Offener Brief an DAV und VdSF, mit der Bitte um Antwort

Thomas9904

Well-Known Member
Offener Brief an DAV und VdSF, mit der Bitte um Antwort

Ein gemeinsamer, starker Verband, der die Interessen der Angler in Deutschland, in Europa sowie den Bundesländern vertritt - Welcher Angler träumt nicht davon??

Wenn sich zwei Verbände zusammenschliessen wollen, gibt es neben den normalen Kämpfen um Pfründe und Funktionen aber natürlich auch teilweise (angel)politische Ansichten, die auf Grund der Geschichte der Verbände nicht zwangsläufig deckungsgleich sein müssen.

Auch wenn wir als normale Angler akzeptieren müssen, dass nicht jedes Detail bei Verhandlungen öffentlich gemacht und diskutiert werden kann, ist es mit Sicherheit so, dass man die Informationspolitik beider Verbände gegenüber uns Anglern nicht immer als optimal bezeichnen kann.

Nicht umsonst haben ja auch viele Angler Angst vor einer solchen Fusion, da sie bis heute nicht wissen, welche angelpolitische Zielsetzung da letztlich über sie "hereinbrechen" wird.

Daher wollen wir beiden Verbänden die Möglichkeit geben, die Angler auf dem Weg zum gemeinsamen, starken Verband positiv mitzunehmen. Und haben daher die angelpolitischen Fragen, welche die Angler immer wieder bewegen, einmal zusammen gefasst und den beiden aktuellen Präsidenten unserer Verbände vorgelegt.

Sobald Antworten kommen, werden wir diese selbstverständlich veröffentlichen.

Sehr geehrter Herr Mohnert, sehr geehrter Herr Markstein,
auch wenn nur ca. 900.000 der laut Arlinghaus knapp 5 Millionen Menschen, die sich selbst als Angler sehen, in den Verbänden über ihre Angelvereine organisiert sind, kann man dennoch den Verbänden natürlich in einer repräsentativen Demokratie die Legitimation nicht absprechen.

Das Anglerboard als momentan sicherlich populärstes Medium für Angler (mit im Schnitt über 1,5 Millionen Besuchern und über 15 Millionen Seitenaufrufen monatlich) möchte Ihren Verbänden gerne die Möglichkeit geben, alle Angler auf dem Weg zu einer Fusion auch positiv mitzunehmen. Und auch die weiteren hunderttausende Besucher im Onlinemagazin www.Anglerpraxis.de werden wir natürlich mit informieren.

Daher wollen wir Sie als Präsidenten der beiden großen Dachverbände bitten, Stellung zu unseren folgenden Fragen zu nehmen, um eine breite Zustimmung der Angler zu der geplanten Fusion zu gewährleisten und eventuelle Bedenken und Ängste zu zerstreuen.


Unsere Fragen schrieb:
1.:
Sollen die angelpolitischen Richtlinien des zukünftig gemeinsamen Verbandes bei den Landesverbänden durchgesetzt werden, um eine möglichst bundeseinheitliche Gesetzgebung zu erreichen?
Wenn ja, wie?

2.:
Wird sich der zukünftige gemeinsame Verband dafür einsetzen, dass auch die Landesverbände beim jeweiligen (Landes)Gesetzgeber folgende Punkte durchsetzen sollen:
2.1.:
Das Primat der Interessen der Angler bei der Verbandsarbeit vor denen von Natur- oder Tierschutzorganisationen? Da ja klar ist, dass sich Angler zuerst einmal grundsätzlich rechtskonform verhalten (also auch den Tier- und Naturschutz achten und fördern) und es daher keine weiteren, anglerspezifischen Einschränkungen braucht.

2.2.:
Eine möglichst leichter Zugang zum Angeln. Brandenburg, Schleswig Holstein, Mecklenburg Vorpommern und ganz aktuell Thüringen haben ja schon in den jeweiligen Gesetzen festgeschrieben, dass Prüfungen für die Erlangung des Fischereischeines nicht rechtlich notwendig sind. Ebenso dürfen ja in vielen Bundesländern ausländische Touristen, Behinderte und sonstige Gruppen ohne Prüfung angeln.

2.3.:
Die auch gesetzliche Wiederzulassung des Wettfischens. Statt der bisherigen Unterscheidung zwischen "schlechtem Wettfischen" und "gutem Gemeinschaftsfischen" also klarzumachen, dass auch Wettfischen tierschutzgerecht durchgeführt werden können und nicht per se tierschutzwidrig sind?

2.4.:
Die Abschaffung in allen Bundesländern von in keinster Weise nachvollziehbaren Restriktionen wie z. B. das Nachtangelverbot in Baden-Württemberg?

