Pflicht-Arbeitsstunden in gemeinnützigen Vereinen

muddyliz

der auf der Scholle angelt
In der Geschäftsordnung unseres Angelvereins steht:
"Der Jahresbeitrag beträgt 200 Euro."
"Aktive Mitglieder können durch Arbeitsleistungen ihren Jahresbeitrag um bis zu 150 € reduzieren. Für jede erbrachte Arbeitsstunde werden 15 € angerechnet."

Nun meine Frage: Ist es rechtlich überhaupt zulässig, dass gemeinnützige Vereine eine bestimmte Anzahl von Arbeitsstunden festlegen können?
Mir ist ein Fall eines Angelvereins in der Nähe bekannt: Da ging ein Mitglied wegen vorgeschriebener (aber von ihm nicht erbrachter) Arbeitsstunden vor Gericht und gewann. Wie genau in diesem Verein die Arbeitsstunden festgeschrieben waren weiß ich allerdings nicht.
 

Burney

Member
AW: Pflicht-Arbeitsstunden in gemeinnützigen Vereinen

Hören sagen oder bist dir sicher,dass er genau deswegen geklagt hat?

Kann mir nicht vorstellen, dass das nicht rechtens ist.
 

wusel345

Altmühltal-Fan
In stillem Gedenken
AW: Pflicht-Arbeitsstunden in gemeinnützigen Vereinen

Ich verstehe den Sinn deiner Frage nicht so ganz. Wie du schreibst steht doch in eurer Satzung "Aktive Mitglieder können durch Arbeitsleistungen ihren Jahresbeitrag um bis zu 150 € reduzieren. Für jede erbrachte Arbeitsstunde werden 15 € angerechnet." Ich lese da das Wort können raus und nicht müssen. Wer Lust und Sapß am Arbeitsdienst hat und es auch noch vergütet bekommt, in dem sich sein Beitrag verringert, der sollte eigentlich happy sein. 10 Stunden an 2 Wochenenden oder so im Jahr Arbeitsdienst ist doch gar nichts gegen die übrige Arbeit im Jahr.

Oder wäre es dir lieber, wenn ein Unternehmen eure Gewässer und die Ufer pflegt und euch die Kosten auf den Jahresbeitrag aufgebrummt würden? Mal eben von 200€ auf 300€! Ich glauibe nicht.

Auch bei uns ist Arbeitsdienst freiwillig, aber wer ihn nicht mitmacht bezahlt dafür. Finde ich völlig in Ordnung!

Es soll sogar Vereine geben, da ist Arbeitsdienst Pficht und wird nicht vergütet.
 
Zuletzt bearbeitet:
C

Casso

Guest
AW: Pflicht-Arbeitsstunden in gemeinnützigen Vereinen

Guten Morgen!

In unserem Verein ist zwar nicht Gang und Gäbe aber in einigen anderen Vereinen die ich kenne sind Arbeitseinsätze durchaus an der Tagesordnung. Ich weiß auch von einem, in dem man ca. 30 Euro mehr am Jahresende bezahlen muss, wenn man von Arbeitseinsätzen fern geblieben ist.

Ich kenne mich mit der Rechtslage nun nicht wirklich gut aus aber denke dennoch, dass es rechtens ist. Wie meine beiden Vorredner bereits geschrieben haben, basiert diese Art der Vergütung auf freiwilliger Basis. Dementsprechend bekommen die Vereinsmitglieder keinen wirklich schadhaften Nachteil zu spüren. Im Gegenteil, fleißige und interessierte Mitglieder bekommen sogar noch die Möglichkeit sich 150 ( ! ) Euro zu sparen! Je nach Vereins- und Gewässerangebote durchaus lohnenswert.
 

