Protest gegen Berufsfischer

Damyl

Alte Schule
AW: Protest gegen Berufsfischer

Klar wär es kurzsichtig für alle Misstände die es am Rhein gibt nur die Berufsfischer verantwortlich zu machen.

Aber beantworte mir bitte mal folgende Fragen :

Vor Jahren war der Otterstädter Altrhein für den Berufsfischer tabu.
Dort hast du Aale in rauen Mengen gefangen. Eines Samstag morgens sitzt du am Wasser und 3 Rentner, die dort am Campingplatz tagtäglich ihre Rente geniessen, und jeden Tag fischen gehen, kommen vorbei.
"Geht was ?" ...........kommt die notorische Frage :q
Nö...........#d
Die 3 Rentner :
"Kein Wunder. Letzte Woche hat der Berufsfischer seine Elektroden reingehängt, und Aale satt abgeschöpft. Wir haben den Wasserschutz angerufen, aber die kamen net mal vorbei."

Komischerweise wurde dort lange Zeit kaum noch Aal gefangen.

Was soll man da denken ??

Ich sitz am Monsterloch und habe über Wochen ganz gut gefangen. Kommt einer vorbei...........
"Vorgestern hat der Berufsfischer sein Netz durchgezogen. Die haben alles in den Strom rübergesetzt .......|bigeyes"
Was da noch an Fisch gefangen wurde muss ich jetzt net sagen.

Klar......vielleicht haben die Fische nur den Standplatz gewechselt........das Wasser ist auf einmal zu klar.....Kormorane waren hier........oder ich bin auf einmal zu blöd zum Fischen ?
Wenn man dann rumfragt gehts plötzlich jedem Angler dort so......

Was soll man da denken ??

Hier im Board fragt einer nach guten Zanderstellen in der Pfalz.
Er bekommt eine Auskunft das er es da und dort mal probieren soll. Von einem anderen Boardie kommt dann die Auskunft :
"Da brauchste gar nicht mehr hin. Dort ist jetzt der Berufsfischer erlaubt. Da fängste nix mehr.

Was soll man da denken ??

Wäre interressant zu wissen was du auf einmal denken würdest, wenn bei dir (und allen anderen mit denen du fischen gehst) kaum noch was geht, und du solche Storys erzählt bekommst..............

Soll ich jetzt denken : Das sind alles Babbler und können nicht fischen ?(ich eingeschlossen) Die erfinden das alles weil sie einen Sündenbock brauchen ?
 

Ralle 24

User
AW: Protest gegen Berufsfischer

Mal ganz sachlich und ohne Emotionen betrachtet und einfach mal unterstellt, die Berufsfischer würden den Bestand drastisch dezimieren.

In fast jedem Gewässer hat irgendjemand das Fischereirecht. Heißt, das Recht sich die im Wasser lebenden Fische unter Berücksichtigung gesetzlicher Auflagen anzueignen. Und er hat das Recht ( manchmal sogar die Pflicht ) dieses gegen Gebühr an dritte weiterzugeben. Dritte sind in diesem Fall Angler und Berufsfischer. Aus den daraus resultierenden Einnahmen bestreitet er seine laufenden Kosten und will natürlich auch verdienen. So weit, so gut.
Der Angler kann sich einen Erlaubnisschein kaufen und hat damit ebenfalls das Recht, sich Fische im Rahmen der Vorgaben anzueignen.
Jetzt kommt der eigentliche Punkt. Mit dem Erlaubnisschein kauft man das Recht, sich Fische anzueignen, nicht den Anspruch auch garantiert welche zu fangen.
Und natürlich kann der Angler frei entscheiden, ob er sich so eine Erlaubniskarte kauft oder nicht.


