Nochmal Sinn der Fischereiprüfung

Für welche Möglichkeit entscheidet Ihr Euch?

  • Kompletten Wegfall der Prüfung, Fischereischein muss gekauft werden

    Stimmen: 138 55,6%
  • Ich würde auf jeden Fall meinen Fischereischein abgeben und die Prüfung neu machen.

    Stimmen: 110 44,4%

  • Umfrageteilnehmer
    248
  • Umfrage geschlossen .

Ralle 24

User
AW: Nochmal Sinn der Fischereiprüfung

Ralf, ganau da bist du auf dem Holzweg.
Nur dem gebildeten, informierten, interessierten Angler kann der Gewässerwart vermitteln, dass keine ReFo und Waller und fangfähige Hechte im Vereinssee besetzt werden.

Unter den 'geprüften' ist der Anteil der an ökologischen Zusammenhängen interessierten Personen höher als unter den Anglern, die sich den Schein einfach kaufen.
Das behaupte ich einfach so, weil es in diesem Board so Sitte ist. Ich bin ja lernfähig. Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern, was interessieren mich Quellenangaben, der Zweck heiligt die Mittel.
Was nicht passt wir abgeschnitten, wer das richtige Liedchen pfeifft wird gehätschelt und sei er noch so blind


Scheint so. In den Gebieten, in denen (angeblich) die schärftsten Vorschriften herrschen, gibt es anscheinend auch die heftigsten Restriktionen, z.B. ein generelles Besatzverbot mit Regenbogenforellen.


War schon ausgeloggt und hab dann die Mailbenachrichtigung gelesen. Da will ich nicht kommentarlos mit zu Bett gehen.|supergri


In den allermeisten Vereinen hat der Gewässerwart null Chance. Die Mitglieder wollen Fisch. Möglichst viel, möglichst groß, möglichst interessante Arten.
Das Verbot des Refo-Besatzes ist Schall und Rauch, die findet man in fast jedem Tümpel.
Wenn sich da ein Gewässerwart hinstellt und behauptet, man müsse in diesem Jahr auf den Besatz von Karpfen und Co. verzichten, weil man das Geld für Moderließchen, Elritzen oder sonstige Kleinfische braucht, wird der gelyncht.

Nutze mal die Suchfunktion un schau hier im Board nach Themen zum Gewässerwart.

Es gibt ganz sicher auch Ausnahmen, aber die sind selten.

In den kleineren Vereinen sind die Gewässerwarte meist noch nicht mal ausgebildet, sondern lediglich für die kaufmännische und technische Abwicklung der Besatzmaßnahmen zuständig.
Fertig.

Ich denke, da bist Du ein wenig blauäugig.
Das behaupte ich aus über 30 Jahren Erfahrung mit und in Vereinen. Drum bin ich ja auch gegen die Prüfung, weil sie nullkommanix bringt.
 

lonesome

Member
AW: Nochmal Sinn der Fischereiprüfung

Am Kanal stelle ich mir immer eine Frage: So viel Wasser, so wenig Angler. So ein Kanal müsste doch eigentlich -auch wenn man spät angelt und es beobachtet- voll mit Reproduktion sein.
 

Zoddl

Member
AW: Nochmal Sinn der Fischereiprüfung

@Brillendorsch
Sorry, falls es verkehrt rüberkam, aber die Frage war nicht an dich persönlich gerichtet! Aufgrund deiner bisherigen Postings, hätte ich dir auch nie solch eine Frage gestellt.
Aber: Wie beantwortet ein (imaginärer) zukünftiger Angler diese Frage, der ohne Prüfung/Kurs/Vorwissen und ohne Interesse an einem freiwilligen Lehrgang "einfach so" mal angeln geht? Man könnte viele solcher eigentlich dämlichen Fragen stellen, die mit normalen Allgemeinwissen schwerlich zu beantworten sind.

@antonio
Regulierung des Kartenverkaufs ist ein Mittel, hilft aber auch nicht in jedem Fall und ist auch nicht das effektivste Mittel. Darauf wollte ich auch nicht hinaus. Entweder es wird mit "Verstand" entnommen oder es müssen im allerschlimmsten Fall Schongebiete eingerichtet werden. Leider manchmal nötig! :(

