Mescalero
OCC 2022 (Erster)
Hallo zusammen,
im April war ich mit der Angetrauten überwiegend im Norden des Landes unterwegs und dachte mir, es wäre nicht schlecht, ein paar grundlegende Tipps für Interessierte zusammenzutragen.
Unsere Reise war kein Angeltrip sondern ein klassischer Urlaub mit ein paar kurzen Angelausflügen. Also bitte diesen Post nicht als allumfassenden Ratgeber verstehen!
Prinzipiell interessiert es niemanden, ob man irgendwo seinen Köder ins Wasser hält. Gelegentlich hört man einen der indischen Lieblingssätze "no, it's not allowed" aber das stimmt selten. Man braucht keine Lizenz o.ä. so lange man nicht gewerblich fischt. Dass man nicht in Nationalparks angelt oder in den Teichanlagen der Tempel, versteht sich von selbst.
Das größte "Problem" sind die Mitbürger - Indien hat einfach unfassbar viele davon und so ist es kaum möglich, in Ruhe seiner Leidenschaft nachzugehen. In den Flüssen wird Wäsche gewaschen, es baden Kinder und Kühe und Erwachsene und gerade als Europäer zieht man Interessierte magisch an. Damit muss man klarkommen und sich arrangieren, sonst wird man keinen Spaß haben. Nach meiner Erfahrung sind die Leute aber nicht aufdringlich sondern einfach nur interessiert bis neugierig und lassen einen nach ein bisschen Smalltalk und den obligatorischen Selfies auch schnell wieder in Ruhe.
Die optimale Möglichkeit, um auch entlegene Spots zu erreichen, scheint ein Two Wheeler zu sein. Scooter (üblicherweise 125er) gibt es für umgerechnet 6-7 Euro pro Tag. Man kann sich zwar auch mit der Riksha überall hinfahren lassen und zahlt dann noch weniger aber wie kommt man von der einsamen Stelle mitten in der Pampa wieder weg? Mit dem Roller ist man flexibel. Mietwagen bekommt man praktisch nur mit Fahrer, außerdem ist das Autofahren in Indien eigentlich nur etwas für Menschen, die des Lebens überdrüssig sind.
Es gibt auch ein paar kommerzielle Angelanlagen und Fließgewässer aber dazu kann ich nichts sagen.
Spinnköder sind wahrscheinlich nicht die erste Wahl, außer man will im Fluss auf große Mahseer o.ä. angeln. Raubfische gibt es nicht so viele. Würmer muss man selbst ausgraben, sonst kann man Hundefutter, Fleisch/Fischfetzen oder Köderfisch probieren. Ich habe gute Erfahrungen mit Bread Punch gemacht, auf Mikrofisch an der Pose auch mit einfachem Mehlteig. Fliegen sind natürlich auch immer eine Option. Künstliche Maden, Würmer oder auch Wafter, Pellets usw. sollte man mitbringen, vor Ort findet man so etwas praktisch nicht. Das gilt auch für Kleinkram wie Haken, Schnur, Blei etc.
Zum Finden von geeigneten Gewässern eignet sich wie immer Google Maps. In den zentralen Landesteilen (Rajasthan, östliches Maharashtra, Madhya Pradesh usw.) ist Wasser rar, besser ist der Norden (Himachal Pradesh, Uttarakhand) und natürlich der subtropische Süden des Landes. Die Backwaters an der Malabarküste/Kerala müssen der Hammer für Zierfischangler sein, da fehlen mir aber noch praktische Erfahrungen. Der nächste Trip wird allerdings gerade geplant und soll Anfang nächsten Jahres nach dem Monsun stattfinden. Dann kann ich hier vielleicht noch etwas ergänzen.
Nahe der Städte sind die Flüsse oft furchtbar vermüllt, mit Ausnahme des heiligen Ganges. Dieser ist zumindest im Oberlauf tiptop sauber, weiter unten in Varanasi soll das schon wieder anders sein. In Bombay stand ich an einem kanalisierten Bach/Fluss, der so extrem gestunken hat, dass sich die Ratten mit Grausen abgewendet hätten. Auf dem Land ist das kein Problem mehr, sobald man aus der Ortschaft raus ist.
Soweit erstmal, wenn mir noch etwas einfällt, schreibe ich es später noch dazu. Wenn jemand Fragen zum Fischen im Land oder generell zu Indien hat, einfach fragen.
