AW: IFinder H2O findet keine Position
Praktische Hinweise
Allgemeines
Einschalten nach längerer Zeit und größeren Ortswechseln
Auf Reisen kommt es häufig vor, dass man ein GPS-Gerät ausgeschaltet über eine größere Entfernung (mehr als etwa 300 km) bewegt. Schaltet man das Gerät dann am Zielort zum ersten Mal wieder an, so wird es einige Minuten benötigen, um die korrekte Position zu ermitteln. Dies wird dadurch bedingt, dass die GPS-Geräte berechnen, welche Satelliten zu welcher Zeit am zuletzt ermittelten Ort empfangen werden können. Sind durch eine Ortsänderung andere Satelliten verfügbar, so müssen zunächst alle möglichen Satelliten "durchprobiert" werden, bevor die Positionsberechnung stattfinden kann. Bei manchen Geräten gibt es die Möglichkeit die ungefähre neue Position einzugeben und dem Gerät dadurch die Satellitenauswahl zu erleichtern.
Ein ähnliches Phänomen zeigt sich, wenn das GPS-Gerät über einen längeren Zeitraum (Wochen) ausgeschaltet war. Auch dann stimmen die tatsächlich verfügbaren Satelliten nicht mehr mit den vom Gerät erwarteten überein bzw. werden die Almanachdaten als veraltet und ungültig angesehen und die Positionsbestimmung dauert ebenfalls länger.
Wer die WAAS/EGNOS-Funktion aktiviert hat, dieses in den USA verwendet hat und wieder nach Europa zurückkehrt, sollte daran denken, dass andere Satelliten für WAAS als für EGNOS verwendet werden. Es kann eine ganze Weile dauern, bis das Gerät hier wieder die richtigen Satelliten findet. Das beeinflusst aber die normale Positionsbestimmung nicht sondern nur die Verfügbarkeit von WAAS/EGNOS.
Keine Positionsangabe trotz freier Sicht zum Himmel
Vermutlich hat sich jeder, der ofters mit dem GPS unterwegs ist schon gewundert, warum manchmal, und meist nur für recht kurze Zeit, einfach keine Positionsbestimmung zustande kommt, obwohl der Himmel weitgehend sichtbar ist und man auch sonst alles richtig gemacht hat.
Satellitenseite des Garmin etrex Vista
In solchen Fällen empfiehlt sich ein Blick auf die Satellitenseite des GPS. Hier findet man dann vielleicht heraus, dass überhaupt nur fünf Satelliten sichtbar sind (also höher als 10° am Horizont stehen). Wenn von diesen jetzt zufällig einer oder zwei von einem Baum, Haus oder ähnlichem verdeckt werden, oder doch so tief am Horizont stehen, dass sie von einem Hügel verdeckt werden, so ist keine Positionsbestimmung mehr möglich (zumindest keine in 3D).
Bereits 10 Minuten später hat sich die Situation meist wieder drastisch verbessert und es gibt überhaupt keine Probleme eine gute Positionsbestimmung zu erhalten.
Warum dies so ist, läßt sich erkennen, wenn man die Anzahl der sichtbaren Satelliten und deren Höhe über dem Horizont über einen bestimmten Zeitraum verfolgt. Hierfür eignet sich hervorragend das Planungstool "Planning", welches es hier bei Trimble zum kostenlosen Download gibt und eigentlich Vermessern helfen soll, optimale Zeitpunkte für Ihre Aktivitäten zu planen.
Sieht man sich nun damit einmal die Anzahl der Satelliten an, die innerhalb von beispielsweise 24 Stunden überhaupt an einem bestimmten Ort sichtbar sind, ergibt sich beispielsweise für München am 23.11.2002 folgendes Bild:
Anzahl der sichtbaren Satelliten (über 10° über dem Horizont) für München am 23.11.02
Es läßt sich erkennen, dass nachts um etwa 1:00 Uhr und mittags um 13:00 Uhr für etwa 20 Minuten lediglich 5 Satelliten "verfügbar" sind. Der oben genannte Fall, dass bei zufälliger Abdeckung von zwei der fünf Satelliten z.B. durch Häuser, Bäume oder Hügel gar keine Position bestimmt werden kann, tritt dann recht schnell ein.
Das Bild zeigt aber auch, dass zu einigen Zeiten am Tag (blaue und dunkelblaue Balken) 9 oder 10 Satelliten verfügbar sind. Zu diesen Zeiten wird man vermutlich selbst in schwierigem Gelände eine recht gute Positionsbestimmung zustande bekommen. Das Bild wiederholt sich übrigens sehr exakt jeden Tag, nur verschiebt es sich jeden Tag um 4 Minuten nach vorn, was mit den Umlaufbahnen und -zeiten der Satelliten zusammenhängt.
HAB DAS GEFUNDEN Würde WAAS ausschalten