Beispiel: Du hast einen großen Apfelbaum in Deinem Garten stehen. Jedes Jahr gibst Du an Dutzende von Menschen Erlaubnisscheine aus, nach denen sich jeder drei Äpfel pflücken darf. Die freuen sich natürlich, pflücken zuerst die schönsten Äpfel und die die ohne Leiter erreichbar sind. Du erlaubst das Pflücken an 7 Tagen der Woche rund um die Uhr.
Nun kommt ein Apfelsafthersteller und sagt Dir, dass er im großen Stil Äpfel bei Dir pflücken will. Dafür zahlt er Dir einen ordentlichen Betrag und verpflichtet sich, die Äpfel sachgemäß zu pflücken, keine Fruchtreiser abzureißen, dem Baum nach der Ernte einen Pflegeschnitt zukommen zu lassen, ihn also auszulichten. Totholz zu beseitigen, auch die kleinen Äpfel zu pflücken und verdorbene Früchte zu entsorgen. Du gehst hin und sagst " Prima " machen wir.
Am nächsten Tag stehen plötzlich eine Horde der Tagespflücker auf Deinem Grundstück und protestieren gegen den Apfelsafthersteller, wollen Dir erklären, dass Du unrecht tust, da sie kaum noch schöne Äpfel pflücken können.
Was tust Du als Besitzer des Baumes, und was tust Du als Tageskartenpflücker ?

Weiter zum Thema Kontrollen. Du nimmst mit Deinem Apfelbaum sagen wir mal 5000 € ein. Jetzt kommen aber auch dunkle Gestalten, die ohne einen Schein bei Dir Äpfel pflücken, oder mehr als drei Äpfel mitnehmen, oder ganze Reiser abbrechen um die Äpfel einfacher zu pflücken. Du stellst also fest, ohne Aufsicht kann man die Leute nicht pflücken lassen. Du errechnest Dir, das durch die " Schwarzpflücker " und Regelübertreter ein Schaden von 1000€ entsteht. Also willst Du jemanden einstellen, der die Sache überwacht und kontrolliert. Da Du rund um die Uhr pflücken lässt, brauchst Du auch rund um die Uhr Kontrollen. Jetzt stellst Du aber fest, dass die Kontrolleure Dich im gleichen Zeitraum 2000€ Lohn kosten. Was tust Du ?

Wir Angler leben oft in der Gedankenwelt, dass die Fische in einem Gewässer Allgemeingut sind und wir ein Recht auf einen möglichst großen Bestand haben. Ein Recht auf die höchstmögliche Gewähr, Fische zu fangen. Haben wir aber nicht. Wir kaufen mit der Erlaubniskarte lediglich das Recht zu versuchen, uns Fische anzueignen. Und jeder kann frei entscheiden, ob er das Risiko eingeht oder nicht.

So sieht das ganz nüchtern betrachtet aus. Leider.
 

Damyl

Alte Schule
AW: Protest gegen Berufsfischer

Hallo Ralle

Sind wirklich schöne Argumente die du vorbringst. Du triffst den Nagel auf den Kopf.

Aber


Was ist dabei wenn man versucht an dem Ganzen was zu verändern ?

In Deutschland hör ich immer bloss :
Das ist halt so.............da kann man nichts machen #q
 

Fischpaule

Karpfendompteur
AW: Protest gegen Berufsfischer

:) Irgendwie haben manche recht merkwürdige Vorstellungen von der Berufsfischerei - das klingt immer so, als ob ein Fischer sich eine Stelle in einem Gewässer aussucht, da fischt und dann sind die Fische dort verschwunden - offene Gewässer sind keine Badewannen, in denen man die Fische sieht und gezielt herausfischen kann - was meint ihr wie oft solch ein Fischer überhaupt keine Fische im Netz hat bzw. wie viele vor einem Netz fliehen oder wie viele % der Fische beim Elektrofischfang überhaupt abgeschopft werden können und wie viele der Strom einfach nur verscheucht...
Die meisten Gewässer sind extrem schwierig zu befischen. Es gibt in einem Gewässer nur ganz bestimmte Punkte, wo ein effektives fischen überhaupt möglich ist und selbst an diesen Punkten gelingt es dem Fischer nur einen kleinen Teil der dort vorkommenden Fische zu erbeuten - und wer glaubt, das ist alles Unsinn, der sollte mal überlegen, warum Teiche trotz des extrem hohen Fischbestandes abgelassen und nicht im vollen Zustand befischt werden, wenn es doch so einfach ist, flächenmäßig alles leer zu fischen :m

|wavey:
 

Ralle 24

User
AW: Protest gegen Berufsfischer

Was ist dabei wenn man versucht an dem Ganzen was zu verändern ?