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im April war ich mit der Angetrauten überwiegend im Norden des Landes unterwegs und dachte mir, es wäre nicht schlecht, ein paar grundlegende Tipps für Interessierte zusammenzutragen.
Unsere Reise war kein Angeltrip sondern ein klassischer Urlaub mit ein paar kurzen Angelausflügen. Also bitte diesen Post nicht als allumfassenden Ratgeber verstehen!
Prinzipiell interessiert es niemanden, ob man irgendwo seinen Köder ins Wasser hält. Gelegentlich hört man einen der indischen Lieblingssätze "no, it's not allowed" aber das stimmt selten. Man braucht keine Lizenz o.ä. so lange man nicht gewerblich fischt. Dass man nicht in Nationalparks angelt oder in den Teichanlagen der Tempel, versteht sich von selbst.
Das größte "Problem" sind die Mitbürger - Indien hat einfach unfassbar viele davon und so ist es kaum möglich, in Ruhe seiner Leidenschaft nachzugehen. In den Flüssen wird Wäsche gewaschen, es baden Kinder und Kühe und Erwachsene und gerade als Europäer zieht man Interessierte magisch an. Damit muss man klarkommen und sich arrangieren, sonst wird man keinen Spaß haben. Nach meiner Erfahrung sind die Leute aber nicht aufdringlich sondern einfach nur interessiert bis neugierig und lassen einen nach ein bisschen Smalltalk und den obligatorischen Selfies auch schnell wieder in Ruhe.
Die optimale Möglichkeit, um auch entlegene Spots zu erreichen, scheint ein Two Wheeler zu sein. Scooter (üblicherweise 125er) gibt es für umgerechnet 6-7 Euro pro Tag. Man kann sich zwar auch mit der Riksha überall hinfahren lassen und zahlt dann noch weniger aber wie kommt man von der einsamen Stelle mitten in der Pampa wieder weg? Mit dem Roller ist man flexibel. Mietwagen bekommt man praktisch nur mit Fahrer, außerdem ist das Autofahren in Indien eigentlich nur etwas für Menschen, die des Lebens überdrüssig sind.
Es gibt auch ein paar kommerzielle Angelanlagen und Fließgewässer aber dazu kann ich nichts sagen.
Spinnköder sind wahrscheinlich nicht die erste Wahl, außer man will im Fluss auf große Mahseer o.ä. angeln. Raubfische gibt es nicht so viele. Würmer muss man selbst ausgraben, sonst kann man Hundefutter, Fleisch/Fischfetzen oder Köderfisch probieren. Ich habe gute Erfahrungen mit Bread Punch gemacht, auf Mikrofisch an der Pose auch mit einfachem Mehlteig. Fliegen sind natürlich auch immer eine Option. Künstliche Maden, Würmer oder auch Wafter, Pellets usw. sollte man mitbringen, vor Ort findet man so etwas praktisch nicht. Das gilt auch für Kleinkram wie Haken, Schnur, Blei etc.
Zum Finden von geeigneten Gewässern eignet sich wie immer Google Maps. In den zentralen Landesteilen (Rajasthan, östliches Maharashtra, Madhya Pradesh usw.) ist Wasser rar, besser ist der Norden (Himachal Pradesh, Uttarakhand) und natürlich der subtropische Süden des Landes. Die Backwaters an der Malabarküste/Kerala müssen der Hammer für Zierfischangler sein, da fehlen mir aber noch praktische Erfahrungen. Der nächste Trip wird allerdings gerade geplant und soll Anfang nächsten Jahres nach dem Monsun stattfinden. Dann kann ich hier vielleicht noch etwas ergänzen.
Nahe der Städte sind die Flüsse oft furchtbar vermüllt, mit Ausnahme des heiligen Ganges. Dieser ist zumindest im Oberlauf tiptop sauber, weiter unten in Varanasi soll das schon wieder anders sein. In Bombay stand ich an einem kanalisierten Bach/Fluss, der so extrem gestunken hat, dass sich die Ratten mit Grausen abgewendet hätten. Auf dem Land ist das kein Problem mehr, sobald man aus der Ortschaft raus ist.
Soweit erstmal, wenn mir noch etwas einfällt, schreibe ich es später noch dazu. Wenn jemand Fragen zum Fischen im Land oder generell zu Indien hat, einfach fragen.
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