finden wird – die Lebensmittel für 26 Personen und eine Woche Verpflegung stapeln sich bereits in den Gepäckkammern!

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Irgendwie schafft Marco es dann aber doch, die Gepäckberge komplett unterzubringen – um 10:30 Uhr starten wir gen Kiel.

In Kiel angekommen - blauer Himmel, 15 Grad Wärme und eine leichte Brise empfangen uns dort - wird zunächst das obligatorische Gruppenbild geschossen.

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Die Vorfreude steht allen in´s Gesicht geschrieben, entsprechend angeregt wird gefachsimpelt. Pünktlich um 14:00 Uhr legt die „Kronprins Harald“ ab, und wir genießen alle die Sonne auf dem Achterdeck - einige besichtigen die Brücke der Fähre. Abends fallen wir über das traditionelle Buffet her und lassen den Abend an der Bar ausklingen.
 
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Samstag, 02.04.2005 - Angekommen! –

Nach einer ruhigen Überfahrt klingelt um 6:00 Uhr unser Wecker: als Urlaubsauftakt ist doch nichts schöner als die Einfahrt in den Oslofjord! Dieser begrüßt uns leider mit schlechter Morgennebel-Sicht, also lassen wir uns das Frühstücksbuffet ordentlich schmecken.

Zu Fuß verlassen wir die Fähre – lediglich ein bildhübscher brauner Labrador Retriever (O-Ton Tanja: „Ist der süüüüß!“) als Drogen-Gesandter des Zolls beschnuppert jeden von uns – und betreten endlich wieder einmal norwegischen Boden. Ebenso unbehelligt fährt unser Bus vor, den Anja für die ersten 2,5 Stunden perfekt steuern wird. Los geht´s durch Oslo auf die E6, dann Abzweig auf die E3 und durch noch schneebedeckte Landschaft und vorbei an zahlreichen Eisanglern, die auf dem Eis der Seen und Flüsse ihr Glück versuchen.

Ohne Probleme kommen wir am Abend auf Frøya an. Ich hatte zuvor Jirko eine SMS mit der ungefähren Ankunftszeit geschrieben, und tatsächlich: kurz nach der Dolmøysund-Brücke steht ein schwarzer Berliner Audi mit Jirko und „Bolle“ Axel! Kurzer Stop, herzliche Begrüßung mit den beiden Braungebrannten und Informationen ausgetauscht (O-Ton Jirko: „Wir haben die ganze Woche blauen Himmel gehabt, dafür gab´s bislang nur mittelprächtige Fische!“) und weiter geht es zum Fähranleger, den wir um 19:45 Uhr erreichen. Unser Gastgeber und Vermieter der „Sula Rorbuer“, Roger, hat extra eine Schnellfähre für uns gemietet, die uns auf die Insel übersetzen soll. Schnell bilden wir eine Kette und reichen die Massen an Gepäck durch auf das Boot, was mehr als eine halbe Stunde dauert – unglaublich, was 24 Angler/innen an Tackle hierher mitgeschleppt haben!

Mit über 20 Knoten Geschwindigkeit werden wir in der Abenddämmerung durch die Schären zu unserem Reiseziel gebracht. Schon jetzt erkennen wir, wie tückisch dieses Seegebiet von der Navigation her ist – aber der Skipper kennt jeden Felsen hier und legt nach 30 Minuten Fahrzeit am Anleger vor den Rorbuer an. Die Appartements leuchten uns in voller Beleuchtung heimelig an, doch zunächst heißt es nochmals eine Kette bilden und die Berge an Gepäck vom Boot wuchten. Gegen 23:00 Uhr sind dann endlich alle Zimmer bezogen und das Gepäck verstaut. Wir staunen: alle Appartements sind wie neu erbaut, frisch renoviert mit niegelnagelneuen Einbaugeräten wie Herd, Backofen, Dunstabzug, Mikrowelle, Geschirrspüler, dazu vollkommen neues Geschirr und Küchenzubehör, Satelliten-Fernsehen mit rund 500 Programmen, Radio sowie ein stilvolles Interieur lassen uns alle übereinstimmend feststellen, dass wir solch einen traumhaften Standard noch nie in Norwegen vorgefunden haben über all die Jahre! Einziger kleiner Wermutstropfen für die überwiegende Zahl der Raucher unter uns ist das absolute Rauchverbot in den Räumlichkeiten dank des neuen norwegischen Gesetzes gegen das Rauchen. Dafür steht vor jedem Haus jeweils ein großer Aschenbecher, was an den nächsten Abenden zu netten Treffen vor unseren Wohnungen führen wird. Auch ein Pool-Billardtisch, ein Tischfussball und ein elektronisches Dartspiel stehen kostenlos zur Verfügung, Überlebensoveralls und Angelgerät können bei Roger günstig geliehen werden.

Roger hat den aktuellen Wetterbericht aus dem Internet für uns parat – das sieht gut für morgen aus, nur 4m/sec Wind aus Ost, später Südwest und schönes Wetter! Tanja und ich entscheiden uns, noch eben unsere Ruten zusammenzubauen und fallen um 1:30 Uhr dann recht fertig in einen kurzen Schlaf.
 