@Ralle
Beim gut geschulten Gewässerwart gebe ich dir Recht! Aber der ist auch NUR Angler und handelt/denkt vielleicht auch nur im Eigeninteresse? Mancher übernimmt auch erst nach xx Anglerjahren den Posten des Gewässerwarts und grinst ob seiner bisherigen Erfahrung über manche Aussage vom Gewässerwart - Kursus?
Es ist nicht unbedingt von Vorteil, wenn ausschliesslich der Gewässerwart "Einblick" in das Verhältnis der verschiedenen Fischarten untereinander hat. Man kann seinen Vorstellungen begründet offen widersprechen oder ihm begründet zur Seite stehen, wenn mit zu viel Druck noch mehr Besatz von Karpfen/Hecht/Zander seitens... "unbedarfter" Mitglieder kommt. Setzt zumindest vorraus, dass sich wenigstens ein Angler mit seinem Hobby etwas tiefer beschäftigt. Ist dies nicht der Fall ist das traurig genug, aber auch ein Zeichen, dass eine freiwillige Prüfung/Lehrgang von dieser Personengruppe auch nicht angenommen werden würde. Ein Pflichtkurs hegt da zumindest Hoffnung, dass sich irgendjemand vllt eventuell doch mal näher mit den Themen beschäftigt, die er irgendwann mal gehört hat.
Letztlich liegt das letzte Wort natürlich trotzdem bei G'wart.

Kleine Anekdote dazu: Letztes Jahr fragte mich (nicht nur!) unsere Gewässerwart, warum ich in unserem Forellen(plan)fluss unbedingt Elritzen besetzen wollte? Als Futterfisch sollten Rotaugen besetzt werden... stimmt ja was nicht, ne? Dazu muss man aber noch zufügen, dass sich in dem Gewässer die Gründlinge bisher noch sehr stabil halten, die Elritzen aber bereits vor den Forellen verschwunden sind.
Deckt sich aber mit deinem letzten Posting...

By the way (und OT):
Wieso ist es eigentlich so schwer Elritzen/Schmerlen/Schlammpeitzger/Steinbeisser regional als Besatzfisch zu bekommen? Von Stichlingen und Bitterlingen mal ganz abgesehen... Das sind alles Fische, die in unseren Gewässer natürlich vorkommen und eigentlich einen Grossteil der Beute kleinerer Räuber darstellen!
 
Zuletzt bearbeitet:

antonio

Active Member
AW: Nochmal Sinn der Fischereiprüfung

zitat: "@antonio
Regulierung des Kartenverkaufs ist ein Mittel, hilft aber auch nicht in jedem Fall und ist auch nicht das effektivste Mittel. Darauf wollte ich auch nicht hinaus. Entweder es wird mit "Verstand" entnommen oder es müssen im allerschlimmsten Fall Schongebiete eingerichtet werden. Leider manchmal nötig!"

den verstand, ich nennne es mal einsicht, bringst du denen aber nicht in nem zwangskurs mit prüfung bei, sonst könnten wir heute schon auf fanglimits, schonzeiten, schongebiete etc. verzichten.

antonio
 

Ralle 24

User
AW: Nochmal Sinn der Fischereiprüfung

@Brillendorsch
Sorry, falls es verkehrt rüberkam, aber die Frage war nicht an dich persönlich gerichtet! Aufgrund deiner bisherigen Postings, hätte ich dir auch nie solch eine Frage gestellt.
Aber: Wie beantwortet ein (imaginärer) zukünftiger Angler diese Frage, der ohne Prüfung/Kurs/Vorwissen und ohne Interesse an einem freiwilligen Lehrgang "einfach so" mal angeln geht? Man könnte viele solcher eigentlich dämlichen Fragen stellen, die mit normalen Allgemeinwissen schwerlich zu beantworten sind.


Der geprüfte Angler wird vielleicht Vorteile haben bei Fragen, die er für die Prüfung gelernt hat. Und auch das nur, wenn man ihn recht zeitnah nach der Prüfung fragt.
Ungeachtet dessen bleibt die Frage, in wie weit solches Wissen relevant ist. Alles was in irgendeiner Form mit Hege zu tun hat, ist dem Angler vorgeschrieben. Ob er das gelernt hat, oder ob er das von der Erlaubniskarte abliest, ist doch wumpe.
Entscheidend ist, ob und wie er sein Wissen ausbaut.
Wer wirklich will, hat durch die Prüfung allenfalls einen geringen und temporären Vorteil
.
Und grade bezüglich der Hege kann man allenthalben die dollsten Dinge von geprüften Anglern lesen. Der überwiegende Teil bastelt sich doch sein eigenes " Hegeverhalten".
Die Notwendigkeit von Besatz oder gar das zurücksetzen wird doch nicht aus ökologischen Gesichtspunkten gesteuert, sondern aus individuellen und zudem auch noch am Fangergebnis gemessen.


