Langeland Pfingsten 2005 - der etwas verspätete Bericht!

Dr.ChaosAD

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Den Bericht mit Bildern gibts unter http://www.fishing-web.de

Hier die Story:

Die Aussichten auf ein gutes Angeln waren bezogen auf die vorangegangene Woche sehr gut. Gäste von Stefan hatten Dorsche von 117cm/17.5Kg, 108cm/11.5Kg und 103cm/10.8Kg gefangen. Das sind für die Ostsee kapitale Größen. Wir waren sehr gespannt, was uns in dieser Woche erwarten würde. Untergebracht waren wir wieder in unserem Ferienhaus vom letzten Jahr, ØSTERSKOVVEJ 42A. Das Haus bot uns mit seinen 140 m² verteilt auf 2 Etagen ausreichend Platz.

Den glücklichen Fänger des größten Ostseeleoparden erwartete diesmal erstmalig ein Wanderpokal. Ausschlaggebend für die Wertung sollte die Länge des Fisches sein. Erweitert wurde die Siegerprämie noch um eine gute Havanna und eine Flasche Campari. Zusätzlich hatte unser Gastgeber Stefan für den diesjährigen Dorschmaster noch ein edles Überraschungspräsent. Später dazu mehr!

Um dem Pokal habhaft zu werden, schlummerte bei manchem die eine oder andere Geheimwaffe z.B. in Form von 2-geteilten Pilkern etc. im Gepäck. Diese wurden dann aber durch die handpainted und handtuned Dorschfliegen der Mädels in den Schatten gestellt.

Absolut im Vordergrund stand in erster Linie natürlich eine schöne und erholsame Woche. Schon lange vorher hatten wir uns darauf gefreut, wieder gemeinsam bei frischer Meeresluft mit dem Kleinboot auf den Belt raus zu fahren, um die Pilker tanzen zu lassen und uns von den Strapazen der vergangen Arbeitswochen zu erholen.

Samstag war Anreise, was die beiden Matzes und mich natürlich nicht daran hinderte, gegen 15:00 Uhr zum ersten Testfischen raus zu fahren. Nach drei Stunden hatten wir dann 9 Dorsche in Mitnahmegröße (45cm -65cm). Viele kleine Exemplare gingen uns an die Pilker. Jedoch konnten diese rasch wieder auf Wachstumskurs gehen.

Nach einer kurzen Filetieraktion, gab es dann lecker Abendessen und im Anschluss wurde bis spät in die Nacht mit unseren Darmstädter und Berliner Freunden Wiedersehen gefeiert.

Sonntag ging es nach dem Ausschlafen und einem ausgiebigen Frühstück gemeinsam raus auf's Wasser. Das Wetter war soweit gut. Der Wind kam grenzwertig, aber noch akzeptabel aus West. Der blaue Himmel und Sonne waren sehr einladend, täuschten allerdings darüber hinweg, dass es für die Jahreszeit zu kalt war.

Die gewissenhafte Vorbereitung der Boote ist ausschlaggebend für die Sicherheit auf See. Auf jeden Fall ist vor jeder Ausfahrt zu prüfen, ob das Boot voll aufgetankt ist und Rettungsmittel, Schöpfkelle, Anker, Ruder und ein Reservekanister mit an Board sind.

Die 4,85 Meter/40 PS Boote von Stefan können gut was ab und man fühlt sich damit auf dem Belt sehr sicher. Natürlich ist die Fahrt auf See nicht zu unterschätzen. Leichtsinnigkeit und Selbstüberschätzung sind komplett fehl am Platz. Bei den geringsten Anzeichen von Wetterumschwüngen, Nebel oder Gewitter heißt es "Angeln einholen" und rein fahren. Zumindest sollte man in sicherer Nähe zum Ufer die weitere Entwicklung abwarten. Wenn die Boote geslippt werden müssen, ist auch die Änderung der Windrichtung zu beachten. Auflandiger Wind, auch schon mit recht harmlos erscheinender Brandung, macht das Slippen ohne Blessuren teilweise unmöglich.

Mit drei Booten und vollem Speed geht es dann raus in die Jagdgründe. Das Wetter lässt es zu, wir fahren zum Roten Turm in Höhe Hjordholm. Wenn nirgendwo was geht, dort ist immer was zu holen. Meist auch in vernünftigen Größen.

Kaum angekommen, sind auch schon die ersten Ruten krumm. Schöne Fische sind darunter. Erstaunlich ist, dass diesmal die Mehrzahl der Dorsche auf Pilker und nicht wie sonst auf Beifänger beißt. Sonst standen zu dieser Jahreszeit hauptsächlich Krabben auf dem Speiseplan der gefleckten Ostseeräuber, doch diesmal hatten Heringe und Tobiasfische absolut Vorrang. Deshalb waren sicher auch die Pilker so begehrt.

Die Hornhechte waren aufgrund der Jahreszeit noch nicht wie sonst in rauen Mengen vorhanden. Dennoch fingen wir einige der grüngrätigen Gesellen.

Am Montag dann hat Matze einen ganz massiven Kontakt! Seine leichte Spinnrute bog sich ordentlich durch, während die Schnur von der Rolle saust. Matze war machtlos, der Fisch gab den Takt vor! Irgendwann kommen mühsam ein paar Meter Schnur auf die Rolle. Doch genau so schnell wie sie drauf sind, gehen sie auch wieder runter. Langsam wird er müde, jedoch nicht der Fisch, sondern unser muckibudenerprobter Angelkamerad. Erste Schätzungen liegen bei 5 bis 8 kg. Bei einer glücklichen Landung sicher ein schwer zu überbietender Fisch. Noch ist es nicht soweit. Die Keramik des Endringes verabschiedet sich und Matze fängt an, sich nach seinem Karpfenteich zu sehnen. Doch langsam ergibt sich auch der Fisch seinem Schicksal. Nach sage und schreibe 40 Minuten kann ich einen 6,3 kg Dorsch keschern. Eine Größe, die eine leichte Spinnrute an ihre Grenzen bringt und dem Fänger alles abverlangt.

