Profis oder Amateure? Die Crux mit unseren Verbänden

Thomas9904

Well-Known Member
Vorabveröffentlichung Magazin März

Profis oder Amateure? Die Crux mit unseren Verbänden
Bei dem ganzen Theater um die Fusion kann man als Angler leicht auf den Gedanken kommen, nur Angler wären mit unfähigen und dilettantischen Verbänden geschlagen.

Nein, weit gefehlt.

Die Kollegen der Jagdzeitschrift Pirsch haben sich in der Ausgabe 3/2013 mal mit ihren Verbänden und dem Vergleich zu bekannten Naturschutzverbänden beschäftigt.

Zwei Dinge sind da für mich persönlich erschütternd:
Dass es bei den Jägern anscheinend auch keine bzw. nur eingeschränkt professionelle Verbandsarbeit gibt.

Und dass die Printmedien der Angler im Gegensatz zu ihren Kollegen der Pirsch außer Pressemeldungen der Verbände nichts zum Thema Verbände, Angelpolitik etc. zu berichten haben.

Daher freut es mich auch doppelt, die hervorragende Ausarbeitung der Kollegen von der Pirsch hier veröffentlichen zu dürfen.

Dafür möche ich mich ausdrücklich nochmal auch an dieser Stelle bedanken.

Sollte der geneigte Leser im nachfolgenden Artikel der Pirsch den Namen der Jagdverbände gegen VDSF/DAFV oder DAV austauschen und feststellen, dass fast alles, was da von der Pirsch geschrieben wurde, (fast) ein zu eins auf die genannten Verbände der Gewässerbewirtschafter zutrifft:
Ja, so gings mir auch!

Mehr Informationen zur Pirsch und dem Verlag findet ihr hier:
http://www.jagderleben.de/
http://www.jagderleben.de/jagd-zeitschriften-uebersicht


Thomas Finkbeiner

Nun aber los:

Hier ist der Artikel auch als PDF verfügbar:
http://www.anglerpraxis.de/images/stories/00aa2013/maerz/pirsch/Naturschutz_vs_Jagdverbaende.pdf


Naturschutz_vs_Jagdverbaende_Seite_1.jpg


Naturschutz_vs_Jagdverbaende_Seite_2.jpg


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Sharpo

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Geil, passt wie die Faust aufs Auge.
 

Thomas9904

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AW: Profis oder Amateure? Die Crux mit unseren Verbänden

ah, ok. sorry, falsch verstanden.
Da hast Du natürlich recht..

Und diesmal ists nicht der "Schmutzpuckel ausm Internet", der den Spiegel aufstellt..

Diesmal halt ich ihn nur ;-)))
 

smithie

Well-Known Member
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Das hier ist bedenklich:

Der BUND ist mit rund 461.000 Mitgliedern, Spendern und Förderern (Stand 2010) [...]
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Bund_f%C3%BCr_Umwelt_und_Naturschutz_Deutschland

Etat: 17.000.000 (17 Millionen) €

Der NABU hat über 502.000 Mitglieder und Förderer (Stand: 2011)
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Naturschutzbund_Deutschland

Etat: 27.000.000 (27 Millionen) €


VDSF/DAV/DAFV (egal):
positivst:
800.000 Mitglieder
Etat: 2.000.000 €

NABU und BUND haben zusammen 170.000 Mitglieder mehr als die Angler-Bundesverbände, aber einen Etat, der 22 (Zweiundzwanzig!) mal so hoch ist!!
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Profis oder Amateure? Die Crux mit unseren Verbänden

800.000 Mitglieder
Etat: 2.000.000 €
Naja, das wären nur 1,6 Mio. bei der Beitragszahl laut Verschmelzungsvertrag.

Da NDS ab 2014 raus und Bayern noch nicht drin ist, da die das erst im April 2014 entscheiden wollen, sieht die Rechnung etwas anders aus:
Der Haushalt 2014 muss dann mit ca. 600.000 Zahlern und dann Einnahmen von ca. 1,2 Mio. aufgestellt werden.

Der VDSF hat dieses Jahr alleine einen Haushalt von 1,3 Mio.

