Mal ein wenig "Frust ablassen"

be.chaos

New Member
Hallo liebe Anglerboard-Community!

Bisher war ich mehr stiller Mitleser, aber heute melde ich mich auch mal zu Wort, und zwar bin ich mächtig frustriert, sozusagen mit der Gesamtsituation unzufrieden - die sieht wie folgt aus :

Jungangler bin ich mit 28 Lenzen wohl nicht mehr, habe aber trotzdem erst letztes Jahr im März meinen Schein gemacht - rein aus persönlichem Interesse. Ich war seitdem vergangenes und auch dieses Jahr ca. 20 Mal auf Tour (immer rund 5-8 Stunden zu verschiedensten Tageszeiten - weiß nicht ob das viel ist, allzu viel Freizeit habe ich leider nicht) und meine "grandiose" Ausbeute daraus : Ein Karpfen mit 3,4 kg und zwei Döbel mit 38 und 42 cm Länge. Nach Adam Riese macht das rund 18 Schneider-Touren, und seit heute ist es wieder eine mehr...

Ich hatte leider von Grund auf keine Möglichkeit mir praktisches Wissen anderswo anzueignen, Verwandschaft die früher geangelt hat ist mittlerweile zu alt oder bereits verstorben, im Bekanntenkreis bin ich der einzige Angler, ja ich habs sogar bei einem Verein versucht um ein wenig Anschluss zu finden oder jemand der mir ein bißchen was beibringt (und um die horrend teueren Tageskarten zu umgehen, unterm Strich ist mir die Mitgliedschaft allerdings trotzdem teurer gekommen).
Im Verein den ich namentlich nicht nennen brauche (nein, nicht in meinem Heimatort) sind aber leider überwiegend Teenager die unter sich unterwegs sind oder -´tschuldigung´ grummelige ältere Sandler die zwar dabei sind aber das ganze Jahr kaum am Wasser, und wenn dann fangen sie gleich mehrere Monsterfische auf einmal, "is doch ois ganz eimpfach"...klassisches Anglerlatein beim 4. oder 8. Weißbier, Hilfsbereitschaft = null *schulterzuck*

Das was in dem notwendigen Lehrgang zur Prüfung an Praxis vermittelt wurde ist bekanntlich ein Witz, also musste ich mir zwangsläufig alles selber beibringen - learning by doing also. Ich hab mir im Internet Infos geholt, verschiedenste Montagen ausprobiert und nachgebastelt, teures Geld für allerlei blödsinnige Köder und Empfehlungen ausgegeben (ganz zu schweigen von Ruten & Rollen selbst), eine bekannte Zeitschrift abonniert, DVD´s gekuckt, in so manchem Forum mitgelesen und dortige Tipps in der Praxis versucht - aber scheinbar alles für die Katz - der Lernprozess war bisher mehr als schleppend, der bisherige "Erfolg" unterstreicht das alles mehr als deutlich. #q

Ein paar Erkenntnisse habe ich wohl gewonnen. Es braucht keine teuren Köder, meine Fänge waren allein mit Mais und ner alten Semmel. Im Montagen-Nachbauen bin ich mittlerweile auch recht gut, aber fangen tu ich damit trotzdem nichts - also weiß ich nicht ob es so richtig ist, da offensichtlich jeder anders angelt und es eh keine Musterlösung gibt.

Alles in Allem war ich heute wieder einmal 6 Stunden zum "Maden-Baden" am Wasser und hab mir noch nen Sonnenbrand geholt, nur um dann nach nem Stau auf der Landstrasse wegen nem kaputten Traktor heimzukommen und mir wieder einmal blöde (aber natürlich "nicht böse gemeinte") Sprüche von meiner Family anzuhören weil ich wieder nichts gefangen hab.
Ich muss ehrlich sagen dass ich grade dermaßen frustriert bin dass ich überlege den ganzen Kram bei eBay ab 1 Euro reinzustellen, den Verein zu kündigen und mir meine Fische einfach wieder aus der Tiefkühlung hole wie die meisten Normalsterblichen auch...

