AW: Fusion: Gemeinsame Erklärung Markstein und Mohnert
Hast aber nichts mit dem Thema hier zu tun..
Hat es schon. Ich sehe auch hier die Argumentation auf Basis länderspezifischer Gegebenheiten. Dann kann etwas gravierend negatives in einem BL für ein anderes überhaupt keinen Belang haben.
Wir reden hier aber über die Einheit der Bundesverbände und da gehört das verstehen der Belange anderer BL uneingeschränkt dazu.
"Warrig" klingt schön - aber ich weiß leider nicht, was es heißt.
Das ist unsere dialektische Bezeichnung für störrisch.|supergri
Natürlich kann ich das Anliegen verstehen. Gibt es denn bei Euch nur Gewässer in der Hand von VDSF-Vereinen?
Ja. Neben ein paar Kleinstvereinen mit Forellentümpel, die Verbandsunabhängig sind.
Und die geben alle keine Gastkarten aus oder nur an VDSF-Mitglieder?
Richtig, es gibt ganz wenige Gewässer für die man Tagesscheine bekommt. Die sind vollkommen überfischt, weil sich da halt alles tummelt, was keinen Verein hat oder haben will.
So gar keine Karten beim Berufsfischer zu bekommen? Gibt es keine Koppelfischereirechte?
Nein.
Gesetzt den Fall, in Deinem Einzugsbereich wäre es so, dann würde ich das allerdings auch sehr kritisch sehen. Aber so viele hallstarrige Vereine auf einen Haufen kann ich mir ja selbst in NRW kaum vorstellen. Aber mag ja sein.
Es betrifft sicher nicht ganz NRW, aber meinen Umkreis bis eine Stunde Autofahrt.
Gleichwohl: der Pächter eines Gewässers ist naturgemäß gegenüber dem Karteninteressenten in der wirtschaftlich besseren Position - das ist das Gleiche wie bei Arbeitgebern und Vermietern. Und deswegen macht er auch die Regeln und gibt evtl. auch keine Gastkarten aus. OK, dann hat er auch nicht die Einnahmen, kann nicht so bewirtschaften, wie er sonst könnte, das Gewässer wird dann ohnehin unattraktiver und dann sind es die Mitglieder, die dann irgendwann mal drüber entscheiden, ob es doch Gastkarten gibt.
Bei uns sind die besten Gewässer (meist Salmonidenstrecken) in Händen von Pachtgemeinchaften. Das sind Topverdiener aus Medizin und Industrie. Selbst wenn man ein paar tausend Euro Jahresbeitrag übrig hat, kommt man da nicht rein.
Gute Gewässer sind in Vereinshand. Meist Stillgewässer zwischen 1 und 2 Ha, oder kleinere Teilstrecken (1-1,5 km) weniger interessanter, kleinerer Flüsse.Gastkarten gibt es nicht. Aufnahmegebühren von bis zu 300 € und gleichhohe oder höhere Jahresbeiträge sind normal. Auch dort kann man nicht so einfach Mitglied werden, sondern muss sich auf ellenlangen Wartelisten einschreiben, auf denen man nur durch die Mortalitätsquote der bestehenden Mitglieder vorrückt. Diese Vereine haben Einnahmen, von denen manch großer Verein nur träumen kann.
Ich finde es gut, wenn wir auch beim Thema Kartenausgabe Verbandsgrenzen ab- und nicht aufbauen. Mit der ausdrücklichen Zulassung von Doppelmitgliedschaften ist da ein Schritt getan. Aber das ein Verein, der Mitglied in einem Landesverband ist, bei seinen Mitgliedern differenziert nach solchen, die Verbandsmitglied sein wollen und solchen, die es nicht wollen. Stell Dir mal vor, der LV gibt dem Verein zur Stiftungsfeier einen Zuschuss von 1000 €. Soll dann die Bratwurst für die Verbandsmitglieder 60 Cent kosten und für die Nichtverbandsmitglieder 1,10 €? Wir hätten zwei Beitragssysteme in einem Verein.
