Island, Grossfischjagd der sonst oft Erfolglosen
Am 22. Juli brachen vier Franken, namentlich Wallace, der unsere Reise vorzüglich organisiert hatte, Franz, Bruno und ich (Helmut) sowie ein Preuße namens Armin, der uns bis auf das erste Ablegemanöver hervorragend über den Tümpel kutschierte, auf nach Island, um endlich einmal erfolgreich den grossen Dorschen nachzustellen.
Nach intensiver Vorbereitung und Studium der verschiedenen Angebote entschieden wir uns für das in den Westfjorden Islands gelegene Flateyri, ein kleines, verschlafenes Dorf.
Ausgestattet mit allerlei nötigem sowie unnötigem Material, welches wir bei einigen Besuchen im Angelladen als unerlässlich, ja lebensnotwendig erachteten, machten wir uns auf nach Friedrichshafen, von wo wir mit Iceland Express den knapp vierstündigen Flug nach Kevlavik antraten.
In Kevlavik schnell den Duty Free Shop geentert um die Biervorräte zu vervollständigen (Becks 0,5 l für 1,50 €), ein wenig Geld getauscht und weiter ging es mit dem Bus zum Inlandsflughafen Reykjavik.
Unser Gepäck wurde automatisch weiterverladen, sodass wir nur unser Handgepäck durch die Kontrolle bringen mussten.
Nach einem Inlandsflug bei leider bedecktem Himmel schlugen wir nach ca. 45 Minuten in Isafjördur auf, wo uns unser Betreuer Julius von Angelreisen Hamburg bereits erwartete.
Der folgende Bustransfer zur Anlage in Flateyri nahm noch einmal ca. 20 Minuten in Anspruch, dannach Bezug der Häuser, Grundnahrungsmittel in der Tanke besorgt, Bootsmietvertrag abgeschlossen, gegessen und dann ab in die Falle, es war doch ein langer Tag geworden.
1. Tag, 23. Juli
Zuerst brachten wir unser Tackle auf Vordermann und während unser Skipper Armin, Wallace und ich zur Bootseinweisung gingen, bereiteten Franz und Bruno das Frühstück vor.
Nach der Bootseinweisung gefrühstückt und um ca. 10.30 enterten wir unser Boot um nach einem spektakulären Ablegemanöver mit einer Dittmannpirouette (Gott sei Dank hat niemand zugesehen) im Hafen Eis zu fassen.
Dann ging es raus auf den Fjord. Mal diese Stelle probiert, mal jene, ab und zu einen Fisch gefangen, aber was man so in den Berichten lesen konnte mit Fisch ohne Ende ……, von wegen.
Sind wir zu doof dafür, oder was? In Gedanken plante ich schon meine zukünftigen (sportlichen) Aktivitäten. Vielleicht sollte ich es doch mit rhytmischer Sportgymnastik, Syncronschwimmen oder Voltigieren probieren.
Wir fuhren an den Ausgang des Fjordes, beschlossen aber auf Grund der kurzen Wellen besser nicht auf das Meer hinauszufahren. Vermutlich wäre es möglich gewesen, aber wir neigen eher zur Vorsicht.
Schließlich beendeten wir den ersten Angeltag um ca. 17.00 Uhr mit der Ausbeute von 8 Dorschen zwischen 60 und 80 cm, welche wir filetierten und uns die nächsten 2 Tage munden liesen. Dazu setzten wir noch ca. 50 Dorsche und Schellfische um die 50 cm wieder zurück, was bei Angeltiefen um die 30 m kein Problem war.
2. Tag, 24. Juli
Nach dem Frühstück Eis gefasst und ab ging es in den Fjord. Im Fjord einige verwertbare Fische gefangen und weiter Richtung Fjordausgang.
Leicht bewölkter Himmel und langezogene Dünung. Heute probieren wir es weiter draussen! Wir fuhren ca. 2 sm Richtung Sandbank, die sich entlang der gesamten Westfjorde zieht, stellten das Boot in die Wellen und drifteten bei Wassertiefen zwischen 30 und 50 Metern Richtung Norden, immer schön am Rand der Sandbank entlang.
Auf dem Echolot keine Fischanzeigen, aber warten wir es mal ab. Nach kurzer Zeit kamen die ersten Fische an Bord, keine Riesen aber doch schöne Fische zwischen 4 und 10 Pfund. So trieben wir dahin, fingen Fische, setzten die kleinen unter 60 cm wieder zurück und genossen den Tag.
Nach ca. 2 Stunden bog sich die Rute unseres Seniors Bruno verdächtig und nach einem ca. 10-minütigen Drill tauchte ein weißer Schatten an der Wasseroberfläche auf. Ein Dorsch!!!!
Unter grossem Jubel wurde der Fisch gegafft und die mitgebrachte Waage zeigte 18 kg an. Super Fisch, natürlich personal best. Klasse, der Ausflug hatte sich schon gelohnt.
Doch an das, was dann kam, daran hatten wir nicht mal im Traum gedacht. Wir fingen in den folgenden 3 Stunden insgesamt 22 Dorsche zwischen 15 und 21 kg, als Krönung hatte unser Skipper Armin eine Doublette mit 20 kg und 18 kg. Unglaublich was das Tackle alles aushält.