Kann mir noch geholfen werden ? Hat jemand einen konstruktiven Rat wie man an Praxiswissen kommt ohne Unmengen Geld rauszuwerfen, stundenlang mit der falschen Montage/mit dem falschen Köder und/oder noch am völlig falschen Platz in der Botanik zu stehen, oder allerhand Material zu versenken ?
Was scheinbar wichtiger ist als alles Material und Köder ist die richtige Platzwahl und das "lesen" des Gewässers - zwei Punkte mit denen ich nicht mal ansatzweise einen Plan hab. Wie um Himmels Willen soll man das lernen ? Anfüttern und beifüttern ist auch so eine scheinbar unverzichtbare Vorbereitung und zugleich ein Buch mit mehreren Siegeln, wann, wo, was, wie oft ? Was wenn es an dem Gewässer nicht erlaubt ist ?

Ich bin auf alle Fälle mit meinem (Angler)Latein am Ende, obschon es zugegeben nicht viel war das ich über mein einstiges Wunschhobby im Alleingang lernen konnte :c

Vielleicht fühlt sich jemand zu einem kurzen feedback verbunden, vielleicht hat jemand einen wirklich guten Rat, vielleicht wird auch hier nur meine Unwissenheit belächelt oder gescholten, ich weiß es nicht - aber ich wollte das mal eben loswerden.

In diesem Sinne, wünsche euch mit "unserem" Hobby mehr Spaß und Erfolg, ich weiß noch nicht ob ich weitermache. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit wenn das jemand bis hier gelesen hat |uhoh:

be-chaos
aka Stefan der Schneider-Angler
 

Kuddel89

Unwissender
AW: Mal ein wenig "Frust ablassen"

Ich weiß genau wie du dich fühlst, ich mach grade die selbe ''Phase'' durch. 1 1/2 Tage am Wasser und ''nur'' 2-3 Rotaugen oder Barsche, mit viel Glück schon ein 55cm Hecht gefangen. Aber die Ausbeute ist mehr als mager, bei 17 von 20 Touren geh ich auch mal ohne einen Biss nach Hause. Da hilft nur dran bleiben und weiter versuchen. und lass dir den Spaß am Angeln nicht von irgendwelchen lahmen Sprüchen nehmen.
 

Franz_16

Mitglied
AW: Mal ein wenig "Frust ablassen"

Hallo Stefan,
falls es das Schwarzenfeld in der Opf. ist - melde dich bei mir.

Ich ziehe gerne mal zusammen mit dir los!
 

volkerm

Active Member
AW: Mal ein wenig "Frust ablassen"

Stefan,

schreib doch mal rein, in welcher Art von Gewässern Du fischst.
Da gibt es schon ein paar Grundsätze zum Gewässerlesen.

Grüße

Volker
 

kati48268

Well-Known Member
AW: Mal ein wenig "Frust ablassen"

Ich hab auch als totaler Autodidakt angefangen (und da gab es kein Internet & DVDs) und wenn ich mich recht erinnere, war ich doch um einiges erfolgloser am Anfang als du!!! ;)

Der Knoten löste sich erst (zaghaft), als mich jemand unter seine Fittiche nahm und mir zeigte, wie-was-wo.

Es könnte also sein, dass es dich weiterbringt, mal mit jemandem loszugehen. Mehr Spaß macht's mit Freunden allemal, zumindest ab & zu.
Entweder suchst du dir Angler vor Ort oder du kannst es auch mal hier im Board im entsprechenden Postleitzahlbereich versuchen. Ich hab viele neue Leute hier durch's Board kennen gelernt.

Vielleicht motiviert auch einfach mal ein Angelgang, wo die Fangchancen höher sind, also z.B. schlichtes Weissfische stippen oder 'ne Tour an'nen Forellenpuff. Hauptsache mal was am Band haben, dann steckt man auch wieder einige Schneidertage weg.

Muss ich heute nach ca. 30 Jahren übrigens auch immer noch wieder mal.
 

carphunter1678

Catch&Releaser
AW: Mal ein wenig "Frust ablassen"

Klar kann dir noch geholfen werden...:)
Einfach am Ball bleiben, und du kannst uns doch alles Fragen.
Was für ein Gewässer befischst du den ?
Dann können wir dir ein paar Tipps geben.


gruß Dennis
 

volkerm

Active Member
AW: Mal ein wenig "Frust ablassen"

Kati,

hast soweit schon recht.
Leider bin ich damals auch etwas engstirnig geworden, da ich das 1:1 übernommen habe.
Später wurde das besser- mehr verschiedene Leute halt.
Und heute, mit den medialen Möglichkeiten- sollte machbar sein.