@antonio
Regulierung des Kartenverkaufs ist ein Mittel, hilft aber auch nicht in jedem Fall und ist auch nicht das effektivste Mittel. Darauf wollte ich auch nicht hinaus. Entweder es wird mit "Verstand" entnommen oder es müssen im allerschlimmsten Fall Schongebiete eingerichtet werden. Leider manchmal nötig! :(

Vielleicht verstehe ich Dich falsch, aber die Regulierung des Angeldrucks kann doch nur und ausschließlich über die Erlaubniskarten funktionieren. Nur damit wird de Zugang zu einem Gewässer reguliert.

@Ralle
Beim gut geschulten Gewässerwart gebe ich dir Recht! Aber der ist auch NUR Angler und handelt/denkt vielleicht auch nur im Eigeninteresse? Mancher übernimmt auch erst nach xx Anglerjahren den Posten des Gewässerwarts und grinst ob seiner bisherigen Erfahrung über manche Aussage vom Gewässerwart - Kursus?
Es ist nicht unbedingt von Vorteil, wenn ausschliesslich der Gewässerwart "Einblick" in das Verhältnis der verschiedenen Fischarten untereinander hat. Man kann seinen Vorstellungen begründet offen widersprechen oder ihm begründet zur Seite stehen, wenn mit zu viel Druck noch mehr Besatz von Karpfen/Hecht/Zander seitens... "unbedarfter" Mitglieder kommt. Setzt zumindest vorraus, dass sich wenigstens ein Angler mit seinem Hobby etwas tiefer beschäftigt. Ist dies nicht der Fall ist das traurig genug, aber auch ein Zeichen, dass eine freiwillige Prüfung/Lehrgang von dieser Personengruppe auch nicht angenommen werden würde. Ein Pflichtkurs hegt da zumindest Hoffnung, dass sich irgendjemand vllt eventuell doch mal näher mit den Themen beschäftigt, die er irgendwann mal gehört hat.
Letztlich liegt das letzte Wort natürlich trotzdem bei G'wart.

Der letzte Satz ist ein " sollte sein" und in den meisten Vereinen leider Wunschdenken. Der Gewässerwart muss sich den Mitgliederwünschen beugen. In der Regel um so mehr, je kleiner der Verein ist.

Kleine Anekdote dazu: Letztes Jahr fragte mich (nicht nur!) unsere Gewässerwart, warum ich in unserem Forellen(plan)fluss unbedingt Elritzen besetzen wollte? Als Futterfisch sollten Rotaugen besetzt werden... stimmt ja was nicht, ne? Dazu muss man aber noch zufügen, dass sich in dem Gewässer die Gründlinge bisher noch sehr stabil halten, die Elritzen aber bereits vor den Forellen verschwunden sind.
Deckt sich aber mit deinem letzten Posting...

By the way (und OT):
Wieso ist es eigentlich so schwer Elritzen/Schmerlen/Schlammpeitzger/Steinbeisser regional als Besatzfisch zu bekommen? Von Stichlingen und Bitterlingen mal ganz abgesehen... Das sind alles Fische, die in unseren Gewässer natürlich vorkommen und eigentlich einen Grossteil der Beute kleinerer Räuber darstellen!

Weil auch bei Besatzfischen die Nachfrage das Angebot regelt.
Und die Nachfrage ist sehr gering. Zudem sind solche Besatzfische, insbesondere wenn die Zucht mit lokalen geografischen Rassen erfolgt, was leider auch nur sehr selten der Fall ist.

Der Nutzen der Prüfung und das, was die Probanden daraus mitnehmen, wird komplett überbewertet.

Ich ( Achtung, Behauptung) glaube, dass schon nach zwei, drei Monaten anhand des vorhandenen Wissens keinerlei Unterschiede zwischen einem geprüften und einem ungeprüften Angler mehr gibt. Da zählt nur noch das persönliche Engagement.

Ganz anders wäre das bei freiwilligen Kursen. Da geht nur hin, wer wissbegierig ist.
 

Brillendorsch

Teilzeitangler
AW: Nochmal Sinn der Fischereiprüfung

@Zoddl,
schon ok
dennoch denke ich dass so eine Frage eher in einen Kurs für Gewässerwarte was zu suchen hat. Der normale Angler bekommt seinen Berechtigungsschein und da steht dann drauf ob und wieviel Hechte er entnehmen darf. Was will er mit dem Wissen anfangen ? Mit dem Scheinausgeber diskutieren?
so nach dem Motto: Eh Du da, der Tümpel verträgt mehr Entnahme als in eurer Karte steht, ich will 2 Hechte. >>>>>>>>>loool, dann bekommt der geprüfte Angler nicht mal einen Erlaubnisschein grins
 

Brillendorsch

Teilzeitangler
AW: Nochmal Sinn der Fischereiprüfung

noch ein Beispiel:
Da hat jemand in seiner Prüfung gelernt, dass er in seinem Bundesland mit 3 Ruten fischen darf. Auf dem Berechtigungsschein steht aber mx. 2 Ruten !!
Wofür hat er das jetzt in seinem Vorbereitungskurs gelernt ?
 

lonesome

Member
AW: Nochmal Sinn der Fischereiprüfung

Wie ist es eigentlich, wenn Menschen aus Scheinbefreiten Bundesländern zB in NRW angeln wollen?
 

