In dieser neuen Serie öffnen wir unsere Kisten. Wir zeigen Gegenstände, die wir beim Angeln auf eine bestimmte Fischart immer dabei haben. Das Interessante daran: Hier geht es um kleine oder praktischen Sachen. Keine Rollen, Ruten oder Köder. Den Start macht Anglerboard-Admin Christian Siegler mit vier praktischen Helfern fürs Hechtangeln.


In diesem Artikel möchte ich Euch vier wichtige Ausrüstungsgegenstände vorstellen, die sich über die Jahre bei meiner Hechtangelei etabliert haben. Ich habe meine Ausrüstung immer mehr an meine Bedürfnisse angepasst und bemerkt, dass die Köderboxen immer kleiner wurden und das Tackle drumherum immer wichtiger. Ein guter Hechtangler braucht keine übervollen Köderkisten, sondern achtet auch auf das Wohl der Fische! Hier stelle ich Euch meine vier Ausrüstungsgegenstände für eine nachhaltige Hechtangelei vor.

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Vier Sachen, die Christian immer beim Hechtangeln dabei hat.



Pistolengriff-Lösezange

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Praktisch: die Pistolengriff-Lösezange

Eine Lösezange gehört zum Hechtangeln, wie das Amen in die Kirche. Eigentlich sollte diese wirklich Pflicht sein. Aber ziemlich oft sehe ich Angler, die nach dem Fang eines Hechtes ratlos über dem Fisch knien und sich fragen, wie sie den Köder da jetzt wieder aus dem Hechtmaul bekommen. Ich setzte hier auf eine Zange mit Pistolengriff.

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Zum Hechtangeln gehört einfach eine passende Lösezange

Die herkömmlichen Arterienklemmen eigenen sich eher weniger, da sie nicht verwindungssteif sind und zu schnell aufbiegen. Mit einer Pistolengriff-Zange kann ich den Drilling gut halten und sicher lösen.


Großer Klappkescher
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Der große Kescher ist ein MUSS

Eine meiner besten Investitionen beim Hechtangeln war ein großer Kescher zum Zusammenklappen. Es gibt nichts ärgerlicheres, als einen guten Fisch durch einen unpassenden Kescher zu verlieren oder ihn zu verletzen.
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Strahlendes Gesicht! Dank des großen Keschers wurde dieser Kapitale sicher gelandet

Mit einem großen Klappmodell können wir den Fisch auch sicher im Wasser für eine kurze Zeit aufbewahren, um uns zu sortieren und unser Lösewerkzeug usw. zu suchen. Außerdem wichtig: Achtet auf ein gummiertes Keschernetz. Das verhindert Verwicklungen und schont die Fischhaut.

Abhakmatte
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Ohne eine Abhakmatte geh‘ ich nicht mehr zum Hechtspinnfischen – jedenfalls nicht, wenn ich alleine vom Ufer aus angele. Um den Fisch richtig zu vermessen und den Haken sicher zu lösen, müssen wir oft ablegen.

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Klein aber wichtig - die Abhakmatte befestige ich außen am Rucksack

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So viel Platz muss sein! Eine kleine Matte ist nun wirklich nicht unmöglich!


Eine kleine Abhakmatte leistet mir hier beste Dienste, denn schließlich fange ich nicht immer maßige Fische oder es gibt ein Entnahmefenster, dass uns auch das Zurücksetzen großer Hechte erlaubt. Eine fischschonende Abhakmatte gehört einfach in jeden Rucksack, auch wenn sie etwas Platz kostet.


Landehandschuh

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Christian in Action. Im Hintergrund liegt ein Guter auf der Matte - besser den Landehandschuh anziehen!