Das war eine der Sternstunden die jeder Angler vermutlich nur einmal im Leben hat. Ständig war mindestens einer meiner Freunde mit knarzender Rute im Kampf mit einem Grossdorsch, alle waren mit drillen, gaffen und dem Versorgen der Fische beschäftigt.
Nur bei mir wollte keiner ran. So langsam kamen wieder die Gedanken an das Voltigieren oder das Syncronschwimmen in mir hoch, vielleicht sollte ich doch die Sportart wechseln. Doch nach einiger Zeit erbarmte sich dann doch noch ein Dorsch von 17 kg meiner und so war auch ich nicht mehr Schneider.
Den Grossteil der Dorsche haben wir mit Pilker gefangen, einige auch mit Gummifisch (Wallace).
Als wir mitten im Kampf einmal daran dachten unsere Fänge zu filmen und zu fotografieren mussten wir feststellen, dass sowohl der Akku der Videokamera als auch die Batterie des Fotos leer waren. So ein Sch…., wer soll uns das denn glauben?
Nach einer ca. 6- stündigen Drift, in der wir das Boot nicht einmal umsetzten, machten wir uns müde und zufrieden auf den Heimweg. Im Hafen gelandet haben wir schnell die Ersatzakkus der Videokamera und des Fotos geholt und einen Teil unserer Beute auf dem Anleger fotografiert. Unsere Fänge erregten sogar das Interesse des in der Anlage verweilenden Angeljournalisten Robert Langford, der sogleich ein paar Fotos schoss. Die gesamte Ausbeute dieses Tages betrug 473 kg (von der Fischfabrik gewogen).
Jeder von uns hatte seinen personal best Fisch gefangen und wir alle waren glücklich. Was sollte uns noch passieren, wir waren save.
Am Abend haben wir dann den am Vortag gefangenen Fisch, der von unserem Koch Bruno vorzüglich zubereitet worden war, genüsslich verzehrt, noch ein Bierchen und einen Absacker genossen und sind nach dem Duschen müde ins Bett gefallen.
3. Tag, 25. Juli
Nach dem Frühstück gingen wir wieder Eis holen und machten uns auf den Weg zum Fjordende.
Die Wellen waren nicht sehr hoch und so beschlossen wir, wieder ein Stück auf das Meer hinauszufahren.
Driftlinie des Vortages angefahren, Driftrichtung ausprobiert, Stelle ohne Fischanzeige gesucht und runter mit den Montagen. Wir fingen wieder viele Dorsche der Klasse 4 – 10 Pfund, setzten unser persönliches Mindestmass auf 70 cm fest und genossen einen erneut sonnigen und regenfreien Tag.
Nach einiger Zeit bog sich die Angel unseres Freundes Franz verdächtig. Locker auf dem Boot sitzend beantwortete er die Frage, ob er wohl ein Gaff brauchen würde mit einem „ich glaube nicht“, aber nachdem er beim Drill ab und zu leicht knöhrte und ächzte, nahm Wallace dann doch vorsichtshalber mal das Gaff in die Hand.
Nach einiger Zeit, unser Freund hatte sich inzwischen dann doch bequemt aufzustehen, tauchte ein riesiger Schatten an der Wasseroberfläche auf. Wallace gaffte den Fisch gekonnt und zog ihn unter Anstrengung ins Boot. Was für ein Wasserschwein!! Wir maßen den Dorsch: Er hatte eine unglaubliche Länge von 132 cm (also beinahe so gross wie er selbst) und ein Gewicht von über 26 kg. Unfassbar !!!!!
Da der Wind dannach doch auffrischte und der Fänger, vermutlich bedingt durch die grosse Anstrengung, ein menschliches Bedürfnis verspürte, beschlossen wir nach Hause zu fahren um es eventuell am späten Abend noch mal zu versuchen.
Die Fahrt zurück in den Fjord war dann doch etwas rauh, am Fjordeingang bildeten sich immer wieder Kreuzwellen, doch unser Skipper brachte das zum Fischen in diesem Revier sehr taugliche Boot sicher in den Hafen.
Am Abend versuchten wir es noch einmal, konnten aber bedingt durch den Wind nur am Fjordende herumpanschen. Ich hatte einen 250 g Svenskepilk montiert und ungelogen bei jedem Herablassen einen Fisch am Pilker. Die Fische waren alle so zwischen 40 und 60 cm, sodass sie nach schonendem Abhaken wieder schwimmen durften. Auch meine Freunde fingen Unmengen an Fischen dieser Grösse.
Unser Armin unterteilte die Fische bezogen auf das Verhalten im Drill übrigens wie folgt:
Gedöns = Fische unter 70 cm, Rückenschwimmer = am Bauch gehakte Fische, bösartige = Fische jenseits der 15 kg-Grenze. Nach ca. 2 Stunden hatten wir die Faxen dicke. Wir versuchten noch näher am Ufer auf steinigem Untergrund einen Steinbeisser zu verhaften, was uns jedoch in der gesamten Woche nicht gelingen sollte.
4. Tag, 26. Juli
Früh Fische gelöscht, Eis gebunkert und wieder raus zum Fjordausgang.
Der Tümpel war glatt, fast keine Wellen, also raus. Wir steuerten wieder die Sandbank an, drifteten aber diesmal Richtung Land, also setzten wir unsere Drift etwas weiter draussen an.