Grüße

Volker
 

Carpmen

Member
AW: Mal ein wenig "Frust ablassen"

hi Stefan bin auch aus deiner nähe falls es das Schwarzenfeld in der Oberpfalz ist :)
kanst dich ja gern mal per PN melden ?
 

be.chaos

New Member
AW: Mal ein wenig "Frust ablassen"

Oha, zunächst vielen Dank für die positiven (und schnellen) Rückmeldungen... Schön dass ich scheinbar kein Einzelfall bin und meine Situation auch anderen noch von Einstieg bekannt ist - zeitweise dachte ich wirklich ich wäre schlicht zu dumm zum angeln, aber aus eigener Erfarung ist es wohl eben komplizierter als man meint ;)

Antonio : Ich habe in der Tat bei diesen rund 20 Touren nur 2 mal andere Angler gesehen - einmal einen alten mürrischen Kauz der sogleich meine Scheine kontrolliert hat und mehrfach betont hat dass das hier "sein Platz" wäre, dementsprechend bin ich einen Bogen um ihn gegangen, und das andere mal waren ein paar Jungs die mächtig erschrocken sind als sie gesehen haben dass ich komme, hab dann nur freundlich gegrüßt und bin weitergegangen #d Es würde sicher helfen lokale Gegebenheiten rauszubekommen, ist aber anscheinend nicht so einfach...

volkerma, carphunter1678 : Angefangen hab ich an der Naab im Frühjahr 2010 - Schnee und Hochwasser. Hab dann recht zügig festgestellt dass das nicht sehr Einsteigerfreundlich ist, zumal ich fast erfroren wäre aufgrund falscher Kleidung... Hab dann den Fehler gemacht "rumzuspringen", mal an der Schwarzach, mal an einem Alt-Arm der Naab mit ruhigerem Wasser, in Mittelfranken an der Aisch war ich auch mal, an einem Kiesweiher hier am Ort... alles immer wieder unbekannte Gewässer. Dass das nichts bringt ist mir mit der Zeit auch aufgefallen, daher bin ich seit einigen Touren regelmäßig an den gleichen Stellen an der Schwarzach (nicht besonders breit oder tief, stellenweise stärkere Strömung, überwiegend aber langsam) oder an einem Stausee hier in der Region (flacher Uferbereich, im Sommer öfter Niedrigwasser, zur Strömungsmitte hin relativ steil abfallend und tiefer, leider zugemüllt mit Steinen, Felsen und Ästen, daher extrem Hängerlastig). Besonders viel herausfinden konnte ich über die Stellen trotzdem noch nicht so wirklich...

Kati, volkerma : Das mediale Angebot mittlerweile ist sowohl Segen als auch Fluch - man kann sich heutzutage über alles informieren, aber das bedeutet noch lange nicht dass man die Info verstanden hat, sie richtig umzusetzten weiß oder sie überhaupt "richtig" ist. Beispiel, allein zum Thema Köder gibt es zig Millionen Einträge, und jeder preist seinen Tipp als den besten, wie soll man als Neuling filtern was Sinn macht und was nicht ? Es klappt nur eins - ausprobieren, bei mir wie gesagt bisher mit mäßigem Erfolg *schulterzuck* Ich würde fast behaupten ein Mentor wäre für einen Einsteiger das sinnvollste, ein wenig Engstirnigkeit zu Beginn schadet nicht solange man nicht die Eigenschaft verliert seine Horizonte auch zu erweitern wenn man mal solide Grundkenntnisse hat... Rumprobieren solang die Grundlagen nicht sitzen ist definitiv für die Katz, ich sehs an meinen Mißerfolgen.

Franz_16, carpmen : Ja, 92521 Schwarzenfeld, an der "gemütlichen" Naab gelegen ;-) Danke vorweg für das Angebot, ich wäre vorab nicht auf die Idee gekommen hier einen "Angelkumpel" zu finden, denke wir sollten uns einfach mal austauschen...?
 
O

omnimc

Guest
AW: Mal ein wenig "Frust ablassen"

nur der überschrift wegen:

so frust habe ich alle menge mein blechvogel hat sein dienst vorerst eingestellt den fehler such ich seid 2 tagen.

dann noch paar sachen hier im board.

jetzt gehe ich im wald mit mein ninja anzug und verhaue die bäume:)

das ist meine art frust zu entladen.
 