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Sonntag, 03.04.05 - Hart am Fisch! –

Um 6:00 Uhr ist die Nacht zu Ende. Der Morgen ist zwar diesig, schaut aber nach einem angenehmen Angeltag aus.

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Lucky hatte die kürzeste Nacht von allen, denn um 8:00 Uhr steht bereits ein hervorragendes Frühstücksbuffet für uns parat. Um 9:30 Uhr werden die acht Bootsführer von Roger in die Bootsführung und die Garmin 188 C-Sounder GPS-Kartenplotter-Echolotgeräte eingewiesen. Alle notwendigen GPS-Positionen für die Ausfahrt und die Fischgründe sind bereits abgespeichert.

Auf allen 19 Fuß Kaasböll Booten mit 50 PS Außenbordern sind jeweils 3 Personen, und Tanja macht den Skipper auf unserem Boot. Wir zwängen uns in die Überlebensoveralls und legen die Automatik-Schwimmwesten an, denn die Overalls alleine bieten nicht die erforderliche Auftriebskraft einer Schwimmweste – und Schwimmweste ist in Norwegen Pflicht, ein Nichtanlegen wird mit Geldstrafe belegt!

Endlich geht´s raus! Michael´s Boot muss allerdings gleich wieder umdrehen, sein GPS ist falsch eingestellt. Wir anderen fahren Richtung Hauptfanggrund „Torskskallen“ – jedoch leider nicht alle Boote über die Hauptausfahrt, zwei Boote wollen abkürzen und durch die zahlreichen Unterwasserfelsen schlängeln. Eine schlechte Idee, was dann später auch die Bootsführer zugeben müssen.

Nach rund einer dreiviertel Stunde erreichen wir bei optimalen Angelbedingungen, leichter Drift und moderater Welle, unseren Spot. Wir entscheiden uns für eine Startdrift über felsigem Plateau. Tanja und ich haben als Erstes unsere nagelneuen Prion Inliner 16 lbs Ruten in der Hand, sie ihre mit einer Avet JX, ich meine mit einer Ambassadeur BG 7000 HS Linkshand bestückt. Wir lassen unsere blauen Pro Select Pilker mit 120 Gramm Gewicht an einer 0,31 monofilen Berkley Trilene herunter auf ca. 60 Meter. Doch schon kurz über dem Grund stoppt mein Pilker ab – Anhieb und der erste Drill des Jahres 2005 beginnt für mich! Die Inliner biegt sich spektakulär durch, und nach 5 Minuten erscheint ein wunderschöner Pollack von ca. 7 kg an die Oberfläche. Der darf weiterschwimmen, der Haken saß ganz vorne im Maulwinkel. Übrigens wird der Sula-Pollack kommerziell befischt, sein Fleisch ist im ganzen Land als schmackhafte Fiskeboller bekannt. Entsprechend hoch ist (noch) der Bestand, was die kurz darauf gekrümmten Ruten von Tanja und René beweisen.

Nun geht es Schlag auf Schlag, überall auf den 8 Booten sind durchgebogene Ruten zu sehen und freudige Rufe zu hören. Kleinere Lumbs und Lengs, stattliche Pollacks bis 16 Pfund, zwei Katfische, wunderschöne Dorsche von 5 bis 21 Pfund (der von Michael) und kampfstarke Seelachse (unter anderem der Tagessieger-Köhler von Jens mit 22 Pfund, dem dafür das Eiselesche „Rote Kissen“ überreicht wird!) werden in die Boote gehoben. Ein weiterer Höhepunkt folgt aber sogleich in Form eines Orca-Männchens, welches in rund 100 Metern Entfernung unseres Bootes ebenso die Fische jagt! Aber wie üblich: sobald die Kamera auf das Wasser gerichtet ist, versteckt sich Orcinus Orca unter der Oberfläche. Tanja ist trotzdem selig, unser erster Atlantik-Orca überhaupt und dann noch so dicht am Boot!

Am frühen Abend kehren wir mächtig zufrieden zurück in´s Camp.

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Schnell die Fische versorgen, denn Lucky hat bereits das schmackhafte Abendessen fertig. Nach dem Essen hat Michael für uns die aktuelle Wetterprognose aus dem Internet für uns parat: für morgen sieht es nicht so rosig aus – anfangs noch moderate 4m/sec Wind, ab Nachmittag aber auffrischend auf 9m/sec. Wir entscheiden uns, morgen zeitig zu frühstücken, damit wir unser begehrtes Ziel – Örneklakken – ansteuern können. Kurz mit Enni geklönt – wenn das Wetter passt, will auch er morgen dorthin raus, mit Jirko und Axel an Bord.
 
