Im ersten Teil von Ich packe meinen Koffer ging es um allgemeine Reisetipps bei Flugreisen in den hohen Norden. In diesem Part schnappte ich mir die Kollegen Elmar und Jesco, die seit vielen Jahren mit dem Flieger auf Reisen gehen, und befragte beide zum Thema.
Außerdem habe ich eine umfangreiche Packliste erstellt, die Euch beim nächsten Trip sicherlich eine kleine Hilfe beim Packen ist. Ich bin gespannt, welche Ergänzungen Ihr noch habt.

Wenig ist viel
Extra Elmar IMG_7974.JPG

Als Fliegenfischer reist Elmar mit leichtem Gepäck

Ich habe das Glück, besonders gerne mit der Fliegenrute loszuziehen. Ob am heimischen Bach oder an weit entfernten Gewässern, mehr als einen speziellen Angeltrolly brauche ich nicht. Drei bis fünf verschiedene Ruten, dazu die passenden Rollen, Wathose und -schuhe sowie Jacke und Kescher. Jetzt ist gerade mal das untere Taschenfach gefüllt. Wenn meine Kollegen beim Packen stöhnen und sich zwischen diversen Pilkern oder Wobblern entscheiden müssen, tut es mir nicht weh, auch eine dritte oder vierte Fliegenbox für Forelle, Äsche & Co mitzunehmen. Für den erfolgreiche Trip fehlen noch ein paar Vorfächer, Zange, Vorfachspulen, Schwimmmittel, Hakenschleifer und ein Priest. Damit ist mein Chest Pack (Brusttasche) gut gefüllt. Jetzt folgen Unterwäsche und Angelklamotten. Reißverschluss zu und … Ich habe noch Platz! Ja, es ist schon sehr entspannend, mit leichtem Gepäck auf Reisen zu gehen.
@Elmar Elfers

Mehr Köder durch geschicktes Packen
Extra Jesco IMG_1956.JPG

Jesco setzt auf eine breite Köderauswahl und nutzt clever den Platz im Rutenrohr

Wenn ich mit dem Flieger nach Norwegen reise, fällt es mir immer schwer, mich auf wenige Köder zu beschränken. Schließlich wiegen große Gummifische mit ihren Bleiköpfen zwischen 300 und 500 Gramm. Doch auf eine gewisse Farb- und Gewichtsauswahl möchte ich nicht verzichten. Wir wissen nie, worauf Heilbutt oder Dorsch gerade stehen und wie die Drift vor Ort ist. Um etliche Gramm zu sparen, ziehe ich meine schweren Bootsschuhe (wasserfeste Wanderschuhe) schon auf der Reise an. Die Ruten verstaue ich im Rutenrohr, welches ich am Flughafen extra aufgebe. Da das Rohr je nach Fluggesellschaft bis zu 23 Kilo schwer sein darf, befülle ich es auch noch mit Bekleidung. Dadurch gibt’s mehr Platz in meinem „normalen“ Gepäck. Außerdem schützen Socken, T-Shirts & Co die Ruten hervorragend. Die eingesparten Kilos sind nun für meine zusätzlichen, schweren Gummifische frei ‒ und ich bin zufrieden.
@Jesco Peschutter

Rein ins Rohr
ExtraTIMO. DSC00190 Kopie.JPG

Ein Zeichenköcher bietet Platz für Reiseruten

Geht’s für mich nach Norwegen, schwöre ich inzwischen auf Reiseruten. Mir war es, einfach zu umständlich, unsicher und zu teuer immer ein Rutenrohr aufzugeben. Inzwischen steht eine breite Auswahl an guten Reiseruten zur Verfügung, die den ein- und zweiteiligen Kollegen in Sachen Aktion in Nichts nachstehen. Bei meiner ersten Tour hatte ich die kurzen Stecken einfach so in der Hand, seit ein paar Jahren nehme ich die Ruten in einem Zeichenköcher mit. Zum Schutz wickle ich sie noch in Handtücher und polstere alles gut aus. Die Ruten bleiben heile und bin sicher, dass die Stecken mit mir am Ziel ankommen. Probleme gab es an den Sicherheitskontrollen und im Flieger mit den Ruten bisher nicht.

Packliste für Norwegen:
Kleidung:
Angeln

o Floater-Anzug
o Warme Gummistiefel oder vergleichbares wasserfestes Schuhwerk
o Schwimmweste (falls vor Ort nicht vorhanden)
o Cap, Mütze und Handschuhe
o Schlauchtuch (zum Beispiel Buff)
o Fleece- oder Trainingshosen (zweite Schicht)
o Pullover (Fleece-Zipper oder Kapuzenpulli)
o Funktionsunterwäsche (lange Unterhosen und Oberteile)
o dünne und dicke Outdoor-Socken

Unterkunft:
o Jogginghose
o Pullover
o T-Shirts
o Unterwäsche
o Schlappen
o Handtücher (falls nicht vor Ort)
o Jeans (für Flug)
o Straßenschuhe (für Flug)

Kulturbeutel:
o Zahnbürste
o Zahnpasta
o Deo
o Reiseapotheke (Reisetabletten, Pflaster, Paracetamol oder Ibuprofen)
o Pinzette
o Dusch- und Haarshampoo (Reisegröße)
o Handcreme (mit Dexpanthenol)
o Desinfektionsmittel für Hände
o Sonnencreme
o Taschentücher
o Kamm und Bürste
o Lippenbalsam


