Probleme mit Cheburashka auf Hecht

Moosschmied

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Servus,
da ich neu hier bin, kurz zu meiner Person: Ich heiße Christian, gehe auf die Vierzig zu und habe 2016 mit ein paar Freunden die Fischerprüfung gemacht. Vorher habe ich noch nie so richtig geangelt, beschäftige mich dafür seitdem exzessiv mit dem Thema Fisch und dessen Fang (z.B. ausführliches Fangbuch mit Karten, Aufzeichnung von Luftdruck, Temperatur, Strömungsgeschwindigkeit, Wasserstand, etc.) .

Vom kleinen Privatweiher (Forellen, Saibling, Karpfen) über unseren Gemeindeweiher (Forellen, Saibling, Karpfen, Barsch, Hecht, Aitel, Rotaugen, Rotfedern, Zander) bin ich jetzt beim BFV Erding gelandet und konnte noch eine Jahreskarte für den mittleren Isarkanal ergattern.
Mittlerweile habe ich mich auf die Bedingungen, vor allem die Strömung eingestellt und konnte schon viele Hechte um die 60cm fangen, der Größte war 73cm. Am Anfang musste ich viel ausprobieren und habe auch viel Material abreißen müssen. Jetzt fische ich grundsätzlich etwas robuster und kann so noch den ein oder anderen Hänger mit Gewalt lösen. Meine Technik konnte ich auch verbessern (im stehenden Weiher eher zweitrangig) und mit dem Cheburashka-Rig habe ich kaum noch Hänger.

Das führt mich nun zu meinem eigentlichen Problem:
Ich angle mit 22g, da ich damit den besten Kontakt zum Köder habe und den Gummifisch gut führen kann. Mit 18g verwässert das Gefühl bereits. Als Gummiköder verwende ich 2,8" Fat Swing Impact von Keitech. Das ist die "Größe", die am meisten fängt und ich halte mir die Tür noch offen, einen großen Barsch zu erwischen, wenn ich auch außerhalb der Laichzeit noch keinen gesehen habe.

Die Bisse kommen, sind aber nicht so heftig. Oft merkt man nur einen Widerstand beim erneuten ankurbeln, wie bei einem Hänger (nur dass der zu einem anderen Zeitpunkt passiert). Dann schlage ich an und der Fisch ist gehakt. Nach ein paar starken Kopfschlägen schüttelt der Fisch (vor allem die größeren) den Haken wieder ab.

Anfangs fischte ich die 2,8" FSI mit einem 1er Gamakatsu Worm 330 Offsethaken. Diesen habe ich nun gegen einen 3/0er Gamakatsu Worm 36 getauscht, da ich dachte, dass der Haken dadurch besser sitzen würde. Das Szenario ist aber nach wie vor das selbe. Mit dem unterschied, dass der Köder ständig in den Hakenbogen rutscht und durch das kleinere Hakenöhr nicht so beweglich ist.

Meine Vermutung ist, dass das 22g Bleigewicht einfach zu groß im Verhältnis zum Köder und Haken ist. Größere Fische werden den Köder samt Gewicht im Maul haben und ich kann mir vorstellen, dass das Bleigewicht das zuverlässige Haken behindert. Zudem glaube ich, dass es durch das größere Gewicht für den Fisch einfacher ist, die Montage abzuschütteln.

Ich sehe folgende Lösungsansätze:
- Umsteigen auf Tunstengewichte. Die sind kleiner aber teurer. Auch auf lange Sicht, zwecks Hänger.
- Mit größeren Gummiködern fischen und größere Haken (evtl. mit Angsthaken) verwenden. Somit würde das Verhältnis Hakengröße/Bleigröße wieder stimmen. Allerdings sinkt wahrscheinlich die Bissrate und die Chance auf schöne Beifänge.
- Zurück gehen auf Jigghaken mit angegossenem Blei, dadurch aber wieder mehr Hänger riskieren. Außerdem insgesamt teurer und unflexibler.
- Leichtere gewichte. Sind an meinen favorisierten Stellen kaum möglich, da die Strömung nicht ohne ist und es auch ein paar Meter tief ist. Ich werfe gegen die Strömung. Lasse absinken und kurble nebenbei den Schnurbogen ein. Bei "12 Uhr" höre ich auf und lasse den Köder ans Ufer driften. Bei Bodenkontakt zupfe ich kurz an, da es sonst Hänger gibt. In dieser Phase kommen die Bisse.
- Umsteigen auf Texas/Carolina/Heavy Dropshot mit allen Vor- und Nachteilen. In meinen Augen überwiegen die Nachteile.
- Umsteigen auf Wobbler (kann mir nicht vorstellen die an die richtige Stelle zu bekommen und mag sie auch nicht besonders) oder andere Spinn-Köder, wobei ich doch am liebsten mit Gummiködern fische.