WK1956

Member
AW: Mal ein wenig "Frust ablassen"

Hallo Stefan,

so wie dir geht es vielen Anfängern, war bei mir auch ähnlich, im Vergleich zu meinem Anfang bist du richtig erfolgreich ;-).

Die wichtigste Anglertugend ist Geduld, die zweitwichtigste ist, am Wasser sein! Dabei muß man nichtmal unbedingt angeln, oft ist es viel wichtiger zu beobachten.

Anfänger machen oft den Fehler und sitzen zu den ungünstigsten Zeiten am Wasser. Im Sommer ist die Zeit zwischen 10 und 18 Uhr nicht immer die beste Fangzeit, Ausnahmen bestätigen die Regel. Aber diese Zeit kann man nützen um herauzufinden wo sich Fische aufhalten. Gerade an warmen Tagen dösen die Fische oft im Schatten von Bäumen nahe unter der Wasseroberfläche, eine Polbrille ist da sehr hilfreich. Wenn man dort dann etwas anfüttert, kann es zu späterer Stunde zu guten Fängen kommen.

Ein ebenfalls häufiger Fehler, Anfänger neigen dazu häufig das Wasser zu wechseln. Es spricht ja nichts dagegen, wenn man verschiedene Wasser kennenlernen will. Aber jedes Wasser muß man sich erarbeiten und es dauert eine Weile bis man ein Wasser kennenlernt.

Mein Tipp in diesem Fall, such dir ein Wasser das dich anspricht und das so nah wie möglich an deiner Wohnung liegt.
Und dann erarbeite dir dieses Wasser.
Der Erfolg wird nicht ausbleiben.

Gruß und Petri Heil
Werner
 

Guppyfan

New Member
AW: Mal ein wenig "Frust ablassen"

Hallo
Probier es für den Anfang mit ganz eifachen Montagen zb. Laufblei, Karabiner und Vorfachhaken oder Feststellpose und Haken.
Geh einfach an einen Teich mit hohem Besatz. Da wirst du bestimmt was fangen und vlt. auch den ein oder anderen Angler finden, der dir Tipps geben kann.
LG
 

volkerm

Active Member
AW: Mal ein wenig "Frust ablassen"

Werner,

weise Worte; Gewässer erarbeiten.
Viel schauen,laufen, kommunizieren, wenig Angelzeit.
Und wenn, dann da, wo es passt.

Grüße

Volker
 

FisherMan66

überarbeitet
AW: Mal ein wenig "Frust ablassen"

|good: @ Werner

Dem kann man nicht mehr viel hinzufügen.

Vielleicht eines noch:

@ TE

lass Dich nicht von den abgedrehten Montagen und Ködern verrückt machen, die teilweise in den Foren wie geschnitten Brot gehandelt werden. Angele so einfach wie möglich am Anfang. Nimm Montagen, die Du im Halbschlaf beherrschst, und die Dir schon Erfolg gebracht haben.
Verfällst Du dem Wahn nach immer höher, schneller, besser, weiter, dann verlierst Du vielleicht schnell den Blick fürs Wesentliche, einfache. Oftmals ist weniger, mehr - gerade auch beim Angeln.

Beispiel: Wechselst Du beim Kunstköder-Angeln einen Köder nach dem anderen, vergeht viel Zeit, in der Du gar keinen Köder im Wasser hast. Fangen kann nur der Köder, der auch im Wasser ist.
 
Zuletzt bearbeitet:

3.2.1.mein Zander

Profischneider
AW: Mal ein wenig "Frust ablassen"

@be.chaos

deine Ausbeute ist wahrlich schwach, aber das hängt auch oft vom Gewässer ab. ;+

Oft bekommen wir durch die verschieden Anglerzeitschriften auch suggeriert, dass man mit der und der Methode einen Fisch nach dem anderen aus dem Wasser ziehen kann, und dann steht man an"seinem Gewässer" und nichts geht, dabei haben die doch in der Zeitschrift/DVD eine Fisch nach dem anderen aus dem Wasser gezogen.|bigeyes

Ich behaupte ich kann Angeln, aber fange auch nicht immer was. Bei uns muss man sich einen Hecht, egal welcher Größe hart erarbeiten, oft über einen Tag und Zander geht so gut wie gar nicht. Dumme Karpfen fängt man mit Ausdauer überall bei uns, dazu braucht man aber auch etwas Erfahrung und ein bisschen Auge für´s Gewässer.

