Öksfjord 2011 – leider ohne Platte

Lofote

Kleinfischspezialist
Wir, das sind Christian und ich, saßen Mitte 2010 bei mir zuhaus und waren über der Nachbereitung unseres Urlaubs auf Sotra, dort war es zwar toll, aber es war klar das es 2011 wieder in den Norden gehen wird. Hab dann meine Karte rausgekramt auf denen meine ehemaligen Reiseziele eingezeichnet sind, aber Christian waren der Lyngen oder die Vesteralen immer noch nicht weit genug oben, also ab ins www und keine halbe Stunde später stand fest das es an den Öksfjord gehen sollte, nun denn, raus mit der Buchungsanfrage.
Die Jungs von Dintur sorgten dafür das es schnell und ohne Probleme mit dem gewünschten Reisezeitraum klappte...hier noch mal ein digges DANKE!!
Ok, was stand nu fest:
Reiseziel: Öksfjord
Reisezeit: eine Woche Anfang August
Wohnung für 6 Personen mit Boot
Klar war, es wird hoch gefahren, was von uns aus mal schlappe 3200km sind und da wir das nicht alleine fahren wollten gingen wir im nahen Freundeskreis auf die Suche nach ein paar anderen Verrückten die dies mit machten...aber schon bei den ersten die wir fragten bekamen wir positive Antworten und somit stand fest das uns Helmut und Christopher begleiten würden.

Die Anreise:
Die Anreise fand in einem angemieteten Ford Galaxy statt welcher mit seinen gut 200PS im schnitt 8 L/100km schluckte und uns genügend Stauraum für Klamotten, Tackle und Kühlboxen bot.
Am letzten Sonntag im Juli starteten wir dann frühs und fuhren bis nach Ylitornio durch wo wir von Montag auf Dienstag unsere erste Übernachtung auf nem Campingplatz machten.
Nach nem lecker Frühstück ging es am Dienstag frühs dann weiter in Richtung Nordkapp, denn wenn schon mal so weit oben dann wollten wir uns das nicht entgehen lassen, aber je weiter wir unserem Ziel entgegen kamen um so dichter wurde der Nebel.
Eben dieser Nebel und die hohen Mautkosten im Tunnel vor Honningsvag sollten uns als Erinnerung vom Nordkapp bleiben, denn oben angekommen stand fest das es sich bei einer Sichtweite von unter 10m nicht rentierte das nicht gerade niedrige Eintrittsgeld zu entrichten.
Also gut, runter vom Felsen und auf nem Campingplatz bei Honningsvag zur 2 Übernachtung eingebucht.
Mittwoch frühs, letzter Anreisetag, jeder von uns wurde mit jedem km den wir unserem Ziel näher kamen nervöser, denn nachdem wir 2010 gebucht hatten brach ein kleiner Hype um den Öksfjord aus, welcher auch uns und unsere Hoffnungen anstachelte.

Vor Ort:
In Öksfjord angekommen wurden wir von unserem Vermieter, Knut, herzlich in Empfang genommen, Einweisung in Haus und Boot waren top, aber der Hinweis das es mit dem Kartenplotter und dem Echolot Probleme gab sollte sich leider bewahrheiten.
Heiß wie Schmitz Katze wurde schnell alles in der Wohnung verstaut, der Akku noch mit ein paar warmen Wienerle geladen und schon ging es daran das Tackle zu richten um noch ein Ausfahrt hin zu bekommen.
Auf dem Weg zum Hafen wurde noch ein Abstecher in den COOP-Markt gemacht um unseren Kühlschrank zu füllen...dann aber nichts wie rauf aufs Boot und ab auf den Fjord.

Zum Angeln mit seinen Erfolgen:
Vorweg, wir haben keine Heilbutt gefangen, aber heftige Kontakte zu großen Fischen haben uns viele graue Haare gekostet.
Zumeißt standen die Fische sehr tief, oder eben über tiefem Wasser was dazu führte das wir, die Vertreter des Light Tackle, dieses bis auf ein paar Ausnahmen ungenutzt mit nach Hause nehmen konnten.

Hauptsächlich fischte ich dann:
- schwer
ABU Sueran pro Boat mit 20-30LBS
AVET MXL 5.8
0,25`er Penn Geflecht

- leicht
ABU Sueran pro Boat mit 12-20LBS
AVET MX 5.3
0,15`er Berkley Ultracast Code Red

die tief und im Mittelwasser stehenden Fische machten es notwendig permanent die Wassersäule nach diesen abzusuchen.
Dies wiederum setzt Tackle voraus das dies auch durchhält...die 12`er Adrenalin von Christian brachte zumindest dessen Adrenalinspiegel zum kochen weil Ihr Getriebe versagte:(...O-Ton, ist und bleibt halt doch nur ein Nachbau;)
Die sich danach im Einsatz befindliche 7000`er Abu Synchro wird nach dem Urlaub wohl auch in Rente gehen.:(

Die besten Erfolge hatte ich mit folgenden Pilkern:

- ABU Lukas - 200 -400 Gramm - Holo-schwarz
- ABU Sillen - 250 - 350 Gramm - Holo-blau
- Remen Skarpsilda Pilk - 400 Gramm - sølv/grønn
- Bergmann - 500 Gramm
- Hakuma Hering - 150 Gramm - Holoschuppen schwarz
- Hakuma Sandaal - 100 Gramm - Holoschuppen schwarz
- Eisele Power Select - 185 Gramm - Black Panter

Als Beifänger dienten Gummimakk-Vorfächer in Schwarz und Grün, wobei die fertigen schwarzen von „Das Fängt“ nochmal nen Tacken fängiger waren, wohl wegen den selbstleuchtenden Enden.

