Die letzte Antwort ist zwar 10 Jahre her, den See gibt es ja aber immer noch und daher möchte ich hier einmal meine Erfahrungen weitergeben.
Ich war dieses Jahr zwei mal am Mjörnsee und habe zuvor auch viel im Netz nach Informationen gesucht und diese zumindest nur bedingt gefunden.
Ein paar Grundfakten wurden hier ja schon geschrieben. Größe, Tiefen etc. Der See hat viele, große Steine im Wasser, welche teilweise nur sehr schwer zu sehen sind, so dass man hier vorsichtig sein sollte!
Ein interessanter Link zu dem See inkl. Fangmeldungen und Informationen ist dieser:
https://www.ifiske.se/de/angeln-mjorn.htm
Generell würde ich dieses Gewässer als anspruchsvoll bezeichnen. Die Illusion, nach Schweden zu kommen, den Spinnköder durch den See zu ziehen und Hechte über Hechte zu fangen, wird nicht erfüllt...
Der See bietet aber sehr spannende Strukturen, eine tolle Landschaft und eben die Chance auf einen kapitalen Räuber!
Man sollte sich zuvor mit dem Gewässer (Tiefenkarte) und den jahreszeitenbedingten, typischen Verhalten des Zielfisches auseinandersetzen. Ein Echolot scheint unabdingbar, so war der > 70 jährige Ferienhausvermieter bei unserem ersten Besuch sehr erstaunt, dass wir es ohne versuchen wollten.. "oh, you guys are doing it the oldschool way"...
Das Ergebnis war auch dementsprechend... In einer knappen Woche zu zweit 3 kleine Hechte zwischen 40 und 60 cm und mehrere, kleinere Barsche...
Sehr empfehlen kann ich den Angelladen in Alingsas "Jakt & Fiskekompaniet". Der Besitzer und die Mitarbeiter sind sehr freundlich und hilfsbereit, man kann die Angelerlaubnis erwerben, bekommt nützliche Tipps und kann bei Bedarf auch ein Guiding buchen... Dieses ist ggfs. für den ersten Angeltag ein lohnenswertes Investment!
Ein passendes Zitat des Besitzers über den Mjörn: "She´s a tough one"...
Zwei Fotos von unserem Trip aus dem April:
Bei unserem zweiten Trip in diesem Oktober haben wir uns vorher einen Deeper Chirp besorgt, dieser half uns die spannenden Stellen Unterwasser auszumachen. Ein vollwertiger Echolot wäre noch einmal spannender gewesen und ein Elektrometer um die interessanten Stellen länger beangeln zu können ebenfalls. Fischbewegung war schon zu verzeichnen und auch die kapitaleren Fische hätte man mit dem richtigen Equipment wohl besser finden und dann pelagisch beangeln können.
Quantitativ war zwar auch der zweite Trip nicht wirklich besser, dafür aber qualitativ. So konnten wir am zweiten Tag einen 100cm langen Hecht landen, welchen auf einen 17 cm langen Gummifisch in Barschoptik ging.
Tatsächlich konnten wir in 5 Tagen (!) zu zweit keinen weiteren Fisch landen, hatten noch zwei Verluste beim Drill (Hecht) und einige (zum Teil beeindruckende) Fehlbisse auf große Gummis (> 22 cm).
Interessant ist in dem Zusammenhang noch, dass wir am ersten Tag vom Ufer losfuhren, die zwei Ruten mit jeweils einem 22cm Gummifisch zum Schleppen bestückten und ich nach knappen 10 Sekunden bereits den ersten "Hänger" hatte... So dachte ich zumindest und schlug auch nicht an.. Da sich der Hänger nicht so recht lösen wollte, wollten ich den Köder kontrollieren und siehe da, ein Hecht kam an der Schnur an die Oberfläche!! Leider war dieser ohne Anschlag wohl schlecht gehakt und so ging er nach ca. 15 Sekündigem weiteren "Drill" ab. Der Anfang war der Wahnsinn, leider versprach er aber mehr (zumindest in Bezug auf die Bissanzahl) als er dann gehalten hat.
Mein Fazit wäre, dass der See einen Besuch wert ist und man als versierter Angler mit gutem Material und Fachkenntnis (besser als wir also
) vermutlich auf seine Kosten kommt! Wer einfach drauf los angeln möchte und möglichst viel fangen möchte, der ist vermutlich woanders besser beraten.
Sollte jemand spezifische Fragen haben, kann er gern hier fragen oder mich anschreiben. Ich kann auch gern meine Erfahrung zu unseren Ferienhäusern weitergeben, wir hatten einmal die luxuriösere Variante und einmal sehr basic, dafür aber günstig...
Viele Grüße
LennHH