Fred Frenscheck
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Der gesamte Vorgang ist ein Skandal behördlicher Willkür und wohl auch Beleg für die unter Politikern und bei Behörden vorzufindende Taktik des "TRICKSEN, TÄUSCHEN UND VERTUSCHEN". Zunächst täuschte der "Hafensheriff" eine nichtexistierende "Hafenordnung" vor, um seine Absicht und auch Macht durchzusetzen. Danach zog der Bürgermeister, der die Aussichtslosigkeit der Lüge seines Adlatus natürlich erkannte, wie ein Zauberkünstler die "Landesordnung für die Häfen in S-H" aus dem Hut. Als ob mit neuer, zweiter Begründung die Rechtswidrigkeit der ersten wie von Zauberhand rechtskonform würde- ein Taschenspielertrick. Gleichzeitig vertuschte er so das rechtswidrige Angelverbot seines Adlatus- und der Stadtrat machte da munter mit. Er entschied nur auf Grund der Aussagen der Beschuldigten, ohne Anhörung von Zeugen und hielt ohne weitere Begründung den Vorgang für "nicht zu beanstanden". So wird gemauschelt und pflichtwidriges Verhalten vertuscht.
Allerdings bekamen wir "Ecktown-Angler" auch Gegenwind aus einer Ecke, von der aus wir es eigentlich nicht vermutet hätten. Der Vorsitzende des Eckernförder Angelvereins, Herr Milanowski, den ich am 11.06.2018 um Rat fragen wollte, wies mich am Telefon harsch zurück: "Er lasse sich nicht vor meinen Karren spannen und bislang seien Angler im Hafen immer geduldet gewesen, bis zu diesem Vorfall. Und er kenne die Fakten sehr genau, da der zuständige Sachbearbeiter des Bürgermeisters sein Studienfreund wäre. Zudem wäre er im Vorstand des Landesverbandes VDSF." Bei mir: Sprachlosigkeit! Gerade so, als müßten wir Angler uns eine Duldung erst verdienen. Ebensowenig wie Fußgänger als schwächste Teilnehmer im Straßenverkehr nur geduldet wären und ohne eigenen Rechtsanspruch, sind wir Angler in Häfen nur geduldet. Wir haben das gute Recht des "freien Fischfangs mit der Handangel" (§§ 2 u. 4 LFischG S-H) in Küstengewässern, zu denen auch Häfen gehören! Das ist gutes altes preußisches Fischereirecht für Jedermann im Meer! Und das sollte von Vorstandsmitgliedern unserer Verbände auch vertreten werden. Dazu sind sie da, um unsere Interessen als Angler zu vertreten und uns in der Ausübung unserer schönen, naturnahen und umweltfreundlichen Passion zu unterstützen. Aber da haben wir wohl den Bock zum Gärtner gemacht, wie man so schön sagt. Und auch Frank Buchholz hat mich in einem Kommentar auf fb "Dorsch - Meeresangeln" am 23.01.2019 als "Wutbürger" diffamiert und ich hätte wohl selbst Schuld- ja, sind wir Angler denn Querulanten oder müssen wir uns gar schämen, wenn wir unser gutes Recht einfordern? Übrigens ist mir soeben von Oliver Kubbe, Administrator bei "Dorsch - Meeresangeln", die Gruppenmitgliedschaft entzogen worden, da ihm meine Antwort auf seinen dummen Kommentar wohl nicht gefallen hat. So machen wir uns auch noch untereinander das Leben schwer.
Dieser Herr Bürgermeister und der Stadtrat mit der Bürgervorsteherin an seiner Spitze haben offenbar noch nicht begriffen, daß die Bürger nicht für sie da sind, sondern sie für die Bürger- und daß die Bürger dieses Prinzip einfordern. Und das Gleiche gilt für Verbandsfunktionäre- die Angler sind nicht für sie da. Und wenn der Bürgermeister jahrzehntealten Brauch- im Eckernförder Hafen war es noch nie verboten zu angeln- nun einfach ändert, ihm Gewohnheitsrecht und gutes Recht einfach "am Arsch vorbei geht", wie der Volksmund es drastisch formulieren würde, dann muß er schon sehr gute, zwingende Gründe vorbringen können -und diese kommunizieren. Aber das tut er partout nicht- wohl aus gutem Grund. Er und der Stadtrat mit der Bürgervorsteherin an seiner Spitze hüllen sich in Schweigen, mauern!
Tja, so siehts aus im "Ostseebad Eckernförde, Lebensfreude wie Sand am Meer" und mit Angelverbot gratis! Warum wirbt Eckernförde im Stadtleitbild, es wäre "gut für Körper und Seele" und "freut sich auf seine Gäste", ohne einen Hinweis, daß das Angeln nur auf der Außenmole gestattet ist? Natürlich würde ein Großteil jener Feriengäste, die sich auf ein paar entspannte Angeltage gerade zur Herings- und Makrelensaison freuen, einen gastfreundlicheren Urlaubsort suchen, wenn sie sich nun auch noch ihren Platz mit den einheimischen Anglern auf den doch ziemlich begrenzten 90 Metern der Außenmole teilen müssen, während die weiten Wasserflächen des Außenhafens mit Hunderten von Metern an Kaianlagen und den Uferanlagen auf Borbyer Seite aber gesperrt sind. Will man Urlauber nach z.T. Hunderten von Kilometern Anfahrt erst vor Ort ihren Irrtum verdeutlichen und sie etwa unter Polizeieinsatz vertreiben?
In anderen, gastfreundlicheren Hafenstädten an der Ostsee, weiß man den touristischen Nutzen ihrer angelnden Besucher zu schätzen und würde ein derart rigides Vorgehen wohl als kontraproduktiv betrachten. In Kappeln gehen während der Heringssaison sogar Hunderte Angler im kleinen Hafen dem Heringsfang nach, trotz engem Fahrwasser mit häufig starker Strömung, regelmäßig an- und ablegender, touristischer Schleischiffahrt, zahlreichen, kreuzenden Booten vor der Öffnung der Klappbrücke- durchaus nicht immer friktionslos, ohne daß aber die öffentliche Sicherheit oder der Hafenbetrieb nun ein drastisches Angelverbot erforderte. In Eckernförde hingegen sollen die im Vergleich einige Handvoll Angler in der beeindruckenden Weite des Außenhafens, ohne regelmäßigen oder ständigen gewerblichen Schiffsverkehrs, von einem Ausflugsschiff mit Gummiboot abgesehen und den wenigen Fischern, die frühmorgens und abends unbeeinträchtigt durchfahren, die öffentliche Sicherheit oder den Hafenbetrieb dermaßen gefährden, daß ein Angelverbot über einen Zeitraum von fünf Monaten gerade während der Urlaubs- und Ferienzeit gerechtfertigt wäre?
Da kann man nur noch auf Hilfe aus der Gemeinschaft der Angler selbst hoffen. Daß sie ihren Einfluß als nicht zu vernachlässigende Größenordnung in der politischen Willensbildung wahrnehmen, ihren Standpunkt in den Medien, vor allem den sozialen Medien und Netzwerken deutlich artikulieren, ihren Interessenvertretern in den Verbänden "Feuer unterm Arsch" machen, wie Volkes Stimme es ausdrücken würde. Und vor allem, daß sie sich solidarisieren und sich nicht noch untereinander und zum Teil reichlich dumm bekämpfen. Dann und nur dann wird man erfolgreich gegen behördliche Willkür vorgehen können!