Wie dann mit 1,2 Mio. beide Verbände zusammen finanziert werden sollen - die finanzielle Kompetenz ist da keinesfalls größer als bei den Jägern, offenlegen der Zahlen genauso verpönt, wie man weiß - wird sicher interessant werden.

Und wer so bescheuert sein sollte, VDSF/DAFV oder DAV zu spenden, nun gut, Privatsache..

Man kann auch anders Geld sinnlos verbrennen als bei diesen Verbänden - in der Kneipe machts aber mehr Spaß..

;-))))


Und auch bezüglich mangelnder inhaltlicher Aufstellung sind mir persönlich viel zu viel zu viel zu viele Parallelen von Jagdverbänden und VDSF/DAFV und DAV......
 

smithie

Well-Known Member
AW: Profis oder Amateure? Die Crux mit unseren Verbänden

Der Haushalt 2014 muss dann mit ca. 600.000 Zahlern und dann Einnahmen von ca. 1,2 Mio. aufgestellt werden.
:m

Mit nicht gerundeten Zahlen wird's nicht besser, dann ist der Etat von NABU und BUND zusammen ~35 mal höher als der der Anglerbundesverbände.

Dass der Vergleich aufgrund der grünen Welle, die durch die Gesellschaft schwappt, hinkt, ist mir klar.

Sagen wir mal, da ist bei den/dem Anglerverband(änden) noch Luft nach oben...
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Profis oder Amateure? Die Crux mit unseren Verbänden

Sagen wir mal, da ist bei den/dem Anglerverband(änden) noch Luft nach oben...
Sagen wir mal so - für Angler verständlich- bezüglich Luft nach oben:
Kurz bevor Fische bei Sauerstoffmangel verrecken, strecken sie auch den Kopf nach oben und schnappen nach Luft.............

Ja, ich weiss - bööööse
;-))))
 
S

Sharpo

Guest
AW: Profis oder Amateure? Die Crux mit unseren Verbänden

Die Argumentationsdecke der Angler ist auch relativ dünn.
Was wir betreiben ist im Grunde auch keine Hege.
Wir betreiben Nahrungserwerb.
:g

Dazu kann man aber auch in ein Lebensmittelladen gehen.
 

Ralle 24

User
AW: Profis oder Amateure? Die Crux mit unseren Verbänden

Es ist nicht vorrangig die Kohle, die den Unterschied macht.

Es sind die Funktionäre, bzw. deren Kompetenz.

Und selbst wenn die Jäger vor einem ähnlichen Scherbenhaufen stehen, so sind deren Scherben wenigstens aus Kristallglas und nicht aus Fensterscherben.

Immerhin tummelt sich bei den Jägern die Oberste Klasse der Gesellschaft, mit Beziehungen und weitreichendem Lobbytum in Politik und Wirtschaft, während bei den Anglerfunktionären in der Regel spätestens beim örtlichen Bürgermeister Ende der Fahnenstange ist. Bei den Jägern wird das halt nur nicht professionell gemanagt.

Bei den Anglern müsste ja zuerst überhaupt mal eine Kompetenzebene eingerichtet werden. Menschen, die mangelnde Beziehungen durch Professionalität wettmachen.

Wie das geht zeigt, grade Niedersachsen mit der Positionierung zum Thema Naturschutz.

Geld ist nicht alles.
 

smithie

Well-Known Member
AW: Profis oder Amateure? Die Crux mit unseren Verbänden

Es ist nicht vorrangig die Kohle, die den Unterschied macht.

Es sind die Funktionäre, bzw. deren Kompetenz.
Aber mit ausreichend Budget kann (könnte) ich mir die Kompetenz einkaufen.


Immerhin tummelt sich bei den Jägern die Oberste Klasse der Gesellschaft, mit Beziehungen und weitreichendem Lobbytum in Politik und Wirtschaft, während bei den Anglerfunktionären in der Regel spätestens beim örtlichen Bürgermeister Ende der Fahnenstange ist. Bei den Jägern wird das halt nur nicht professionell gemanagt.
Naja, wir haben ja nun nicht nur Dumpfbacken ohne Kontakte in den Verbänden.
Wie die das einsetzen...