Sonstiges:
o Reiseunterlagen (Flugtickets, Buchungsbestätigung und evtl. Seekarte)
o Personalausweis oder Reisepass, Führerschein und Krankenkassenkarte
o Bargeld (Norwegische Kronen)
o EC-Karte und Kreditkarte mit PIN (wichtig!)
o Kameraausrüstung
o Smartphone
o Ladegeräte
o Panzertape
o Handtuch und ggf. Bettwäsche
o Kabelbinder
o Verpflegung (etwa Nudeln für den ersten Abend vor Ort)
o Polarisationsbrille
o Schlafmaske
o Feuerzeug
o Deine aktuelle RUTE & ROLLE und Dein ANGLERBOARD-Passwort

Angelgerät:
- Ruten und Rollen:
o Bootsrute 1,90 bis 2,10 Meter; Testkurven 20 bis 30 oder 30 bis 50 Pfund; Multirolle mit 0,20er bis 0,25er Geflochtener

o Pilkrute 2,40 bis 2,70 Meter; Wurfgewicht bis 200/250 Gramm; Stationärrolle Größe 5.000 bis 6.000 oder kleine Multi mit 0,17er bis 0,20er Geflochtener

o Schwere Spinn- oder leichte Pilkrute 2,40 bis 3,00 Meter; Wurfgewicht bis 80/100 Gramm; Stationärrolle Größe 3.000 bis 4.000 mit 0,15er bis 0,17er Geflochtener

- Köder:
o Pilker (sechs Stück zwischen 100 und 500 Gramm)
o Gummifische (zehn Stück zwischen 200 und 500 Gramm)
o Beifänger (Gummi-Makk, Oktopusse, kleine Gummifische)
o Makrelenvorfächer
o Bleie

- Sonstiges:
o Kleinteile (Wirbel, Sprengringe, Drillinge, Einzelhaken)
o Vorfachmaterial (0,80 bis 1,2 Millimeter Durchmesser)
o Falteimer oder -tasche
o Priest
o Zangen (zum Hakenlösen und für Quetschhülsen) und Schere
o Sekundenkleber
o ggf. Akku für E-Multi plus Ladegerät
o Filetiermesser und -handschuh
o Gefrierbeutel
o Messerschärfer
o Maßband
o Driftsack
o Rohrisolierung für Bootsreeling
o altes Handtuch gegen fischige Hände (Boot)
o Gefrierbox, Reisetasche für Fischfilet

Kommentiert gerne und verratet uns anderen Boardies, welche weiteren Sachen Ihr auf Reisen dabei habt!
 
Kollege Jesco sieht so lütt auf dem Bild aussmile01
Ach ja, wenn ich mich auf dem Bild sehe, könnte ich auch schon wieder mein kleines Gepäck packen ...:)
 
Es ist natürlich regional abhängig, aber mir geht bei der Aufzählung der Kombos eine wirklich Leichte ab. Man schustert sich ins eigene Knie, wenn man sich den leichten Spass auf Makrelen, Pollacks u.s.w. versagt.
 
Mir fehlen auch Pollackgummis plus Rute.
Ebenso 15er Gummis für das Werfen auf Butt und Dorsch im Flachen...
 
Und wenn man zu mehreren fährt, drauf achten, dass die Köderfarben ausreichend vertreten sind!

Ich hatte das "Vergnügen" am Steg erleben zu dürfen, als man feststellte, dass an einem Tag nur blaue Köder fingen. Fünf Mann, bis dahin ein Herz und eine Seele, und nur drei wirklich ganz blaue Pilkerchen. "Du kannst meine Frau haben, aber niemals meinen Pilker!" waren noch sehr kameradschaftliche Zurufe. Der Abend in der Hytte nuss wohl sehr frostig gewesen sein.

Fazit: Bloss nicht an den gängigen Ködern sparen!
 
alle leben so gesund oder doch nicht,

ne Flasche Hochprozentiges , man muss schließlich Wunden desinfizieren können:)
 
Zu saufen haben sie komischerweise alle genug dabei. Von den wirklich guten Drinks, bis Aldiplörre aus der Plastikpulle. ;)
 
Zu saufen haben sie komischerweise alle genug dabei. Von den wirklich guten Drinks, bis Aldiplörre aus der Plastikpulle. ;)
ich hatte auf meinen reisen nach skandinavien immer 70% jamaica rum dabei bzw stroh rum .
damit kann man beim degustieren keine punkte machen, aber von feuer machen , desinfizieren ,teufel austreiben , bis unendlich verwendbar !
weil, rum kann man mit allem mischen und die norweger hatten sich über ein wenig 80 % so gefreut , das sie ihren 90% moonshine rausgeholt hatten -so kanns gehen
billig bier von aldi ist dagegen nur braunes wasser
 
Zuletzt bearbeitet:
Den besten Schnaps brachten damals die Russen mit, also echte Russen. Einen so feinen Wodka hatte ich bis dahin noch nie getrunken. War auch sonst eine recht feucht-fröhliche Woche mit den Burschen. ;)
 
Oben