Dieser praktische Helfer ist mittlerweile wirklich immer dabei. Denn selbst kleine Hechte haben mir schon fiese Verletzungen zugefügt. Auch wenn wir die Räuber mit einem Kescher landen, müssen wir zum Hakenlösen oder für Fotos den Hecht per Kiemengriff handeln. Selbst wenn wir den Fisch nicht zurücksetzen wollen und töten, ist ein Landehandschuh zum Hakenlösen eine praktische Angelegenheit.
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Sicher dank Handschuh

Besonders bei großen Hechten, wenn unser Adrenalinspiegel eh schon hoch ist, sitzt der Kiemengriff nicht immer perfekt und die Hechtzähne finden schnell mal den Weg in unsere Haut. Dank Landehandschuh gewinne ich an Sicherheit beim Umgang mit dem Hecht und die Landung geht ohne Verletzung für beide Teilnehmer aus!


Auf welche Sachen könnt Ihr beim Hechtangeln nicht verzichten? Schreibt uns ein Kommentar oder postet ein Bild! Ich bin gespannt auf Eure Antworten.
 
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Für fette Bigbait-Drillinge ist so eine Pistolenzange schon super, verwende ich ebenfalls standardmäßig.

Allerdings verwende ich unter-bigbaitisch lieber eine überlange Normal-Spitzzange:

Habe schon diverse schwächere Haken an kleineren Ködern per Pistolenzange final geschrottet, da das Ding eine starke "vertikale" Backen-Quetschpower entwickelt und Dünndrahtigeres konstruktionsbedingt oft unrettbar plättet (je nachdem, wo man den Haken damit zu fassen kriegen kann - und welche Rupf-/Klemm-Power erforderlich ist).

Die Hakenwechsel-Fummelei hernach geht mir dann vor allem bei Kälte und/oder miesen Sichtverhältnissen echt auf den Geist.

Insofern kommt die Knarre bei mir nur im Fall von Richtig-Grobmotoro ran, ansonsten wird normal mit Überlänge gegriffen/-kniffen.

Arterienklemmen sind mir da ebenfalls zu lasch, die kann man wiederum nicht ausreichend herreiten. Eine überlange Spitzzange ist darum deutlich besser.

Zudem habe ich immer einen kleinen Radfahrer-"Verbandskasten" in meiner Spinntasche, da es (vor allem) beim Esoxen halt schon mal kräftig eigenflossig-blutig werden kann - extremes Selbstvollsaften kann dem weiteren Angelspaß je nach Wundencharakter durchaus derb entgegenstehen

--> manche Fischmaul-Operationen lassen sich je nach Feinmotorik-Anspruch mit Handschuhen nur suboptimal ausführen. Man muss halt immer damit rechnen, dass einem Hechtzähne und/oder Haken doch irgendwie wüst die Griffel schlitzen.

Einen starken Seitenschneider habe ich darum auch immer dabei - der soll zeitnah noch durch einen Kompakt-Bolzenschneider ergänzt werden, um im Notfall auch echte Fetthaken gut durchzwicken zu können.
 
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Ja, der Seitenschneider ist auch echt wichtig. Da habt Ihr absolut recht! Der ist auch meistens dabei.
Verbandszeug ist tatsächlich eher selten am Mann! Nur bei langen Touren, bei denen ich den ganzen Tag unterwegs bin - da ist dann ein kleines Erste-Hilfe-Set am Start...
Was allerdings auch echt IMMER auf der Nase sitzt ist eine Polbrille. Das ist schon ein Automatismus, wenn's zum Hechteln geht!
 
Zum fußläufigen Spinnfischen am Fluss hat sich bei mir in den letzten Jahren folgende Packliste herauskristalisiert.

In einer kleinen "Beipacktasche" die im Rucksack verstaut wird:
-Papiere
-Messer
-Zollstock
-Arterienklemme
-Tüten/1Paar Einmalhandschuhe
-Wasserthermometer
-Waage

Dazu im Rucksack:
-Köderbox
-Vorfachrolle
-langhalsiger Seitenschneider
-langhalsige Lösezange
-Geschierspültuch
-0.5L PET mit Wasser/Thermobecher

Weiter noch ein Kescher der geklappt zum Wanderstab umfunktioniert werden kann und eine kleine Abharkmatte die ich wie Christian verstaue. In der Regel kommen 2-4 Köder, die ich dann fische, in die Jackentasche, sodass ich eigendlich nur zum Versorgen eines Fisches oder zum Binden einer Montage an den Rucksack muss. Für mich das absolute Minimum.
 