Fangerfolge:
- Dorsch bis 14kg
- Köhler bis 8kg
- Rotbarsch bis 4kg
- Wittling bis 70cm
- Schellfisch bis 85cm
- Lump bis 9kg
- mehere kleine Leng
- Makrele (aber wirklich nur eine :g)
-
Egal wo man fischte, sobald man in Grundnähe kam lief man Gefahr einen der wohl in Unmengen vorkommenden Babylumps zu erwischen.
Dorsch und Seelachs stand tief oder über tiefem Wasser, des Nachts jedoch waren sie auch in Tiefen um die 40 – 100 Meter anzutreffen.
Für Dorsch waren Pilker in Heringsfarben und Formen mit vorgeschalteten Makks erfolgreich, jedoch wurden fast alle großen Fische auf Solopilker gefangen.
Überbeißermontag hätten wir mal probieren sollen, denn übel zugerichtete Fische bis 3kg zeigte was da wohl auf Beute aus war.
Kleine Rotbarsche scheint es überall zu geben, größen bis 30cm ab einer Tiefe von 100 Meter und die großen fingen wir an den steilen Kanten die auf die 300 Meter runter gehen...die Großen bissen aber ausnahmslos auf Pilker.
Die Menge an Wittling biss vorwiegend auf Makks, nur ab und an war einer mit Pilker zu erwischen...Schellfisch stieg auch immer wieder auf die Makk-Vorfächer ein, diese hatten auch immer gute Größen
Köhler, wir nannten sie Ratten (liegt wohl an den Kleinköhlererinnerungen von Hitra), waren an jeder guten Kante mit reichlich Strömung zu finden, jedoch lag ihr Gewicht zumeißt bei 1,5 – 2kg.
Stonie, Pollack und Heilbutt blieben uns leider verwehrt, die Kontakte zu großen Fischen, die uns keinerlei Chancen liessen, haben uns jedoch dazu veranlasst bei Knut schon einmal für das nächste Jahr anzufragen. (oder waren es doch die Dorschriesen von 31kg und 32kg welche von den Engländern auf die Schuppen gelegt wurden)

Zu meiner Schande muß ich aber gestehen, der Capitän hatte nicht die Ausddauer um auf Butt zu angeln, sein Zielfisch war mehr der große Rotbarsch, welcher ihm aber selbst in den Größen um die 4kg nicht gegönnt war...hätte er wohl seinen Mitfahrern mal mehr Zeit auf Butt gegeben so hätt er sicher auch mal nen groen roten ans Band bekommen....nun gut, so bleibt ein Ziel für 2012.

Negatives Positives und Lustiges:
- die beiden großen Dorsche wurden von den Engländern nicht verwertet, diese wollten die Fische nur fotografieren und dann verschenken, aber wie lautet die Kardinalsregel: „nimm nie einen fremden Fisch nur um des Fleisches Willen“
Somit wird es wohl so gekommen sein das die beiden wahrlich majestätischen Fische im Meer versenkt wurden|gr:. (dies ist anzunehmen da der Fisch mit den 32kg schon 1 ½ Tage im Schlachtcontainer lag#q)
- ne Truppe die allem was sie gefangen hatte mit dem Messer zu Leibe rückte und am Ende sogar noch Trophäenfische mitnahm um diese dann zuhause zu zerlegen weil man ja schon seine 15kg voll hatte#c
+ der Tip auch Trophäenfische mitzunehmen, als Tranportmittel könne man so einen großen Fisch einfrieren und für den über 30-stündigen Transport in den Floatation einwickeln, das kommt dann schon kalt zuhause an...dieser Tip sorgt auch heute noch für viel Heiterkeit...auch wenn es vielleicht funktioniert hat...;)
+ die richtig netten Jungs aus Berlin:m, keine Ahnung wer sie waren, aber jede Unterhaltung mit Ihnen war verdammt witzig und wir haben uns für Sie gefreut das Ihre Ausdauer auf Platte auch belohnt wurde...!!!#6#6#6
+ Knut (Eisbär) der immer ein ehrliches und freundliches Wort übrig hatte, zu jeder Frage die passende Antwort wusste und immer mit Rat und Tat zur Seite stand wenn man ihn denn mal brauchte
+ die Cowboys, ne Truppe aus Brandenburg, Ihr Auftreten zeigte immer wieder wie schön es sein kann wenn man ne Truppe ist die sich untereinander versteht und Spaß hat an dem was Sie tun#h#h

Wie schon gesagt, uns hat es gefallen und wir werden im nächsten Jahr wieder dort aufschlagen, wenn ich die Ausdauer hab, vielleicht klappt es dann ja mit den großen Roten oder halt eben der Platte J

Bilder...nunja, ich hab ingesamt etwas mehr als 300 davon, aber wenige mit Fisch da mir meine Spieglereflex doch ein bisl zu schade fürs Wasser war, aber ich schau was ich noch auftreiben kann.

Grüße Lofote
 

Ossipeter

Active Member
AW: Öksfjord 2011 – leider ohne Platte

Danke für deinen informativen Bericht. Wo habt ihr denn auf Rotbarsche fischen wollen? Außerhalb an den tiefen Kanten? War erst einmal da oben in Loppa.
 
G

Gelöschtes Mitglied 828

Guest
AW: Öksfjord 2011 – leider ohne Platte

Danke für den klasse Bericht. Mit dem Butt klappt es dann halt beim nächsten mal.
 
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