Kleiner Teich - Fragen zu Besatz und Algen

Baramundi

Badisch by nature
Hallo AB'ler,
an unserem neuen Firmengebäude haben wir einen Teich mit ca. 180 qm Fläche und einer Wassertiefe von ca 2 Meter in der Mitte. Er ist nicht verschattet, und es wird sicher noch Jahre dauern, bis neu gepflanzten Bäume groß genug sind um genügend Schatten zu spenden. Er wurde vor 8 Monaten angelegt und hat keinen Frischwasserzulauf; lediglich bei viel Regen kommt über den Überlauf der Zisterne Regenwasser hinein. Nun haben wir das Problem, dass sich Fadenalgen darin breit gemacht haben, die ich schon zum großen Teil entfernt habe, aber teilweise sind sie noch am Grund zwischen den Steinen (Foto 2).

Würde es Sinn machen Graskarpfen reinzusetzen, damit die sich um die Algen kümmern? Wenn ja, wie viele? Was könnte man sonst noch an Fischen reinwerfen? Oder was kann ich sonst gegen die Algen tun?

Viele Grüße,
Bara
 

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Fischpaule

Karpfendompteur
AW: Kleiner Teich - Fragen zu Besatz und Algen

Moin
Das ist ja ein netter kleiner Firmenteich...
Zu den Algen muss man sagen, das halt in so einem Gewässer Nährstoffe vorhanden sind und die Algen binden diese - wenn du also die Nährstoffemenge verringerst bzw. die Zufuhr von Nährstoffen verhinderst, wirst du weniger Algen haben - Am besten eignen sich Pflanzen, die ein rasches Wachstum aufweisen und leicht "abzuernten" sind - in deinem Fall würde sich wohl eine Uferbepflanzung mit Schilf am besten machen...
Ansonsten ist das Gewässer in etwa mit denen der Golfplätze zu vergleichen, also völlig strukturlos, nur halt etwas kleiner - im Prinzip hat sich bei den Golfplatzgewässern gezeigt, das ein kombinierter Besatz mit Gras- und Mamor- oder Silberkarpfen zu Erfolgen bei der dauerhaften Algenbkämpfung führt - nur ist es halt fraglich, ob das bei deinem relativ kleinen Gewässer auch funktioniert#c - ansonsten bleiben nur die guten alten Goldfische oder auf einen Besatz völlig zu verzichten und mit der Ansiedlung von einigen Wasserpflanzen zu versuchen, ein schönes Biotop für Amphibien und Insekten zu schaffen, was wahrscheinlich die beste Lösung wäre....
Warte doch aber erst mal eine Saison ab, denn da kann und wird sich noch eine Menge ändern...

|wavey:
 
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FoolishFarmer

... mag Fisch!
AW: Kleiner Teich - Fragen zu Besatz und Algen

Da ich gerade erst dieses Jahr mich umfangreich mit Schwimmteichen (Folienteiche, ohne Filteranlagen) beschäftigt habe, vielleicht ein paar Vorschläge:

Das mit den Nährstoffen hat Fischpaule ja schon erklärt - in irgendeiner Form werden sie nunmal gebunden: Schwebealgen, fädige Algen oder höhere Pflanzen. Rein optisch sind höhere Pflanzen i.d.R. das, womit wir uns am ehesten anfreunden können. Immerhin haben in eurem Teich die Fadenalgen schonmal die Initiative ergriffen - bei Schwebealgen wäre der Teich stark eingetrübt.
Auch wenn verhältnismäßig wenig Nährstoffe drin sind (nromal, bei Neu-Anlage), so werden es nicht mehr weniger werden. Durch Regen, Blätter und sonstige Einträge von außen (die sich in einem Teich nicht verhindern lassen) kommt immer wieder Material ein. Es ist also wichtig, regelmäßig Nährstoffe zu entnehmen! Dies kann in Form aller möglicher Organismen geschehen, z.B. Fische und Wasserpflanzen.

Aus meiner Sicht würden Fische - insbesondere (zoo-)planktonfressende Arten, wie Kleinfische, Massenfische (z.B. Goldfische, die sehr viel und oft Brut produzieren) oder gar Silberkarpfen - die Problematik nicht verbessern. Wenn das Zooplankton erstmal fehlt, explodiert das Phytoplankton und ihr habe bald ne schöne trübe Suppe, trotz Fadenalgen. Hinzu kommt, dass sich die Fische in den seltensten Fällen so entnehmen lassen, wie man es gerne hätte (es sei denn, der Teich ist ablassbar)... wenn´s drauf ankommt, sind die doch ganz schön flink. ;)
Graskarpfen werden die Problematik auch nicht verbessern, da sie die verdauten Pflanzen zu einem Großteil ja auch wieder ausscheiden - und das in Form von allerbestem Dünger! Den wiederum greifen sich wahlweise die Faden- oder Schwebealgen... was für euch wiederum bedeutet: Fadenalgen, oder trübe Suppe. |rolleyes

In meinen Augen kommt ihr nicht drumherum, ordentlich Pflanzen einzupflanzen! :)
Hier helfen nur höhere Pflanzen, die sich gegenüber den fädigen Grünalgen als konkurrenzstark zeigen und leicht zu ernten sind (um Biomasse und damit Nährstoffe zu entnehmen).
Empfehlen kann ich da Myriophyllum spicatum (Ähriges Tausendblatt), Ranunculus aquatilis (Wasserhahnenfuß), Elodea nuttallii/ canadensis (Wasserpest) sowie Potamogeton lucens (Spiegelndes Laichkraut). Alle Arten haben eine relativ breite ökologische Valenz, kommen aber auch mit eher wenig Nährstoffen zurecht. Außerdem kann man sie im Herbst/ Winter hervorragend abernten, da sie unempfindlich gegen Mahd sind - die kommen garantiert wieder! #6
Dazu kommen in den Ufer-/ Sumpfungsbereichen noch Röhrichtpflanzen (Schilf, Rohrkolben, Seggen), die ebenfalls im Winter zurückgeschnitten werden müssen.

Hoffe, ich konnte ein wenig weiterhelfen... #h
 
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