Der Saitenschneider ist nicht nur zum versorgen des Fisches hilfreich, sondern kann auch für Operationen am eigenen Leib von Nöten sein!
Als Abhakmatte reicht auch ein Müllsack der vor Gebrauch noch nass gemacht wird, dieser hat auch ein anderes Packmaß als eine gepolsterte käufliche Matte.

Jürgen
 
Der Saitenschneider ist nicht nur zum versorgen des Fisches hilfreich, sondern kann auch für Operationen am eigenen Leib von Nöten sein!
Als Abhakmatte reicht auch ein Müllsack der vor Gebrauch noch nass gemacht wird, dieser hat auch ein anderes Packmaß als eine gepolsterte käufliche Matte. Jürgen

Seitenschneider ist mit stärkeren Haken oft überfordert, da leistet ein Bolzenschneider bessere Dienste.
Für Wundversorgung am eigenen Körper hab ich eine Fahrradverbandtasche und Desinfektionsspray dabei.
 
Gutes Fischwerkzeug. So soll's sein!
Zum Thema Abhakmatte: Die ist wirklich in meinen Augen durch nichts zu ersetzen. Auch nicht durch ne Mülltüte. Über die Abhakmatte denk ich schon gar nicht mehr nach. Die muss mit und fertich.
Und zwar bei fast jeder Angelei. Außer am Forellenbach. Da kommen die Fische meist gar nicht aus dem Wasser. Und falls doch, werden die nicht abgelegt... Aber ansonsten ist die Matte echt immer dabei.

Was hier noch nicht erwähnt wurde: ein Häkenschärfer oder eine Hakenfeile. Hab ich auch stets dabei...
 
Zunächst einmal bedanke ich mich bei dir Christian für den tollen Thread. Kurz und knackig beschrieben was und vor allem warum du bestimmtes Equipment mitnimmst. Durch die anderen Beiträge hier kann dies meinen Horizont nur erweitern. Und ganz ehrlich, an Klappkescher und Abhakmatte (am Rucksack befestigt) habe ich noch nie gedacht. Ich ärgere mich immer über meinen Teleskopkescher beim Zanderangeln. Dieser Klappkescher könnte Abhilfe schaffen! Auch etwas banales wie einen Trekkingrucksack o.ä. werde ich mir anschaffen. Ist für Spinntouren mit Sicherheit angenehmer als die kleinen Umhängetaschen. Freue mich schon auf weitere Beiträge!
 
Danke Casso fürs Feedback.
Ein guter Rucksack, der ordentlich auf dem Rücken sitzt, erspart einem vieles. Vor allem Rückenschmerzen und unentspanntes Geschleppe! Ma kann zwar nicht 4 oder 5 Köderboxen mitnehmen, aber das muss auch nicht sein.
Nächste Woche packt dann ein Kollege seine Tasche aus und gibt Euch einen Einblick, was er so gerne benutzt. Seid gespannt!
 
