Mit der Fliegenrute am Ende der Welt

Bondex

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Mit der Fliegenrute am Ende der Welt
Smöla Flyfishing

Jetzt sind wir gerade wieder zurück von unserer Norwegentour nach Smöla. Wir, das sind unser Produzent Rob,
die Kameraleute Bruno und Georg und wir Schauspieler Gismo, sein Sohn Martin, Klausi und meine Wenigkeit.
Das hört sich jetzt vielleicht komisch an, aber Robert hatte sich vorgenommen einen Film über das Fliegenfischen
in Norwegen zu produzieren, der später soviel ich weiß hier im Anglerboard als Kaufvideo erhältlich sein wird.

Kurz und knapp wurde ich mitten in der Nacht aus dem Bett geklingelt und die mir bis daher unbekannten "Ösis"
standen völlig übernächtigt vor meiner Haustür. Nur Rob und Gismo kannte ich hier über das Board. Wir frühstückten
erst einmal frische Brezeln und dazu gab´s zünftige saure Bratheringe nach Björniart. Dann quetschten wir meine
umfangreiche Ausrüstung in den Mitsubishi Pajero bis der fast zu platzen drohte und sowas dauert bei einem so
riesigen Pickup doch schon etwas. Kaum war alles verstaut ging´s auch schon los in Richtung Fehmarn dann mit
der Fähre rüber nach DK einmal quer durch und dann setzten wir nach Schweden über. Bis zum
Abend fuhren wir noch einige hundert Kilometer und checkten dann auf einem Campingplatz in eine gemütliche
Holzhütte ein. Wir grillten erstmal etwas "Verseuchtes" (so eine Art Kasselerspezialität aus dem Ösiland) Natürlich
fischten wir anschließend auch gleich noch etwas in dem anliegenden See, blieben aber leider ohne Erfolg.
Am folgenden Tag ging´s durch das herrliche weite Land Schweden durch Hochmoore an unzähligen Flüssen und Seen
vorbei bis wir auf der nördlichen Höhe von Smöla noch eine Nacht auf einem schwedischen Campingplatz verbrachten.
Natürlich lag auch dieser an einem klaren See, der allerdigs über einen Meter Hochwasser hatte. Eigendlich wollten wir wieder
so eine gemütliche Hütte mieten, aber wir waren die Einzigen auf diesem Campingplatz. Die Klohäuser mit heißem Wasser
standen uns offen und auch Strohm stand uns zum laden der Video-Akkus zur Verfügung. Bezahlen mußten oder konnten
wir nicht da auußer uns keine Menschenseele dort war und ich sage daher im Namen aller Beteiligten besten
Dank für die kostenlose Gastfreundschaft. Wir stellten also unsere Zelte einfach so am Seeufer auf und gingen
erst mal wieder fischen. Ich fing in einer kleinen Bucht meinen ersten und einzigen Schwedenhecht auf einen kleinen Spinner.
Wir waren danach ziemlich müde und fielen einfach so auf unser Nachlager, denn schließlich war es mitlerweile weit
nach Mitternacht, was wir nicht merkten, da es dort oben nie richtig dunkel wird zu dieser Jahrszeit.
Am nächsten Tag ging´s immer nördlich in Richtung Norwegen und wir passierten ein herrliches wildes Hochplateau
mit wunderschönen Wasserfällen, Hochmooren (Fjellen), Seen und einer Menge Schnee hoch oben auf den Bergspitzen.
Auch sahen wir unsere ersten Karibus (Rentiere). Als wir die Berge überwunden hatten und auf die Fähre nach Smöla
eingecheckt waren, hatten wir starken Wind und eine dichte Wolkendecke über uns. Es nieselte leicht und war noch
dazu bitter kalt. Nun störte es mich bereits nicht mehr daß ich vergessen hatte kurze Hosen einzupacken, denn die würde
ich hier sicher benötigen!