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Montag 04.04.2005 – Sternstunden auf Örnklakken! –

Der Wetterbericht hat Recht behalten – morgens weht nur ein laues Lüftchen. Wir frühstücken wieselflink und starten mit vier Booten und 12 hochmotivierten Anglern (der Rest holt Schlaf nach) in Richtung offene See. Das bedeutet zunächst runde 15 Minuten Fahrt durch die Fahrwasserrinne gen Westen. Wie herrlich geht das mit den Kartenplottern, einfach auf den gestrigen Track aufgesetzt und los! Backbord und Steuerbord branden meterhohe Wellen gegen Schären und Unterwasserriffe, ein dumpfes Donnern liegt in der Luft. Wir werden von mehreren Fischadlern beäugt, die auf den Schären auf Beute warten. An unserem GPS-Richtungspunkt „ExitWest“ empfängt uns dann nicht nur eine ca. drei Meter hohe Welle, sondern auch ein zunehmender Wind aus Südwest. Da wir von Enni und Jirko noch nichts gehört haben, entschließen wir uns alle zunächst, in der Nähe der Einfahrt zu angeln. Und mit Erfolg, wir holen etliche gute Dorsche auf den Pro Select „Black Panther“ in 120 Gramm heraus. Dann klingelt mein Handy: André auf dem Nachbarboot drillt schon seit mehreren Minuten einen kampfstarken Fisch, vermutlich Seelachs – Ruten rein, Videokamera raus und hin! Bei der starken Dünung ist der Drill nicht einfach zu filmen, aber André mit seiner durchgebogenen Rute ist ein klasse Anblick. Nach 15 Minuten Drill setzt KeBu das Gaff an einen wunderschönen Havsei von 21 Pfund an – Petri, André!

Das Handy klingelt erneut, Jirko: „Wo bleibt ihr??? Enni hat schon ´nen 26 Pfünder und einer unserer Mitreisenden ´nen 24 Pfünder Köhler hier auf Örne!“ Die Jungs sind also doch da draußen – Hebel auf den Tisch und los Richtung Südwest! 20 Minuten dauert der Ritt gegen die immer noch recht hohen Wellen und einsetzendem Regen, dann kommen die fünf wesentlich größeren Tobias-Boote aus Kvenvaer in Sicht. Teammitglied Enni ist an seinem Blondschopf sofort zu erkennen. Tanja steuert uns direkt an sein Boot und es gibt ein herzliches Prankenschütteln auf hoher See – da treffen sich Berliner mitten auf dem Nordatlantik, verrückte Welt!

Die Kumpels zeigen ihre sagenhaften Fische hoch für die Kamera, und wir können nur respektvolle Glückwünsche aussprechen.

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Auch die dicken dreipfündigen Rotbarsche haben die Fünf schon erbeuten können, Enni springt über auf unser Boot und zeigt uns die Spots auf dem Plotter. Für uns gibt´s nun kein Halten mehr – Bug rum und ran an den Fisch! Wir suchen uns eine Kante, die von 20 Metern auf über 100 Meter abfällt. Große Sicheln im Mittelwasser und am Grund kommen auf den Bildschirm, Abstoppen und Pilker runter – blaue Pro Selects, wie wir von den Anderen gehört haben, sollen heute angesagt sein hier.

Unsere Pilker rauschen tiefer und tiefer, keine ersehnte Seelachs-Attacke im Mittelwasser. Unten angekommen. Erste Pilkbewegung. Nichts. Zweite. Dritte. Vier…Hänger! Nein, die Rute verneigt sich bis in´s Handgelenk, die Spitze der Inliner wird nach unten unter die Wasseroberfläche gerissen. „Biiisss – Dorsch!“ Meine Ambassadeur gibt dem Fisch in kurzen Rucken Schnur. Ich halte dagegen, Rutenende im Gimbal, und hole den ständig stoßenden Dorsch ohne Pumpbewegungen aus der Tiefe – bloß nicht den Drilling ausschlitzen lassen jetzt! Tanja steht schon mit dem Gaff bereit setzt den Haken gezielt an einem bildhübschen 16 Pfünder Dorsch an – das ist ein Auftakt nach Maß!

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Nächste Drift, wir reihen uns in die anderen Boote ein. Da sich beim Dorschdrill ein Haken des Drillings leicht aufgebogen hat, klinke ich schnell den schwarzen „Black Panther“ ein, unseren Lieblingsköder für Pollack und Seelachs. Wieder eilen drei Pilker in Richtung Grund, doch nichts passiert. Schlechte Driftrichtung, nichts passiert. Im Gegensatz zu anderen Booten in Sichtweite, dort verneigen sich die Ruten verheißungsvoll.

Wir verlegen uns an den Anfang der Bootskette auf 30 Meter Anfangstiefe. René versucht es mit Naturködersystem am Grund, Tanja und ich fischen weiter mit den Pilkern. Erstes Ablassen erfolglos, schnellstes Hochkurbeln Richtung Mittelwasser ebenso. Schnurfreilauf wieder hinein, Pilker abwärts. Grundberührung. Drei/ vier Pilkbewegungen, dann wieder High Speed hochkurbeln, der Pilker soll einen fliehenden jungen Seelachs imitieren. Plötzlich wird mir fast die Rute aus den Händen gerissen, rabiater Einstieg ca. 50 Meter über dem Grund – „Fiiiisch!“ Der Ambassadeur wird gnadenlos Schnur heruntergerissen, der hundertprozentige Seelachs stürmt in die Tiefe. Da jetzt gegenzuhalten würde Schnurbruch bedeuten. Also müdelaufen lassen, ein klasse Gefühl an der Rute!