Wie immer Punkt ohne Fischanzeige gesucht, um die Schwärme der Kleindorsche zu vermeiden. Nach und nach kamen schöne Dorsche an Bord, da wir jedoch unser Mindestmass auf 70 cm hochgesetzt hatten, durfte weit über die Hälfte wieder schwimmen gehen.
Nach ca. 2 Stunden dann das nächste Highlight. Wieder drifteten wir offensichtlich über eine Grossdorschstelle. Grosse Dorsche jenseits der 15 kg-Marke waren das Ergebnis. Nach dem Zurücksetzen des Bootes noch einmal dasselbe Schauspiel. Am späten Nachmittag hatten wir 12 Dorsche von 15-22 kg auf die Planken gelegt, meine überaus gütigen Kumpels hatten auch mir einen übriggelassen.
Unglaublich, so viele grosse Fische wie in den letzten 4 Tagen hatten wir bei unseren Ausritten nach Nord-, West- und Südnorwegen sowie einigen Fahrten aufs Gelbe Riff bisher zusammen noch nicht gefangen.
Müde und zufrieden beschlossen wir am späten Nachmittag die Rückfahrt anzutreten. Der gefangene Fisch wog lt. Fischfabrik über 350 kg.
5. Tag, 27. Juli
Heute frühstückten wir erst nach dem Löschen der Ladung und fuhren am späten Vormittag wieder Richtung Fjordausgang.
Während im Hafen und im Fjord eigentlich super Wetter war, hatten die Wellen ausserhalb des Fjords Schaumkronen. Somit eierten wir nach einem kurzen Versuch aufs Meer zu fahren, den wir aber schnell wieder abbrachen, 2 Stunden im Fjord herum und fingen um es mit den Worten von Armin auszudrücken, wieder viel Gedönse, also viele Fische zwischen 40 und 60 cm, die alle wieder schwimmen durften.
Schnell 3 Dorsche um die 60 cm filetiert, man hat ja auch mal Hunger und zurück in den Hafen, uns konnte ja fischtechnisch nichts mehr passieren.
6. Tag, 28. Juli
Nachdem wir heute ja keinen Fisch löschen mussten haben wir nur schnell Eis geholt und sind um 10.30 wieder zum Fjordausgang getuckert.
Wellen ok, Wind ok, Frisur sitzt, also ab aufs Meer.
Selbes Spielchen wie an den Tagen vorher, keine Fischanzeige im Echolot, passt.
Wieder viele Fische gefangen, viele schöne und viel Gedönse, aber kein wirklich grosser. Dann bog sich die Rute von Wallace verdächtig, also ich meine Sachen rein, Gaff in die Hand und da war der erste grosse Dorsch mit 15 kg an Bord, gefangen auf Storm Gummifisch.
Ich hatte einen Giant Jighead mit 25 er Gummifisch montiert sowie einen Beifänger in Tintenfischimmitation mit grossem Haken. Nach einiger Zeit des Zuppelns hatte auch ich einen Fisch gehakt. Kein Riese zwar, aber doch sicher ein schöner Fisch.
Beim langsamen Drill erhöhte sich plötzlich der Widerstand gewaltig, da musste ein grösserer Fisch eingestiegen sein. Ein energisches Kopfschütteln war in der Rute zu spüren. Bremse konrolliert, passt. Einige Meter hochgedrillt, einige Meter Schnur von der Rolle genommen. Dieses Spiel wiederholte sich ein paar mal, doch langsam gewann ich die Oberhand.
Mein Freund Wallace stand mit dem Gaff bereit und langsam tauchte an der Oberfläche ein Schatten auf. Nun hatte auch ich, übrigens auf den Beifänger, einen Dorsch von 132 cm mit einem Gewicht von über 26 kg gefangen. Den Gummifisch hatte sich noch ein schöner Dorsch von ca. 7 kg einverleibt. Woowh, was für ein Fang.
Wir drifteten weiter und fingen noch viele Dorsche zwischen 4 und 10 Pfund, also Fische über die wir uns überall anders sehr gefreut hätten, aber hier in Island war das normal. Die Fische dieser Grösse standen gestapelt im Meer, unvorstellbar.
Als wir beschlossen die Heimfahrt anzutreten und ich meinen Köder einholte, inhalierte ein Dorsch von 15 kg meinen Gummifisch samt Giant Jighead. Mit diesem tollen Drill beendeten wir unsere Angelei und fuhren zurück zur Anlage. Dort wurde mein grosser Dorsch nochmals durch unseren Betreuer Julius gewogen. Er hatte stolze 26,4 kg.
Da wir nicht abends noch mal rausfahren wollten wurde das Boot gereinigt und die Angelsachen für die Heimreise verstaut.
Dann Abendessen, restliches Bier genossen und zufrieden in die Falle gegangen.
7. Tag, 29. Juli 2008
Gefrühstückt, Fisch abgegeben, Boot betankt, Bootsabnahme, Diesel in der Tanke bezahlt, Sachen gepackt und auf den Bus gewartet, der uns nach Isafjördur bringen sollte.
Pünktlich um 13.00 Uhr fuhren wir los und hatten bei herrlichem Wetter in Isafjördur noch Zeit uns den Hafen anzusehen, das Fischereimuseum zu besuchen sowie in einem Cafe gemütlich ein Bierchen zu schlürfen (6 €).