Brillendorsch

Teilzeitangler
AW: Nochmal Sinn der Fischereiprüfung

@lonesome,
wenn er in seinem Bundesland den Jahresfischereischein (blauer Schein) gelöst hat, bekommt er auch ne Gastkarte, auch ohne Prüfung
 

Zoddl

Member
AW: Nochmal Sinn der Fischereiprüfung

Zitat:
Zitat von Zoddl
@Brillendorsch
Sorry, falls es verkehrt rüberkam, aber die Frage war nicht an dich persönlich gerichtet! Aufgrund deiner bisherigen Postings, hätte ich dir auch nie solch eine Frage gestellt.
Aber: Wie beantwortet ein (imaginärer) zukünftiger Angler diese Frage, der ohne Prüfung/Kurs/Vorwissen und ohne Interesse an einem freiwilligen Lehrgang "einfach so" mal angeln geht? Man könnte viele solcher eigentlich dämlichen Fragen stellen, die mit normalen Allgemeinwissen schwerlich zu beantworten sind.


Der geprüfte Angler wird vielleicht Vorteile haben bei Fragen, die er für die Prüfung gelernt hat. Und auch das nur, wenn man ihn recht zeitnah nach der Prüfung fragt.
Ungeachtet dessen bleibt die Frage, in wie weit solches Wissen relevant ist. Alles was in irgendeiner Form mit Hege zu tun hat, ist dem Angler vorgeschrieben. Ob er das gelernt hat, oder ob er das von der Erlaubniskarte abliest, ist doch wumpe.
Entscheidend ist, ob und wie er sein Wissen ausbaut.
Das setzt ja Interesse vorraus, das irgendwie mal geweckt werden will. Man macht die Prüfung weil man angeln gehen will. Macht man keine Prüfung, kann man mal eben angeln gehen. Das Ausbauen von Wissen setzt zudem ein Verständnis vorraus, "das da noch mehr ist/dazugehört". Zumindest der letzte Punkt kommt klar und deutlich bei der Prüfung/Lehrgang zum Vorschein. Wer möchte, hat hier seinen Ansatz zum weiterdenken.

Wer wirklich will, hat durch die Prüfung allenfalls einen geringen und temporären Vorteil
.
Und grade bezüglich der Hege kann man allenthalben die dollsten Dinge von geprüften Anglern lesen. Der überwiegende Teil bastelt sich doch sein eigenes " Hegeverhalten".
Das wird sich bei ungeprüften nicht unterscheiden. Im Moment gibts aber immer noch die Hoffnung, das der ein oder andere begründet widersprechen kann und dies auch tut.

Die Notwendigkeit von Besatz oder gar das zurücksetzen wird doch nicht aus ökologischen Gesichtspunkten gesteuert, sondern aus individuellen und zudem auch noch am Fangergebnis gemessen.

Stimmt, das ist gängige Praxis. Hier versagt vielleicht der Lehrgang und sollte diesen Punkt offen und präzise ansprechen und dabei deutlicher die Folgen aufzeigen. Kein Lehrgang, keine Informationen über diesen eigentlich wichtigen Punkt.
Mein Kursleiter war ein alter Prof. im Ruhestand und Mitglied in diversen Gruppen(Angelverein, Naturschutz, etc.). Er hat uns gebeten in unserem zukünftigen Verein deutlich gegen (Mitglieder-)Besatzwünsche zu rebellieren, die einzigst "individuelle" Hintergründe haben bzw. wenigstens eine ausgeglichene Massnahme zu fordern. Deswegen reiss ich ja manchmal die Klappe auf und wünsch es mir mehr! Und bei dem war der Kurs, m.M. nach nicht umsonst.

@antonio
Regulierung des Kartenverkaufs ist ein Mittel, hilft aber auch nicht in jedem Fall und ist auch nicht das effektivste Mittel. Darauf wollte ich auch nicht hinaus. Entweder es wird mit "Verstand" entnommen oder es müssen im allerschlimmsten Fall Schongebiete eingerichtet werden. Leider manchmal nötig! :(

Vielleicht verstehe ich Dich falsch, aber die Regulierung des Angeldrucks kann doch nur und ausschließlich über die Erlaubniskarten funktionieren. Nur damit wird de Zugang zu einem Gewässer reguliert.