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Die Flucht endet, und ich verstärke die Bremskraft am Stern. Nun fange ich an zu pumpen, was dem Köhler gar nicht gefällt. Erneute Flucht, ich muss die Bremse wieder lockern. 15 Minuten dauert der Drill meines persönlichen Lieblingsmeeresfisches, dann gafft Tanja erneut. Ich lege die Rute beiseite und helfe ihr, den Fisch über die Reeling zu wuchten. Ich jubele laut, 22 Pfund Muskelkraft liegen vor uns im Boot! Leider kamen Video- und Fotokamera nicht während des Drills zum Einsatz, da der Regen immer stärker wurde. Aber auch der Wind wird stärker, schlechtes Zeichen. René fängt noch einen 6pfündigen Leng an der Naturködermontage. Das Handy klingelt, Enni: „Kommt rüber, Jirko hat schon seit 10 Minuten einen Havsei im Drill!“ Motor an, rübergewieselt. Jirko´s Suverän sieht meiner Prion eben sehr ähnlich, er aber hat das Problem, dass das Boot über 200 Metern Wassertiefe treibt und der Seelachs unbarmherzig in die Tiefe rast. Ich krame die Videokamera trotz des Regens heraus und filme. Tanja versucht unser Boot möglichst nahe an Enni´s Tobias zu halten, was bei dem zunehmenden Wind immer schwerer wird. Ich rufe Enni zu, dass wir nach diesem Drill umkehren müssen, da wir rund eine Stunde Rückfahrt vor uns haben – leider sind wir nur ganze zwei Stunden hier…

Nach ca. 20 Minuten ist dann auch Jirko´s 24 Pfünder im Boot, wir verabschieden uns von unseren Kumpels und treten mit vier Booten wieder den Heimweg an. Die Wellen sind mittlererweile so hoch, dass unser Boot auf den Wellenbergen mehrmals aus dem Ruder läuft. Wir fahren mit halber Geschwindigkeit und bleiben dicht beisammen. Endlich sind wir an der Einfahrt von Sula, durchgeschaukelt, aber zumindest André und ich sind überglücklich – die übrigen Weggefährten weniger, der erhoffte Großfisch blieb ihnen leider versagt

Am Steg angelegt kommen die übrigen Mitglieder und bestaunen den Fang.

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Ab zur Waage am Filetierhaus, die dann nur noch 21 Pfund 300 Gramm anzeigt. Der Fisch hat Blut und Wasser verloren - so behält Jens, wenn auch knapp, das rote Pokalkissen. Die Anderen haben mit gutem Erfolg die Südseite Sulas mit ihren zahlreichen Schären getestet, auch mit Fangerfolgen – die allerdings wesentlich kleiner ausfielen.

Abends stoßen wir zünftig mit einigen Bieren auf den Fang an, auch deswegen, weil für morgen Starkwind „stiv kuling“ angesagt ist. Das Frühstück wird dementsprechend für 9:00 Uhr morgens angesetzt.
 
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Dienstag, 05.04.2005 – Nichts geht mehr! –

Der Wetterbericht hat, präzise wie immer, Recht behalten. Ich wache auf und höre schon das Orgeln des Sturmes. Nach dem Frühstück beschließen Tanja und ich, unsere Spinnruten zu schnappen und die Insel zu erkunden. Andere wollen es auf Butt mit Naturköder versuchen. Der Südwest frischt immer mehr auf, und wir werfen bei rund 8 Bft unsere Gamba- und Möre Sildablinker für ein paar kleine Pollacks aus, sonst ist vom Ufer aus nichts zu wollen – die Spinnausrüstung und die Fliegenruten hätten wir getrost zuhause lassen können. Zurück in´s Camp und einen Spaziergang durch das kleine Dorf gemacht, was zahlreiche schöne Fotomotive einbringt. Abends wetten Tanja und KeBu um ihren jeweiligen Lieblingspilker, wer von Beiden wohl den ersten Fisch aus dem Hafenbecken ziehen würde. Tanja rüstet heimlich mit einem selbstgebundenen Streamer am Sbirulino auf, während KeBu noch heimlicher ein Heringspaternoster anknübbert. Wir haben hunderte von kleinen Pollacks neben dem Steg gesichtet, und so verwundert das von Schiedsrichter André ausgerufene Endergebnis denn dann auch nicht: über 40 zu 6 gegen Tanja, alle Fische releast! KeBu sackt einen nagelneuen Pro Select in blau ein und wir Mitbeobachter hatten eine Riesengaudi.