Ich habe noch niemals gesehen, dass es irgendwelche Zuschüsse gab. Wohlmöglich wurden solche auch nicht beantragt. Wozu auch wenn man immer hart an der Grenze der Gemeinnützigkeit rumhampelt.
Was ist mit Familienbeiträgen, wenn der Vater nicht im Verband sein will, der Sohn aber wegen der Jugendförderung sehr wohl?
Du kannst ja mal versuchen, bei uns einen Jugendlichen in einem Verein unterzubringen. Das klappt nur in den Tümpelvereinen. Jugendförderung findet nicht statt, die sid lästig.|kopfkrat
Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, wie man auf Vereinsebene unter den Bedingungen Mitgliedschaftsgerechtigkeit herstellen will.
Wie gesagt ist der Verband bei uns ein Phantom, an das regelmäßig Beiträge abgeführt werden, weil das schon immer so war. Verbote und Regelungen interessieren keinen, weil man unter sich ist und fremde Fischereiaufsicht bei uns nicht stattfindet.
Es sei denn, manist Gastangler, da werden die Daumenschrauben angelegt.
Aber ich würde mich, statt das hier ewig auszumalen, wirklich eher für eine Beschreibung der Situation bei Dir in NRW interessieren.
Habe ich mal grob gemacht.
Das alles war bis in die frühen 90er anders. Die Abschottung der Vereine, die Eigenmeierei begann mit Herrn Drosse, der auf LV Sitzungen unverholen gedroht hat, jeden anzuzeigen, der gegen seine Richtlinien verstößt. Da hat man sich entschieden, halt lieber unter sich zu sein, keine Gastanger an die Gewässer zu lassen, weil die könnten ja was verbotenes tun, wofür der Verein dann haftbar gemacht werde. Man wolle weiter mit lebendem Köderfisch angeln oder Setzkescher benutzen (und macht das auch kräftig) und dabei halt unbeobachtet sein. Lieber die nötigen Gelder durch Beitragserhöhungen und mit weniger Mitgliedern erzielen, als mit geringen Beiträgen und vielen Mtgliedern.
Vereinsübergreifende Aktivitäten gab es in Form von Wettfischen, wo der eine Verein den anderen besucht hat.
Das wurde komplett eingestellt. Heute gibt es nur vereinsinterne Traditionsfischen.
Vom Verband will keiner was wissen, die machen sowieso nur Ärger. Wer im Verein aufbegehrt und sich gegen die Mucksmäuschenhaltung auflehnt, ist ein Querulant und wird über kurz oder lang aus dem Verein gemobbt.
Diese Entwicklung ist vom VDSF, und voran Herrn Drosse, indirekt in Gang gesetzt worden. Und ich bin gezwungen, diesen Verband finanziell zu unterstützen, wenn ich halbwegs gescheit angeln möchte. (Habe ich übrigens dagegen entschieden)
Gewässerpool, sich von jetzt auf gleich entscheiden, mal eben für ein Stündchen fischen zu gehen, sein Gewässer in wenigen Autominuten erreichen, Überhaupt überlegen zu müssen, ob man an dieses oder jenes Gewässer fährt, und das alles für unvorstellbar wenig Kohle, das ist für die Angler meiner Region paradiesisch.
Ich habe jedenfalls in den gut 40 Jahren meiner Anglerlaufbahn nur und ausschließlich negatives durch den VDSF erfahren. Direkt, durch initiierte oder unterstütze gesetzliche Verbote, oder indirekt durch Drohung und Schwarzmalerei.
Und nach wie vor ist es für mich unumstößliche Sicherheit, dass der VDSF zumindest in unserer Gegend keinerlei Rolle spielen würde, gäbe es die Zwangsmitgliedschaft nicht.
Und ich bin ebenso sicher, dass sich der VDSF dessen bewusst ist und dass die Fusion mit dem DAV und dessen Gewässerpools der Honigtopf ist, der die Fusionsbereitschaft beeinflusst.