So wird das ja z.B. an einigen Forellenflüssen gehandhabt. Beschränkung der Erlaubniskarten UND Beschränkung der Mitgliederzahl mit Aufnahmestop. Der Ärger über so eine Regelung wird dann von einigen gern unter "Vereinsmeierei" abgestempelt.
Gibt es "zu viele" Mitglieder (z.B. grosser Verein oder über Gewässer-/Vereinsverbund) mit Schadenspotential, klappt das nicht mehr. Man mindert zwar nicht den Angeldruck insgesamt, erhält sich aber strecken-/stellenweise den eigentlichen ursprünglichen Zustand.


@Ralle
Beim gut geschulten Gewässerwart gebe ich dir Recht! Aber der ist auch NUR Angler und handelt/denkt vielleicht auch nur im Eigeninteresse? Mancher übernimmt auch erst nach xx Anglerjahren den Posten des Gewässerwarts und grinst ob seiner bisherigen Erfahrung über manche Aussage vom Gewässerwart - Kursus?
Es ist nicht unbedingt von Vorteil, wenn ausschliesslich der Gewässerwart "Einblick" in das Verhältnis der verschiedenen Fischarten untereinander hat. Man kann seinen Vorstellungen begründet offen widersprechen oder ihm begründet zur Seite stehen, wenn mit zu viel Druck noch mehr Besatz von Karpfen/Hecht/Zander seitens... "unbedarfter" Mitglieder kommt. Setzt zumindest vorraus, dass sich wenigstens ein Angler mit seinem Hobby etwas tiefer beschäftigt. Ist dies nicht der Fall ist das traurig genug, aber auch ein Zeichen, dass eine freiwillige Prüfung/Lehrgang von dieser Personengruppe auch nicht angenommen werden würde. Ein Pflichtkurs hegt da zumindest Hoffnung, dass sich irgendjemand vllt eventuell doch mal näher mit den Themen beschäftigt, die er irgendwann mal gehört hat.
Letztlich liegt das letzte Wort natürlich trotzdem bei G'wart.

Der letzte Satz ist ein " sollte sein" und in den meisten Vereinen leider Wunschdenken. Der Gewässerwart muss sich den Mitgliederwünschen beugen. In der Regel um so mehr, je kleiner der Verein ist.
Ist eben nur in den meisten Vereinen so und liegt mitunter am Durchsetzungsvermögen/Begründung seitens des Gewässerwarts und wie der restliche Vorstand darauf reagiert.
Das hilft natürlich niemanden... nur, ohne Prüfung/Lehrgang weiss doch niemand mehr, was und warum der überhaupt gegen die Mitgliederwünsche faselt. Daher auch das blöde Beispiel mit dem Hecht: wenn alle mehr Hecht fangen wollen, muss halt mehr Hecht rein!??


Kleine Anekdote dazu: Letztes Jahr fragte mich (nicht nur!) unsere Gewässerwart, warum ich in unserem Forellen(plan)fluss unbedingt Elritzen besetzen wollte? Als Futterfisch sollten Rotaugen besetzt werden... stimmt ja was nicht, ne? Dazu muss man aber noch zufügen, dass sich in dem Gewässer die Gründlinge bisher noch sehr stabil halten, die Elritzen aber bereits vor den Forellen verschwunden sind.
Deckt sich aber mit deinem letzten Posting...

By the way (und OT):
Wieso ist es eigentlich so schwer Elritzen/Schmerlen/Schlammpeitzger/Steinbeisser regional als Besatzfisch zu bekommen? Von Stichlingen und Bitterlingen mal ganz abgesehen... Das sind alles Fische, die in unseren Gewässer natürlich vorkommen und eigentlich einen Grossteil der Beute kleinerer Räuber darstellen!

Weil auch bei Besatzfischen die Nachfrage das Angebot regelt.
Und die Nachfrage ist sehr gering. Zudem sind solche Besatzfische, insbesondere wenn die Zucht mit lokalen geografischen Rassen erfolgt, was leider auch nur sehr selten der Fall ist.
Und nun stell dir mal vor, der G'wart faselt was von Schmerlen/Steinbeisser Besatz. Das ist jetzt schon nahezu unmöglich, den Sinn davon zu verkaufen (kostet letztendlich die Mitgliederkohle). Fische die man nicht fängt, gibts ja auch nicht im Gewässer. Erklärs mal jemanden, der zuvor noch nie von dem Viehzeugs gehört hat.