Das A und O, ist der Besatz deines Gewässers. So fangen wie die Angler in den Heften und DVD´s kann man in Süddeutschland fast nirgends.
Deshalb fahre ich immer wieder mal Richtung Norddeutschland, oder in den Osten, da gibt es Fische im Wasser, teilweise im Überfluss, und man braucht wenig bis gar keine Erfahrung um ab und zu mal einen Fisch aus dem Wasser zu ziehen. Nach ein paar mal Angeln, weiß man wie es geht und man wird schnell besser und fängt mehr, zum Teil sehr sehr viel mehr.

Bei uns gibt es auch Fische, aber fast jeder ist hart erarbeitet, und zeitintensiv. Wenn du weiter angeln willst, würde ich dir empfehlen ab und an mal einen schönen Angelurlaub zu machen, dorthin wo es Fische gibt, und damit meine ich nicht den Puff.

Es ist für mich immer wieder ein guter Beweis, wenn ich woanders Fische und auch gut bis sehr gut fange, dass ich doch nicht zu Blöd bin, wobei es Leute gibt die mir nachsagen dass mir die Fische nachlaufen...worüber ich nur lachen kann....über die wenigen Fische.#h
 

chubby01

Member
AW: Mal ein wenig "Frust ablassen"

Ich hab die ähnliche Situation hinter mir. Ich hab anfang des jahres 13 Schneidertage hintereinander gehabt, und in diesem Gewässer nicht einen Fisch gefangen (auch keinen gesehen). Doch irgendwann ist der Knoten geplatzt, und endlich den ersten Fisch gefangen. Mittlerweile hab ich nach ca. nem halben Jahr intensivem Fischen an dem Gewässer viele schöne Fische gefangen, von der 40er Forelle bis zum 36er Barsch und Döbel. Aber wie und wo wäre jetzt zu viel, das würde dir nicht weiterhelfen. Ich sage nur, dass ich hauptsächlich mit der spinangel unterwegs bin. Mittlerweile hab ich auch meine "kleinen geheimköder", die eigentlich immer einen Fisch bringen, aber auch fast ausschließlich nur an diesem Gewässer fangen. Auch fassen sich alte Kolegen die schon Jahrelang an dem Gewässer angeln an den Kopf, wenn sie mich nach meinen Fängen dort fragen. Aber ich sag dir, ich hab mir das hart erarbeitet. Monatelang war ich fast jeden Tag nach der schule am Wasser, hab verschiedene Köder probiert, und langsam ein Gespür dafür entwickelt wo die fische sich aufhalten.
Und so gilt es den Köder zu finden, der sich als Fänger herausstellt. So auch bei mir. Oftmals ist es nur der eine Wobbler, und kein anderer Köder, der die Fische bringt, und den gilt es zu finden. Je öfter du also dort angeln gehst, und auch mal andere Stellen ausprobierst, wirst du herausfinden wo was läuft. wenn du schon erfolg hattest, würde ich die stelle intensiver beangeln, denn ohne grund werden die Fische nicht dort gewesen sein. Suche dann auch nach ähnlichen stellen im fluss.
Früher oder später wird sich der erfolg einstellen, glaub mir.#6

PS: ich angel in der Werra. Und dieser fluss ist warlich nicht gut besetzt, eher das gegenteil. Maßige fische werden gleich rausgefangen und totgeklöppelt, so das der bestand weiterhin schmaler wird. Die anderen Angler fangen die wenigen erfahrenen großen fische nicht, weil sie daran fest halten wie sie früher gefangen haben, und diese methode warscheinlich bis an ihr anglerende weiterführen werden. doch das durchschauen die fische schnell. Ich dagegen mache es anders. Ich probiere sachen aus, die andere nicht probieren würden. (von irgendwelchen rigs hier zu sprechen wäre überflüssig)
So passiert es auch, dass wenn ich es drauf anlege, den gleichen fisch nochmal fange, teilweise habe ich manche fische schon 4mal gefangen...