Bei den Anglern müsste ja zuerst überhaupt mal eine Kompetenzebene eingerichtet werden. Menschen, die mangelnde Beziehungen durch Professionalität wettmachen.

Wie das geht zeigt, grade Niedersachsen mit der Positionierung zum Thema Naturschutz.

Geld ist nicht alles.
Also die NDS machen mangelnde Beziehungen durch Professionalität wett :)

Grundsätzlich stimmt das aber schon.
Eigentlich müsste man einen/mehrere Person(en) bezahlen, der/die sich um nichts anderes kümmert als um Lobbyarbeit und wie hieß das tolle Wort... Fundraising ;-)

Meine Güte, dann muss ich dem halt mal 100k zahlen.
Dafür wären wahrscheinlich die 600t Mitglieder auch bereit 1 € in den Klingelbeutel zu werfen. Bzw. muss er halt dann entsprechend Spenden organisieren.
 

Ralle 24

User
AW: Profis oder Amateure? Die Crux mit unseren Verbänden

Also die NDS machen mangelnde Beziehungen durch Professionalität wett :)

Grundsätzlich stimmt das aber schon.
Eigentlich müsste man einen/mehrere Person(en) bezahlen, der/die sich um nichts anderes kümmert als um Lobbyarbeit und wie hieß das tolle Wort... Fundraising ;-)

Meine Güte, dann muss ich dem halt mal 100k zahlen.
Dafür wären wahrscheinlich die 600t Mitglieder auch bereit 1 € in den Klingelbeutel zu werfen. Bzw. muss er halt dann entsprechend Spenden organisieren.

Der 10 Punkte Plan der Niedersachsen ist nicht dumm, kann also auch nicht von dummen Menschen gemacht sein. Dahinter steckt nicht nur die Fähigkeit, eine Position zu beschreiben, sondern - viel wichtiger - diese Position zu erarbeiten und festzulegen.

Und klar kann man nicht warten, bis Schlüsselpositionen von Fachleuten ehrenamtlich besetzt werden. Muss auch nicht sein, Fachleute kann man "kaufen". Auf die muss man dann aber auch hören.
Viel wichtiger noch, man muss sich geschlossen klar sein, wohin man in der Zukunft gemeinsam gehen will.

Und sowas kostet Geld. Viel mehr, als die Verbände zur Zeit ausgeben können.

Das kann man nur über die Mitglieder bekommen.

Und wenn die zahlen sollen, muss ein klares Ziel mit meßbaren Aussagen festgelegt sein.

Das fehlte gleich an Anfang, das fehlte während der gesamten Verhandlung und das fehlt heute immer noch.

Dafür kann man vielleicht einem Teil der Mitglieder 1 oder 2 Euro aus den Rippen leiern, wird vermutlich die Mehreinnahmen durch Austritte wieder verlieren.

Professionell gemacht, hätte man ohne weiteres auch 10 Euro erheben können, wenn die Mitglieder wüssten, dass dieses Geld gut angelegt ist.

In einen wenig kompetenten Pleitehaufen steckt der Bürger aber kein Geld.
 

Sten Hagelvoll

Konserviererin
AW: Profis oder Amateure? Die Crux mit unseren Verbänden

Zwei Dinge sind da für mich persönlich erschütternd:

Und dass die Printmedien der Angler im Gegensatz zu ihren Kollegen der Pirsch außer Pressemeldungen der Verbände nichts zum Thema Verbände, Angelpolitik etc. zu berichten haben.

Und das ist genau der Punkt.
Ich habe in den "Printmedien der Angler", als das du diese Kataloge euphemistisch bezeichnest, noch nie auch nur einen einschlägigen Beitrag mit investigativem Anspruch gelesen. An informiertem Nachwuchs, der zum Teil auch sehr aktiv im AB vertreten ist, besteht ja kein Mangel, allein scheint es diesen Lohnschreiberlingen der Geräteindustrie an professionellem Anspruch und Anstand zu mangeln, einmal dezidiert Stellung zu angelpolitischen Themen zu beziehen.
 

Naturliebhaber

Well-Known Member
AW: Profis oder Amateure? Die Crux mit unseren Verbänden

Es steht außer Frage, dass von Verbänden, die vom Geld ihrer Mitglieder leben, professionelle Arbeit eingefordert werden muss. Und da haben Angler- und Jagdverbände viel Potential nach oben.