2.5.:
Die Abschaffung "gesetzlicher Rückwurfverbote" wie in Bayern und das anstreben vernünftiger und rechtssicherer Möglichkeiten, Fische, welche nicht sinnvoll verwertet werden können, auch rechtlich sicher zurücksetzen zu können?

2.6.:
Wird eine Aufhebung der gesetzlichen allgemeinen Hälterungsverbote (Setzkescherverbot) angestrebt?

3.:
Wird eine offene und kommunikative Öffentlichkeitsarbeit gegenüber auch nichtorganisierten Angler, der Öffentlichkeit und den Medien gepflegt werden?


Wir würden uns über eine Beantwortung sehr freuen, denn man sieht es ja auch in der "großen Politik", dass es schnell dazu kommen kann, dass sich das "Volk" von denen abwendet, die behaupten für das "Volk" zu sprechen.

Denn mit der Fusion sind bei vielen Anglern nun mal auch viele Ängste verbunden.

Viele, gerade der älteren Angler, können sich noch gut an die Zeit des VDSF-Präsidenten Hermann Drosse erinnern, dessen Tun die deutschen Angler viele unsinnige Restriktionen zu verdanken haben, welche ja Gott sei Dank in der aktuellen Rechtssprechung und Gesetzgebung schon zum großen Teil deutlich anglerfreundlicher gehandhabt werden.

Um der wünschenswerten Fusion der beiden Dachverbände Vorschub leisten zu können, könnte man durch entsprechende Klarstellungen im Vorfeld der Fusion die Ängste vieler Angler sicher widerlegen.

Diesen Weg wollen wir Ihnen und Ihren Verbänden hiermit gerne eröffnen und ermöglichen.
Mit freundlichen Grüßen, Thomas Finkbeiner
 

Robster

Member
AW: Offener Brief an DAV und VdSF, mit der Bitte um Antwort

Na da bin ich mal gespannt ob da was kommt!
 

Werner1

Member
AW: Offener Brief an DAV und VdSF, mit der Bitte um Antwort

Hallo

Punkt 2.2. würde ich jetzt nicht unterschreiben. Ich finde es sollte schon ein sinnvoller Lehrgang mit Prüfung, sowohl theoretisch als auch praktisch stattfinden.

Ansonsten ist dieser Brief eine sehr gute Idee.

Gruß
Werner
 

Werner1

Member
AW: Offener Brief an DAV und VdSF, mit der Bitte um Antwort

@Thomas
du hast recht ,das kann man anders beantworten, allerdings geht die Fragestellung doch in die Richtung einer Forderung
aber nichts für ungut, ich bin gespannt auf die Antwort und finde diesen offenen Brief gut
 

Toni_1962

freidenkend
AW: Offener Brief an DAV und VdSF, mit der Bitte um Antwort

"2.5.:
Die Abschaffung "gesetzlicher Rückwurfverbote" wie in Bayern und ..."

Wurde in Bayern das Zurücksetzen nun erlaubt?
Wußte ich ja noch gar nicht ...
 

Franz_16

Mitglied
AW: Offener Brief an DAV und VdSF, mit der Bitte um Antwort

"2.5.:
Die Abschaffung "gesetzlicher Rückwurfverbote" wie in Bayern und ..."

Wurde in Bayern das Zurücksetzen nun erlaubt?
Wußte ich ja noch gar nicht ...

Nein, im Gegenteil, in Bayern ist es lt. AVFiG u.U. sogar mit Bußgeld belegt. siehe dazu §32 AVFiG


AVFiG schrieb:
Nach Art. 77 Abs. 1 Nr. 4 BayFiG kann mit Geldbuße belegt werden, wer vorsätzlich oder fahrlässig ...
...
d) unter Einhaltung der festgesetzten Fangbeschränkungen gefangene Fische oder gefangene Fische ohne Fangbeschränkung wieder aussetzt,

e) gefangene Fische anderer als der in § 11 Abs. 3 Satz 1 genannten Arten wieder aussetzt,
 

Uremma

Member
AW: Offener Brief an DAV und VdSF, mit der Bitte um Antwort

Hi Thomas, ermal finde ich es toll wie du dich für uns auch gegenüber den Verbänden einsetzt,
Ich will dir aber noch mehr Futter geben:
Ich komme aus dem Land Brandenburg, was bekanntlich die Hauptstadt in sich "verbirgt".
Gehe ich mit einem Westberliner der dem Westverband angeln, dann entsteht folgende Situation.
Er darf mit drei Ruten angeln, (ich-DAV) mit zwei.
 

Honeyball

endlich EX-Mod
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Der Punkt ist tatsächlich missverständlich formuliert.