Am Abend Rückflug nach Kevlavik. Bustransfer nach Hafnarfjördur (Vorort von Reykjavik) ins Hotel Viking. Das Hotel sieht von aussen nicht schlecht aus, aber die Zimmer sind doch recht schlicht. Vor allem der Geruch des schwefelhaltigen Wassers ist doch sehr speziell.
Nach Studium der Speisekarte entschlossen wir uns angesichts der Preise (eine Suppe 14 €) nach etwas anderm umzusehen und fanden gleich in der Nähe einen Pizzaservice mit sehr humanen Preisen.
Frisch gestärkt genehmigten wir uns noch ein Bierchen im Hotel und gingen dann schlafen.
8. Tag, 30. Juli 2008
Heute stand die Kultur auf dem Programm.
Nach dem Frühstück starteten wir mit einem kleinen Bus zu einem 8-stündigen Ausflug, dem so genannten Golden Circle,
Bei hammermäßigem Wetter, es hatte 28 Grad, fuhren wir zu dem Ort, an dem die Kontinentalplatten auseinanderdriften, zu einem Geisir und zum Gullfossen, einem imposanten Wasserfall. Unser Reiseführer, ein älterer Isländer der in jungen Jahren in Deutschland studiert hatte, erläuterte uns gekonnt Land, Leute und Bräuche. Diese Reise ist absolut zu empfehlen.
Nach der Rückkehr ins Hotel wollten Armin, Wallace und ich uns noch Rejkjavik anschauen. In der Innenstadt angekommen stellten wir fest, dass bedingt durch das geniale Wetter sich offenbar alle Isländer im Freien aufhielten, die Parks und Cafes waren rammelvoll, so dass wir Mühe hatten einen Platz zu ergattern um dem bunten Treiben zuzuschauen.
Nach einem kleinen Imbiss fuhren wir mit dem Bus zurück ins Hotel, wo wir dann noch ein Abschlussbierchen genossen.
9. Tag, 31. Juli 2008
Der Rückreisetag war gekommen. Um 04.30 Uhr wurden wir mit dem Bus abgeholt.
Auf dem Weg nach Kevlavik machten wir im Industriegebiet Halt an einem Container, wo wir unseren tiefgefrorenen Fisch in Empfang nahmen. 8 kg Steinbeisser, 2 kg Dorsch und 6 kg Schellfisch, sauber verpackt in einer Kühltasche.
Weiter gings zum Flughafen und wir konnten ohne Probleme eingechecken. Um 06.45 Uhr bestiegen wir unseren Flieger, welcher um 07.00 Uhr starten sollte. Als alle schon drin saßen wurden wir aufgefordert, die Maschine wieder zu verlassen. Der Flug müsse wegen technischer Probleme verschoben werden.
Nach einigem Hin und Her mit unterschiedlichen Zeitangaben starteten wir schließlich um 13.00 Uhr zum Heimflug und kamen nach 3 stündiger Autofahrt um 23.00 Uhr mit immer noch gefrorenen Fischen zuhause an.
Fazit:
Haus: Der Platz reicht gut für 5 Personen, zweckmässig eingerichtet, das einzige was fehlt ist eine Spülmaschine.
Boot: Klasse Boot mit 130 PS Innenborder, GPS, Kartenplotter, Echolot, genügend Platz für alle.
Reise: Gut organisiert, alle Transfers sowie das Entladen des Fisches bzw. die Eisaufnahme klappten reibungslos, für Verspätungen an den Flughäfen kann der Veranstalter nichts.
Angelausrüstung: Pilker nicht unter 250 g bis 500 g, bewährt haben sich die Svenskepilker, aber auch mit anderen Modellen wurden grosse Fische gefangen.
Giant Gigheads 300 g aufwärts mit grossen Gummifischen bzw. Storm Gummifische brachten Erfolge.
Wir fischten Ruten mit sowohl mittleren als auch höheren Wurfgewichten (Sportex, Shimano inliner, Shimano beastmaster, Dream Tackle, Penn).
An Rollen hatten wir mittlere Multis (Shimano Torium, Penn) sowie Stationärrollen (DAM) im Einsatz.
Als Schnur haben wir 0,21 mm Whiplash (Tragkraft: 26 kg) sowie 0,30 mm Corastrong verwendet.
Unsere Vorfachschnur war zwischen 0,9 mm und 1,2 mm stark.
Die besten Beifänger waren grosse Tintenfischimitationen und Macks.
Wir haben mit no knot Schnurverbindern gefischt, gute Wirbel und Sprengringe sind Voraussetzung.
Fischfang: Unvorstellbarer Fischreichtum. Wir fingen 38 Dorsche zwischen 15 und 26 kg. Jeder von uns hat seinen bisher personal best Fisch gefangen. Es ist uns nicht gelungen einen Steinbeisser oder Heilbutt zu erbeuten. In diesen 6 Tagen haben wir ca. 1.200 kg Fisch in der Fischfabrik abgeliefert und locker noch mal die gleiche Menge zurückgesetzt.
Fischarten: Überwiegend Dorsch, vereinzelt Schellfisch, selten kleine Seelachse.
Wetter: Für Island Traumwetter, nicht ein mal Regen, meist schwacher Wind.