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Der Wetterbericht für morgen lässt hoffen, mittags werden abnehmende Winde aus West angekündigt…
 
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Mittwoch, 06.04.2005 – Ab zu den Flachmann-Stellen! -

…was sich am heute Mittag auch bestätigt, der Wind flaut langsam ab! Wir haben die Seekarten studiert und auch von Roger gehört, dass an den zahlreichen Sand- und Kiesgründen im Süden Sulas sowohl häufig Heilbutt als auch Rochen gefangen wird. Da die Dünung vom Sturm mit sechs Metern Wellenhöhe keine Ausfahrt auf das offene Meer zulässt, fahren wir mit von Roger organisierten gefrorenen Heringen und Naturköderruten (Tanja Penn Nordcup Boat 30 lbs mit Penn GTI 345, ich Penn Millenium Stand Up 30 lbs mit Avet EX 4/02) durch einen super schmalen Kanal zum ersten Spot – sandig kiesiger Grund von 35 bis 86 Meter. Kein Wunder, dass hier so viele platte Fische aus dem Wasser gehen, ein optimales Tummelgebiet ist unter uns! Wir werden noch in unserer Heilbuttjagd bestärkt, als wir mehrere Schellfische und Wittlinge an die Haken bekommen – Andree Hörmann, der heute morgen bei uns per Linienfähre im Camp landet, vertritt die nordnorwegische Theorie, dass Kveite liebend gerne Schellfisch vertilgt und solche Plätze mit Schellis erste Wahl seien.

Zweite Drift. René ruft: „Da knabbert was!“ und wir sehen seine Rutenspitze wippen. Irgendwer interessiert sich für das Eisele Naturköder-Grundvorfach mit Löffel und Fluo-Schlauch am Abstandshalter mit 750 Gramm Leuchtblei. Er setzt den Anhieb, die Rainer Korn Stand Up 30 lbs verneigt sich ordentlich und die Tica Team Two Speed 30 MTS Multi muss Geflochtene hergeben. René pumpt ordentlich, und wir mutmaßen schon in Richtung kleinem Heilbutt, als nach 10 Minuten ein stattlicher Nagelrochen an der Wasseroberfläche erscheint! Wir heben den Flügelmann ohne Gaff an Bord – Ehrensache, dass dieses schöne Tier vorsichtig wieder zurückgesetzt wird.

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Der Haken hängt auch im vorderen Maulwinkel, René kann den Haken einfach lösen. Doch zum Dank schnappt der Rochen in René´s Zeigefinger, was diesem ein schmerzverzerrtes Gesicht und dem Rochen trotzdem die Freiheit einbringt, nachdem ich ihn fotografiert habe.

Dann passiert auf dem sandigen Grund nichts mehr. Wir beschließen, an den Abbruchkanten noch auf Dorsch und Pollack zu fischen. Was auch an einer steilen Kante prima gelingt, wir fangen noch Pollacks bis 12 Pfund und Dorsche bis 10 Pfund. Vor der Heimfahrt versuchen wir noch einmal das Naturköderangeln an einer Leng-verdächtigen felsigen 100 Meter Stelle. Tanja hängt einen B2 Luhr Jensen Squid mit Heringsgarnierung an, ich entscheide mich für zwei Fluo-Oktopusse plus Heringskebab über dem Abstandshalter und dem Naturköder-Grundvorfach mit halbem Hering. An 750 Gramm Bleien lassen wir die Montagen herunter. Die Drift ist dank unseres neuen Driftsacks von Profi-Blinker optimal, doch trotz dreier guter Bisse können wir keinen einzigen verwandeln – wir treten die Heimfahrt an.

Eine böse Überraschung erwartet uns am schmalen Kanal: Neumond steht kurz bevor, und die Tide ist jetzt unglaublich niedrig. Fast im Leerlauf manöveriert Tanja unser Boot durch die Felsen und muss mehrmals den Außenborder elektrisch aus dem Wasser liften, da wir sonst mit der Schraube auf einem der Felsen aufsetzen würden – was stolze 270 € an Erneuerung kosten würde, wie uns Roger vorsorglich sagte! Ich rufe Michael an und warne ihn vor den entstandenen Flachs, denn sein größeres Boot hat einen schwereren 90 PS Motor am Heck.

Endlich sind wir ohne Schaden am Bootsanleger, doch 30 Minuten später kommt Oliver als erstes Opfer mit zersäbeltem Propeller an – seine Laune ist nicht gerade die beste…

Alle anderen Boote aber sollen heute den Hafen wohlbehalten erreichen.

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Der Wetterbericht kündigt für morgen leichten Wind aus Nordwest, später Nord an. Grund für uns, heute früh schlafen zu gehen und morgen ebenso früh aufzustehen!
 