Burney

Member
AW: Pflicht-Arbeitsstunden in gemeinnützigen Vereinen

Kenne aber auch Vereine, da gibt es ohne Pflichtstunden keine Karte. Deswegen steh ich heute bei 38 Grad am Grill -.-
 

warenandi

Angelsüchtig
AW: Pflicht-Arbeitsstunden in gemeinnützigen Vereinen

Ich find es Klasse das euer Verein das macht.
Spielst du mit dem Gedanken den Verein, bei dem du Mitglied bist und eventuelle Vorteile genießt bezüglich Gewässer zu beangeln die nur Vereinsmitglieder beangeln dürfen, zu verklagen weil dieser Verein dir die Möglichkeit bietet 150€ im Jahr zu sparen für insgesamt 10 Arbeitsstunden im ganzen Jahr?
Ich persönlich würde es mir Überlegenheit. :q
 

Schlacko

Member
AW: Pflicht-Arbeitsstunden in gemeinnützigen Vereinen

So gut wie du möchte ich es auch haben. Bezahle 130€ Beitrag 30€ fürs Boot und "muss" 15 Stunden Arbeitsdienst erbringen. Wenn man den Arbeitsdienst nicht macht werden pro Stunde 5€ fällig.
 

Sensitivfischer

mach's nun auch mit Gummi
AW: Pflicht-Arbeitsstunden in gemeinnützigen Vereinen

Ich verstehe den Sinn deiner Frage nicht so ganz. Wie du schreibst steht doch in eurer Satzung "Aktive Mitglieder können durch Arbeitsleistungen ihren Jahresbeitrag um bis zu 150 € reduzieren. Für jede erbrachte Arbeitsstunde werden 15 € angerechnet." Ich lese da das Wort können raus und nicht müssen. Wer Lust und Sapß am Arbeitsdienst hat und es auch noch vergütet bekommt, in dem sich sein Beitrag verringert, der sollte eigentlich happy sein. 10 Stunden an 2 Wochenenden oder so im Jahr Arbeitsdienst ist doch gar nichts gegen die übrige Arbeit im Jahr.

Oder wäre es dir lieber, wenn ein Unternehmen eure Gewässer und die Ufer pflegt und euch die Kosten auf den Jahresbeitrag aufgebrummt würden? Mal eben von 200€ auf 300€! Ich glauibe nicht.

Auch bei uns ist Arbeitsdienst freiwillig, aber wer ihn nicht mitmacht bezahlt dafür. Finde ich völlig in Ordnung!

Es soll sogar Vereine geben, da ist Arbeitsdienst Pficht und wird nicht vergütet.

Eben!
Von Pflichtarbeitsstunden ist nirgends die Rede. Du zahlst einfach 200 Euro und gut ist.
Finde die Lösung eures Vereins übrigens nicht schlecht, so hat man wenigstens keine Rennerei wegen nicht geleisteten Arbeitsstunden oder nicht gezahltem Geld für nicht geleistete Arbeitsstunden.
Rechtlich sehe ich da überhaupt kein Problem und mit der Gemeinnützigkeit beißt sich das auch in keinster Weise.
 

Sensitivfischer

mach's nun auch mit Gummi
AW: Pflicht-Arbeitsstunden in gemeinnützigen Vereinen

So gut wie du möchte ich es auch haben. Bezahle 130€ Beitrag 30€ fürs Boot und "muss" 15 Stunden Arbeitsdienst erbringen. Wenn man den Arbeitsdienst nicht macht werden pro Stunde 5€ fällig.
Nur 5 Euro? Wahnsinn, seit ihr billig!
Für 5 Euro gehe ich nicht arbeiten und daher wäre es für mich finanziell keine Überlegung wert, ob ich Arbeitsstunden leiste wegen 5 Euro Strafzahlung pro Stunde.
Bei mir im Verein kämen da nur noch die Vereinsmeier und Überzeugungstäter zum Arbeitsdienst, aber sicher keiner weil ihn 5 Euro schmerzen.
Bevor da einer mehrere Samstage zum Arbeitsdienst käme, würde er genau einen Samstag von 6Uhr bis 12Uhr zum Arbeiten in die Firma gehen, seinen Stundenlohn + Samstagszuschlag kassieren, die Woche drauf alle Arbeitsstunden im vorraus bar bezahlen und sich vom übrigen Geld 'nen Kasten Bier und paar Köder kaufen!:q
 

feederbrassen

immer wieder neu
AW: Pflicht-Arbeitsstunden in gemeinnützigen Vereinen

Ist doch ne tolle Regelung das man bei euch den Beitrag durch Arbeiteinsatz verringern kann.
Bei uns sind 6 std Pflicht,pro Stunde 15 .- wenn man nicht teilnimmt.
Demnächst wohl 30.- ,die kämen dann auf den Jahresbeitrag
von 180.- ,oben drauf.;)
 

Naturliebhaber

Well-Known Member
AW: Pflicht-Arbeitsstunden in gemeinnützigen Vereinen

Nun meine Frage: Ist es rechtlich überhaupt zulässig, dass gemeinnützige Vereine eine bestimmte Anzahl von Arbeitsstunden festlegen können?