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Der Nutzen der Prüfung und das, was die Probanden daraus mitnehmen, wird komplett überbewertet.

Ich ( Achtung, Behauptung) glaube, dass schon nach zwei, drei Monaten anhand des vorhandenen Wissens keinerlei Unterschiede zwischen einem geprüften und einem ungeprüften Angler mehr gibt. Da zählt nur noch das persönliche Engagement.

Hast du im allgemeinen und häufigsten Fall vollkommen Recht. Es gibt trotzdem einen Unterschied zwischen Dingen, die man noch nie gehört hat und solchen, die man irgendwann mal gehört hat. Das eine kann man nicht kennen, an das andere kann man sich evtl mal erinnern.
Und selbst wenn die Prüfung/Lehrgang nur bei jedem 100. oder 200. ein Interesse jenseits der reinen Angelpraxis - Themen oder Denkanstoss weckt, dann hast du für das hier:


Ganz anders wäre das bei freiwilligen Kursen. Da geht nur hin, wer wissbegierig ist.

... zumindest mal einige Interessenten. Was hätte denn der freiwillige Teilnehmer von seinem Kurs? Er weiss zwar mehr als alle anderen ringsum... aber nutzen wird das ihm auch nix.
Und die %-Zahl derer, die solch einen Kurs machen würden, die kann man ganz real in den Bereich <0,5% schätzen.


Kursinhalte ändern ja.... aber ganz abschaffen nein.
Wir wollen den Zugang zum Angeln erleichtern... dann müssen sich Neuankömmlinge eben mit dem Thema befassen. Auch mit unbequemen, die nix mit Anglerpraxis zu tun haben.

Grüzze
 

Ralle 24

User
AW: Nochmal Sinn der Fischereiprüfung

Kursinhalte ändern ja.... aber ganz abschaffen nein.
Wir wollen den Zugang zum Angeln erleichtern... dann müssen sich Neuankömmlinge eben mit dem Thema befassen. Auch mit unbequemen, die nix mit Anglerpraxis zu tun haben.

Grüzze

Da sind wir ja bei meiner Alternative, nämlich einem umfangreichen Kurs der notwendiges Grundwissen dauerhaft und eindringlich vermittelt. Das bekommt man aber eben nicht in ein paar Wochenenden hin. Da reden wir über Monate und eminent hohe Kosten. Das aber würde dann wieder ein Auschlußverfahren über die soziale und sicher auch intellektuelle Komponente bedeuten.

Da können wir uns drehen und wenden wie wir wollen.

Zitat:
Und selbst wenn die Prüfung/Lehrgang nur bei jedem 100. oder 200. ein Interesse jenseits der reinen Angelpraxis - Themen oder Denkanstoss weckt, dann hast du für das hier:

Und das ist genau mein Argument für den Wegfall der Prüfung. Es gibt in D. laut einer Studie bis zu 5 Mio Menschen, die sich für das Angeln interessieren, aber wegen der Prüfung nicht zum Angler werden.

Wenn nur 1% derer sich durch das Angeln mit dem Thema Natur und Umwelt infizieren, sich freiwillig weiterbilden und Anteil nehmen, dann sind das Menschen, die sich aktiv und in der richtigen Weise engagieren und einsetzen.

Und die wiegen m.E. den Rest, von denen sicher viele das angeln auch nach kurzer Zeit wieder einstellen oder die nur zwei-dreimal im Jahr angeln gehen, mehr als auf.
 

antonio

Active Member
AW: Nochmal Sinn der Fischereiprüfung

zitat: "So wird das ja z.B. an einigen Forellenflüssen gehandhabt. Beschränkung der Erlaubniskarten UND Beschränkung der Mitgliederzahl mit Aufnahmestop. Der Ärger über so eine Regelung wird dann von einigen gern unter "Vereinsmeierei" abgestempelt.
Gibt es "zu viele" Mitglieder (z.B. grosser Verein oder über Gewässer-/Vereinsverbund) mit Schadenspotential, klappt das nicht mehr. Man mindert zwar nicht den Angeldruck insgesamt, erhält sich aber strecken-/stellenweise den eigentlichen ursprünglichen Zustand."

