Pressemeldung: Starke bis stürmische Winde bereiten Seenotrettern viel Arbeit

Thomas9904

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Pressemeldung

Starke bis stürmische Winde bereiten Seenotrettern viel Arbeit in den Ostseerevieren

Starke westliche Winde mit Sturmspitzen um neun Beaufort (bis 88 km/h Windgeschwindigkeit) haben den Seenotrettern der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) am Montag, 12. September 2011, vornehmlich in den Ostseerevieren viel Arbeit bereitet.

Die Besatzung des Seenotkreuzers VORMANN JANTZEN/z. Zt. Station Warnemünde kam am Abend einem 82-jährigen Motorbootfahrer und seiner 78-jährigen Begleiterin vor dem Fischland zu Hilfe. Das Paar hatte mit seinem knapp acht Meter langen Boot nahe Ahrenshoop Motorschaden erlitten. In bis zu zwei Metern Seegang war ihr Boot zum Spielball der Wellen geworden. Die Besatzung des Bundespolizeibootes „Eschwege“ hatte die Notlage gegen 18.20 Uhr beobachtet, die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS verständigt, den Havaristen gesichert und zunächst auf den Haken genommen. Die VORMANN JANTZEN lief der „Eschwege“ entgegen und übernahm den Anhang schon rund eine Stunde später in Höhe Wustrow. Die anschließende Schleppreise mit dem erschöpften Paar nach Warnemünde dauerte rund vier Stunden – bis kurz vor Mitternacht.

Etwa zur gleichen Zeit war die Freiwilligenbesatzung des Seenotrettungsbootes HERTHA JEEP/Station Stralsund rund drei Stunden lang im Strelasund im Einsatz. Nördlich Parow hatte die unter niederländischer Flagge fahrende 22 Meter lange Brigg „Aphrodite“ mit Maschinenproblem Anker geworfen. Bei Südwind um sechs Beaufort war ihr das Einlaufen nach Stralsund unmöglich. An Bord des zweimastigen Traditionsseglers befand sich eine dreiköpfige niederländische Besatzung. Die HERTHA JEEP nahm die „Aphrodite“ auf den Haken und brachte sie sicher bis vor die Hafeneinfahrt von Stralsund. Zwischenzeitlich konnte die Besatzung der Brigg den Schaden mit Bordmitteln beheben, so dass der Segler – gesichert von den Seenotrettern – aus eigener Kraft einlaufen konnte.

Bereits gegen Mittag barg der Seenotkreuzer NIS RANDERS/Station Maasholm einen 75-jährigen Passagier mit Verdacht auf Oberschenkelhalsbruch vom Traditionssegler „Vegesack“ ab. Die Seenotretter liefen dem gut 35 Meter langen ehemaligen Heringslogger entgegen, nachdem sie in Maasholm einen freiwilligen Seenotarzt und zusätzlich ein ehrenamtliches Besatzungsmitglied an Bord genommen hatten. Bei südwestlichen Winden bis sieben Beaufort und rauer See ging der Seenotkreuzer in Höhe Falshöft bei der Gaffelketsch längsseits, setzte den Arzt und zwei Seenotretter zur Erstversorgung über und übernahm schließlich den unter starken Schmerzen leidenden Patienten ins Bordhospital. Im Maasholmer Fischereihafen übergaben die Seenotretter den Mann zur weiteren Versorgung an den Landrettungsdienst.

In Höhe des bekannten Marine-Ehrenmals bei Laboe wiederum kenterten am frühen Abend zwei junge Männer mit ihrer etwa fünf Meter langen Segeljolle. Spaziergänger hatten gegen 18.15 Uhr von Land aus beobachtet, wie das Boot nahe der Küste kieloben trieb. Sie alarmierten die Seenotretter. Das Tochterboot STEPPKE des Seenotkreuzers BERLIN/Station Laboe nahm die beiden Segler wohlbehalten an Bord, versorgte sie und brachte sie sicher in den Laboer Hafen.
 
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