Am späten Abend checkten wir in unsere bescheidene Holz-Lodge ein. Das Zimmer war für 4 Personen wirklich sehr eng.
Bei dem Geschnarche meiner Mitinsassen zog ich es ohnehin vor mich auf meine Luftmatratze in den Frühstücksraum zu verkrümeln.
Die Nacht war kurz denn schon gegen 5.00 Uhr wurden die Tische eingedeckt und an Weiterschlafen war nicht mehr zu denken
denn sofort kamen auch die ersten schläfrigen Frühstücksgäste in mein "Schlafzimmer" hereingepoltert. Nach dem einfachen
Frühstück mit Softflora, Brot, Käse, Wurst, Blaubeermarmelade und Kaffee ging´s sofort raus zum Fischen. Wir furen mit 2 Kanus
in die Schären zum Fischen an einen Straumen (Ströhmung bei auflaufenden Gezeiten). Mit unseren Fliegen ging nicht viel,
dafür fingen wir einige schöne Dorsche bis etwa 70 cm mit Blinkern oder Pilkern. Warscheinlich standen die Fische in der harten
Ströhmung einfach zu tief für unsere leichten Schnüre. Danach ging´s gegen Wind und Wellen zurück zum Auto. Eine gefährliche
und nervenzerfetzende Angelegenheit, denn wir hatten vorher keinerlei Erfahrungen mit einem Kanu und drehten uns daher
immer wieder nur im Kreis. Einmal schwappte uns eine etwas höhere Welle direkt ins Boot sodas wir fast abgesoffen wären.
Wir schleppten uns mit ach und Krach durch die Schären gegen das bereits wieder ablaufende Wasser und den starken Wind und
das mit voller Ausrüstung - wir waren fix und alle und uns absolut sicher sowas nicht nochmal zu machen!
Die folgenden Tage versuchten wir es mit dem Auto und zu Fuß an verschiedenen Straumen und fingen auch erste
kleinere Köhler und Dorsche auf tieflaufende Fliegen (eigendlich fast Bleikopfjigs) an extraschweren Sinktips. Aber der richtige Fight blieb
leider noch aus. So griffen wir immer wieder auch zur Pilk- oder Blinkerrute um nicht so ganz ohne Beute zurück in die Lodge zu kommen.
Jedesmal trafen wir nämlich die anderen Angelgruppen, die auf dem Kutter jeden Tag ihr Glück versuchten. Und das stets mit
großem Erfolg. Leng, Lump, Dorsch, Pollack, Köhler, Steinbeißer und Anglerfisch waren deren fette Beute. Das wollten wir unbedingt
auch einmal versuchen und fuhren am nächsten Tag mit dem größten Kutter der Lodge und unserem netten Guide Gordon
hinaus auf´s offene Meer. Und das obwohl unser Wirt uns gewarnt hatte, mit unseren Ruten Rollen, Schnur und Pilkern können man
ja nicht richtig fischen denn die sind doch auf berlienerisch "Schejjjsse". Und doch fingen wir supergut auf alles was wir
in der Tiefe servierten. Blinker, Gummifische, Pilker, Beifänger, Fliegen einfach alles. Hauptbeute waren die allgegenwärtigen
kleineren Köhler bis etwa 45 cm die im Mittelwasser alles attakierten was sich bewegte. Kam man einmal durch diese Schicht durch
hingen auch mal gute Dorsche, Köhler und große Pollacks. Ich fing in einer Tiefe von etwa 45 Metern meinen ersten Lumb von 84cm.
Es war ein Drill auf Biegen und Brechen der absolute Wahnsinn! Auch einen fast 90cm langen Seelachs konnte ich an die
Oberfläche pumpen. Wolli fing sehr schöne Dorsche und auch unsere Kameraleute hatten richtig guten Erfolg . Wir waren alle
zufrieden und machten einige Fischkisten voll. Zurück in der Lodge ging dann das große Filetieren los und wir waren erst weit nach
der Geisterstunde damit fertig.
Nun wollten wir aber unbedingt mal den Salmonieden auf Smöla den Kampf ansagen und versuchten es daher am nächsten Tag
