Probleme mit Mono - weiche Mono mit wenig memory Effekt gesucht

Bilch

Otto-Normalangler
Ich mache in diesem Winter zum ersten Mal keine Winterpause. Dafür habe ich meine Rolle mit 0,30er Mono bespult, was mir seitdem Frustrationen verursacht.

Wenn die Schnur nicht unter Spannung ist, springt das Ding sofort in losen Klangen von der Spule. So entsteht dann eine tolle Verhedderung und ich verliere ganz viel kostbare Zeit um das ganze wieder zu entwirren. Als ich das erste Mal mit Mono unterwegs war, dachte ich, dass die bis zum Rand gefüllte Spule daran schuld ist und habe mindestens 50 m Schnur von der Spule genommen. Das Problem ist jedoch geblieben.

Das andere Problem liegt teilweise daran, dass ich mit ich mit relativ leichten Ködern (15 bis 20 g) angle und an kleinen Gewässern, wo die Wurfweiten max 20 m betragen. Weil die Schnur so Steif ist, streckt sie sich beim Auswurf nicht aus, ist wellig, ungespannt und so enstehen beim einkurbeln Schlaufen oder die Schnur gerät sogar unter die Spule. Auch bremsen mit dem Finger beim Auswurf hilft nicht.

Ich muss nach dem Auswurf die Schnur mit der Hand auf Spannung bringen und die ersten paar Kurbelumdrehungen so machen, dass ich die Schnur zwischen den Fingern halte. Deswegen habe ich aber schon ein paar Köder verloren. Die Gewässer sind an einigen Stellen nämlich sehr flach und mit vielen Hängerträchtigen stellen – bis ich die Schnur unter Spannung habe, ist der Köder schon am Boden.

Auf dem Bild sind beide Spulen, eine mit Geflecht und die andere mit Mono. Die Spule mit der Geflochtenen ist bis zum Rand gefüllt und trotzdem habe ich an den selben Gewässern und mit einem ähnlichen Köderspektrum keine Probleme gehabt.

20200216_194934.jpg

Ich habe noch vor einigen Jahren ausschließlich mit Mono geangelt und habe dieses Problem nie gehabt. Damals habe ich jedoch als Forellenangler nur Mono bis 0,25 benutzt und nur in den wärmeren Monaten.

Ich glaube, dass ich das Problem nur mit einer anderen Schnur lösen kann. Einen kleineren Durchmesser würde ich lieber nicht benutzen, also brauche ich eine qualitativ bessere Schnur.

Ich würde also sehr dankbar sein, wenn Ihr mir eine weiche Mono mit wenig memory Effekt empfehlen könntet. Oder gibt es vlt. eine Alternative zu Mono für die kalte Jahreszeit?
 
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Taxidermist

Well-Known Member
Meine Lieblings Mono, die Dream Tackle Super Touch.
Erfüllt alle von dir gewünschten Eigenschaften und ist vor allem die weichste Mono welche ich kenne.
Nachteil ist, die Schnur hat halt etwas mehr Dehnung als vergleichbar härtere Monoschnüre.
Ich hab sie dennoch zum Spinnfischen benutzt und aufwärts von 0,28mm ist diese Schnurdehnung zu vernachlässigen.


Jürgen
 
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Bilch

Otto-Normalangler
Meine Lieblings Mono, die Dream Tackle Super Touch.
Erfüllt alle von dir gewünschten Eigenschaften und ist vor allem die weichte Mono welche ich kenne.
Nachteil ist, die Schnur hat halt etwas mehr Dehnung als vergleichbar härtere Monoschnüre.
Ich hab sie dennoch zum Spinnfischen benutzt und aufwärts von 0,28mm ist diese Schnurdehnung zu vernachlässigen.


Jürgen
Danke! Ich glaube, Du hast diese Schnur schon mal empfohlen, habe ich aber total vergessen.
 

Angler9999

nicht nur Angler
So lange kein Frost da ist benötigst du keine Mono.
Vermutlich hast du echt eine "komische" Mono erwischt. Ich kenne den Effekt nur bei zu kleinem Spulendurchmesser im Verhältnis zur Schnurstärke.
Weiterhin kann sich das Wegspringen verbessern, wenn die Schnur sich eingeangelt hat. Einige empfehlen die Mono zu wässern damit sie geschmeidig wird.
Bei dem Preis von Mono würde ich allerdings auch eine neue nehmen....
 