Achja ich bin 15;)
 

be.chaos

New Member
AW: Mal ein wenig "Frust ablassen"

Werner und volkerma haben es in wesentlich poetischere Worte gehüllt was ich meinte mit "Gewässer lesen". Dass das wohl die Hauptaufgabe überhaupt für einen Einsteiger und auch letzlich für den Erfolg ist hat sich mir erst in den letzten paar Touren dieses Jahr erst so richtig erschlossen - eben weil ich Zeit hatte mal zu beobachten, gebissen hat ja eh nichts |supergri

Die hochgelobten Methoden in den Zeitschriften habe ich recht schnell abgestempelt, einiges habe ich ausprobiert aber der Erfolg ist sowieso wie erwartet nicht eingetreten. Und die high-end Montagen und was es noch alles so gibt lasse ich schon längere Zeit links liegen, ich hatte recht früh den Eindruck dass es nur ums Kohle ziehen geht - und ich bin und war von Anfang an der Ansicht dass es beim Angeln auch ohne high-tech gehen muss, das wesentliche dabei geht auch mit ganz einfachen Montagen und Ködern, und die übe ich erst mal bis sie richtig sitzen, auch wenn ich damit vielleicht nichts fange, ich hoffe doch dass es nicht ganz verkehrt ist was ich da ans Schnurende bastle.

Laufen und schauen war daher auch einige male meine Haupttätigkeit, das kommunizieren ist wie eingangs erwähnt nicht ganz so einfach, zumindest mit den ortsansässigen Anglern...
Leider stoße ich auf einige Probleme, an Geduld mangelt es mir nicht und Zeit am Wasser verbringe ich so viel wie möglich als Vater von 2 kleinen Kindern, aber ich weiß schlicht nicht worauf ich achten soll! Es gibt am Wasser so viele Parameter, wie tief und wie bekomme ich das raus, welcher Untergrund, wo ist Strömung, wo ist stehendes Flachwasser, wie ist der Uferbewuchs, sind überhaupt Fische zu sehen (war auch von Anfang an mit Polbrille unterwegs), zu welcher Uhrzeit sind die Fische wo, usw. daher kann ich auch hier eigentlich nur nach trial and error vorgehen.
An dieser Stelle sei zugegeben dass ich auch zu genannten "ungünstigen Uhrzeiten" verstärkt am Wasser war, es ging schon auch mal später in den Abend rein oder ich bin frühmorgens schon aufgebrochen, aber im großen und ganzen kann man im Sommer tagsüber wohl fürs angeln abhaken - richtig ?

Ein weiteres Problem ist die Auswahl des Gewässers - erstmal sind scheinbar 90 % in Händen irgendeines Vereins, nur für Mitglieder und die "miesesten" Abschnitte sind für Gastangler (rein subjektive Erfahrung). Gut ich hätte kein Problem für ein paar Stunden Angeln 10 EUR zu zahlen wenn ich da auch mein Limit vollbekomme, aber 10 EUR für Schneider, Brennesselgestrüpp am Ufer und nen Sonnenbrand (Tatsachenbericht!) sind mir ein wenig zu schade.
Die anderen 10 % der Gewässer sind entweder in privater Hand oder man bekommt nichtmal raus wem sie gehören, was angeln dort unmöglich macht.
Auch das war wie schon erwähnt meine Motivation zu einem Verein zu gehen, allerdings bin ich mit der sozialen Komponente nicht grade zufrieden und - ehrlich gesagt - bin ich nach einigem Beobachten und Wasser erarbeiten (im Rahmen meiner begrenzten Möglichkeiten) mit den zur Verfügung stehenden Gewässern auch nicht sehr zufrieden, aber ich hab keinen Vergleich und kann nicht sagen ob das ein gutes oder schlechtes Wasser ist. Der Beitrag von 3.2.1.meinZander lässt allerdings auch die Vermutung offen dass es nicht ganz an der Unwissenhait liegt, sondern ich bisher an keinen allzu guten Gewässern unterwegs war... *grübel
Alternativ bliebe wohl nur in Nähe des Wohnortes Flussläufe ablaufen und schauen (Teiche kann man eh vergessen weil Besitzer nicht ermittelbar, habs zumindest mehrfach erfolglos versucht in der näheren Umgebung), aber dafür muss man eben auch erstmal wissen worauf man achten sollte. Und wenn man meint etwas passendes gefunden zu haben gibt es immer noch das Problem mit den Erlaubnisscheinen...