In Deutschland hör ich immer bloss :
Das ist halt so.............da kann man nichts machen #q

Mir geht es eher darum, dass man ein Problem von allen Seiten beleuchten sollte, bevor man nach einer Lösung sucht. Die Aneignungsrechte sind ja nur ein Teil. Ein weiterer ist, dass die zurückgehenden Fangerfolge " nur " durch subjektive Beobachtungen belegt sind. Ob es tatsächlich weniger Fische gibt, ob der Berufsfischer daran Schuld hat, Ob es nicht andere Gründe hat, vielleicht eine Kombiantion von mehreren, das alles ist nicht belegt.
Um aber wirkungsvolle Maßnahmen zu ergreifen, muß man eine sichere Basis haben. In diesem speziellen Fall ist jedoch das ermitteln von Fakten fast unmöglich für einen Normalsterblichen. Man muß die Bestandshöhe kennen, die Reproduktionsrate, die tatsächliche Entnahme durch den Berufsfischer, die Entnahme der Angler, Besatzmaßnahmen ( die ich im Rhein für sinnfrei halte ) einbeziehen usw.
Erst dann kann man ableiten, ob durch die Berufsfischerei ein nachhaltiger Schwund der Bestände erfolgt.
Und selbst wenn das so ist, kämpft man dann noch gegen eben die gesetzlich verbrieften Nutzungsrechte.

Was kann man tun ?

Selbst ein Gewässer pachten oder das Fischereirecht erwerben. Dann hat man Handlungsspielraum. Aber wer ist dazu schon in der Lage ?
Oder eben an ein anderes Gewässer/einen Verein wechseln, der den Ansprüchen gerecht wird. Oder auswandern in ein Land mit mehr Wasserfläche oder geringerer Bevölkerungsdichte.

Alles keine echten Alternativen, aber Möglichkeiten.
 

Damyl

Alte Schule
AW: Protest gegen Berufsfischer

Solange nie jemand was tut wird sich nie was ändern.
Sollen sich doch mal die Behörden was Sinnvolles überlegen, um die derzeitige Situation zu verbessern. Das tun sie aber vielleicht nur wenn sich mal ein paar beschweren.

Was wäre dagegen einzuwenden mal einzelne Abschnitte für ein paar Jahre für jegliche Fischereinutzung zu sperren.

Oder manche Abschnitte nur für Berufs-und Neberwerbsfischer und manche Abschnitte nur für Hobbyangler freizugeben .....

Nach 2-3 Jahren wäre da schon zu erkennen ob es was bringt.

Aber solange man nur hinnimmt was passiert, und nichts versucht (ausser sinnlose Besatzmassnahmen) wird sich garantiert nichts ändern..........
 
AW: Protest gegen Berufsfischer

In der Tat eine komplexe Problematik. Ich verwehre mich auch gegen ein Pauschalurteil gegen Berufsfischer. Im Donauabschnitt hier gibt es seit jeher Berufsfischer und Hobbyangler die meiner Meinung nach gut nebeneinander existieren und auskommen.

Die Themen "Fischbestand im Rhein" oder auch die Organisation des Fischrechts in Deutschland wurden oder werden ja schon in anderen Threads behandelt, sind interessant aber ich in mir nicht sicher ob sich eine Lösung finden lässt.

Was die Sperrung von Gewässerabschnitten angeht, hier bei uns wurde vor einiger Zeit ein Altwasser bzw. sog. "Biotop" für Fischerei ganz gesperrt. Die jenigen die jetzt desöfteren jammern und sich darüber beklagen, weil man dort ja früher so gut fing und jetzt woanders eh nix geht, das sind die Hobbyangler.
 