Bilch

Otto-Normalangler
So lange kein Frost da ist benötigst du keine Mono.
Vermutlich hast du echt eine "komische" Mono erwischt. Ich kenne den Effekt nur bei zu kleinem Spulendurchmesser im Verhältnis zur Schnurstärke.
Weiterhin kann sich das Wegspringen verbessern, wenn die Schnur sich eingeangelt hat. Einige empfehlen die Mono zu wässern damit sie geschmeidig wird.
Bei dem Preis von Mono würde ich allerdings auch eine neue nehmen....
Ich benutze die Mono ausschließlich bei minus Grad, die Schnur ist eine Hikaru, die mir vom Händler empfohlen wurde, die Rolle ist eine 4000er und vor dem Aufspulen habe ich die Schnur im lauwarmen Wasser gebadet.
 

Lajos1

Well-Known Member
Hallo,

ich bin ja schon sehr lange Spinnfischer und habe deshalb auch Jahrzehnte nur mit Mono gefischt (war ja nichts anderes da). Meine Meinung ist, je mehr Tragkraft die Mono hat, desto störrischer ist diese, mit den eben bekannten Problemen. Meine, fast ausschließlich für das Spinnfischen benutzte Schnur war über Jahrzehnte die Stren und ich hatte damit nie Probleme. Ich weiss allerdings nicht, ob bei der heutigen originalen Stren dies auch noch zutrifft. Ich fischte die damals in den Stärken von 020 bis 040.

Petri Heil

Lajos
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
Mono braucht ihre Zeit, sich an die Rollenspule zu gewöhnen.
Mono braucht eine gewisse Feuchtigkeit, um geschmeidig zu sein.
Mono sollte möglichst wenig UV Licht abbekommen.
Mono sollte möglichst frisch sein. Also nicht lange einfach so und irgendwo gelagert werden. Deswegen sind in den Angelläden die einfachen, oft gekauften Schnüre besser, als die wenig verlangten "Spezialitäten".

Wenn man das alles berücksichtigt, sollte es gut klappen.
 

alexpp

Well-Known Member
Ähnliches Problem hatte ich bei meinen Browning Feeder-Rollen mit großen, flachen Spulen und der dehnungsarmen Stroft LS. Nach dem Auswerfen musste die Schnur erst auf Spannung gebracht werden, also Rute hoch und eventuell auch noch etwas zurück ziehen, bevor die überschüssige Schnur eingekurbelt werden konnte. Machte man das nicht, landete die Schnur schnell unter der Spule. Zu der Stroft LS schreibt der Hetsteller selber, dass die Steifigkeit/Memory relativ groß ist. Die dehnungsarmen Schnüre scheinen allgemein vergleichsweise steif zu sein. Weichere Schnur dürfte gut funktionieten. Man könnte bei der aktuellen Schnur noch mehr von der Spule entfernen, damit sie noch weniger gefüllt ist und nach dem Auswerfen immer unter Spannung (am Anfang Rute hoch müsste eigentlich reichen) die überschüssige Schnur einkurbeln.
 

Bilch

Otto-Normalangler
Mono braucht ihre Zeit, sich an die Rollenspule zu gewöhnen.
Mono braucht eine gewisse Feuchtigkeit, um geschmeidig zu sein.
Mono sollte möglichst wenig UV Licht abbekommen.
Mono sollte möglichst frisch sein. Also nicht lange einfach so und irgendwo gelagert werden. Deswegen sind in den Angelläden die einfachen, oft gekauften Schnüre besser, als die wenig verlangten "Spezialitäten".

Wenn man das alles berücksichtigt, sollte es gut klappen.
Habe alles so gemacht, wie Du sagst :roflmao

Ähnliches Problem hatte ich bei meinen Browning Feeder-Rollen mit großen, flachen Spulen und der dehnungsarmen Stroft LS. Nach dem Auswerfen musste die Schnur erst auf Spannung gebracht werden, also Rute hoch und eventuell auch noch etwas zurück ziehen, bevor die überschüssige Schnur eingekurbelt werden konnte. Machte man das nicht, landete die Schnur schnell unter der Spule.
Mache ich auch so, wenn ich kann. Das Problem ist, dass die Ufer sehr zugewachsen sind und ich diese Manöver oft überhaupt nicht oder nur sehr schwer ausüben kann.
 

alexpp

Well-Known Member
Mache ich auch so, wenn ich kann. Das Problem ist, dass die Ufer sehr zugewachsen sind und ich diese Manöver oft überhaupt nicht oder nur sehr schwer ausüben kann.
Falls Du der aufgespulten Schnur noch ne Chance geben wills, würde ich noch einiges von der Spule entfernen und nach dem Wurf vor dem Einschlagen des Köders die Schnur stoppen. Sonst fällt mir nichts mehr ein.
 

zandertex

Well-Known Member
wenn neue mono aufgespult wird...........die neu erworbene spule aufs gesicht legen und dann auf die rolle spulen...............ganz einfach.ne 50er mono auf ne 1000erspule wirft dann allerdings immer noch kringel.
 