Grüsse von 4 Franken und einem Saupreißn.
Am 22. Juli brachen vier Franken, namentlich Wallace, der unsere Reise vorzüglich organisiert hatte, Franz, Bruno und ich (Helmut) sowie ein Preuße namens Armin, der uns bis auf das erste Ablegemanöver hervorragend über den Tümpel kutschierte, auf nach Island, um endlich einmal erfolgreich den grossen Dorschen nachzustellen.
Nach intensiver Vorbereitung und Studium der verschiedenen Angebote entschieden wir uns für das in den Westfjorden Islands gelegene Flateyri, ein kleines, verschlafenes Dorf.
Ausgestattet mit allerlei nötigem sowie unnötigem Material, welches wir bei einigen Besuchen im Angelladen als unerlässlich, ja lebensnotwendig erachteten, machten wir uns auf nach Friedrichshafen, von wo wir mit Iceland Express den knapp vierstündigen Flug nach Kevlavik antraten.
In Kevlavik schnell den Duty Free Shop geentert um die Biervorräte zu vervollständigen (Becks 0,5 l für 1,50 €), ein wenig Geld getauscht und weiter ging es mit dem Bus zum Inlandsflughafen Reykjavik.
Unser Gepäck wurde automatisch weiterverladen, sodass wir nur unser Handgepäck durch die Kontrolle bringen mussten.
Nach einem Inlandsflug bei leider bedecktem Himmel schlugen wir nach ca. 45 Minuten in Isafjördur auf, wo uns unser Betreuer Julius von Angelreisen Hamburg bereits erwartete.
Der folgende Bustransfer zur Anlage in Flateyri nahm noch einmal ca. 20 Minuten in Anspruch, dannach Bezug der Häuser, Grundnahrungsmittel in der Tanke besorgt, Bootsmietvertrag abgeschlossen, gegessen und dann ab in die Falle, es war doch ein langer Tag geworden.
1. Tag, 23. Juli
Zuerst brachten wir unser Tackle auf Vordermann und während unser Skipper Armin, Wallace und ich zur Bootseinweisung gingen, bereiteten Franz und Bruno das Frühstück vor.
Nach der Bootseinweisung gefrühstückt und um ca. 10.30 enterten wir unser Boot um nach einem spektakulären Ablegemanöver mit einer Dittmannpirouette (Gott sei Dank hat niemand zugesehen) im Hafen Eis zu fassen.
Dann ging es raus auf den Fjord. Mal diese Stelle probiert, mal jene, ab und zu einen Fisch gefangen, aber was man so in den Berichten lesen konnte mit Fisch ohne Ende ……, von wegen.
Sind wir zu doof dafür, oder was? In Gedanken plante ich schon meine zukünftigen (sportlichen) Aktivitäten. Vielleicht sollte ich es doch mit rhytmischer Sportgymnastik, Syncronschwimmen oder Voltigieren probieren.
Wir fuhren an den Ausgang des Fjordes, beschlossen aber auf Grund der kurzen Wellen besser nicht auf das Meer hinauszufahren. Vermutlich wäre es möglich gewesen, aber wir neigen eher zur Vorsicht.
Schließlich beendeten wir den ersten Angeltag um ca. 17.00 Uhr mit der Ausbeute von 8 Dorschen zwischen 60 und 80 cm, welche wir filetierten und uns die nächsten 2 Tage munden liesen. Dazu setzten wir noch ca. 50 Dorsche und Schellfische um die 50 cm wieder zurück, was bei Angeltiefen um die 30 m kein Problem war.
2. Tag, 24. Juli
Nach dem Frühstück Eis gefasst und ab ging es in den Fjord. Im Fjord einige verwertbare Fische gefangen und weiter Richtung Fjordausgang.
Leicht bewölkter Himmel und langezogene Dünung. Heute probieren wir es weiter draussen! Wir fuhren ca. 2 sm Richtung Sandbank, die sich entlang der gesamten Westfjorde zieht, stellten das Boot in die Wellen und drifteten bei Wassertiefen zwischen 30 und 50 Metern Richtung Norden, immer schön am Rand der Sandbank entlang.
Auf dem Echolot keine Fischanzeigen, aber warten wir es mal ab. Nach kurzer Zeit kamen die ersten Fische an Bord, keine Riesen aber doch schöne Fische zwischen 4 und 10 Pfund. So trieben wir dahin, fingen Fische, setzten die kleinen unter 60 cm wieder zurück und genossen den Tag.
Nach ca. 2 Stunden bog sich die Rute unseres Seniors Bruno verdächtig und nach einem ca. 10-minütigen Drill tauchte ein weißer Schatten an der Wasseroberfläche auf. Ein Dorsch!!!!
Unter grossem Jubel wurde der Fisch gegafft und die mitgebrachte Waage zeigte 18 kg an. Super Fisch, natürlich personal best. Klasse, der Ausflug hatte sich schon gelohnt.
Doch an das, was dann kam, daran hatten wir nicht mal im Traum gedacht. Wir fingen in den folgenden 3 Stunden insgesamt 22 Dorsche zwischen 15 und 21 kg, als Krönung hatte unser Skipper Armin eine Doublette mit 20 kg und 18 kg. Unglaublich was das Tackle alles aushält.