wieso wird das nur an einigen forellenflüssen und dergleichen so gehandhabt.
der gewässerbewirtschafter/pächter/verein ist für die anzahl der auszugebenden karten verantwortlich.
in einigen bl hat hier sogar die fischereibehörde mitspracherecht bei der anzahl der karten.
und das hat dann auch nichts mit vereinsmeierei oder dergleichen zu tun.
ich kann eben nunmal für ein gewässer nicht mehr karten herausgeben als es verträgt.
und wenn ein verein nur nen tümpel von 100 x 100 m zur verfügung hat, kann er nicht 1000(mal übertrieben) mitglieder aufnehmen.
und genauso ist es auch mit einem gewässerverbund. hier kann der verbund eben auch nur so viele vereine aufnehmen, wie die gewässer verkraften.
und wenn dann eben ein verein mit 100 mitgliedern kommt und nur ne pfütze einbringt die nur 10 angler zuläßt, dann kann dieser verein nicht in den verbund aufgenommen werden.

antonio
 

Brillendorsch

Teilzeitangler
AW: Nochmal Sinn der Fischereiprüfung

@Antonio,
stimmt vollkommen
und wofür jetzt ne Prüfung ??
 

Zoddl

Member
AW: Nochmal Sinn der Fischereiprüfung

Da sind wir ja bei meiner Alternative, nämlich einem umfangreichen Kurs der notwendiges Grundwissen dauerhaft und eindringlich vermittelt. Das bekommt man aber eben nicht in ein paar Wochenenden hin. Da reden wir über Monate und eminent hohe Kosten. Das aber würde dann wieder ein Auschlußverfahren über die soziale und sicher auch intellektuelle Komponente bedeuten.

Da können wir uns drehen und wenden wie wir wollen.
Nicht ganz. Der Kurs an sich ist vom Themenumfang ja ganz gut, oder zumindest ausreichend, um Interesse an "Nebensächlichkeiten" zu wecken. Die abschliessende Prüfung verhindert, dass der Kurs nicht allein mittels Anwesenheitspflicht bestritten wird, sondern sich tatsächlich mit den Inhalten auseinandergesetzt wird.
Mit den Änderungen vom Inhalt (eigtl. Aussage) meinte ich eher in der Richtung:
Weg vom "Was gibt es noch alles im, am und über dem Wasser" hinzu "Was hat das alles mit mir zu tun und welchen Einfluss hat mein oder anderes Verhalten auf dieses und jenes."
Letzteres sollte für angehende Angler interessant sein, ersteres ist einfach zu langatmig und setzt Interesse zum Verstehen vorraus.


Und das ist genau mein Argument für den Wegfall der Prüfung. Es gibt in D. laut einer Studie bis zu 5 Mio Menschen, die sich für das Angeln interessieren, aber wegen der Prüfung nicht zum Angler werden.

Wenn sie arbeitsbedingt nicht an der Prüfung teilnehmen können, wäre das ja ein Argument. Meine Lehrgänge waren Sonntag vormittags...
Wenn sie keine Prüfung ablegen wollen, weil Prüfungsangst o.ä., dann ist das schade! Wirklich interessierten Leuten lässt sich da aber helfen und denen wird auch geholfen (zeitlang einfach mit zum Angeln nehmen, Lehrgangsinhalte leicht erklären).
Sinds rein finanzielle Gründe... vielleicht staatl. unterstützen? Über Abgaben/Gebühren und später Mehrwertsteuer, hat er die Kohle früher oder später eh wieder drin.
Ist Unlust oder Desinteresse der Grund, ne dann wirds lange dauern, bis der sich mit Natur und Umwelt infiziert. Die Überwindung, eine Prüfung abzulegen benötigt ja schonmal überhaupt/gesteigertes Interesse.

Wenn nur 1% derer sich durch das Angeln mit dem Thema Natur und Umwelt infizieren, sich freiwillig weiterbilden und Anteil nehmen, dann sind das Menschen, die sich aktiv und in der richtigen Weise engagieren und einsetzen.
Es bilden sich defintiv aber keine 1% weiter. Wenn dem so wäre, dann hätten wir auch jetzt bereits 1% Angler, die sich mit der Thematik zumindest per Internet oder Buch auseinandersetzen. Das dem nicht so ist, hast du ja mit den Beispielen beim Thema Besatzmassnahme gezeigt. Der Gewässerwart stellt in einem Verein/einer Versammlung meistens mehr als 1%anteil dar und schafft, wie du sagst, dort auch keine vernünftige Arbeit.
Und ohne jetzt jemanden auf die Schuhe treten zu wollen, das tatsächliche Interesse an Natur und Umwelt jenseits von reiner Angelthematik, schätze ich selbst hier im Anglerboard auf ebenfalls unter 1%.
Schön wär der von dir gewünschte Effekt, aber der ist genauso surreal wie die (öffentliche) Aussage, dass die Prüfung bei jedem Angler Wirkung zeigt.