Ralle 24

User
AW: Protest gegen Berufsfischer

Solange nie jemand was tut wird sich nie was ändern.
Sollen sich doch mal die Behörden was Sinnvolles überlegen, um die derzeitige Situation zu verbessern. Das tun sie aber vielleicht nur wenn sich mal ein paar beschweren.

Was wäre dagegen einzuwenden mal einzelne Abschnitte für ein paar Jahre für jegliche Fischereinutzung zu sperren.

Z.B. das das einer Enteignung des Fischereirechtinhabers gleichkommt ??
Und mit " jeglicher Fischereinutzung " wären dann wohl auch die Angler eingeschlossen.
 

bassking

Member
AW: Protest gegen Berufsfischer

Moin.

Mir wird hier zu Viel zusammengeworfen: in den beschriebenen Fällen wird ein
abgeschlossenes Gewässer abgefischt- und mit einem befischten Flußsystem verglichen.

Das ist meiner Meinung nach nicht vergleichbar.

Die Fische ziehen im Fluß nach- und sind viel schwieriger zu lokalisieren- dagegen ist das stehende Gewässer schneller überfischt.

Das Beispiel mit dem Apfelbaum ist gut- zeigt es doch, dass der Apfelbaum irgendwann
stark abgeerntet ist- und Zeit braucht, damit die neuen Äpfel wachsen und nachkommen.
Der "unendliche" Apfelbaum ist Wunschdenken- und das gilt auch für stark befischte Gewässer...ansonsten sinken die Erträge (Menge,Fischgröße) zwingend.
Aus diesem Grund gibt es auch die gesetzlichen Restriktionen und Vorschriften- selbstverständlich gilt das auch für Berufsfischer.

Ob die (veralteten) Gesetze noch sinnvoll sind, steht auf einem anderen Blatt (siehe Aalrückgang...haben sich die Quoten der B.- Fischer angepasst??!).

Es stimmt, dass Angler das Recht "kaufen", limitiert Fische fangen zu dürfen- das Recht auf einen speziellen Fisch oder eine garantierte Kilomenge kauft er nicht.

Daher ist der Fischbestand kein freies Gut, da mit dem Zugriff Kosten verbunden sind.

Bezogen auf die Legitimierten Angler und Berufsfischer ist der Fischbestand SELBSTVERSTÄNDLICH ALLGEMEINGUT !

Wieviel sich Jeder von dem allgemeinen Gut Fisch genehmigen könnte (falls man es schafft, dieses zu fangen) , ist gesetzlich geregelt.

Ich halte es durchaus für wahrscheinlich, dass ein Berufsfischer, der nicht an Nachhaltigkeit interessiert ist, ein (stehendes) Gewässer langanhaltend plattfischen kann-so dass die Angler über Jahre fast leer ausgehen werden, bevor die Bestände sich langsamst erholt haben- an diesen Gewässern macht es sehr wohl Sinn, zu besetzen !

Die Überfischung und Ertragabnahme ergibt sich bei entsprechend intensiver Nutzung
für alle Gewässersysteme (siehe einbrechende Dorsch oder Seezungenbestände).

Gruß, Bassking.
 

bacto

Bacto
AW: Protest gegen Berufsfischer

ich muß damyl recht geben, da ich auch im raum speyer angle habe ich auch schon gesehen und von anderen gehört das der berufsfischer alles mitnimmt was er erwischt.
 

Reiner A.

Well-Known Member
AW: Protest gegen Berufsfischer

Der Rhein...
Proteste gegen Berufsfischer, Nebenerwerbsfischer. Berufsschifffahrt, Verbauungen, Aalhäckselanlagen, Vermüllung durch Angler oder Partygästen, Industrieeinleitungen contra millionenschwerer Lachsprogramme, bis hin zu Protesten zu den Frühjahrshochwassern. Bin sicher ich hab noch ein paar vergessen.
Die Lösung ist das wir alle irgendwann (Angler+Berufsfischer)nur noch in Puffs fischen dürfen. Und davon sind wir womöglich gar net so weit weg.|rolleyes
Gruss Reiner
 