Angler2097

Dirty Roach/Fast Sinking
Broxline High End ist eine sehr schöne Schnur, die kringelt auch als 0,35er nicht, allerdings etwas weicher. Habe ich auf Ansitzruten und als 20er auf ner Forellen/Köfi Rute.
Auf der Barschrute hab ich eine Stroft GTM, allerdings in kleinem Durchmesser, die ist auch sehr gut, hat wenig Dehnung.
Negativbeispiel ist eine 0,35er Shimano Ultegra Invisitec. Die kringelt schlimmer als mancher Lockenkopf. Ist auch steif wie Stacheldraht ab51
 
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Angler2097

Dirty Roach/Fast Sinking
Ist das irgendeine Billig-Mono aus dem Baumarkt? :)
Tragkraft ist da in Ordnung, aber die sind meist sehr steif. Zum Ansitzen i.O. , aber nix zum Spinnfischen. Da würde ich auf Markenware setzen, gerade bei den Preisen für Monofile.
 

Purist

Spinner alter Schule
Mono braucht ihre Zeit, sich an die Rollenspule zu gewöhnen.
Mono braucht eine gewisse Feuchtigkeit, um geschmeidig zu sein.

Einen Tag sollte man vor dem Angeln aufspulen und die Monofile auf der Spule ruhen lassen, es sei denn, man weicht sie vorher ein..

Mono sollte möglichst wenig UV Licht abbekommen.
Mono sollte möglichst frisch sein. Also nicht lange einfach so und irgendwo gelagert werden. Deswegen sind in den Angelläden die einfachen, oft gekauften Schnüre besser, als die wenig verlangten "Spezialitäten".

Das ist das Gleiche und das weisst du doch auch. Ich habe selber noch Monospulen die 30 Jahre alt sind und immer noch ihre volle Tragkraft haben, weil sie im Dunkeln gelagert wurden. Heute bietet kaum noch ein Hersteller Mono im lichtdichten Verpackungen an, sieht man von Blechbüchsen für wenige Großspulen ab. Entsprechend schnell ist Lagerware im Angelladen unbrauchbar. Die Hersteller und Händler freut's, Mono ist schließlich schlecht und altbacken, soll der Kunde doch lieber die teurere Fluorocarbon oder Geflochtene kaufen.


@Bilch :
Was für Mono ist das? Teuer, billig, Hersteller?
Du hast die Schnur auch ordentlich straff auf die Spule gekurbelt, oder?
Ich fische selber gerne 0,25-0,35er Mono, allerdings mit deutlich leichteren Ködern, bei solchen mit ganz wenig Wasserwiderstand muss man dann schon mal die Schnur per Finger beim aufkurbeln straffen, um Tüddelei vorzubeugen: Je dicker die Schnur desto eher, weil die dickere meist steifer ist.
 
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Bilch

Otto-Normalangler
Ist das irgendeine Billig-Mono aus dem Baumarkt? :)
Tragkraft ist da in Ordnung, aber die sind meist sehr steif. Zum Ansitzen i.O. , aber nix zum Spinnfischen. Da würde ich auf Markenware setzen, gerade bei den Preisen für Monofile.

@Bilch :
Was für Mono ist das? Teuer, billig, Hersteller?
Du hast die Schnur auch ordentlich straff auf die Spule gekurbelt, oder?

Es ist keine Billig-Schnur, sie war aber günstig. Der Händler hat sie mir empfohlen. Er sagte, sie sei ganz neu bzw. vor kurzem hergestellt. Ich muss aber gestehen, dass ich diese Hikaru Schnur zum ersten Mal gesehen habe - hier ein Link.
Die Schnur habe ich für in einen Eimer mit lauwarmen Wasser gelegt und dann straff aufgespult. Und ich passe auch immer darauf, dass die Schnur in der Richtung auf die Rolle kommt, in der sie von der Spule abgespult wird.
 

