Maränen,Renken,Felchen

Hallo,
ich wollt mal fragen welche maränen arten es so gibts und welche sich alle mit der angel (hegene) fangen lassen?
danke

P.s.:habe gerad nochmal gegoogelt,am meisten interessiert mich die kleine maräne (coregenus albula)
 
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harley

Seehechtseminarleiter
AW: Maränen,Renken,Felchen

hallo

schau mal HIER unter Thunerseefelchen. vielleicht findest du was du suchst

grüsse harley
 
AW: Maränen,Renken,Felchen

hm...kennt jemand vielleicht eine internet seite die sich auf maränen angelei spezialisiert hat?
mich interessiert eigendlich nur ob es sinn macht ,den kleinen maränen mit ner hegene nach zu stellen?
 

uwe2855

Member
AW: Maränen,Renken,Felchen

Hallo zusammen

Bin neu hier im Board und bin beim „Stöbern“ auf diesen schon recht alten Beitrag gestoßen. War auch etwas überrascht über die wenigen Antworten.
Es gibt eine ganze Reihe von Coregonen, auch in der BRD, aber bei uns sind hauptsächlich vertreten: die Große Maräne (Coregonus Lavaretus) und die Kleine Maräne (Coregonus Albula)
Über die Große Maräne, ich nenne sie im folgenden einfach nur Felchen, gibt es eine Menge Infos in allen Medien und es ist auch gar nicht so schwer sie mit der Hegene zu fangen, wenn sie denn in dem Gewässer beheimatet ist. Man muss nur die Standplätze mit dem Echolot finden, wenn man darf.
Ich fische selber auch schon mal auf Felchen, aber an einer anderen Talsperre.
Über die Kleine Maräne, ich nenne sie einfach nur Maränen, gibt es in der Tat sehr wenig Infos. Nur Berichte von Berufsfischern, die diese Fische mit Netzen nachstellen und sie geräuchert vermarkten. Ansonsten steht noch überall zu lesen: Aus anglerischer Sicht uninteressant, da nicht fangbar!
Stimmt aber nicht.
In meinem Hausgewässer, die Bever Talsperre, ist auch nur die Maräne vertreten. Der Besatz erfolgte vor ca. 60 Jahren. Bis auf einige „Zufallsfänge“ gab es über diese Fische auch nur sehr wenig zu berichten.
Ich habe mich nun seit 6 Jahren intensiv fast nur mit dieser Fischart beschäftigt und könnte schon ein kleines Buch darüber schreiben...
Gefangen wird sie nur vom Boot aus mit der Hegene, Maden oder ähnliches Getier wird von diesen Fischen nicht genommen. Handelsübliche Hegenen sind für die Felchenfischerei gedacht und nach meinen Erfahrungen für die Maränenfischerei nur bedingt geeignet, manche sind völlig unbrauchbar. Ich binde meine Hegenen komplett selber, speziell nur für die Maräne.
Auch die sonstige Ausrüstung, wie Schnur, Rolle und besonders die Rute, entscheidet über Erfolg oder Misserfolg. Vollparabolische, lange Felchenruten sind für die Maränenfischerei weniger geeignet, sondern etwas kürzere, sehr schnelle Ruten. Die Technik, laaaangsames Heben und Senken, ist die Gleiche wie beim Felchenfischen, eventuell noch ein wenig langsamer. Das Hauptproblem beim Maränenfischen ist die Bisserkennung. Maränen nehmen die Nymphe an der Hegene meistens sehr, sehr zaghaft. Die Ausschläge an der feinsten Vollglasspitze sind manchmal kaum zu erkennen. Sie halten den Köder auch nicht so lange fest wie die Felchen, sondern lassen sofort wieder los. Wenn man in dieser sehr kurzen Zeit den Anschlag nicht durchsetzt, ist der Fisch weg und beim Drill verliert man noch sehr viele Fische auf dem Weg nach oben.
Bei uns werden die Maränen ganz knapp über Grund gefangen, je nach Jahrezeit in 18 bis 32m Tiefe. Tiefer ist unsere Talsperre nicht. Auf dem Echolot sind die kleinen Echos in oder knapp über der Grayline zu erkennen. Die Echos von Felchen sind größer und unterscheiden sich deutlich von denen der Maränen.
Die besten Fangmonate sind Mai und die erste Junihälfte. In dieser Zeit besteht ihre Hauptnahrung aus Mückenlarven. Sie stehen dann relativ flach (18-20m) und gehen dann auch vehementer an die Hegene. In dieser Zeit sind Fänge von über 20 Stck und mehr in einer Stunde für Experten kein Problem. In der restlichen Jahreszeit ernähren sie sich hauptsächlich von Plankton, gehen aber trotzdem wie weiter oben beschrieben äußerst zaghaft an die Hegene.
Die durchschnittliche Länge der gefangenen Fische beträgt etwa 20 bis 21 cm. Größere Exemplare bis 25cm kommen ab und zu mal vor und „Kapitale“ von 27cm mit einem Gewicht von 150gr sind selten.
Das Alles erst mal so im Groben.
Es ist natürlich klar, das die Verhaltensweisen der Maränen in anderen Gewässern vollkommen anders sein kann, aber Ähnlichkeiten wird es in dieser Richtung wohl geben.
Wenn dann jemand mehr wissen will, einfach fragen.
Es gibt auch noch eine superinteressante, nichtkommerzielle Internetseite mit einem speziellen Forum. Aber ich weiß nicht, ob ich die Adresse hier einstellen darf.