Ich würde mich freuen, wenn Ihr Eure Erfahrungen mit mir teilen würdet.

Viele Grüße
Christian
 
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Michael.S

”Und eines Tages kommt hoffent
Ich fische die Swimimpact mit maximal 10 gramm ,so leicht wie möglich , kommt natürlich aufs Gewässer an , vieleicht hast du auch die verkehrte Rute wenn dir das Gefühl fehlt
 

Moosschmied

New Member
Rute fische ich eine WFT Penzill Tomahawk WG 8g - 32g 2,40m, mit der ich eigentlich sehr zufrieden bin. Schnur habe ich eine Daiwa J-Braid X8 in 0,2mm. Ich vermute, dass das fehlende Gefühl am Schnurbogen unter Wasser liegt, der bei leichteren Gewichten bereits während der Absinkphase entsteht.
Eine meiner Lieblingsstellen ist eine lange Strömungskante hinter dem Kraftwerksauslauf. Die Hechte stehen im ruhigeren Bereich an der Kante. Verwende ich nun weniger Gewicht, kommt der Köder gar nicht bis zum Grund, da die Haupt- und Kehrströmung mit der Montage machen, was sie wollen.
An Tagen mit weniger Strömung könnte ich an ein paar Stellen mit 10g auskommen. In der Regel sind es aber zwischen (15g)18g-22g.
 

angler1996

36Z Löffelschnitzer
ich würd das komplette Set überdenken ;.)) sorry aber ich meine zunächst überdenken und nicht losrennen und ändern
Rute mit 8 bis 28 gr WG liest sich wie Barsch/ Forelle - ich würde mal alternativ was mit mindestens 50 gr WG probieren - Anhieb durchbringen , damit das auch hakt, dem Rütchen kann einfach die Kraft fehlen -testen

Schnur - brauchst Du wirklich 0,20 geflochtene die real u.,U. noch dicker ist? ne dünnere verhält sich besser in der Strömung ( Wasserwiderstand) damit kannst mit dem Koppgewicht u.U. runter gehen ,

Haken- den würde ich nicht nehmen der lange Schenkel passt zu großen Plattfischen und AAl,
sowas: https://www.pecheur.com/de/de/kauf-...25893&utm_content=Tout le catalogue#af=393339

läßt sich aufgrund des anderen Hakenbogens einfacher ins harte Hechtmaul treiben
 

Moosschmied

New Member
Ich hab noch eine Shimano Vengeance BX Shad 270 H WG 20g - 50g. Die könnte ich ausprobieren.

Ich denke, dass es die 0,2er Schnur nicht braucht. Das Einzige, was dafür spricht ist, dass ich noch den ein oder anderen Hänger raus bekomme ohne die Montage zu verlieren.

Grundsätzlich fische ich wohl eher zu fein, da ich bis jetzt fast ausschließlich im Stillwasser geangelt habe und ich dort auch mit einer leichten Ausrüstung größere Fische landen kann.

@angler1996: Die langschenkligen Haken brauche ich, um die Gummies wie bei einem Jigkopf aufzuziehen. Oder funktioniert das mit den von Dir genannten Haken auch? Der große Hakenbogen würde mir schon gefallen.

Ich werde mir jetzt die oben genannte Rute einsatzfertig machen und schauen, was ich noch an geflochtener Schnur da hab. Es ist für mich nicht einfach, da die Angaben der Hersteller ja bekannterweise ein großes Toleranzfeld haben. Ich sollte noch eine Kastking Super Power in 10lbs und 15lbs da haben. Die fallen etwas dicker aus, als angegeben und sollten gut passen.

Danke schon mal für Eure Hilfe.
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
Ich sehe da ein gewisses Mißverhältnis beim Setup. Nix, was wirklich dramatisch, aber im Ergebnis deutlich ist.

