bobbl
Well-Known Member
...schrieb mir mein Angelkumpel und Boardie Tyirian, nachdem wir für den kommenden Nachmittag ausgemacht hatten, gemeinsam zum Nachtangeln zu fahren.
Unsere Erfolge in diesem Jahr waren bis dato überschaubar. Hier und da erwischten wir ein paar Karpfen und Aale. Die Raubfische zeigten uns bisher die kalte Schulter. Wenn wir welche fingen, dann waren diese meist von bescheidener Größe.
Trotzdem freuten wir uns beide wie immer auf das Fischen.
Um 15:30 brachen wir schließlich auf und kamen ca. eine Stunde später am Fluss an und begannen sogleich mit dem Aufbau. Die Montagen landeten gleich im Wasser, wir stellten unsere Schirme auf und los ging die Warterei.
Viel tat sich nun wirklich nicht - wie so oft, wenn wir am Wasser sind. Noch bei Tageslicht bekam ich schließlich einen Biss auf den toten Köderfisch. Leider ließ der Fisch wieder los. Schade.
Auch die nächsten zwei Stunden tat sich nicht viel mehr. Lediglich die Grundeln zupften uns die Tauwürmer von den Haken und hielten uns damit auf Trab.
Zwischenzeitlich konnte Tyirian einen Barsch fangen, der den Tauwurm komplett geschluckt hatte.
Ungefähr zwei Stunden später:
Ein Bissanzeiger piept und reißt uns aus unserer Lethargie. Es ist Thyirians Köderfischrute. Der Fisch zieht zögerlich ein paar Meter Schnur über den Freilauf ab, stoppt und zieht wieder ab.
Anhieb! "Ist was dran?" - "Ja", sagt er und pumpt den Fisch heran.
Die Rute ist komplett durchgebogen.
Ich hoffe im Stillen, dass alles hält.
Je näher der Fisch kommt, desto mehr Widerstand leistet er.
"Hecht?" - "Ne, Hecht schwimmt schneller."
Nach einer gefühlten Ewigkeit kommt sein Widersacher an die Oberfläche und wir können im Schein der Kopflampen zwei Augen erkennen.
"Zander!" - Aber was für einer.
Direkt vor dem Ufer schlägt er das Wasser schaumig, einen Moment später schaffe ich es ihn zu keschern.
Von einem Augenblick auf den anderen ist die ganze Anspannung verflogen.
Wir freuen uns wie die Verrückten über diesen Riesen von einem Zander. Keiner von uns beiden konnte bisher einen Zetti von dieser Größe fangen.
Das Messen ergibt 91 cm, der absolute Wahnsinn!
"Jetzt bist du dran", meint Tyirian zu mir, nachdem sich unsere Aufregung zumindest etwas gelegt hat.
Beide sind wir durch den Erfolg angespornt und so wechsle ich noch einmal meinen Köderfisch und lege die Montage diesmal abseits der Strömungskante ab.
Es tut sich: Nichts.
Wir sind trotzdem zufrieden und grinsen vor uns hin.
Plötzlich "Piep". Beide schauen wir auf meine Köderfischrute, der Bissanzeiger hat einen Piepser von sich gegeben und schon ist die Anspannung wieder voll da.
"War wohl doch nur ein Blatt, dass in die Schnur getrieben wurde", meine ich und setze mich wieder.
Fünf Minuten später schrillt der Bissanzeiger jedoch erneut los, der Einhänger hüpft auf und ab und Schnur wird abgezogen. Der Freilauf surrt. Das ist sicherlich kein Blatt.
Plötzlich Stille.
"Der darf nicht auch noch abhauen, was mache ich jetzt" frage ich etwas ängstlich. "Keine Ahnung, mach wie du meinst".
Ich bin überfordert. Ich zähle langsam bis 15 und schlage an.
Widerstand, großer Widerstand.