Das war eine der Sternstunden die jeder Angler vermutlich nur einmal im Leben hat. Ständig war mindestens einer meiner Freunde mit knarzender Rute im Kampf mit einem Grossdorsch, alle waren mit drillen, gaffen und dem Versorgen der Fische beschäftigt.
Nur bei mir wollte keiner ran. So langsam kamen wieder die Gedanken an das Voltigieren oder das Syncronschwimmen in mir hoch, vielleicht sollte ich doch die Sportart wechseln. Doch nach einiger Zeit erbarmte sich dann doch noch ein Dorsch von 17 kg meiner und so war auch ich nicht mehr Schneider.
Den Grossteil der Dorsche haben wir mit Pilker gefangen, einige auch mit Gummifisch (Wallace).
Als wir mitten im Kampf einmal daran dachten unsere Fänge zu filmen und zu fotografieren mussten wir feststellen, dass sowohl der Akku der Videokamera als auch die Batterie des Fotos leer waren. So ein Sch…., wer soll uns das denn glauben?
Nach einer ca. 6- stündigen Drift, in der wir das Boot nicht einmal umsetzten, machten wir uns müde und zufrieden auf den Heimweg. Im Hafen gelandet haben wir schnell die Ersatzakkus der Videokamera und des Fotos geholt und einen Teil unserer Beute auf dem Anleger fotografiert. Unsere Fänge erregten sogar das Interesse des in der Anlage verweilenden Angeljournalisten Robert Langford, der sogleich ein paar Fotos schoss. Die gesamte Ausbeute dieses Tages betrug 473 kg (von der Fischfabrik gewogen).
Jeder von uns hatte seinen personal best Fisch gefangen und wir alle waren glücklich. Was sollte uns noch passieren, wir waren save.
Am Abend haben wir dann den am Vortag gefangenen Fisch, der von unserem Koch Bruno vorzüglich zubereitet worden war, genüsslich verzehrt, noch ein Bierchen und einen Absacker genossen und sind nach dem Duschen müde ins Bett gefallen.
3. Tag, 25. Juli
Nach dem Frühstück gingen wir wieder Eis holen und machten uns auf den Weg zum Fjordende.
Die Wellen waren nicht sehr hoch und so beschlossen wir, wieder ein Stück auf das Meer hinauszufahren.
Driftlinie des Vortages angefahren, Driftrichtung ausprobiert, Stelle ohne Fischanzeige gesucht und runter mit den Montagen. Wir fingen wieder viele Dorsche der Klasse 4 – 10 Pfund, setzten unser persönliches Mindestmass auf 70 cm fest und genossen einen erneut sonnigen und regenfreien Tag.
Nach einiger Zeit bog sich die Angel unseres Freundes Franz verdächtig. Locker auf dem Boot sitzend beantwortete er die Frage, ob er wohl ein Gaff brauchen würde mit einem „ich glaube nicht“, aber nachdem er beim Drill ab und zu leicht knöhrte und ächzte, nahm Wallace dann doch vorsichtshalber mal das Gaff in die Hand.
Nach einiger Zeit, unser Freund hatte sich inzwischen dann doch bequemt aufzustehen, tauchte ein riesiger Schatten an der Wasseroberfläche auf. Wallace gaffte den Fisch gekonnt und zog ihn unter Anstrengung ins Boot. Was für ein Wasserschwein!! Wir maßen den Dorsch: Er hatte eine unglaubliche Länge von 132 cm (also beinahe so gross wie er selbst) und ein Gewicht von über 26 kg. Unfassbar !!!!!
Da der Wind dannach doch auffrischte und der Fänger, vermutlich bedingt durch die grosse Anstrengung, ein menschliches Bedürfnis verspürte, beschlossen wir nach Hause zu fahren um es eventuell am späten Abend noch mal zu versuchen.
Die Fahrt zurück in den Fjord war dann doch etwas rauh, am Fjordeingang bildeten sich immer wieder Kreuzwellen, doch unser Skipper brachte das zum Fischen in diesem Revier sehr taugliche Boot sicher in den Hafen.
Am Abend versuchten wir es noch einmal, konnten aber bedingt durch den Wind nur am Fjordende herumpanschen. Ich hatte einen 250 g Svenskepilk montiert und ungelogen bei jedem Herablassen einen Fisch am Pilker. Die Fische waren alle so zwischen 40 und 60 cm, sodass sie nach schonendem Abhaken wieder schwimmen durften. Auch meine Freunde fingen Unmengen an Fischen dieser Grösse.
Unser Armin unterteilte die Fische bezogen auf das Verhalten im Drill übrigens wie folgt:
Gedöns = Fische unter 70 cm, Rückenschwimmer = am Bauch gehakte Fische, bösartige = Fische jenseits der 15 kg-Grenze. Nach ca. 2 Stunden hatten wir die Faxen dicke. Wir versuchten noch näher am Ufer auf steinigem Untergrund einen Steinbeisser zu verhaften, was uns jedoch in der gesamten Woche nicht gelingen sollte.
4. Tag, 26. Juli
Früh Fische gelöscht, Eis gebunkert und wieder raus zum Fjordausgang.
Der Tümpel war glatt, fast keine Wellen, also raus. Wir steuerten wieder die Sandbank an, drifteten aber diesmal Richtung Land, also setzten wir unsere Drift etwas weiter draussen an.