mit leichten Ruten und kleinen Fliegen an einem der unzähligen Seen. Das Wasser war trübe vom Algenwuchs und noch dazu
moorbraun. Demzufolge war der Erfolg eher gering bzw fingen wir überhaupt keinen Fisch und konnten auch nirgendwo einen
steigen sehen. Die Ansage unseres Wirtes hatte sich also wieder nicht bestätigt. Auf der Rücktour zur Lodge bat ich Rob doch
mal noch an einem anderen See zu stoppen und siehe da, ich konnte gleich 2 kleinere Bachforellen auf Trockenfliege fangen. Das
Ziel für den nächsten Tag war gefunden und dann war auch die Kamera live dabei. Wir fingen einfach auf jede Fliege, die wir den
Forellen anboten.Selbst die Riesenstreamer von Wolli waren äußerst fängig auf die selten größer als 20 cm langen Steinforellchen.
Die großen Köpfe der Beute ließen auf ein hohes Alter schließen. Der Mageninhalt bestätigte uns, daß es sich hierbei wirklich
um Hungerformen handelte. Sie hatten tatsächlich Moos im Magen! Sowas hatte ich vorher noch nie gesehen! Wir haben etwa 20 Stk
davon entnommen und sie geräuchert. In Norwegen gibt es kein Schonmaß und größer werden diese Fische ohnehin nicht. Sowas
würde, und das betone ich ganz deutlich, ich in Deutschland selbstverständlich niemals machen!!! Sie mundeten ganz gut auch wenn
ich nicht so auf Räuchergut aus den Tischräucheröfen stehe, weil die Fische meist einen leicht bitteren Nachgeschmack bekommen,
das war diesmal auch so, aber wir hatten schließlich Hunger nach diesem anstrengenden Tag.Als Beifang zu den kleinen Fischen
gab´s selbstgesucht riesige Miesmuscheln die wir uns in Meerwasser gekockt hatten Hmmmm lecker!
Die weiteren Tage waren sehr strapaziös. Wir wanderten viel durch die von Heidekräutern und Wollgras bewachsenen
Moorebenen. Es ging über Stock und Stein querfeldein durch Morast und Fels. Wald hingegen war keiner auszumachen soweit das Auge reichte.
Auch die angekündigten Berge, Flüsse, Bäche und Wasserfälle waren Fehlanzeige. So blieben uns nur die Straumen, die wir
mehr oder weniger erfolgreich befischen konnten. Etwas später im Jahr hätten wir wenigstens die Makrelen gehabt. Aber der allgegenwärtige
scharfe Nordostwind machte das Fischen ziemlich aussichtslos. Die sonst nährstoffreichen Ströhmungen wurden dadurch von
der Insel weg gedrückt und demzufolge war nur wenig Fisch in Fliegenreichweite. Ich konnte allerdings später doch noch eine kleine
Meerforelle von 42 cm mit einer Goldkopfnympfe landen. Ich fing sie an meiner leichten 4# Ruten und Schwimmschnur in der
Rückströhmnung eines Straumens und war natürlich oberstolz darauf denn der Drill war vom Feinsten!
Wer mag kann sich davon überzeugen wenn das Viedeo fertig geschnitten ist. Darauf wird außerdem zu sehen sein wie fängige
Forellenfliegen gebunden werden, wie die verschiedenen Würfe in der Praxis aussehen und welches Gerät für welche Gelegenheit
benötigt wird. Natürlich werden auch Dorsche, Köhler Lumb. im Drill gezeigt und herrliche norwegische Landschaften mit bezaubernden
Sonnenuntergängen (wenn man das so nennen darf wir hatten schließlich Mitternachtssonne) runden dieses filmische Meisterwerk ab.
Genaue Infos gibt´s bei unserem Moderator Rob.
Ich bedanke mich für das Sponsoring und grüße meine netten Weggefährten aus dem Ösiland für´s Geseuchtes und die vielen netten
Stunden, die ich mit ihnen in der Einsamkeit verbringen durfte. Hier sind einige meiner dort entstandenen Bilder... #h
 
