Pressemeldung: Segelkutter kentert auf der Kieler Förde

Thomas9904

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Pressemeldung

Segelkutter kentert auf der Kieler Förde – Seenotretter retten zehn Schiffbrüchige aus dem 15 Grad kalten Ostseewasser



Die Besatzung des Seenotkreuzers BERLIN/Station Laboe der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) hat am Dienstagabend, 14. September 2010, auf der Kieler Förde vor Heikendorf zehn Menschen aus Seenot gerettet. Die Schiffbrüchigen trieben bei kräftigen Winden um fünf Beaufort im 15 Grad Celsius kalten Ostseewasser, nachdem eine Windbö ihren etwa zehn Meter langen offenen Marinesegelkutter zum Kentern gebracht hatte.

Gegen 19.15 Uhr alarmierte die Frachtfähre „Stena Freighter“ über den internationalen Notrufkanal 16 direkt die BERLIN. Die Besatzung der Fähre hatte in der Heikendorfer Bucht mehrere Menschen ausgemacht, die in der Nähe des kieloben treibenden Kutters im Wasser schwammen. Das Frachtschiff stoppte sofort auf.

Mit Höchstfahrt nahmen die Seenotretter der BERLIN Kurs auf den Unglücksort. Das zufällig in der Nähe fahrende Lotsenboot „Holtenau“ barg, koordiniert von der SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS, die ersten Segler. Die BERLIN setzte ihr Tochterboot STEPPKE aus, das unter anderem die am stärksten unterkühlte Frau der Kutterbesatzung rettete. „Jeder einzelne der Segler trug eine Rettungsweste, das war ihr großes Glück“, berichtet Michael Müller, Vormann des Seenotkreuzers BERLIN.

Die Segler einer Reservistenkameradschaft waren nach einem Törn zum Leuchtturm Friedrichsort auf dem Rückweg in den zivilen Hafenteil des Kieler Marinestützpunktes, als eine Windbö ihren Kutter auf die Seite warf. Innerhalb kürzester Zeit war der Segler voll Wasser gelaufen und gekentert.

Alle zehn Geretteten wurden von den Seenotrettern im umfangreich ausgestatteten Bordhospital der BERLIN erstversorgt. Die meisten standen unter Schock. Die Seenotretter brachten sie sicher in den Hafen von Heikendorf-Möltenort. Dorthin hatte die DGzRS bereits einen Rettungswagen bestellt, der die am stärksten unterkühlte Seglerin zur weiteren Versorgung in ein Krankenhaus fuhr. Auch ihre neun Mitsegler hatten bereits von den Seenotrettern wärmere Decken erhalten. Die Freiwillige Feuerwehr Heikendorf brachte trockene Kleidung.

Unterdessen hatten die freiwilligen Rettungsmänner des ebenfalls alarmierten Seenotrettungsbootes BOTTSAND/Station Laboe der DGzRS den kieloben treibenden Kutter in Schlepp genommen. Außerdem vor Ort war das Wasserschutzpolizeiboot „Neumühlen“. Mit ihren leistungsstarken Lenzpumpen hielten die Seenotretter den Kutter schwimmend und brachten ihn gleichfalls nach Möltenort. Dort half die Feuerwehr mit ihrem zugkräftigen Löschfahrzeug beim Aufrichten des Kutters.
 
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