Und die wiegen m.E. den Rest, von denen sicher viele das angeln auch nach kurzer Zeit wieder einstellen oder die nur zwei-dreimal im Jahr angeln gehen, mehr als auf.

Die Realität sieht halt anders aus... genauso, wie bei meinem Wunschdenken/Wunschvorstellung. Vielleicht geh ich einfach zu oft angeln als andere oder interessiere mich zu sehr "fürs Hobby".#d
 

Ralle 24

User
AW: Nochmal Sinn der Fischereiprüfung

Vielleicht geh ich einfach zu oft angeln als andere oder interessiere mich zu sehr "fürs Hobby".#d


Also ich glaub schon, dass sich mehr als 1% für Natur und Umwelt interessieren und aktiv einsetzen. Schau mal, in vielen Vereinen wird ja auch wirklich was getan. Das fängt beim Aufhängen von Nistkästen an und geht bis zur aktiven Arbeit in Lachs- oder Meerforellenprogrammen.

Da sollten wir unser Licht nicht zu sehr unter den Scheffel stellen.

Dabei, wie auch bei den Besatzproblemen sehe ich den Verband in der eigentlichen Naturschutzpflicht. Der kann, sollte solche Aktivitäten stützen bzw. straffe Regeln einführen, die auch durchgesetzt werden.
Da hätte ein Verband wesentlich mehr und sinnvollere Ansatzpunkte, als bei der Arbeit mit der Prüfung.

Und da fällt mir gleich noch ein Argument gegen die Prüfung ein.

Kurse und Prüfung binden ja auch manpower bei den Durchführenden. Und das nicht zu knapp. Anstelle dieser Kurse und Prüfungen könnten die Herrschaften auch z,B, zu Vereinssitzungen gehen und dort Vorträge halten ( so sie dazu fachlich in der Lage sind, was sie ja sein sollten).

Last not least hab ich ja einige Kontakte zum Naturschutz und Naturinteressierten Menschen. Da wird auch übers angeln geredet. Viele haben durchaus Lust auch mal selbst zu angeln, aber eben nicht so doll, dass sie dafür Kurs und Prüfung besuchen wollen. Die sind ja sehr aktiv in anderen Bereichen
des Naturschutzes. Und grade die wären doch eine wirklich sinnvolle Verstärkung für die Anglerschaft.
 

Brillendorsch

Teilzeitangler
AW: Nochmal Sinn der Fischereiprüfung

@Zoddl,
die %-Zahl, egal wie sie tatsächlich ist kann so oder so keiner erhöhen ob mit oder ohne Prüfung.
und der von Dir vorgeschlagene Weg noch intensiver auszubilden kann ja wohl auch nicht richtig sein, oder willst Du jeden Angler zum Ökodoktor machen?
Das was Du Dir vorstellst gehört in die Ausbildung für Gewässerwarte.
Und wenn Gewässerwarte sich nicht durchsetzen können, wäre es vieleicht besser eine Art "amtliche Gewässerwarte" einzuführen, um zu verhindern dass aus jedem Baggersee ein Forellenpuff oder auch Hecht / Karpfenpuff gemacht wird.
Mal ehrlich, das komplette Ökosystem eines Gewässers zu verstehen ist so komplex, dass auch gut geschulte Gewässerwarte damit überfordert sind.
 

TioZ

Member
AW: Nochmal Sinn der Fischereiprüfung

Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht was das mit den Gewässerwarten überhaupt soll.

Wenn ich angeln gehe, mache ich das vor allem an naturbelassenen Gewässern und hinterlasse diese wenigstens genau so unberührt wie ich sie vorgefunden habe und wenn dort was rumliegt, was dort nicht hingehört, nehm ich es mit. Klar werd ich nicht meine Fußspuren wieder glatt harken, das wird aber auch kein Gewässerwart tun.

Besatz brauch ich nicht.. wenn ich nen Fisch entnehme wird halt Platz für den nächsten und die meisten Gewässer welche ich beangel haben eh nen Zugang zu irgend einem Fluß. Ich hab immer das Gefühl, die abgeschlossenen Vereinsgewässer sind nur nen besserer Forellenpuff, und da braucht es dann natürlich auch nen Aufpasser und Besatzmaßnahmen.

Wenn man nen funktionierendes Ökosystem haben will, sollte man meiner Meinung nach, das Gewässer sich selbst überlassen und nicht von außen eingreifen.

MfG

TioZ
 

Brillendorsch

Teilzeitangler
AW: Nochmal Sinn der Fischereiprüfung

@TioZ,
braucht Du ne Prüfung um Deinen Angelplatz sauber wieder zu verlassen ?
 
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