Nur langsam gibt das Etwas am anderen Ende der Schnur dem Widerstand nach. Ich pumpe mit ganzer Kraft und der Widerstand wird immer größer.
"Es darf bitte kein Baumstamm sein" schießt es mir durch den Kopf.
Es ist kein Baumstamm, der Fisch zieht nach rechts. Weg von mir in Richtung der Baumstümpfe, die sich ebenfalls rechts von mir befinden.
Zum zweiten Mal an diesem Abend hoffe ich, dass das Material hält. Und auch diesmal hält es.
Der Fisch dreht ab und schwimmt in die entgegengesetzte Richtung.
Im flachen Uferbereich sehen wir ihn zum ersten Mal.
Ein Waller, ein richtiger Waller!
Der Brummer hat ordentlich Kraft, aber die Rollenbremse ist straff eingestellt und gibt kaum nach.
"Der passt nicht in den Kescher" sagt Tyirian neben mir.
Der erste Versuch den Fisch zu greifen scheitert und er kann ein paar Meter in Richtung Flussmitte flüchten.
Irgendwie schaffen wir es schließlich dennoch den Fisch zu landen.
Tyirian packt ihn im Wasser am Kopf und zieht ihn ans Ufer. An dieser Stelle noch mal ein großes DANKE! Ohne dich hätte ich ihn nie rausbekommen!
Wir haben es geschafft und vermessen den Fisch - 134 cm.
Für viele unter euch ist das sicher ein durchschnittlicher Fang, für mich ist es mein größter Fisch bisher.
Beide freuen wir uns wie die Schneekönige über unseren Erfolg. Zwei tolle Fische an einem Abend. Was will man mehr?
Wir beschließen zusammenzupacken. Den Wels können wir vor Ort nicht kühlen und besser konnte das Angeln an diesem Abend für uns ohnehin nicht mehr werden.
Wobei... Vielleicht hätten wir auch noch einen großen Aal erwischt. |kopfkrat
Eins steht für uns beide jedoch fest:
Der 22. Semptember 2012 wird uns noch sehr sehr lange im Gedächtnis bleiben.
Unsere Erfolge in diesem Jahr waren bis dato überschaubar. Hier und da erwischten wir ein paar Karpfen und Aale. Die Raubfische zeigten uns bisher die kalte Schulter. Wenn wir welche fingen, dann waren diese meist von bescheidener Größe.
Trotzdem freuten wir uns beide wie immer auf das Fischen.
Um 15:30 brachen wir schließlich auf und kamen ca. eine Stunde später am Fluss an und begannen sogleich mit dem Aufbau. Die Montagen landeten gleich im Wasser, wir stellten unsere Schirme auf und los ging die Warterei.
Viel tat sich nun wirklich nicht - wie so oft, wenn wir am Wasser sind. Noch bei Tageslicht bekam ich schließlich einen Biss auf den toten Köderfisch. Leider ließ der Fisch wieder los. Schade.
Auch die nächsten zwei Stunden tat sich nicht viel mehr. Lediglich die Grundeln zupften uns die Tauwürmer von den Haken und hielten uns damit auf Trab.
Zwischenzeitlich konnte Tyirian einen Barsch fangen, der den Tauwurm komplett geschluckt hatte.
Ungefähr zwei Stunden später:
Ein Bissanzeiger piept und reißt uns aus unserer Lethargie. Es ist Thyirians Köderfischrute. Der Fisch zieht zögerlich ein paar Meter Schnur über den Freilauf ab, stoppt und zieht wieder ab.
Anhieb! "Ist was dran?" - "Ja", sagt er und pumpt den Fisch heran.
Die Rute ist komplett durchgebogen.
Ich hoffe im Stillen, dass alles hält.
Je näher der Fisch kommt, desto mehr Widerstand leistet er.
"Hecht?" - "Ne, Hecht schwimmt schneller."