Angler9999

nicht nur Angler
wenn neue mono aufgespult wird...........die neu erworbene spule aufs gesicht legen und dann auf die rolle spulen...............ganz einfach.ne 50er mono auf ne 1000erspule wirft dann allerdings immer noch kringel.

??? Dein Gesicht oder welches?
Ich verstehe den ganzen Satz nicht.
 

Angler9999

nicht nur Angler
Ist das irgendeine Billig-Mono aus dem Baumarkt? :)
Tragkraft ist da in Ordnung, aber die sind meist sehr steif. Zum Ansitzen i.O. , aber nix zum Spinnfischen. Da würde ich auf Markenware setzen, gerade bei den Preisen für Monofile.





Zitat:
Ich benutze die Mono ausschließlich bei minus Grad, die Schnur ist eine Hikaru, die mir vom Händler empfohlen wurde, die Rolle ist eine 4000er und vor dem Aufspulen habe ich die Schnur im lauwarmen Wasser gebadet.
 

PirschHirsch

Well-Known Member
Die neue schnur mit dem Etikett nach unten ablegen

Das stimmt in vielen Fällen, aber nicht in allen. Die Schnur sollte beim Aufspulen gegen den Uhrzeigersinn von der Kaufspule ablaufen, um die Rotor-Drehung bei Standard-Statios zu kompensieren (andernfalls wird der Grunddrall quasi verdoppelt um memo-t dann besonders widerlich).

Abwickeln gegen den Uhrzeigersinn ist oft der Fall, wenn man die Kaufspule aufs Etikett legt - sofern denn der Hersteller die Schnur auch so aufgespult hat, dass solch Ablauf entsteht.

Falls nicht, muss man die Kaufspule genau andersrum hinlegen. Das Etikett ist bei Kaufspulen daher kein Indikator, sondern die Aufspulrichtung des Herstellers bzw. die Abspulrichtung des Anglers.

Insofern schauen, dass - bei flach liegender Kaufspule - Abwickeln gegen den Uhrzeigersinn gegeben ist. Unabhängig vom Etikett.

Zudem ist es empfehlenswert, evtl. Aufhäng-Nasen an der Rückseiten-Kante von Kaufspulen vorher sauber (!!!) abzuzwicken (also ohne scharfe Grate etc.). Andernfalls wird so eine Nase sehr schnell extrem lästig, da sie im Standard-Fall (= Etikett nach unten) oben liegt und bei jeder Umdrehung die ablaufende Schnur einfängt bzw. dabei je nach "Drehzahl" und "Nasen-Schärfe" evtl. sogar beschädigt (bei dünnen Durchmessern).

Darum auch bei Nasen-Abzwick darauf achten, dass möglichst keine scharfe Kante entsteht. Gleiches gilt für evtl. integrierte Schnurenden-Fixierungsklammern etc. an/in den Rändern von Kaufspulen - diese einfach sauber mit nem Stück Klebeband abschirmen, dann kann sich auch an solchen Dingern nix potenziell beschädigend verfangen.

Falls evtl. Doppel-Aufspul-Drall in der Schnur: Auf ne große (idealerweise auch nasse) Wiese gehen, Schnur ohne Gewicht am Ende (!!!) komplett drauf auslegen und durch nen nassen, weichen Lappen unter Zug wieder auf die Rolle kurbeln. Ggf. wiederholen.

Das eliminiert "Gesamtdrall" in der Leine zuverlässig, die Leine "dreht sich dann aus". Dies macht sie aber nur, wenn sie sich ohne Gewicht am Ende "frei" bewegen kann. Der entstehende Zug durch den nassen Hand-Durchführ-Lappen reicht für ein gutes Wickelbild völlig aus, sofern er nicht zu lasch ausfällt.

Noch besser: Vom Boot aus komplett auslegen und die Schnur ohne Gewicht ne Weile hinterherschleppen, das entdrallt ebenfalls sehr zuverlässig. Geht halt nur bei Boots-Möglichkeit. Alternativ funzt die beschriebene Wiesen-Methode aber auch sehr gut.

Ergänzung: Der nasse Lappen ist wichtig, um Beschädigungen durch Reibungshitze zu verhindern. Darum die Schnur auch nicht einfach durch ein Telefonbuch etc. kurbeln - dann ist sie potenziell schon von vorn herein komplett im Eimer (egal ob Mono oder Geflecht).
 
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