Also, wohin soll die Reise gehen ? Wie erarbeitet man ein Gewässer richtig, und wie sucht / findet man überhaupt ein passendes mit vernünftigem Besatz, und dazu wem es gehört ? Es leuchtet mir vollkommen ein dass die Erfolge von selbst kommen wenn man an einem Platz schon 20 mal oder öfter war und man dort jeden Baum und jede Sandbank kennt - aber bis dahin ist ein steiniger Weg mit vielen Fragezeichen...
 
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Wunstorfer

Barscherschrecker
AW: Mal ein wenig "Frust ablassen"

Wenn du ein Gewässer gefunden hast, wo du angeln möchtest, besuche die Gerätehändler in der Nähe und frage gezielt nach dem Gewässer. Die Händler wissen meist im näheren Umfeld Bescheid, wer Pächter ist, und wo und ob es Erlaubnisscheine dafür gibt. Auch spitzeltechnisch ist ein Händlerbesuch unschlagbar. Schnell ergibt sich am Kunstköderregal ein Fachgespräch über das Spinnfischen mit anderen Anglern.
 

3.2.1.mein Zander

Profischneider
AW: Mal ein wenig "Frust ablassen"

@be.chaos

diese Wissen erarbeitet man sich über Jahre und Teilweise über Jahrzehnte. Wichtige Faktoren an einem Fluss sind die Jahreszeiten, die Uhrzeiten, im Frühjahr andere Zeiten wie im Sommer, und Herbst. Hochwasser, Niedrigwasser, Luftdruck, Wetter, Blütezeiten, Tiefen, Kanten, versunkene Bäume, Wassertrübung, Strömungsverhältnisse, Ködergröße, Köderfarben, die Geschwindigkeit des Köderführens, oder Köderanbietens und vieles mehr....

Es gibt in jedem Gewässer Fische, aber man muss viel Angeln, und nichts ersetzt die Zeit die man am Wasser verbringt....das Experimentieren, auch verrückte Dinge tun bringt oft die wichtigen Erkenntnisse....Zeit, Zeit und nochmals viel bis sehr viel Zeit bringen dann das Wissen und den Fisch.

Aber wie gesagt, es gibt Gewässer mit vielen und Gewässer mit weniger vielen :) Fischen, aber Angeln macht Spaß und deshalb gibt es auch keine "normalen" Angler, sondern nur uns:), dass ist so ähnlich wie mit den Torhütern beim Fußball, die haben auch alle eine Macke.#h

Aber nichts ersetzt uns diese schöne Zeit in der Natur, mit allem drum und dran, einschließlich Sonnenbrand etc. die gegen kein noch so gutes Fernsehprogramm einzutauschen ist.:l #d
 
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WK1956

Member
AW: Mal ein wenig "Frust ablassen"

Hallo Stefan,

gibt es bei euch kein Angelgeschäft das Tageskarten ausgibt? Angelgeschäfte sind (sollten) eine gute Informationsquelle sein, man muß halt mit den Leuten reden.

Es ist normal, dass man nicht an jedem Gewässer angeln kann, aber auch in den Gewässern für die man Karten bekommt gibt es Fische. Meist sind die Gewässer für die es Gastkarten gibt schwerer befischbar da der Angeldruck größer ist, aber auch dort gibt es Fische.

Wie schon gesagt, such ein Gewässer für das du Karten bekommst und das nahe an deinem Wohnort liegt, nach Möglichkeit sollte es dir auch noch gefallen.
Und dann geh ans Wasser.

Beobachte und probiere, lote die Wassertiefe aus und untersuche die Beschaffenheit des Bodens. Versuche verschiedene Methoden, aber gib jeder Methode auch eine Chance. Beschäftige dich mit dem Anfüttern, aber übertreib es nicht, da ist weniger oft mehr.

Und noch ein Wort der Kritik, Angeln ist ein Hobby, wenn man es intensiv betreib ein kostspieliges. Wenn du angeln gehst, weil du Fisch essen willst, glaub mir, die bekommst du bei Aldi (oder sonstwo) günstiger. Betrachte deinen Fang als nette Zugabe zu einem erholsamen und aufregenden Hobby.

Und bedenke immer, Geduld ist eine wesentliche Voraussetzung beim Angeln.

Gruß Werner
 
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