Nach einer gefühlten Ewigkeit kommt sein Widersacher an die Oberfläche und wir können im Schein der Kopflampen zwei Augen erkennen.
"Zander!" - Aber was für einer.
Direkt vor dem Ufer schlägt er das Wasser schaumig, einen Moment später schaffe ich es ihn zu keschern.
Von einem Augenblick auf den anderen ist die ganze Anspannung verflogen.
Wir freuen uns wie die Verrückten über diesen Riesen von einem Zander. Keiner von uns beiden konnte bisher einen Zetti von dieser Größe fangen.
Das Messen ergibt 91 cm, der absolute Wahnsinn!
"Jetzt bist du dran", meint Tyirian zu mir, nachdem sich unsere Aufregung zumindest etwas gelegt hat.
Beide sind wir durch den Erfolg angespornt und so wechsle ich noch einmal meinen Köderfisch und lege die Montage diesmal abseits der Strömungskante ab.
Es tut sich: Nichts.
Wir sind trotzdem zufrieden und grinsen vor uns hin.
Plötzlich "Piep". Beide schauen wir auf meine Köderfischrute, der Bissanzeiger hat einen Piepser von sich gegeben und schon ist die Anspannung wieder voll da.
"War wohl doch nur ein Blatt, dass in die Schnur getrieben wurde", meine ich und setze mich wieder.
Fünf Minuten später schrillt der Bissanzeiger jedoch erneut los, der Einhänger hüpft auf und ab und Schnur wird abgezogen. Der Freilauf surrt. Das ist sicherlich kein Blatt.
Plötzlich Stille.
"Der darf nicht auch noch abhauen, was mache ich jetzt" frage ich etwas ängstlich. "Keine Ahnung, mach wie du meinst".
Ich bin überfordert. Ich zähle langsam bis 15 und schlage an.
Widerstand, großer Widerstand.
Nur langsam gibt das Etwas am anderen Ende der Schnur dem Widerstand nach. Ich pumpe mit ganzer Kraft und der Widerstand wird immer größer.
"Es darf bitte kein Baumstamm sein" schießt es mir durch den Kopf.
Es ist kein Baumstamm, der Fisch zieht nach rechts. Weg von mir in Richtung der Baumstümpfe, die sich ebenfalls rechts von mir befinden.
Zum zweiten Mal an diesem Abend hoffe ich, dass das Material hält. Und auch diesmal hält es.
Der Fisch dreht ab und schwimmt in die entgegengesetzte Richtung.
Im flachen Uferbereich sehen wir ihn zum ersten Mal.
Ein Waller, ein richtiger Waller!
Der Brummer hat ordentlich Kraft, aber die Rollenbremse ist straff eingestellt und gibt kaum nach.
"Der passt nicht in den Kescher" sagt Tyirian neben mir.
Der erste Versuch den Fisch zu greifen scheitert und er kann ein paar Meter in Richtung Flussmitte flüchten.
Irgendwie schaffen wir es schließlich dennoch den Fisch zu landen.
Tyirian packt ihn im Wasser am Kopf und zieht ihn ans Ufer. An dieser Stelle noch mal ein großes DANKE! Ohne dich hätte ich ihn nie rausbekommen!
Wir haben es geschafft und vermessen den Fisch - 134 cm.
Für viele unter euch ist das sicher ein durchschnittlicher Fang, für mich ist es mein größter Fisch bisher.
Beide freuen wir uns wie die Schneekönige über unseren Erfolg. Zwei tolle Fische an einem Abend. Was will man mehr?
Wir beschließen zusammenzupacken. Den Wels können wir vor Ort nicht kühlen und besser konnte das Angeln an diesem Abend für uns ohnehin nicht mehr werden.
Wobei... Vielleicht hätten wir auch noch einen großen Aal erwischt. |kopfkrat
Eins steht für uns beide jedoch fest:
Der 22. Semptember 2012 wird uns noch sehr sehr lange im Gedächtnis bleiben.
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