Gemeint ist
die Abschaffung des z.B. in Bayern geltenden "gesetzlichen Rückwurfverbotes"
 

Toni_1962

freidenkend
AW: Offener Brief an DAV und VdSF, mit der Bitte um Antwort

@Franz

... weiß ich doch; war nur meine Art auf die mißverständliche bzw. falsche Darstellung/Formulierung im offenen Brief zu reagieren
 
Zuletzt bearbeitet:

Toni_1962

freidenkend
AW: Offener Brief an DAV und VdSF, mit der Bitte um Antwort

"2.2.:
Eine möglichst leichter Zugang zum Angeln."

Er darf nicht so leicht sein, dass Leute angeln, die kleinerlei Bewußtsein und Gefühl für Natur haben, die in keiner Weise sensibilisiert sind für das sich Bewegen in einem Ökosystem.

Was derzeit an meinen Gewässern wütet, ich meinte natürlich angelt, ist erschreckend.
Zumindest in Südbayern dürfte das Anglen so gesehen erschwert werden!
Für die, die es verantwortungsbewußt als Hobby in der Natur und mit Lebewesen verstehen, denen ist eine einmalige Erschwernis auch kein wirklicher Hindernisgrund!

Man müßte den Lehrgang zur Prüfung inhaltlich reformieren.
 

Ralle 24

User
AW: Offener Brief an DAV und VdSF, mit der Bitte um Antwort

"2.2.:
Eine möglichst leichter Zugang zum Angeln."

Er darf nicht so leicht sein, dass Leute angeln, die kleinerlei Bewußtsein und Gefühl für Natur haben, die in keiner Weise sensibilisiert sind für das sich Bewegen in einem Ökosystem.

Was derzeit an meinen Gewässern wütet, ich meinte natürlich angelt, ist erschreckend.
Zumindest in Südbayern dürfte das Anglen so gesehen erschwert werden!
Für die, die es verantwortungsbewußt als Hobby in der Natur und mit Lebewesen verstehen, denen ist eine einmalige Erschwernis auch kein wirklicher Hindernisgrund!

Man müßte den Lehrgang zur Prüfung inhaltlich reformieren.

Der Zugang zum angeln muss so einfach und unkompliziert werden, damit die Menschen ein Bewusstsein und Gefühl für die Natur entwickeln können. Einer reformierten Prüfung müssten wir bisherigen Scheininhaber dann aber auch unterliegen. Bitte hier weiter.

http://www.anglerboard.de/board/showthread.php?t=199335
 

Toni_1962

freidenkend
AW: Offener Brief an DAV und VdSF, mit der Bitte um Antwort

Der Zugang zum angeln muss so einfach und unkompliziert werden, damit die Menschen ein Bewusstsein und Gefühl für die Natur entwickeln können. Einer reformierten Prüfung müssten wir bisherigen Scheininhaber dann aber auch unterliegen. Bitte hier weiter.

http://www.anglerboard.de/board/showthread.php?t=199335

Eine dem entsprechend reformierte Prüfung würde dazu dienen!

Dass manche Scheininhaber diese dann auch zusätzlich ablegen müßten, wäre sehr wünschenswert, aber Utpie; solange aber diese jetzige Prüfung besteht, ist diese besser als keine: Eine kleine Hürde, leicht zu machen für alle, die ersthaft das Hobby ausübven wollen.
Dennoch leider derzeit zunehmend eine zu kleine Hürde ...
 
AW: Offener Brief an DAV und VdSF, mit der Bitte um Antwort

na na, mal langsam!
Wie kommt ihr denn dazu anzunehmen, dass die Mehrheit der Angler wieder Wettfischen will ?
Seid Euch da mal nicht so sicher.
Es gibt bekanntlich aus so was wie die schweigende Mehrheit.
 
AW: Offener Brief an DAV und VdSF, mit der Bitte um Antwort

Petri Heil an euch erst ein mal

Ich würde mich als DAV Mitglid darüber erlich gesagt freuen wenn der DAV mit VdsF zu sammen gehen würden (weniger unstimigkeiten):vik:. Im VdsF ist es glaube so das jeder jeden kontrolieren darf ,und im DAv nicht.:v
 
U

uer

Guest
AW: Offener Brief an DAV und VdSF, mit der Bitte um Antwort

Im Bezug auf Punkt 2.2 hab ich mal ne Frage an, Werner1 und Toni_1962

Wie viele Länder gibt es in Europa (und welche sind es) wo der von euch so geforderte Fischereischein 100%tig pflicht ist ?

Ich habe viele Angler kennen lernen dürfen mit und ohne Fischereischein und kann sagen, die die einen sogenannte Tourischein hatten, sind auf keinen Fall schlechter gewesen wie welche mit Schein, im Gegenteil.

@Thomas

bin auch gespannt auf die Antworten der Herren, den ich kenne es nur so das jeder meist sein eigenes Süppchen gekocht hat
 

boot

Well-Known Member
AW: Offener Brief an DAV und VdSF, mit der Bitte um Antwort

Mal abwarten was dabei raus kommt.
 
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