Der Verein darf Mitglieder nicht wegen nicht geleisteter Arbeitsstunden ausschließen, aber er darf wegen nicht geleisteter Arbeitsstunden Zusatzbeiträge erheben.

Ähnliches gilt übrigens auch für den Nichtbesuch von Vereinsversammlungen. Viele Vereine kassieren da pro Nicht-Besuch 5 €, manche sogar 10 €. Bei einigen Vereinen wird eine Anzahl Mindestbesuche pro Jahr festgelegt, sonst muss gezahlt werden.

Hier wird es übrigens dann knifflig, wenn Vereine z.B. in ihrer Satzung stehen haben, dass Mitglieder automatisch ausgeschlossen werden, wenn sie hintereinander 6 Monatsversammlungen nicht besucht haben. Wegen solcher Klauseln gibt es immer wieder Rechtsstreitigkeiten, die auch zugunsten der Mitglieder ausgehen, wenn das jeweilige Mitglied z.B. aus Arbeitsgründen (Projekteinsätze etc.) verhindert war.
 

warenandi

Angelsüchtig
AW: Pflicht-Arbeitsstunden in gemeinnützigen Vereinen

Ihr habe alle enorm hohe Beiträge zu zahlen. Wahnsinn.
Ich komme auf einen Jahresbeitrag von knappe 35€. Arbeitsstunden keine Pflicht und unzählige Gewässer. Warum gibt es in D solch enorm großen Unterschiede?
 

Naturliebhaber

Well-Known Member
AW: Pflicht-Arbeitsstunden in gemeinnützigen Vereinen

Demnächst wohl 30.- ,die kämen dann auf den Jahresbeitrag
von 180.- ,oben drauf.;)

Ob dieser Betrag beim Finanzamt durchgeht, würde mich interessieren. Das könnte dann schon mit der Gemeinnützigkeit kollidieren, wenn die Gefahr besteht, dass Mitglieder, die z.B. aus beruflichen Gründen oft verhindert sind, dann pro Jahr einen exorbitanten Zusatzbeitrag zahlen müssen.

Ich war bis vor 8 Jahren Vorstand eines Gemeinnützigen Vereins (kein Angelverein) und wurde damals vom Finanzamt belehrt, dass man max. 15 € pro nicht geleisteter Arbeitsstunde und eine Festlegung von max. 15 zu leistenden Arbeitsstunden pro Jahr akzeptieren würde.
 

Naturliebhaber

Well-Known Member
AW: Pflicht-Arbeitsstunden in gemeinnützigen Vereinen

Warum gibt es in D solch enorm großen Unterschiede?

Ganz einfach: Weil die Aufwände für die Angelvereine aufgrund der Eigentumsverhältnisse an Gewässern regional sehr unterschiedlich sind.

Hier in Mittelfranken zahlt ein Verein für einen 6ha-Weiher pro Jahr um die 5000 € Pacht. Der Kaufpreis liegt bei ca. 500.000 €

Mein Verein hat bei etwas mehr als 200 Mitgliedern jährliche Gesamtaufwände von ca. 50.000 €. Irgendwo muss das Geld herkommen.
 

feederbrassen

immer wieder neu
AW: Pflicht-Arbeitsstunden in gemeinnützigen Vereinen

Die 30.- liegen in der Luft um mehr Leute zum Arbeitsdienst zu bewegen.
Kleiner Verein,30 Leute und ein sehr Arbeitsintensives Gewässer.
Es stehen aber Termine zur Auswahl wo ansich jeder mal können sollte.
Selbst Sonntags.
Und so wie ich den Vorstand kenne ,wären die,die letzten die was dagegen hätten wenn einer aus eigenem Willen auserhalb der Termine seine Stunden ableistet.
Aber gut zu wissen das es mit 30.- pro Stunde zu schwierigkeiten mit dem Finanzamt kommen könnte.
 

Naturliebhaber

Well-Known Member
AW: Pflicht-Arbeitsstunden in gemeinnützigen Vereinen

Die 30.- liegen in der Luft um mehr Leute zum Arbeitsdienst zu bewegen.
Kleiner Verein,30 Leute und ein sehr Arbeitsintensives Gewässer.

