Nordfjord 2007 Teil 1

Frango

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Nordfjord-Lofnes 2007

Liegt jetzt zwar schon fast ein Jahr zurück, ich möchte Euch aber trotzdem mit Impressionen unseres letztjährigen Norgeurlaubs „beglücken“. Das ich mich erst jetzt an unseren Reisebericht setze, hat den einzigen Grund, das unser Urlaub auf die denkbar beschi......e Art enden musste, die man sich denken kann. Am 19.06., zwei Tage vor dem eigentlich geplanten Ende der Reise, erreichte mich ein Anruf meiner Liebsten aus dem fernen Berlin. Sie musste mir die Nachricht über einen Todesfall im nahsten Familienkreis überbringen.
An dieser Stelle möchte ich mich nochmals herzlich bei meinen Freunden bedanken, für die nicht nur sofort klar war, dass wir unsere Zelte in Norge sofort abbrechen, sondern mir in den folgenden 26 h (und nicht nur dann) auch zur Seite standen. Von meinen Lieben in Berlin ganz abgesehen.....
Zur Reise:
Unsere Liebe zum Land der Fjorde sollte uns 2007 zum Nordfjord bringen, genauer in die kleine Ortschaft Lofnes, Haus 110/2, gebucht über Borks. Uns, dass waren tito, alter Seebär erster Kajüte und Herr der Messer, Thoralf, Fliegenangler mit Islanderfahrung und Arthur, der in den heimischen Masuren bei brütender Hitze und inmitten von Miriaden an Mücken den ein oder anderen verhungerten Flussbarsch verhaften konnte. Von meiner einer mal abgesehen.
DieTruppe.jpg Die Liebe zum L.d.F. bezog sich somit nur auf tito und meiner einer, da wir die einzigen waren, die bis dahin Norgeerfahrung hatten. Die Liebe zur Angelei indes trieb uns alle an.
Entgegen früherer Touren entschieden wir uns diesmal für die Landpartie, soll heißen bis auf die Fähre Rostock-Gedser sowie einer Inlandfähre in Norwegen, die uns von der Nord- zur Südseite des Nordfjordes brachte, hatten wir die gesamte Strecke per Ford Mondeo zurückzulegen. Und das in einem Stück. Am Freitag, den 07.06. ging es los, tito, Artur und Thoralf mussten sogar noch arbeiten, ich konnte mir den Tag freihalten.
Ich will mich kurz fassen. Die folgenden 24 h, lediglich unterbrochen von den zwei Fährtouren und einer handvoll Pausen, waren so, wie 24 h mit vier Männers im Auto nun mal sind. Lustig, anstrengend, Sauerstoffarm, verschlafen und das endlos weit weg erscheinende Ziel herbeisehnend
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Und was soll ich sagen? Auf die Minute genau sind wir 24 h nach unserem Start in Berlin in Lofnes aus dem Kombi gefallen. Nachdem wir unsere Sehnen und Bänder wieder auf Solllänge brachten begannen wir unser Domizil zu erkunden. Sverre, unser Vermieter, war persönlich zugegen und konnte uns, obwohl er sich in den vorangegangenen Stunden ordentlich einen an die Glatze genagelt hat, bei allen Fragen und Vorbereitungen helfen.
Sachen verstauen, Zimmer beziehen, Angelequipment montieren, mein Part!, sich über die bescheidene Ausstattung der Küche ärgern, titos Part!, den Mund angesichts der atemberaubenden Natur nicht mehr zukriegen, Arthurs Part!, und ein erstes Telefonat mit der frisch Angesüßten in Berlin führen, Thoralfs Part! waren Eins.
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Blick vom Balkon

Nachdem wir uns in den folgenden 2 h ein wenig akklimatisieren konnten, waren es natürlich Thoralf und Arthur, die nicht mehr an sich halten konnten und zum ersten Mal in ihrem Leben ihre Twister und Blinker in norwegisches Meerwasser tauchen mussten. Dazu muss man zwei Sachen wissen: erstens ist Arthur bis dahin noch nie in den Genuss eines nennenswerten Angelerfolges gekommen. Zum zweiten musste ich dem ursprünglich in Polen aufgewachsenen Arthur erst mal erklären, dass der Name des Fisches Pollack auf alles mögliche zurückgehen mag, aber – hoffentlich – in keinster Weise in einem Zusammenhang mit seinem Mutterland zu bringen ist!. Von diversen Flüchen auf dem Wasser – „ist der dämliche Pollack doch glatt wieder abgegangen“ – ganz zu schweigen. Just unser Arthur war es dann auch, der als Erster unsere Truppe – zumindest in diesem Urlaub – die Erfahrung machen durfte, das eben diese Pollacks auch gerne einen Twister attackieren, der eigentlich vor den eigenen Füssen nur ein wenig rumgetunkt wird, um mal zu gucken, wie schön seine rotbrauner Schwanz im Fjordwasser rumschwänzelt. Leider war es ihm nicht möglich, diesen ca. 45 cm langen Fisch zu landen, trotz tatkräftiger Unterstützung des heranstürzenden Thoralfs! „Habt ihr diesen Riesenfisch gesehen?“, war Arthurs einziger Kommentar, froh, dem ersten Impuls beim Anblick des Pollack nicht nachgegeben zu haben. Sonst wäre die Rute auf immer im Wasser gewesen! Ja wir haben. Und wissen seitdem auch, dass die Barsche in Polen seeehr verhungert gewesen sein müssen.

Ende Teil 1
 
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