Während wir die normale Kistengröße fingen legte Matze kurz darauf noch mal einen nach. Diesmal war der Drill nicht ganz so dramatisch. Nach 10 Minuten kam ein 4,9 kg Dorsch ins Boot. Beide Dorsche bissen auf grün/gelbe Pilker direkt in der Fahrrinne nördlich des roten Turms in einer Tiefe von 43 m.

Als er nicht wesentlich später wieder etwas Schweres drillte, fielen wir fast vom Glauben ab. Doch diesmal geht der Fisch als Sieger hervor. Beim Versuch der Landung stieg der Ostseeleopard des gleichen Kalibers wie sein Vorgänger aus und verabschiedete sich wieder in Richtung Ostseegrund.

Die Latte für den Pokal lag nach diesem Angeltag sehr sehr hoch und alle waren sich sicher, dass es schwer werden würde, dieses Ergebnis zu toppen.

Der Dienstag verlief für Ostseeverhältnisse ganz normal. Um etwas in vertretbarer Größe in die Fischkiste zu bekommen, musste man konzentriert fischen und die Kanten systematisch absuchen. Mit einfach nur "Pilker abseilen" war es nicht getan.

Am Mittwoch war unser Gastgeber Stefan mit an Board und es ging diesmal bei guten Wetterbedingungen ein ganzes Stück weit raus auf die Ostsee. Unser Ziel war ein Wrack, welches in der Vergangenheit schon so manche Überraschung beherbergte. Mehrfach waren unsere Ruten krumm, doch bis auf Stefan's 70'iger garnierten wir meist nur den versunkenen Pott mit unseren Pilkern.

Ok, also ließen wir das Wrack für dieses Mal Wrack sein und suchten uns eine andere Stelle. Jetzt folgte eine lange, lange Drift von vielleicht 2-3 Stunden ohne einmal umzusetzen. Immer wieder hatten wir Fisch auf der Anzeige und an den Ködern. Ab und zu auch schöne Fische, wie z.B. Baerchens 3,9 kg Dorsch. Natürlich waren auch etliche Kleine dabei, die selbstverständlich wieder zurück gesetzt wurden.

Sehr außergewöhnlich war, das diesmal Pilker in grün/gelb derartig fängig waren. Bisher hatte ich diese Farben beim Ostsee-Einsatz immer gemieden, da ich damit noch nie so richtig erfolgreich war. Aber weit gefehlt. Neues Jahr neue Farben! :)

Zum Abschluss der Tour wurde natürlich noch mal Halt am roten Turm gemacht. Stefan fing auch gleich ein schönes Exemplar. Als es dann langsam dunkel wurde, beendeten wir diesen super schönen Angeltag.

Der Donnerstag erlaubte gerade noch so eine Fahrt auf den Belt. Der Wind hatte gegen Abend dann sehr stark zugenommen. Am Freitag war aufgrund des Windes leider keine Ausfahrt möglich, so dass wir beschlossen schon am Nachmittag zurück nach Hause zu fahren. Damit war dann auch endgültig der Sieger des Pokals Langeland 2005 klar. Matze räumte ihn verdient ab und bekam von Stefan noch ein feines Präsent in Form einer Dega Horizone Titan 2,75m 35-70g. Da können sich die Flossenträger zukünftig noch wärmer anziehen, wenn er zum Angeln ans Wasser zieht!

Nächstes Jahr werden dann die Karten wieder neu gemischt. Wie wird das Wetter werden? Wie werden die Dorsche beißen und wer wird der Gewinner des Pokals im Jahre 2006? Wir freuen uns schon jetzt wieder auf Langeland. Special Thanx an dieser Stelle wie immer an Stefan!
 

Kurzer

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AW: Langeland Pfingsten 2005 - der etwas verspätete Bericht!

Super Bericht Franky,

der Bericht auf Deiner Website mt den Bildern ist der Hammer!

Gruß

Daniel
 

Dr.ChaosAD

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AW: Langeland Pfingsten 2005 - der etwas verspätete Bericht!

Thanx Daniel! Mal schauen, was der Norwegentrip nächste Woche für'n Bericht abwirft.
 

Kurzer

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AW: Langeland Pfingsten 2005 - der etwas verspätete Bericht!

Mit den Montagen vom Thomas aus dem Spezi kann doch gar nichts schief gehen! Freu mich auch schon auf diesen Bericht!

Gruß

Daniel
 

Lotte

auf den wolf gekommen!!!
AW: Langeland Pfingsten 2005 - der etwas verspätete Bericht!

moin-moin,

danke für deinen bericht!!!

wir waren 2 wochen später auch in der nähe und konnten dieses jahr erstaunlich gute dorsche verhaften!!! wollen doch mal hoffen, daß dieses jahr keine eintagsfliege bleiben wird!!!
 

Dorsch-Tom

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AW: Langeland Pfingsten 2005 - der etwas verspätete Bericht!

Diese Bilder und der Bericht machen einfach Spaß!! Auch unter der Berücksichtigung meines anstehenden Spodsbjerg Urlaubes vom 3.9.-17.9.!!
Werde versuchen gleichzuziehen!
Gruß
Tom
 

Dr.ChaosAD

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AW: Langeland Pfingsten 2005 - der etwas verspätete Bericht!

@Dorsch-Tom: ich wünsche Dir auf jeden Fall schon mal Petri Heil!
 
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