B

BxTZE

Guest
AW: Protest gegen Berufsfischer

Ich glaube viele Leute überschätzen hier das Volumen was man als Berufsfischer heutzutage in Binnengewässern erwischt ganz gewaltig.
Mal ganz davon abgesehen das Elektrofischerei, gerade auf Aal nur in ganz eng gesetzten Zeiträumen möglich ist weil man nur bis zu einer geringen wassertiefe und auch nur in einem geringen Radius effektiv elektrisch fischen kann, halt in den unmittelbaren Uferregionen.Da kommt eben denn mal der ein oder andere Aal mal nen Hecht und ansonsten nur Plötz und so nen Kram zu Tage.
Größere Fische bekommt man zum Beispiel auch einfach mal gar nicht weil der Strom nicht ausreicht um sie in Richtung Kescher zu bekommen.
Die meisten Fische werden wie vorher schon erwähnt eher durch das elektrische Feld verscheucht als in den Kescher befördert.
Ich weiß ja nicht wieviele Leute hier schonmal beim E-fischen dabei waren oder überhaupt nur ne Vorstellung haben wie das in Ansätzen funktioniert, aber die Erfolge damit sind bei weitem geringer als man sich denken möchte.
Außerdem sollte man sich nicht darauf verlassen was einem irgendjemand erzählt, das sind nämlich eh meistens Schauermärchen, gerade aus Richtung der oben angeführten"Rentner" die den ganzen Tag angeln, weil wir wissen ja alle "Früher war alles besser"...

Die eigentliche Probleme liegen ganz woanders teilweise nichtmal in Deutschland selbst.
Flußverbauungen, damit ein unüberwindbares Hindernis für Wanderfische zu denen der Aal ja nun eindeutig gehört.
Die Oligotrophierung von früheren nährstoffreichen eutrophen Gewässern, zu denen der Rhein ja nun eindeutig gehörte, alle wollen immer sauberes tolles Wasser, das das eine Verschiebung der Flora und Fauna mit sich bringt sieht niemand. Aale und Zander sind nunmal an trübes, nährstoffreiches, eutrophes Gewässer adaptiert, wenn sich die Umgebung ändert ändern sich auch die in ihr lebenden Lebewesen, ist nen ganz simples biologisches Gesetz.
Und da macht denn besetzen auch nur in geringen Grenzen Sinn wenn einem Fisch irgendwo der Lebensraum entzogen wird machts keinen Sinn ihn da wieder reinzusetzen, da kann man gleich das Geld für das Besatzmaterial verbrennen oder ins Wasser kippen.
Das Hauptproblem Problem grade beim Aal, alles was in Europa oder Weltweit an Anguilla anguilla, sprich dem europäischen Aal an Produkten existiert, wird als Glasaal dem Golfstrom in Portugal und Spanien entnommen und zwar gleich zig tonnenweise, das betrifft alles, den Räucheraal im Supermarkt oder zum Großteil auch beim Berufsfischer(weil grade Aale müssen in großem Maße dazugekauft werden), das Besatzmaterial für Mastbetriebe oder für die hiesiegen Gewässer, kommt alles als Glasaal aus dem natürlichen Reproduktionszyklus.
Auch ist die nachfrage in Asien sehr groß nach europäischem Aal und Glasaalen zu Mastzwecken und denn gibt es noch so sachen wie Glasaalsalate und co in einigen europäischen Ländern.
Wenn man sich mal die Mengen anguckt die da im Jahr über den Tisch gehen muss man sich nicht wundern wenn der hiesige Aalbestand zum Tode verurteilt ist.
Er wird sowieso nurnoch durch Besatzmaßnahmen am Leben erhalten gäbe es diese nicht, könnte man die Aale in unseren Gewässern an einer Hand abzählen. Und ja auch Berufsfischer besetzen Gewässer mit Fisch, weil auch diese zu Hegemaßnahemen verpflichtet sind( außerdem wer sägt schon gerne den ast ab auf dem er sitzt).