Was habe ich denn so dabei?
- Papiere > in der Weste
- Massband > in der Weste
- Messer > in der Weste
- Leathermann (habe ich auch schon zum Abhaken benutzt)
- Klappkescher der an einer Schlaufe an der Rückseite meiner Weste eingehakt wird. Somit kann der mit einer Hand abgenommen und aufgeklappt werden
- grössere Plastiktüte, welche auch zum Unterlegen genommen werden kann
- Arterienklemme > in der Weste
- langschenklige und abgewinkelte Spitzzange > in der Weste
- Lederhandschuh für die linke Hand
- 1-2 kleine Köderboxen
- Vorfachmaterial
- Kleinkram, wie Wirbel, Haken, Hakenschärfer (es gab da mal bei einem Discounter so einen kleinen Diamantschleifstab für schmales Geld mit flacher Seite , runder Seite und Nut zum Hakenschärfen), ... > in der Weste

Wenn ich mal länger unterwegs bin, auch ein Rucksack in welchem der Kleinkram sowie - dann auch mal grössere - Köderboxen verschwinden. Der Klappkescher wird dann natürlich am Rucksack befestigt.
Im Rucksack dann noch je nach Jahreszeit Kalt- oder Heissgetränk und was zu Essen.
Der Rucksack hat einen "angebauten" Hocker den ich sehr gerne zum Pause machen nutze.
 
Richtiges Equipment zum Versorgen der Fische gehört auf jeden Fall in jeden Rucksack! Aber eine Rachensperre ist für den Fisch eine ziemliche Quälerei. Ich mag diese Teile gar nicht. Hatte früher mal eine und hab die schleunigst verbannt. Die sind höchstens für bereits abgeschlagene Fische zu gebrauchen...
Für untermaßige Fische oder Hechte, die nicht ins Entnahmefenster passen sind die definitiv nix!
 
Das kommt drauf an, ich verwende die Rachensperre auch nicht pauschal, aber manchmal hat sie durchaus schon geholfen schneller abzuhaken. Wobei man drauf achten muss, dass sie für einen kleinen Hecht nicht zu groß ist, da geb ich dir natürlich recht.
 
Rachensperre braucht man überhaupt nicht, dafür reicht der Kiemengriff, für den man übrigens auch keinen Handschuh braucht, wenn man weiß was einem die Pfoten aufritzt, aber egal. Vermutlich sagen das aber auch all diejenigen, die Kleinstbarschen ihren Daumen in den Rachen stopfen und das für sinnvoll halten.

Eine Abhakmatte halte ich auch für albern, außer man ist eingefleischter C&Rler.
Wenn ich einen Hecht nicht mitnehmen will, das kommt auch bei Hechtfiletfans wie mir einmal vor, wird er je nach Möglichkeit entweder im Wasser, im nassen Gras oder im nassen Kescher abgehakt.Wenn immer möglich, fasse ich die Hechte dabei überhaupt nicht an, das schadet denen nur unnötig.

So ist mein Hechtbesteck auch sehr simpel aber funktional: Maßband, Messer, Totschläger, Tüte, (Hakenlöse)zange, Köderretter, Stahlvorfächer, KuKös, Klappkescher und bei Bedarf (Wetter, Ufer, Gewässer) auch gerne Watstiefel.
 
Bei Gefahr für Frost / Eisbildung in den Ringen macht auch eine Ersatzspule mit Mono Sinn. Angehobeltes Geflecht (insbesondere auf voller Wurflänge) kommt vor allem bei hohen Ködergewichten gar nicht gut, das kann Freiflüge geben (auch bei vergleichsweise stärkeren Leinen - Braid ist nun mal abriebsempfindlich).

Von potenziellen Fischverlusten ganz zu schweigen.
 
Schönes Thema. Mal schön was anderes als Köder oder Rute / Rolle Themen zu sehen.

Was bei mir gerade in der kälteren Jahreszeit dabei ist, ist die Taschenheizung. Es gibt nichts ekeligeres als zu frieren, oder mit klammen Fingern zu angeln.
Statt einem Klappkescher habe ich immer meinen gummierten Teleskopkescher dabei. Ist einfach eine pers. Vorliebe, oder auch mangelndes Vertrauen in Klappkescher.
Immer mit dabei sind auch einfache Haushaltsgummis. Gerade beim Spinangeln mit totem Köderfisch, oder grundsätzlich beim Köfiangeln als zusätzliche Arretierung zum Umwickeln.
 
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