Das läuft in meinem Verein glücklicherweise recht reibungsfrei. Die meisten Leute machen mehr als die vorgeschriebenen 10 Stunden. Und investieren nebenher auch einige € Benzingeld. Arbeit gibt's genug: Fütterung an Aufzuchtteichen, Rasenmähen, Vorbereitung von Verkaufsständen bei Kirchweih und Weihnachtsmarkt, ...

Bei mir kommen pro Jahr locker 30+ Stunden zusammen.

Der Lohn dafür ist ein für hiesige Verhältnisse sehr gutes Gewässerangebot und super Besatz.
 

Fr33

Gummi Getier Dompteur
AW: Pflicht-Arbeitsstunden in gemeinnützigen Vereinen

Ihr habe alle enorm hohe Beiträge zu zahlen. Wahnsinn.
Ich komme auf einen Jahresbeitrag von knappe 35€. Arbeitsstunden keine Pflicht und unzählige Gewässer. Warum gibt es in D solch enorm großen Unterschiede?


Moin Andi,

das mit der Verteilung der Gewässer zu tun. Hier im Rhein-Main Gebiet sind Vereine generell teuer. Die Gewässer sind knapp - da wird überall kräftig zugelangt!

Achja ich muss auch für nicht geleistete Arbeitsstunden zahlen. ich mache die aber einfach alle im Jahr. Fertig....

Nur hingehen und angeln geht halt nicht auf Dauer. Gelände, Stege usw. müssen gepflegt werden.
 

Lajos1

Well-Known Member
AW: Pflicht-Arbeitsstunden in gemeinnützigen Vereinen

Hallo warenandi,

Du bist von der Müritz, ja? Nun ja, die alte Regel von Angebot und Nachfrage die regelt den Preis. Bei uns im relativ gewässserarmen Süden sind die Preise bedeutend höher, allerdings auch die Kosten der Vereine.
Bei uns im Verein haben wir etwa 50 % Eigentumsgewässer und 50 % Pachtgewässer. Für diese Pachtgewässer zahlen wir derzeit etwa 50.000 Euro an Pacht im Jahr. Dazu kommt noch Fischbesatz (für alle Gewässer) von etwa ebenfalls 50.000 Euro pro Jahr. Also schon 100.000 Euro nur für Pacht und Besatz und auch nur deshalb so wenig, da wir schon frühzeitig auf Eigentumserwerb bauten; sonst wären die Kosten schon bei ca. 150.000 Euro im Jahr. Dazu kommen noch etliche andere Kosten.
Arbeitsdienst bei uns sind 6 Stunden pro Jahr ersatzweise 60 Euro Zahlung. Wir sind rund 800 Mitglieder (Aktive, passive und jugendliche)
und zahlen als Aktives Mitglied 210.- Euro im Jahr.
Abeitsdienste selbst halte ich (obwohl befreit, da bereits Rentner) für unumgänglich, wer sollte sonst z. B. die Uferstreifen säubern oder die Landschaftspflege an den Eigentumsgewässern machen.

Petri Heil

Lajos
 

warenandi

Angelsüchtig
AW: Pflicht-Arbeitsstunden in gemeinnützigen Vereinen

Ja, bin von der Müritz.
Nun gut,stimmt schon das wir hier das eine oder andere Gewässer mehr haben. Ist natürlich dann einleuchtend.
Arbeitsstunden an sich leiste ich keine. Die Einsätze werden ja zu festen Zeiten gemacht. Das kann ich nicht immer absichern dann aufgrund meines Berufes. Jedoch nehme ich jedesmal irgendwelchen Müll von anderen mit. Mache Wege sauber etc. So hab ich ne reine Weste...
 
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feederbrassen

immer wieder neu
AW: Pflicht-Arbeitsstunden in gemeinnützigen Vereinen

Das läuft in meinem Verein glücklicherweise recht reibungsfrei.

Das schon ,sind aber immer nur die gleichen Leute.
Auch mal eben aus der Reihe ist kein Problem z.b bei Sturmschäden usw.
Arbeit gibt es genug.
Die,die nicht kommen sind die,die in mehreren Vereinen sind und quasi am See Wohnen.
Zeit kann also nicht das Problem sein.:)
 
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