Lesetipp: Warum gehen die Zanderfänge zurück?

fischbär

Well-Known Member
Ich habe heute im Zug einen interessanten Artikel in der Esox gelesen. Ist der Leitartikel namens "Zander sind nicht zickig".
Darin vertritt der Autor die These, dass die Zanderfänge in vielen deutschen Gewässern zurückgehen und in manchen Gewässern trotz vorhandener Zander nix auf Kukö beißt, weil so viel entnommen wird. Sprich: aggressive Zander attackieren Gufis und werden gegessen. Überleben wird in der Population nur der Fisch der eher passiv jagt oder gar nur Aas frisst. Daher fängt man dann doch mit Köfi auf Grund obwohl sonst nichts geht.
Die Fische lernen also nicht, Spinköder nicht zu attackieren, sondern es überleben nur die, die das nicht tun.
Macht aus meiner Sicht als Biologe durchaus Sinn und könnte durchaus mit ein Faktor bei den schlechten Fängen sein. Lösung: Mit Spinködern gefangen Fische immer zurücksetzen und lieber mal ne Runde Ansitzen.
 

jkc

Well-Known Member
AW: Lesetipp: Warum gehen die Zanderfänge zurück?

Ach ja, wer weiß, wer sagt denn, das die Zanderfaenge zurück gehen?
:)

Hand und Fuß hat das für mich nicht, bei mir an der Strecke sind viele Naturkoederangler die entnehmen, demnach müssten ja nur Fische überleben die gar nix fressen.

Grüße JK
 
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fischbär

Well-Known Member
AW: Lesetipp: Warum gehen die Zanderfänge zurück?

Nein. Naturködern können die Fische nicht ausweichen. Daher sind die Bestände ja niedrig.
Kann natürlich sein, dass Du ob Deiner Fähigkeiten jede Woche 5 Zander fängst, aber zb bei uns ist das an der Elbe in Sachsen Anhalt einfach nicht mehr so toll. Und viele Baggerseen hier haben ebenfalls noch Zander nur fängt man die schlecht.
 

Fischkopp 1961

Well-Known Member
AW: Lesetipp: Warum gehen die Zanderfänge zurück?

In Hessen wird es demnächst wohl daran liegen, weil es keine Schonzeit mehr gibt. #q
 

Promachos

Schuulmastä
AW: Lesetipp: Warum gehen die Zanderfänge zurück?

Hallo!

Diese These ist nicht neu, sondern wird schon von Oliver Portrat in seinem Buch "Heimliche Räuber" (oder so ähnlich) aus den 80ern vertreten.

Gruß Promachos
 

ATRiot01

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AW: Lesetipp: Warum gehen die Zanderfänge zurück?

Das sich das Jagdverhalten innerhalb einer Population unterscheidet ist mir seit dem massiven Aufkommen der Grundel bekannt.
Beim Ansitz mit KöFi fange ich schöne *runde*, gut genährte Zander. Wenn ich mal einen entnehme haben diese meist mehrere Grundeln im Magen.
Meine Nacht-Wobblerzander, also welche die nachts aktiv an der Steinpackung Brut jagen, sind unheimlich schlank, fast unterernährt, und unheimlich agressiv.
Von daher würde ich sogar eher die KöFi-Zander zurücksetzen, da die zumindest in Grundelgewässern definitiv die besseren Gene haben.
Allerdings glaube ich eher nicht das selektive zurücksetzen der Fische die auf eine bestimmte Methode beissen irgendetwas am Bestand ändern würde.
Da gäbe es genug sinnvollere Ansätze, wie eine nach vorn verlängerte oder flexible Schonzeit, ein generelles KüKo UND KöFi verbot in der Schonzeit, herrabsetzung der erlaubten Entnahme je Tag usw. usw. usw....
Bei uns stehen schon etliche Böcke auf den Nestern, oder den Rognern quillt der Laich aus dem Waidloch nach dem Fang, obwohl noch keine Schonzeit ist.
Und selbst wenn dann nächste Woche die Schonzeit beginnt werden es kaum weniger *Angler* die mit 50gr Spinnruten, 30er Fluo-Vorfach und 11cm GuFis oder Grundblei und Fingerlangen KöFis *auf Waller fischen*.
 

jkc

Well-Known Member
AW: Lesetipp: Warum gehen die Zanderfänge zurück?

Man merkt, Du angelst am Rhein:q
 

ATRiot01

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AW: Lesetipp: Warum gehen die Zanderfänge zurück?

Stimmt, das wollte ich noch irgendwo erwähnen. Alle meine Bemerkungen beziehen sich auf den Rhein in der Nähe Duisburg....kann natürlich einige Kilometer Stromauf/ab ganz anders aussehen.
 

nookieone

Northern...
AW: Lesetipp: Warum gehen die Zanderfänge zurück?

In Hessen wird es demnächst wohl daran liegen, weil es keine Schonzeit mehr gibt. #q

Jo die Hessen sind ja ganz cool. Die wollen die Zander weg haben und streichen erstmal die Schonzeit aber andererseits erstmal Mindestmaß anheben, damit der Grundelwahnsinn aufhört. Wissen die denn überhaupt was sie wollen???
 

zander67

Well-Known Member
AW: Lesetipp: Warum gehen die Zanderfänge zurück?

"Viele Jäger sind des Hasen Tod."

Wenn die Anzahl der Angler zum Zanderbestand passt, kann auch eine größere Anzahl von Zander entnommen werden, ohne das sich der Bestand verringert, egal ob mit Spinnangel oder Köderfischrute gefangen.