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Donnerstag 07.04.2005 – Kurzer Angriff auf Torskskallen! -

Der Wind ist morgens wirklich moderat, wir legen dick vermummt um 8:15 Uhr ab – die Temperatur ist im Laufe der Tage auf 2 Grad plus gesunken, und der Nordwest schneidet förmlich in die Haut. Schon auf dem Weg zum westlichen Ausgang haben wir eine wilde Kreuzsee, welche von den Schären um uns herum herrührt. Tanja fährt mit langsamer Fahrt dem Ausgang entgegen. Die Wellen, die uns dort erreichen lassen unseren Plan, nach Örneklakken zu fahren, schnell platzen. Wir zwei Boote beschließen deshalb, den näher gelegenen Torskskallen-Grund anzufahren. Solche Wellen haben wir alle allerdings in solch kleinen Booten noch nicht erlebt. Sie sind zwar langgezogen und rund, aber gute fünf Meter hoch! Entsprechendes Grollen hören wir von den vorgelagerten Schären herüberdröhnen. Wir stoppen bei einer wilden Echolotanzeige schnell ab, welche Fisch von 20 Tiefe bis 60 Meter Grund zeigt. Wegen des dunkelen Himmels binden Tanja und ich den „Black Panther“ an. Die nächste Stunde erleben wir ein weiteres Highlight: Dorsch an Dorsch, alle um die vier Kilo, beißen auf unsere Pilker!

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Wir tun das Unsrige zum Schutz des Dorsches und entnehmen nur einige wenige Fische, welche zu stark verletzt sind. Auch zwei feine Pollacks kommen in die Fischkiste.

Nach zwei Stunden kommt der Rest der Truppe mit ihren Booten heraus, doch schon nach einer halben Stunde sind vier Recken außer Gefecht gesetzt – seekrank voll und ganz! Ein hier nicht namentlich genannter abgebrühter Norwegenfahrer opfert denn dann auch nicht nur sein Frühstück an Poseidon, sondern schmeißt bei diesem Akt gleich noch seine Ausrüstung hinterher, die mit einer Penn International Rolle bestückt ist. Angesicht solcher großzügigen Geschenke beschließen wir, alle gemeinsam zurückzufahren und unser Glück noch einmal auf der windgeschützten Südseite der Insel zu versuchen.

Dort angekommen lassen wir unsere Naturködermontagen erneut auf den Heilbutt-verdächtigen Stellen hinunter. Doch bis auf einen ordentlichen Dorsch an René´s Rute passiert gar nichts, die Fische sind anscheinend von der einsetzenden und sehr hohen Tide vergrätzt. Wir treten mit unserem Boot als erste den Rückweg zum Camp an. Schock – die Ebbe ist noch niedriger als am Vortag! René und ich dirigieren Tanja an den Unterwasserfelsen vorbei, bewaffnet mit einem Ruderblatt, damit wir notfalls das Boot abhalten können. Erneut laufen wir schadlos in den Hafen ein, aber eine Stunde später erwischt es wieder zwei Motor-Propeller wegen Unachtsamkeit und zu hoher Geschwindigkeit. Auch, wenn Roger in kürzester Zeit neue Schrauben montieren kann, hier nochmals eine Warnung von mir: wer mit dem Boot in Sula unterwegs ist, muss sich mit absoluter Vorsicht in diesem Seegebiet bewegen!

Lucky hat heute Bifteki mit Zaziki gezaubert, und unser Lieblingsessen genießen wir – auftauend vom lausig kalten Nordwind – im mollig warmen Gemeinschaftsraum. Dies ist noch ein toller Service von Roger: größere Gruppen können gegen Entgelt die professionell ausgestattete Groß-Küche und den rauchfreien Aufenthaltsraum nutzen.

Abends zeigt die Wetterstation außen am Haus eine Temperatur von 1,8 Grad plus an, eine Bestätigung dafür, warum es Hagel und Schneeflocken seit dem Nachmittag gibt. Auch der Internet-Wetterbericht sagt für morgen nichts Besseres voraus, Kuling-Starkwind und Niederschlag bei Temperaturen um die 0 Grad…
 
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Freitag, 08.04.2005 – Klar Schiff zur Abreise! –

Auch, wenn die deutschen Meteorolgen so oft schief liegen mit ihren Prognosen, für das Seegebiet Sula traf die Vorhersage für den nächsten Tag die gesamte Woche hindurch exakt zu – unangenehmer starker Nordwestwind begleitet uns schon zum Frühstückstisch und soll den kompletten Tag durchhalten, gepaart mit ordentlichem Schneetreiben. Die Schneefallgrenze in den Bergen soll auf 300 Meter abgesunken sein, und das bestätigt auch Jirko per SMS, der gerade auf dem Weg zur Fähre ist. Aber positiv denken: so haben Tanja und ich genügend Zeit, das Material, welches die gesamten Tage über unangetastet auf den Booten in den Rutenhalter lagerte, mit Süßwasser zu reinigen und zu verstauen. Wir sind erstaunt, haben nur einen Pilker und ein Naturködervorfach abgerissen. Dafür hat die Schnurführung meiner roten Ambassadeur 7001 den Geist aufgegeben, im Freilauf bewegt sie sich nicht mehr. Anderen erging es schlechter, vier Ruten insgesamt wurden unfreiwillig zweigeteilt und eine Billig-Multi fiel auseinander. Sula und die zu erwartenden Fische erfordern gutes, robustes und einwandfreies Material, das sollte hier noch einmal erwähnt werden.