Uwe
 

orchidee

Member
AW: Maränen,Renken,Felchen

Hallo Uwe,

ich habe deine sehr interessanten Ausführungen zur kleinen Maräne hier und auch in dem Schweizer Felchenfischerforum schon seit einiger Zeit verfolgt.


Ich selbst fange gerade erst an, mich intensiver mit dieser Angelei zu beschäftigen. Ich kenne hier in meiner Umgebung einige Seen, in denen die kleine Maräne vorkommt. Allerdings fehlt mir da z.T. noch die detailierte Kenntnis der Verhaltensweise der Fische in diesen Gewässern.


Was mich bei deiner Talsperre sehr verwundert ist der Umstand, dass die Maränen im Sommer sehr tiefe Gewässerteile aufsuchen. Ist eure Talsperre denn von so guter Wasserqualität, dass da noch genug Sauerstoff vorhanden ist? Oder wird dort ständig sauerstoffarmes Tiefenwasser abgelassen?
Bei unseren als mesotroph eingestuften Seen ist im Sommer normalerweise unterhalb der Sprungschicht eine zunehmende Sauerstoffzehrung festzustellen (bis hin zu fast anaeroben Verhältnissen). Somit sind die Maränen gezwungen ins Mittelwasser auszuweichen. Und dies führt zu einer weiteren Schwierigkeit, nämlich der, dass die Fische mehr oder weniger schnell verschwunden sind, wenn man sich mit dem Boot über ihnen befindet. Spätestens wenn man jetzt noch Ankern will, sind die Fische weg.


Ich hatte mir daher überlegt, etwas abseits des Schwarms zu ankern und es dann mit der Pose zu versuchen. Alternativ wäre es möglich an der Zupfrute mit schwerem Blei zu angeln und langsam (Driftsack) über den Schwarm zu treiben. In beiden Fällen müssten sich die Maränen aber selbst haken. Hältst du diese Vorgehensweise für Erfolg versprechend?