Es gibt bei uns Einen (fast jeden Tag auf dem See), der entnimmt ca. 60 Zander pro Jahr, die Meisten aber nur ca. 10 Zander.
Erst dachte ich, ich muss mir in ein paar Jahren ein neues Gewässer suchen, aber nach ca. 10 Jahren sind die Bestände immer noch sehr hoch.
3 Zander am Tag zwischen 60-80 cm sind nicht mal so selten und man fängt auch viele Zander zwischen 20-40 cm, es muss nur das Wetter passen.
Es fängt auch noch der selbe Gummifisch wie vor 10 Jahren, obwohl inzwischen natürlich viele Zander Kontakt mit dem Gummifisch hatten.


Aber, die Anzahl der Angler ist auch gleich geblieben.
Ca. 10 Angler auf ca. 100 ha, ca 50% mit Köderfisch ca. 50% mit Gummifisch, Anzahl und Größe der gefangenen Zander ist auch ungefähr gleich, Neid kommt dadurch nicht auf.
Der See ist Erbsensuppe pur, der Bestand an Weißfisch ist extrem hoch.

Scheinbar, kann der Zander unter guten Bedingungen auch eine hohe Entnahme kompensieren.

VG
 

kati48268

Well-Known Member
AW: Lesetipp: Warum gehen die Zanderfänge zurück?

Darin vertritt der Autor die These, dass die Zanderfänge in vielen deutschen Gewässern zurückgehen und in manchen Gewässern trotz vorhandener Zander nix auf Kukö beißt, weil so viel entnommen wird. Sprich: aggressive Zander attackieren Gufis und werden gegessen. Überleben wird in der Population nur der Fisch der eher passiv jagt oder gar nur Aas frisst. Daher fängt man dann doch mit Köfi auf Grund obwohl sonst nichts geht.
Die Fische lernen also nicht, Spinköder nicht zu attackieren, sondern es überleben nur die, die das nicht tun.
Ich halte diese These für mehr als gewagt.
Diese "2 Populationen mit unterschiedlicher Fress-.Strategie" ist durch absolut gar nichts belegt.

Wenn, dann werden Fänge aufgrund sinkender Bestände sinken. Dem widerspricht der Autor aber auch ...ohne Beleg für gleichbleibende Bestände.

Klarer werdende Gewässer, evtl. sinkender Besatz durch modifizierte Besatzregeln, Frassdruck Kormoran,... alles unberücksichtigt.

Diese These ist nicht mehr als ein Stochern im Nebel
um eine Diskussion zu erzeugen.
 

PirschHirsch

Well-Known Member
AW: Lesetipp: Warum gehen die Zanderfänge zurück?

Zudem bleibt unberücksichtigt, ob in dem jeweiligen Gewässer überhaupt ein nennenswerter Zanderbestand existiert.

Da steht "viele Gewässer" - welche denn genau? Flüsse, Seen, Vereinsteiche?

Zanderangeln ist IMO sehr häufig reines Wunschdenken - da "spezialisieren" sich die Leute zu Tode, um von zehn Besatzzandern im Mini-Sumpfteich die potenziell zwei Überlebenden zu erwischen.

Jiggen sich auf 2 m Weich-Faulschlamm einen her und warten auf den "Tock". Und wenn dann nix zu spüren ist, liegt es natürlich an der Rute.

Mich würde daher mal interessieren, wie viele Leute ÜBERHAUPT an Gewässern mit nennenswertem bzw. selbstvermehrendem Zanderbestand angeln.

Abgesehen davon: Auch die Print-Presse trägt doch immer noch massiv dazu bei, dass der Zander offenbar Modefisch Nr. 1 ist.

Inklusive ständiger Bewerbung von "revolutionären" Ködern und kräftiger Scheuchangst-Anheizerei.

Aber dann rumheulen, weil Massen von Leuten auf Zander angeln... ich nenne sowas heuchlerisch...

Und: Wer beweint eigentlich all die Hechte, die nebenbei "dank" all der zanderjagenden FC-Scheuchangstler durch Abriss draufgehen?

So langsam kann ich das Wort "Zander" wirklich nicht mehr hören, das wirkt bei mir inzwischen wie ein Allergen. Das ist doch alles nur reine Lieblingsfischstreichelei (inkl. monetärer Marketing-Interessen), sonst gar nix.

Wie wenn es nur Zander und sonst keine anderen (Raub-)Fische mehr geben würde. Einfach nur grausig.

Insbesondere, wenn dann mitunter noch Rundumschläge durch Pseudo-Nachhaltigkeitshämmer dazukommen

--> z. B. Kukö-Schonzeit-Verbote in Gewässern, in denen es sowieso nahezu keine Zander gibt. Und wo sich die paar Restezander gleich zweimal nicht selbst vermehren KÖNNEN, weil das Gewässer dafür nicht geeignet ist.

Das bedeutet dann Angeleinschränkungen, die von vorn herein vollkommen sinnlos sind - weil es da schlichtweg nix vom Nest zu holen gibt. Wie auch, wenn es nicht mal Nester gibt.

Auch so ein Paradebeispiel für "Glauben statt Denken".
 
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octoputer

Member
AW: Lesetipp: Warum gehen die Zanderfänge zurück?

Außerdem kann man fast davon ausgehen, dass der Grossteil der auf Köfi gefangenen Zander ohnehin nicht „lernt“, da entnommen wird

Wege entstehen indem man sie geht.
 

ayahuaska

New Member
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