Roger rechnet mit uns die Benzinkosten ab. Solch ein 50 PS Motor ist wunderbar zu fahren, verbraucht aber auch seine großzügige Portion Benzin, welches Roger immer im Camp parat hat. Der Anteil pro Person liegt bei unserem Boot bei 40 €. Das ist nicht teuer, allerdings sind wir an den stürmischen Tagen ja auch nicht nach Torskskallen oder Örnklakken aufgebrochen, was den Verbrauch sicherlich höher hätte ausfallen lassen.

Andree Hörmann, Michael und Otto fahren nachmittags schon ab, ein Geschäftstreffen bei Enni in Kvenvaer ist angesagt. Die angemietete Fähre soll am nächsten Morgen schon um 5:00 Uhr mit uns Verbleibenden früh ablegen, ab 4:30 sollen wir unser gesamtes Gepäck auf dem Schiff verstauen. So gehen wir heute zeitig zu Bett, der Wecker wird um 3:30 Uhr die Nacht beenden.
 
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Samstag, 09.04.2005 – Ski und Schnee gut! –

Haben wir überhaupt geschlafen??? Totmüde quälen wir uns aus unseren Betten und schleppen die Tonnen an Gepäck auf die am Bootssteg liegende Schnellfähre, mitten in dunkler und lausig kalter Nacht. Aber die Gepäck-Kette funktioniert wieder einwandfrei. Wir legen ab. Ein letzter Blick auf den Leuchtturm Sula, die Sonne lässt sich mit ersten Strahlen am Horizont blicken.

Wir laufen nach rund 20 Minuten im Hafen von Dyröy ein, und der Bus mit dem Fahrer und drei übermüdeten Kvenvaer-Besuchern (Enni soll es nicht besser gehen), welche lediglich zwei Stunden Schlaf im Bauch haben, ewartet uns schon. Michael erzählt uns, dass sie kurz vor dem Hafen einem verunglückten jungen Mopedfahrer Erste Hilfe geben mussten, der sich (betrunken?) in einer Kurve auf den Asphalt gepackt hat und jetzt wohl gerade mit bösen Verletzungen auf dem Weg in´s Krankenhaus ist – der Morgen hat es in sich!

Bedingt durch das Niedrigwasser müssen wir die schweren Kisten auf den Kai wuchten, was unsere Bandscheiben nicht gerade begeistert aufnehmen. Aber um 6:00 Uhr rollt der voll beladene Bus los in Richtung Oslo.

Wir kommen in das Orkla-Tal, schneebedeckte Bäume und eine nicht geräumte Fahrbahn begrüßen uns – skeptisch schauen wir die steilen Schluchten neben der Straße herab. Aber die traumhaften Pools der Orkla sorgen für eifrige Debatten über das Lachsangeln hier, unsere Finger kribbeln beim Anblick dieses Traumflusses!

Wir rasten neben der E6 an einer Tankstelle, und der frisch gefallene Schnee lässt einer Schneeballschlacht und dem Schneemannbau freien Lauf.

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Mehrmals sehen wir auf der Weiterfahrt traumhafte Skipisten, auf denen die Norweger skifahren und snowboarden - Ski Heil!

Die Fahrt nach Oslo verläuft ohne Schwierigkeiten, wir parken um 17:00 Uhr am Colorline-Gebäude. Die Fähre ist an diesem Tag gut bebucht, Dänen und Norweger wollen diese Mini-Kreuzfahrt mit dem zollfreien Einkauf auskosten.

Auf der Fähre stärkt sich unsere Truppe zunächst am Buffet und im italienischen Restaurant, dann wird sich dem Nachtleben gewidmet – die einen weniger, die anderen sehr viel mehr, einige werden ohne eine Mütze Schlaf in Hirtshals ankommen.
 
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AW: Reif für die Insel Sula? Eisele-Team-Tour 01.04.-10.04.2005

Sonntag, 10.04.2005 – Heimwärts führt unser Ritt! –

Um 6:00 Uhr heißt es „ReiseReise“, hoch aus den Betten. Ein kurzes Frühstück in der Cafeteria, und schon fahren wir 15 Minuten früher als geplant in den Hafen Hirtshals ein. Während der Fahrt durch Jütland schreibe ich diese Zeilen. Um mich herum versuchen die Nachteulen ihre Mütze Schlaf nachzuholen, es ist auffallend ruhig hier. Zeit für ein Fazit meinerseits:

Der Planung und Organisation im Vorfeld durch Din Tur in Person von Andree Hörmann, Anglertours in Person von Dirk Ditters, die Campführung auf Sula in Person eines sehr symphatischen Roger und die Gesamtkoordination in Person von Michael Eisele kann nicht genug Lob gezollt werden – Reiseziel, Transport, Betreuung, Bewirtung und Angelei waren vom Allerfeinsten und bekommen eine objektive Fünf-Sterne-Bewertung. Klar, dass bei solch einer großen Reisegruppe keinerlei Freiraum für Individualisten oder Ruhesuchende bleibt, dafür aber hat die Harmonie und Hilfsbereitschaft untereinander vorgeherrscht. Es wurde viel geklönt und gelacht, aber auch viel dazugelernt – sei es vom Seegebiet, den Wetterbedingungen oder den Angeltechniken her. Die wirklich kapitalen Fische von über 12 Kilo ließen wir in Ruhe schwimmen, aber wir sind einhellig der Meinung, dass sie durchaus in diesem Gebiet zu fangen sind – hier liegt ein immenses Potenzial direkt vor der Anlage! Wieder einmal haben alle um die Heilbutts herumgeangelt, aber es wird absolut nicht das letzte Mal sein, dass Tanja und ich in diesem hervorragendem Revier unsere Köder gebadet haben! Die Gewässer um Sula sind allerdings das Anspruchvollste und Schwierigste, was wir in all den Jahren in Norwegen kennengelernt haben – absoluter Respekt vor Wind, Wellen und Wetter sind oberste Pflicht!

Roger erzählte uns, dass er Anfang nächsten Jahres noch weitere Rorbuer bauen lassen wird und diese neben der herausragenden Ausstattung zusätzlich noch mit Kaminen ausstatten lassen will. Auch eine Autofähre nach Sula soll nächstes Jahr ihren Betrieb aufnehmen, was das beschwerliche Verladen des Gepäcks auf die Personenfähre erübrigen wird. Auch Hunde sind willkommen, was „Paddy“ ungemein freuen wird, da Roger immense Quadratkilometer Land um die Anlage herum besitzt, die es für einen Vierbeiner zu erkunden gilt.

Petri Heil und viele Grüße

Karsten #h

PS: Michael Eiseles von Sula aus online gestellte und Sicht auf die Dinge der Reise findet ihr übrigens unter www.hart-am-fisch.de , und René wird einen Artikel zur Tour in einer der nächsten Ausgaben der Rute & Rolle bringen!

PPS: Ich hoffe, dass die Verlinkung zu den Fotos hinhaut - wenn nicht, gebt hier mal bitte kurz Laut. Weitere Fotos werde ich hier nachschieben, doch sortieren wir derweil aus, welche Bilder noch in der Rute & Rolle erscheinen werden.
 
Zuletzt bearbeitet:

snofla

langejäger@
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hi karsten

beste federhaltung die du hier ablieferst

der bericht ist super toll geschrieben und wirklich sehr aussagekräftig

dafür gibts drei daumen von mir #6 #6 #6




bei den pics hab ich probleme teilweise sind die nur halb da oder gar nicht
 

Karstein

Uuuund tschüss.
AW: Reif für die Insel Sula? Eisele-Team-Tour 01.04.-10.04.2005

Dankedanke snofla! :)

Weiß auch nich, warum das mit den Bildern nicht klappt - gebt mir bis Donnerstag, dann bastele ich an den Bildern noch mal rum - vorher habe ich keine Zeit leider. Vielleicht sind sie von der Dateigröße her zu umfangreich? Was meint ihr? :( #c
 

Karstein

Uuuund tschüss.
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HA!

Nun klappt´s auch mit vernünftigen Bildern! Freenet hat die JPGs nur bruchstückweise im Webspace dringehabt.

Viel Spaß!
 

Jo

Member
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Sauber Karsten,

spannender und anschaulich erzählter Angelbericht......und klasse Bilder dazu.

Danke dafür!

Viele Grüße

Jo


(Bis auf die letzten beiden sind jetzt alle pics "ganz" zu sehen)
 

zg

Member
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Hallo Tanja,
hallo Karsten,

na Bumm, das ist ja mal 'nen Bericht #r Mir fehlen die Worte - Anglers Traum geht in Erfüllung. Würde das gerne auch mal live präsentiert bekommen #6

Gruß
Stefan #h
 

C.K.

Active Member
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Toller Bericht mit schönen Bildern!
 

Agalatze

Die AALGLATZE
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mensch karsten !!!
ein wahnsinns bericht ! echt klasse.
der nagelrochen sah ja aus wie aus dem bilderbuch. vom feinsten.
war echt klasse zu lesen.
 
F

Franky

Guest
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Sehr ausführlich - absolut prima geschrieben und für mich 100% nachvollziehbar (und dass, obwohl ich sowas wie eine Art "Norwegen-Neuling" gelte!!! ;))
Die Fahrt von Hirtshals aus muss ziemlich lang gewesen sein, wenn Du das so aufn Rutsch hinbekommen hast! #6
Was mich mal wieder gefreut hat: es ist niemand zu schaden gekommen und alle sind heil wieder im Hafen eingelaufen!!!
 

tidecutter

Hossa! Hossa!
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schöner bericht und schöne fische. ist aber auch ne nette art und weise - mit schön geräumigem gefährt und so. wirklich sehr ansprechend.

herzlichen glückwunsch nochmal zu den fängen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 2711

Guest
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@Karsten - mal wieder ein Schöner Bericht aus Deiner Feder .... ich will auch endlich, daß meine neue Mini-Inliner sich so schön durchbiegt ... *Heul*

Jetblack
 
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