Wie immer Punkt ohne Fischanzeige gesucht, um die Schwärme der Kleindorsche zu vermeiden. Nach und nach kamen schöne Dorsche an Bord, da wir jedoch unser Mindestmass auf 70 cm hochgesetzt hatten, durfte weit über die Hälfte wieder schwimmen gehen.
Nach ca. 2 Stunden dann das nächste Highlight. Wieder drifteten wir offensichtlich über eine Grossdorschstelle. Grosse Dorsche jenseits der 15 kg-Marke waren das Ergebnis. Nach dem Zurücksetzen des Bootes noch einmal dasselbe Schauspiel. Am späten Nachmittag hatten wir 12 Dorsche von 15-22 kg auf die Planken gelegt, meine überaus gütigen Kumpels hatten auch mir einen übriggelassen.
Unglaublich, so viele grosse Fische wie in den letzten 4 Tagen hatten wir bei unseren Ausritten nach Nord-, West- und Südnorwegen sowie einigen Fahrten aufs Gelbe Riff bisher zusammen noch nicht gefangen.
Müde und zufrieden beschlossen wir am späten Nachmittag die Rückfahrt anzutreten. Der gefangene Fisch wog lt. Fischfabrik über 350 kg.
5. Tag, 27. Juli
Heute frühstückten wir erst nach dem Löschen der Ladung und fuhren am späten Vormittag wieder Richtung Fjordausgang.
Während im Hafen und im Fjord eigentlich super Wetter war, hatten die Wellen ausserhalb des Fjords Schaumkronen. Somit eierten wir nach einem kurzen Versuch aufs Meer zu fahren, den wir aber schnell wieder abbrachen, 2 Stunden im Fjord herum und fingen um es mit den Worten von Armin auszudrücken, wieder viel Gedönse, also viele Fische zwischen 40 und 60 cm, die alle wieder schwimmen durften.
Schnell 3 Dorsche um die 60 cm filetiert, man hat ja auch mal Hunger und zurück in den Hafen, uns konnte ja fischtechnisch nichts mehr passieren.
6. Tag, 28. Juli
Nachdem wir heute ja keinen Fisch löschen mussten haben wir nur schnell Eis geholt und sind um 10.30 wieder zum Fjordausgang getuckert.
Wellen ok, Wind ok, Frisur sitzt, also ab aufs Meer.
Selbes Spielchen wie an den Tagen vorher, keine Fischanzeige im Echolot, passt.
Wieder viele Fische gefangen, viele schöne und viel Gedönse, aber kein wirklich grosser. Dann bog sich die Rute von Wallace verdächtig, also ich meine Sachen rein, Gaff in die Hand und da war der erste grosse Dorsch mit 15 kg an Bord, gefangen auf Storm Gummifisch.
Ich hatte einen Giant Jighead mit 25 er Gummifisch montiert sowie einen Beifänger in Tintenfischimmitation mit grossem Haken. Nach einiger Zeit des Zuppelns hatte auch ich einen Fisch gehakt. Kein Riese zwar, aber doch sicher ein schöner Fisch.
Beim langsamen Drill erhöhte sich plötzlich der Widerstand gewaltig, da musste ein grösserer Fisch eingestiegen sein. Ein energisches Kopfschütteln war in der Rute zu spüren. Bremse konrolliert, passt. Einige Meter hochgedrillt, einige Meter Schnur von der Rolle genommen. Dieses Spiel wiederholte sich ein paar mal, doch langsam gewann ich die Oberhand.
Mein Freund Wallace stand mit dem Gaff bereit und langsam tauchte an der Oberfläche ein Schatten auf. Nun hatte auch ich, übrigens auf den Beifänger, einen Dorsch von 132 cm mit einem Gewicht von über 26 kg gefangen. Den Gummifisch hatte sich noch ein schöner Dorsch von ca. 7 kg einverleibt. Woowh, was für ein Fang.
Wir drifteten weiter und fingen noch viele Dorsche zwischen 4 und 10 Pfund, also Fische über die wir uns überall anders sehr gefreut hätten, aber hier in Island war das normal. Die Fische dieser Grösse standen gestapelt im Meer, unvorstellbar.
Als wir beschlossen die Heimfahrt anzutreten und ich meinen Köder einholte, inhalierte ein Dorsch von 15 kg meinen Gummifisch samt Giant Jighead. Mit diesem tollen Drill beendeten wir unsere Angelei und fuhren zurück zur Anlage. Dort wurde mein grosser Dorsch nochmals durch unseren Betreuer Julius gewogen. Er hatte stolze 26,4 kg.
Da wir nicht abends noch mal rausfahren wollten wurde das Boot gereinigt und die Angelsachen für die Heimreise verstaut.
Dann Abendessen, restliches Bier genossen und zufrieden in die Falle gegangen.
7. Tag, 29. Juli 2008
Gefrühstückt, Fisch abgegeben, Boot betankt, Bootsabnahme, Diesel in der Tanke bezahlt, Sachen gepackt und auf den Bus gewartet, der uns nach Isafjördur bringen sollte.
Pünktlich um 13.00 Uhr fuhren wir los und hatten bei herrlichem Wetter in Isafjördur noch Zeit uns den Hafen anzusehen, das Fischereimuseum zu besuchen sowie in einem Cafe gemütlich ein Bierchen zu schlürfen (6 €).