Vor allem die Dicke der Schnur, das Volumen des Bleies und die Kleinheit des Köders führen wohl dazu, dass du den Hechten den Happen wieder aus dem Maul ziehst, respektive das der Haken nicht richtig fassen will.

Zuerst den Schnurduchmesser verkleinern. Selbst eine 13er wirst du nicht mit der Rute durchschlagen. Dadurch wird die Bissanzeige deutlicher und du kannst geringere Gewichte fischen. Das verringert dann auch das Volumen des Bleis. Wenn du dann noch Wolframköpfe benutzt, hast du doppelt gewonnen. Durch dieses Verringerungen hast du bei gleichem Köder eine wesentlich aggressivere Montage beisammen, die dir die Hechte auch besser halten lässt. Alle anderen Fische natürlich auch.

Mein Tipp: Geh runter mit dem Schnurduchmesser auf maximal eine 13er und du wirst sehen, wie sich bei gleichen Ködern alles verbessert.
 

Snâsh

Well-Known Member
Hi,
ich sehe das ein bisschen anders. Wenn es ja jetzt mit den Bissen klappt, würde ich den Fehler nicht am Köder und der Schnur suchen.
Ich fische auch lieber etwas zu schwer als zu fein. Ich schließe mich dem ersten Kommentar an und sage das du für das Set Up einfach eine stärkere Rute brauchst.
Der Anhieb komm nicht richtig durch und der Hecht kann den Köder wieder abschütteln. Ich fische auf Hecht nur noch mit Baitcaster, nehme jedoch eine Rute mit bis zu 120gr Wurfgewicht. Damit hält der Haken auch nach dem Anhieb wirklich sicher :)
Beste Grüße
 

lipgrip

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Meine Vermutung ist, dass das 22g Bleigewicht einfach zu groß im Verhältnis zum Köder und Haken ist. Größere Fische werden den Köder samt Gewicht im Maul haben und ich kann mir vorstellen, dass das Bleigewicht das zuverlässige Haken behindert. Zudem glaube ich, dass es durch das größere Gewicht für den Fisch einfacher ist, die Montage abzuschütteln.
Du hast dir die Antwort schon selber gegeben. Durch das voluminöse Blei verhinderst du ein sicheres Haken. Also entweder Köder- und damit Hakengröße hoch oder Gewicht und damit Chebu-Volumen runter.

Mit deinem Setup hilft dir keine straffere Rute und schon gar kein Dropshothaken.
 

Moosschmied

New Member
Danke für Eure Hilfe.

Ich habe gestern die schwerere Spinnrute ausgemottet. Darauf ist eine Penn Slammer 360, die ich noch mit einer Kastking Super Power bespult habe. Die Schnur ist mit 0,14mm angegeben, fällt aber dicker aus. Ich habe versucht mit der Mikrometerschraube nachzumessen und dabei mehrere Messungen gemittelt. So komme ich auf etwa 0,16mm (natürlich kein Laborwert). Mit FG-Knoten wurde 0,36mm FC vorgeschalten und ein 6,8kg Pike Wire montiert. Als Köder die 22g Cheburashka mit 2,8" FSI und 1er Offsethaken, da ich sehen wollte, ob es an der Kombo liegt.

Natürlich war es gestern Nachmittag sehr sonnig und das Wasser recht klar. Somit konnte ich nur einen Winzling von ca. 40cm kurz vor meinen Füßen fangen. Ich sah ihm zu, wie er direkt in den Gummi biss und das Blei nicht im Maul landete. Auf die geringe Entfernung konnte ich nicht wirklich anschlagen, aber der Fisch hakte sich zuverlässig am Offsethaken selbst. Daraus schließe ich, wie Ihr es schon erwähnt habt, dass der Offsethaken nicht das große Problem sein sollte.

Ich konnte die Montage auch weiter werfen. Ob das an der Schnur, der längeren Rute oder dem höheren WG liegt weiß ich nicht. Es wird auf jeden Fall noch eine dünnere Schnur auf der ursprünglichen Rute probiert. Ich habe die selbe Geflochtene noch in 0,9mm (0,14 gemessen). Damit versuche ich das Bleigewicht etwas zu senken und früher oder später besorge ich mir einen Satz Tungsten-Gewichte.
 
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