Die Probleme sind also schwerwiegender und extrem viel weitreichender als der Berufsfischer und sein E-Gerät.
 
B

BxTZE

Guest
AW: Protest gegen Berufsfischer

Hab mal nen bischen recherchiert.

die europäische Gesamtproduktion an Aal lag laut Aquamedia 2006 bei 7790 t Aal.
1999 lag sie noch bei 11109 t
leider funktioniert die fao seite grade nicht richtig bei mir um nochmals andere referenzen ranzuholen.
Man sieht aber jedoch wohin und wie schnell der Trend geht.
Und jeder einzelne dieser Aale wurde dem natürlichen Reproduktionzyklus entnommen, es werden also immer weniger werden solange der Aal als Speisefisch auf den Zetteln steht.
Das einzige was wirklich helfen würde wären Fangverbote für alle beteiligten Gruppen und Gewässerrückbau, bzw. Sanierung z.B. indem Fischtreppen installiert werden, aber sind wir mal ehrlich wie wahrscheinlich ist das?

EDIT: Was ich noch vergessen hatte ist die rasante und explosionsartige Vermehrung des Aalparasiten Anguilla crassus, welcher die Schwimmblase befällt und ihr Funktion extrem beeinträchtigt,spielt in unseren Gewässern eine geringere Rolle da der Aal ja nicht in großen Tiefen zu finden ist, allerdings beim Abwandern ins Meer eine extrem große Rolle spielt.

Viele Angler beschäftigen sich leider nicht mit den wirklichen Ursachen und Zusammenhängen, haben da auch meistens nicht die Lust zu. Ist halt leichter sich nen Sündenbock zu suchen...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Ralle 24

User
AW: Protest gegen Berufsfischer

Viele Angler beschäftigen sich leider nicht mit den wirklichen Ursachen und Zusammenhängen, haben da auch meistens nicht die Lust zu. Ist halt leichter sich nen Sündenbock zu suchen...


Und es ist erstaunlich, welcher Phantasienreichtum und welche Ausdauer da bemüht werden.
Ich gebe Dir absolut Recht.
 
D

Dxlfxn

Guest
AW: Protest gegen Berufsfischer

Es gibt sicher Probleme, über die man reden müßte - und gegen die etwas unternommen werden sollte. Die Zerkackerkraftwerke wären mir dabei eines der ersten Ziele.
Aber den zurückgehenden Fischbestand auf Berufsfischer zu legen - die Lachnummer schlechthin!
Der Rhein, wie auch andere große Flüsse, verändert sich. Es fehlen schlichtweg die Schmutzwässer, die den Fluß über Jahrzehnte gedüngt haben. Riesige Tubifexrasen sind dadurch am Leben erhalten worden und die Weißfische konnten sich vermehren. Das ist vorbei.
Der Rhein wird sauber und klar. Die Weißfischbestände verhungern schlichtweg und dazu kommt, dass ein absoluter Kleinfischräuber vom klarer werdenden Wasser profitiert: Der Rapfen. Andere Augenräuber nehmen ebenfalls zu. Die guten alten Zeiten kommen zurück.
Das waren keine Zeiten mit Fischüberfluß! Es gab saisonweise Wandersalme, auch
natürlichen Aalbestand - aber die Fischer sahen ziemlich zerlumpt aus - sicher nict, weil sie sich mit Lachsen dumm und dusselig verdient haben.
Beschäftigt Euch mit den wirklichen Ursachen und nicht mit Fischneid!
 

FoolishFarmer

... mag Fisch!
AW: Protest gegen Berufsfischer

Was wäre dagegen einzuwenden mal einzelne Abschnitte für ein paar Jahre für jegliche Fischereinutzung zu sperren.