ABER:
Ich behaupte mal, dass in Deutschland weder Angler noch Jäger auch nur den Funken einer Chance haben, sich gegen Natur- und Tierschützer zu positionieren. Das ist ein gesellschaftliches Thema.

Ich habe keine Lust, mich über die Surrealität und immer weiter abdriftende Realitätsverdrängung insbesondere der Stadtbevölkerung zu Natur, Nahrung etc. auszulassen. Fakt ist aber, dass ein signifikanter Prozentsatz in der Bevölkerung so tickt und Angler wie Jäger für diese Leute Primitivlinge aus dem vergangenen Jahrhundert sind.

Wenn ich nach einem Workshop mit Kunden oder Mitarbeitern abends ein Essen organisiere, ist die erste Frage beim Anruf im Restaurant seit einigen Jahren zuerst die nach dem vegetarischen Angebot. Sonst habe ich ein Problem mit knapp der Hälfte meiner Gäste.

Wenn ich nach einem erfolgreichen Angeltag meine Fänge aus dem Auto hole, schaut mich die Nachbarschaft (durchweg Akademiker) an wie ein Alien. Da kommen dann immer Fragen wie "Hast Du die selbst totgemacht?"
Und wenn ich mit meinem Sohn losziehe und einer seiner Kumpels mit will, gab es bisher immer Verbote. Di Eltern kamen dann zu mir und erklärten, es ginge ihnen darum, dass die Kinder nicht etwas sehen, wie ein Tier getötet wird. |bigeyes

Und das ist genau die Klientel, die von der Politik umworben wird. Da hilft es auch nix, wenn Jagdverbände finanzkräftige Mitglieder haben.
 

Deep Down

Well-Known Member
AW: Profis oder Amateure? Die Crux mit unseren Verbänden

Die Angelzeitschriften beweisen immer wieder, und so in den aktuellen Vorgängen auch, durch die Bank, dass sie ausschließlich bebilderte und mit Text versehene Werbeblättchen der Industrie und sonstiger Selbstdarsteller sind!
Im Ergebnis alles journalismus- und recherchefreie Altpapierproduzenten!
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Profis oder Amateure? Die Crux mit unseren Verbänden

ABER:
Ich behaupte mal, dass in Deutschland weder Angler noch Jäger auch nur den Funken einer Chance haben, sich gegen Natur- und Tierschützer zu positionieren. Das ist ein gesellschaftliches Thema.
Doch, hätten sie natürlich.

Nur nicht so, wie sie es machen.

Eine Präsidentin für einen "Naturschutzverband" zu wählen, die öffentlich für Gentechnik wirbt, für Agrarindustrie etc., da brauche ich nicht mal ansatzweise dran denken, gegenüber richtigen Natzurschutzverbänden oder gar Politik, Medien oder Gesellschaft auch nur nen Krückstock auf den Boden zu bringen, geschweige denn einen Fuß..


Du kommst mir vor wie ein Sozialpädagoge - da war auch immer am unerzogenen Kind die Gesellschaft schuld...

NEIN - die ist nicht schuld!!!!

Schuld sind am Desaster der Angler VDSF/DAFV und DAV!!!
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Profis oder Amateure? Die Crux mit unseren Verbänden

PS:
Und wenns so wäre, wie Du schreibst, wären gute Verbände und Funktionäre NOCH VIEL WICHTIGER!!!!

In guten Zeiten schaffens nicht mal solche Chaoten zu viel kaputt zu machen - wenns aber eh schon nach unten geht, dann noch die Lunte ans Benzinfass zu legen, das schaffen nur VDSF/DAFV und DAV!!!
 

Honeyball

endlich EX-Mod
AW: Profis oder Amateure? Die Crux mit unseren Verbänden

In einen wenig kompetenten Pleitehaufen steckt der Bürger aber kein Geld.

Der Bürger vielleicht nicht, aber Stand heute noch ca. 500 bis 600 Tausend organisierte Angler :m

Langsam wird es an der Zeit, darüber nachzudenken, wie man Alternativen zum DAFV-Chaos organisieren könnte.
 
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