Am Abend Rückflug nach Kevlavik. Bustransfer nach Hafnarfjördur (Vorort von Reykjavik) ins Hotel Viking. Das Hotel sieht von aussen nicht schlecht aus, aber die Zimmer sind doch recht schlicht. Vor allem der Geruch des schwefelhaltigen Wassers ist doch sehr speziell.
Nach Studium der Speisekarte entschlossen wir uns angesichts der Preise (eine Suppe 14 €) nach etwas anderm umzusehen und fanden gleich in der Nähe einen Pizzaservice mit sehr humanen Preisen.
Frisch gestärkt genehmigten wir uns noch ein Bierchen im Hotel und gingen dann schlafen.
8. Tag, 30. Juli 2008
Heute stand die Kultur auf dem Programm.
Nach dem Frühstück starteten wir mit einem kleinen Bus zu einem 8-stündigen Ausflug, dem so genannten Golden Circle,
Bei hammermäßigem Wetter, es hatte 28 Grad, fuhren wir zu dem Ort, an dem die Kontinentalplatten auseinanderdriften, zu einem Geisir und zum Gullfossen, einem imposanten Wasserfall. Unser Reiseführer, ein älterer Isländer der in jungen Jahren in Deutschland studiert hatte, erläuterte uns gekonnt Land, Leute und Bräuche. Diese Reise ist absolut zu empfehlen.
Nach der Rückkehr ins Hotel wollten Armin, Wallace und ich uns noch Rejkjavik anschauen. In der Innenstadt angekommen stellten wir fest, dass bedingt durch das geniale Wetter sich offenbar alle Isländer im Freien aufhielten, die Parks und Cafes waren rammelvoll, so dass wir Mühe hatten einen Platz zu ergattern um dem bunten Treiben zuzuschauen.
Nach einem kleinen Imbiss fuhren wir mit dem Bus zurück ins Hotel, wo wir dann noch ein Abschlussbierchen genossen.
9. Tag, 31. Juli 2008
Der Rückreisetag war gekommen. Um 04.30 Uhr wurden wir mit dem Bus abgeholt.
Auf dem Weg nach Kevlavik machten wir im Industriegebiet Halt an einem Container, wo wir unseren tiefgefrorenen Fisch in Empfang nahmen. 8 kg Steinbeisser, 2 kg Dorsch und 6 kg Schellfisch, sauber verpackt in einer Kühltasche.
Weiter gings zum Flughafen und wir konnten ohne Probleme eingechecken. Um 06.45 Uhr bestiegen wir unseren Flieger, welcher um 07.00 Uhr starten sollte. Als alle schon drin saßen wurden wir aufgefordert, die Maschine wieder zu verlassen. Der Flug müsse wegen technischer Probleme verschoben werden.
Nach einigem Hin und Her mit unterschiedlichen Zeitangaben starteten wir schließlich um 13.00 Uhr zum Heimflug und kamen nach 3 stündiger Autofahrt um 23.00 Uhr mit immer noch gefrorenen Fischen zuhause an.
Fazit:
Haus: Der Platz reicht gut für 5 Personen, zweckmässig eingerichtet, das einzige was fehlt ist eine Spülmaschine.
Boot: Klasse Boot mit 130 PS Innenborder, GPS, Kartenplotter, Echolot, genügend Platz für alle.
Reise: Gut organisiert, alle Transfers sowie das Entladen des Fisches bzw. die Eisaufnahme klappten reibungslos, für Verspätungen an den Flughäfen kann der Veranstalter nichts.
Angelausrüstung: Pilker nicht unter 250 g bis 500 g, bewährt haben sich die Svenskepilker, aber auch mit anderen Modellen wurden grosse Fische gefangen.
Giant Gigheads 300 g aufwärts mit grossen Gummifischen bzw. Storm Gummifische brachten Erfolge.
Wir fischten Ruten mit sowohl mittleren als auch höheren Wurfgewichten (Sportex, Shimano inliner, Shimano beastmaster, Dream Tackle, Penn).
An Rollen hatten wir mittlere Multis (Shimano Torium, Penn) sowie Stationärrollen (DAM) im Einsatz.
Als Schnur haben wir 0,21 mm Whiplash (Tragkraft: 26 kg) sowie 0,30 mm Corastrong verwendet.
Unsere Vorfachschnur war zwischen 0,9 mm und 1,2 mm stark.
Die besten Beifänger waren grosse Tintenfischimitationen und Macks.
Wir haben mit no knot Schnurverbindern gefischt, gute Wirbel und Sprengringe sind Voraussetzung.
Fischfang: Unvorstellbarer Fischreichtum. Wir fingen 38 Dorsche zwischen 15 und 26 kg. Jeder von uns hat seinen bisher personal best Fisch gefangen. Es ist uns nicht gelungen einen Steinbeisser oder Heilbutt zu erbeuten. In diesen 6 Tagen haben wir ca. 1.200 kg Fisch in der Fischfabrik abgeliefert und locker noch mal die gleiche Menge zurückgesetzt.
Fischarten: Überwiegend Dorsch, vereinzelt Schellfisch, selten kleine Seelachse.
Wetter: Für Island Traumwetter, nicht ein mal Regen, meist schwacher Wind.
Grüsse von 4 Franken und einem Saupreißn.