Oder manche Abschnitte nur für Berufs-und Neberwerbsfischer und manche Abschnitte nur für Hobbyangler freizugeben .....
Warum muss eigentlich überhaupt immer und überall gefischt werden? Es gibt doch in Dtld. kaum ein größeres Wässerchen, das NICHT befischt wird!
Es gibt sicher mehr als genug Flächen in und an denen die Berufsfischerei hoffnungslos ist - weil man sich die Netze an Totholz, etc. kaputt reißt oder weil die Abschnitte zu tief sind um erfolgreich elektrisch zu fischen! Soo einfach wie das für den laien klingt, ist das eben überhaupt gar nicht - wie Fischpaule schon schrieb. ;)



Wenn wir schon (wieder) über die zurückgehenden Fischbestände im Rhein diskutieren frage ich mich, wieso das sinkende Nährstoffniveau (auch als organische Belastung bezeichnet) hier kein Thema ist? Der Rhein kann ganz einfach nicht mehr so produktiv sein wie noch vor 30, 20 oder auch vor 10 Jahren.
Dafür kann man die Fische heute gedankenlos und genussvoll verspeisen!
Ich für meinen Teil sehe darin eindeutig überwiegend positive Argumente! :vik:
 

Jose

Active Member
AW: Protest gegen Berufsfischer

...aber die Fischer sahen ziemlich zerlumpt aus - sicher nicht, weil sie sich mit Lachsen dumm und dusselig verdient haben.
Beschäftigt Euch mit den wirklichen Ursachen und nicht mit Fischneid!
schon mal 'nen fischer in samt&seide gesehen?
ziemlich hohl das argument - ansonsten "fischneid als anlass für diesen trööt- gebongt, - aber auch berufsfischer können sich nicht beamen, fischen an 'ihren' stellen, dass die danach 'leerer' sind ist auch klar - also woanders fischen. eher ein lokaler konflikt zu lasten der "rentner" also fischen, wo es noch fisch gibt, sorry, riesenzander, riesenaale, riesenhechte, riesenbarsche, bloß nicht so'n 'kroppzeug'.

einerseits-andererseits, so geht der trööt lustig weiter.
und immer diese berufsfischer! höhö.

auch wenn ralles position so standfest nicht ist - die berufsfischer zahlen-wir zahlen, die hundebesitzer zahlenn usw. usw. wir dürfen fischen, von 'sie werden fangen' steht im schein nix drin.
ich weiß, ist bislang ne dürftige saison, ist aber fischen im rhein. wie er ist.
akzeptieren wir das.
geh morgen wieder los. dabei sein ist wichtig, lol.
 

Ralle 24

User
AW: Protest gegen Berufsfischer

auch wenn ralles position so standfest nicht ist - die berufsfischer zahlen-wir zahlen, die hundebesitzer zahlenn usw. usw. wir dürfen fischen, von 'sie werden fangen' steht im schein nix drin.

Nix anderes habe ich auch geschrieben. ;)
Ansonsten absolute Übereinstimmung.
 

alter Sack

Babbelfischer
AW: Protest gegen Berufsfischer

Hallo Leute,
also mal ganz im Ernst ich beangel ja auch die gleichen Gewässer und ich bin auch der Meinung das ich dieses Jahr schlechter fange als im vorhergehenden.
Aber der Hauptgrund angeln zu gehen ist immer noch das Naturerlebnis, die Ruhe vor meiner besseren Hälfte (könntest ja auch mal wieder aufräumen|bla: usw.).
Wenn ich von dem leben sollte was ich da fange hätte ich schon lange kein Gewichtsproblem mehr.
Wenn ich dann noch sehe was man für ne vernüftige Ausrüstung an Geld abdrücken muß kann ich mir eigentlich nicht vorstellen das irgendjemand unter uns Hobbyanglern ist der auf den Fang in irgendeiner Weise angewiesen ist.
Seht es doch einfach als Entspannung an und regt euch nicht über irgenwelche Berufsfischer auf freut euch uber das wenige das ihr noch fangt zumal man das wenigstens auch wieder essen kann..(wenn ich da an Die Wasserqualität des Neckars vor 20 Jahren denke...).
Also ich kann mich auch über einen schönen Tag am Wasser freuen wenn ich schneider nach Hause gehe.
Gruß matthias
 
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