So wie du schreibst, beißen die Fische ja sehr zaghaft, so dass mir die Selbsthaklösung irgendwie zweifelhaft erscheint.
[FONT=&quot]Immerhin habe ich meine Felchenausrüstung schon mit einigen Fischen einweihen können, eine Maräne war aber leider noch nicht dabei.:(

Gruß
Martin

[/FONT]
 

HD4ever

baltic trolling crew HH
AW: Maränen,Renken,Felchen

bin nun am großen Plöner See zuerst mal in Berührung mit Maränen gekommen ...
dicht am Ufer versteckten sich die Jungfische vor den Barschen, die größeren haben beim Fischer geräuchert richtig lecker geschmeckt :q
habe mir dann die Frage der Befischeng auch gestellt - scheint mit Hegenen zu gehen, aber bestimmt nicht so leicht .... #c
letzendlich gibt es da aber bestimmt interessantere und auch einfacher zu befischende Zielfische denke ich
 

uwe2855

Member
AW: Maränen,Renken,Felchen

Hallo Martin

Hier mal ein paar Antworten zu Deinen Fragen:

Die Bevertalsperre verfügt über eine ausgezeichnete Wasserqualität. Gewässeruntersuchungen haben ergeben, das sich am Gewässergrund kein Faulschlamm bildet, der den Sauerstoff aufzehrt. Im Bodenschlamm und knapp darüber gibt es jede Menge Mückenlarven, auch in 30m Wassertiefe. Das besagen die Mageninhalte der gefangenen Fische, insbesondere der Kaulbarsche aus diesen Tiefen.
Z. zt. fische ich nicht auf Maränen und zwar aus mehreren Gründen: zu wenig Zeit, die Maränen beißen schlecht und es macht jetzt mehr Sinn auf Zander, Barsch und Hecht zu angeln.
Mit dem Echolot beobachte ich die Maränen weiterhin und ich finde es faszinierend, wie schnell und regelmäßig die großen Schwärme im Laufe des Tages die Wasserschichten wechseln.
Nun zu Deinen Seen:
Grundsätzlich kannst Du auch mit einer Hegenenpose im Freiwasser fischen. Wähle eine Pose mit 20- oder 30gr Tragkraft und stelle die passende Tiefe ein. Die Fische haken sich wirklich selber, vorausgesetzt das sie die Hegenenhaken nehmen und da liegt meistens das Problem...Maränen sind sehr pingelig...
Da hilft nur eins: ausprobieren welche Nymphen überhaupt genommen werden. Ich würde mal mit schwarzen und roten Mustern mit verschiedenen Köpfen beginnen. Violett, blau oder grün kann auch gehen. Hakengröße 14 (Kamasan B100G) ist in Ordnung, 16 geht auch. Optimal wäre natürlich, wenn Du die Nymphen selber binden und die Hegene selber knüpfen könntest, so schwierig ist das gar nicht. Brauchbare Hegenen zu finden ist auch nicht einfach und sind auch recht teuer. Meistens sind bei den gekauften Hegenen die Seitenarme zu lang und dann siehst Du keinen Biss und es hakt sich auch kein Fisch selber.
Ich binde die Seitenarme nur 2-2,3cm lang ein. Die Schnurstärke ist natürlich auch wichtig. Ich nehme für die Hegene nur Stroft ABR mit 0,148mm Stärke. Das Alles nur mal so zur Info.
Aber mal ganz ehrlich gesprochen: Ich an Deiner Stelle würde erst im nächsten Frühjahr, so ab Mitte März, ernsthaft mit der Hegenenfischerei beginnen, denn dann sind die Erfolgsaussichten wesentlich besser.
Um es mal vorweg zu nehmen: Kleine Maränen sind nicht nur sehr schmackhaft, sondern es gibt meines Erachtens keinen besseren Köderfisch für Zander, Aal und Hecht.
Es würde mich freuen, wenn Du Erfolg hättest.

Uwe
 

orchidee

Member
AW: Maränen,Renken,Felchen

Danke Uwe, für deine Erläuterungen.
Ich werde es dann mal mit selbst geknüpften Hegenen probieren.
 
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