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Bondex

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...hier wäre ein Versuch mit einer Holzfliege vielleicht erfolgreich :m , Fische konnten wir hier leider keine ausmachen
 
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rob

gone fishing
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mönsch geil björni!!!du hast schon einen bericht gebastelt!astrein:m
den werd ich mir jetzt gemütlich beim georg reinziehen.sind gerade am material sichten:) sehr feine bilders und lustige momente:mmüsstest jetzt bei uns sitzen!
georg hat schon mal die ersten fotos ins netzt gestellt.den link schick ich euch gleich.
viele fehlen noch,da wir sie umbenennen müssen.sind ja insgesammt fast 1000 fotos:):)
einige 100 davon wird es zu sehen geben.also watch out for the first 100:m
lg aus wien
rob der jetzt den bericht lesen wird:)
 

Bondex

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Schöne (fast)Sonnenunter oder Aufgänge belohnten unsere Strapazen
 
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Bondex

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einfach Klasse Angelkumpels diese Ösis :q
 
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Bondex

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wunderschöne Tangdorsche fingen wir an den Felskanten im Kelb, allerdings gab´s auch oft fatale Hänger :c
 
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rob

gone fishing
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super bericht björn!
das geseuchte heisst in wahrheit geselchtes und ist eingesurtes fleisch:m:qsehr lecker das!
in schweden waren wir im ort idre am vesterdaalelven.traumhafte landschaft,nur schade das wir hochwasser hatten und dort nicht fischen konnten.war echt eine harmonische und nette truppe!astrein:m
link zu mehr bildern kommt gleich#h
lg rob
 

Dorschi

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Na wenn das nich Norwegen auf die ganz andere Art ist! Vielen Dank für den schönen Bericht!
 

Bondex

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Hi Rob da kommen gleich noch mehr :m
Ach ja mit dem Walfang haben wir absolut nichts zu tun :c
 
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Bondex

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diese Seeteufel scheinen gaaaanz schön verfressen zu sein :q
 
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goeddoek

Nur noch genießen ;-)
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Jungs, Jungs - ji hefft dat goed had |supergri

Sehr schöne Fotos.Wann sehen und lesen wir mehr ?
 

Bondex

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Genau wie die Rotbarsche, ´ne große4 Klappe und nichts dahinter :) :) :)
 
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Lachsy

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klasse bericht, tolle bilde björn. Aber wie konntet ihr shell einfach die muschel klauen. jetzt sind die tankstellen alle ohne :q :q

haste mit deiner Neue Camera den Wassertest gemacht????? sind ja klasse bilder

mfg LAchsy
 

Bondex

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noch mehr gierige Gesellen Forelle, Lumb, Möwe und Dick-Dorsch #6
 
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rob

gone fishing
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geil das is ja mein dorsch:)schöne unterwasseraufnahmen!wir haben ja auch mit der unterwasserkamera im straumen gefilmt.die aktion der verschiedenen fliegen und die flora im wiegen der gezeiten:)ich muss bald wieder dort hin:m
lg rob
 

Bondex

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Jau Rob hier ist auch deine kapitale Platte und mein riesiger Köhler
 
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Bondex

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Und der Wolli fährt voll auf Molusken ab :q #6
 
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Bondex

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Und ich finde Sonnenuntergänghe können nicht schöner sein oder?
 
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rob

gone fishing
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nachtrag:das ist so ca kurz vor 1 uhr nachts:q
 

Bondex

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Hier mein Traumfisch und die Retterin der Produktion |supergri
 
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