Pressemeldung: Katamaransegler vor Warnemünde über Bord

Thomas9904

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Pressemeldung

Katamaransegler vor Warnemünde über Bord - Seenotretter finden unterkühlten Mann

Weiterer Einsatz vorm Darß​

Ein ca. 60-jähriger Katamaransegler, der gestern Nachmittag, am 13.08.2008, vor Warnemünde von einem Sport-Katamaran über Bord gefallen war, konnte von der Besatzung des Seenotkreuzers VORMANN JANTZEN nach zwei Stunden gefunden und geborgen werden. Trotz Unterkühlung war der Mann ansprechbar. Er wurde in Warnemünde an den Rettungstransportwagen zur Weiterfahrt ins Krankenhaus übergeben.


Der Mann war als Vorschoter des Hobie Cats vermutlich gegen 13.30 Uhr vor Warnemünde ca. in Höhe des Hotels Neptun über Bord gefallen. Etwa eine Viertelstunde lang versuchte der Steuermann vergeblich, seinen Mitsegler zu retten, bis er den Mann aus den Augen verlor. Daraufhin segelte er an Land und alarmierte die Rettungskräfte.

Großangelegte Suche
Die Seenotleitung Bremen der DGzRS leitete umgehend eine groß angelegte Suche ein, in die neben dem Seenotkreuzer ARKONA der Station Warnemünde (als Einsatzleiter vor Ort) auch der Seenotkreuzer VORMANN JANTZEN sowie zahlreiche Behördenfahrzeuge und zwei Hubschrauber eingebunden wurden.

Durch den aufbrisenden Südwest-Wind mit fünf Beaufort baute sich eine Wellenhöhe von bis zu einem Meter auf. Die Seenotkreuzer brachten so genannte „Tot-Männer“ aus, Bojen, die vom Gewicht her und im Treibverhalten einem Menschen entsprechen. Dies lieferte den entscheidenden Hinweis darauf, dass der Segler zu diesem Zeitpunkt vermutlich schon weit nach Norden in Richtung Schifffahrtstraße vertrieben war.

Rettung
In der Tat wurde der Mann von der Besatzung des Seenotkreuzers VORMANN JANTZEN etwa zwei Meilen (ca. 3,6 Kilometer) nördlich der vermutlichen Unfallstelle, direkt am Rande des Fahrwassers, das von Fähr- und Handelsschiffen sehr stark frequentiert ist, gefunden. Aufgrund seines schwarzen Neopren-Anzuges sowie einer dunkelfarbigen so genannten „Trapez-Weste“ sei er im Wasser kaum zu sehen gewesen, berichtete die Besatzung des Seenotkreuzers.

Der Mann wurde mit dem Tochterboot geborgen. Er war ansprechbar, jedoch stark unterkühlt. In Warnemünde gingen sofort Notarzt und Sanitäter an Bord und übernahmen die Weiterversorgung des Schiffbrüchigen. Er wurde ins Krankenhaus nach Rostock gebracht.

Der Seenotkreuzer VORMANN JANTZEN befindet sich derzeit in Warnemünde, um die Arbeit der Seenotretter, die sich nur durch Spenden finanziert, der Öffentlichkeit näher zu bringen. Als der Alarm eintraf, hatte der Seenotkreuzer OpenShip und zahlreiche Besucher an Bord. Diese mussten den Kreuzer sofort verlassen. Die Besatzung von Vormann Uwe Radloff (2. von rechts) mit Maschinist Uwe Engelke (li.) und Markus Droste (2. von links) wurde durch den Leiter des Informationszentrums Nordost der DGzRS, Jörg Westphal (re.), verstärkt, der die Öffentlichkeitsarbeit der Seenotretter in Mecklenburg-Vorpommern betreut. In seiner Freizeit ist er freiwilliger Rettungsmann der Station Wustrow.


Einsatz vor dem Darß
Der Seenotkreuzer ARKONA aus Warnemünde lief um 18.25 Uhr erneut zu einem Einsatz aus. Die zweiköpfige Besatzung eines 7-m-Motorbootes sah sich aufgrund des zunehmend schlechter werdenden Wetters nicht mehr in der Lage, sicher nach Warnemünde zu gelangen und hatte sich per Handy bei der Seenotleitung gemeldet. Zu diesem Zeitpunkt befand sich das Boot vor dem von Warnemünde etwa 25 Seemeilen (ca. 45 Kilometer) entfernten Darß.

Der dort befindliche Schutzhafen ist seit längerem gesperrt und kann nicht mehr für den bislang dort stationierten Seenotkreuzer THEO FISCHER genutzt werden. Die Freiwilligen-Besatzung der Station Wustrow brachte das Boddenboot BARSCH per Unimog an den Strand, von wo das Seenotrettungsboot durch eine meterhohe Brandungssee zu Wasser gelassen werden musste. Inzwischen war der Handykontakt zu der in Not befindlichen Motoryacht abgebrochen. Die Seenotretter fanden sie im starken Seegang weit unter Land und signalisierten per Zeichen ihre Sicherungsbegleitung.

In Höhe Dierhagen übernahm der Seenotkreuzer ARKONA dann den Einsatz. Mit der Yacht und ihrer Besatzung traf er um 21.25 Uhr wohlbehalten in Warnemünde ein.
 
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