ICES will Aal-Angelei vollständig stoppen

Der Internationale Rat für Meeresforschung (ICES) empfiehlt, den Aalfang in Europa vollständig einzustellen, einschließlich des Glasaals.

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Der ICES empfiehlt, den Aalfang in Europa vollständig einzustellen (Bild @ RR-Redaktion)

Dies ist eine Vorsichtsmaßnahme, da der Aalbestand so viel kleiner ist als früher und nicht mit Sicherheit festgestellt werden kann, wie robust und widerstandsfähig die derzeitige Population ist. Die Empfehlung des ICES, die gesamte Aalfischerei - einschließlich der Sportfischerei und der Glasaalfischerei - einzustellen, ist nicht neu. Der ICES sendet dieses Signal bereits seit 2021. Und auch schon in den Jahren davor, wenn auch damals etwas subtiler formuliert.
Dass die Menge der Aale im IJsselmeer und den unteren Flüssen in den letzten Jahren zugenommen hat, ändert daran nichts. Tatsächlich sehen die ICES-Wissenschaftler diesen Aufschwung noch lange nicht überall in Europa. Eine solche lokale Situation ist zu unsicher, um Schlussfolgerungen für den gesamten Aalbestand zu ziehen. Für den ICES sind nur die Anlandungen von Glasaalen in ganz Europa ein zuverlässiger Indikator.

Vorsorge
Die Menge der in Europa ankommenden Glasaale ist in den letzten Jahren stabil geblieben (nach einem starken Rückgang in den 1980er Jahren). Allerdings ist der Aalbestand heute so viel kleiner als früher, dass es ungewiss ist, wie widerstandsfähig die aktuelle Population ist. Das Vorsorgeprinzip veranlasst die Wissenschaftler daher zu einer Null-Fang-Empfehlung.
Dies gilt auch für den Fang von Glasaalen, unabhängig davon, ob sie für Aquakulturen oder für Besatzprogramme gefangen werden. Denn obwohl feststeht, dass freigelassene Glasaale erfolgreich zu Blankaalen heranwachsen können, ist noch unklar, ob sie es schaffen, als Erwachsene die Laichgründe in der Sargassosee zu erreichen und dort für Nachwuchs zu sorgen.

Politische Entscheidung

Die Empfehlung der Wissenschaftler, keine Fänge zuzulassen, kommt im Vorfeld der Ratstagung im Dezember, auf der die europäischen Fischereiminister sich auf Fangquoten einigen. Diese gelten nur für die Meeresfischerei, während für Aale mindestens genauso wichtig ist, was im Süßwasser passiert.
Zu diesem Zweck haben die europäischen Mitgliedstaaten in den Aalbewirtschaftungsplänen, die sich aus der 2007 von der Europäischen Kommission eingeführten Aalverordnung ergeben, obligatorische Maßnahmen festgelegt. Diese Pläne sind 2009 in Kraft getreten, wurden aber seitdem kaum aktualisiert. Außerdem haben viele Mitgliedstaaten - darunter auch die Niederlande - nicht auf die jüngste Aufforderung der EU reagiert, den nationalen Aalbewirtschaftungsplan zu überprüfen und anzupassen.
Ob der vom ICES empfohlene Fangstopp verhängt wird oder andere zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden, ist also vor allem eine politische Entscheidung.




Quelle: Meldung Sportvisserij Nederland

 
Das wird auch mal Zeit... .
Ich bin da zwiegespalten, einerseits wäre es schön wenn so der Aal an sich gerettet wird, was ich aber nicht für realistisch halte, wenn man gleichzeitig an Wasserkraftwerken fest hält?
Andererseits gibt es ja doch Einige, die nur oder auch bevorzugt auf Aal angeln, die gucken jetzt in die Röhre.
Aber noch ist da ja nichts beschlossen, auf EU Ebene?
Bisher ist es nur eine Organisation, die einen Vorschlag macht.

Jürgen
 
Ich sehe das ganze auch zwiegespalten.. Ein Besatzverbot in Seen ohne Abwanderungsmöglichkeit EU-weit würde schonmal viel bringen. Wenn man dann noch den Besatz in Gewässern, mit sagen wir mal mehr als z.b. 10 Wasserkraftwerken bis zum Meer auch noch verbieten würde, wäre dem Bestand wohl auch viel geholfen.
 
....einschließlich Glasaal... das wird wohl nix. So was ähnliches wurde schon mal in Frankreich probiert. ( schon ne Weile her) Da haben die Fischer förmlich durchgedreht und ruck zuck wars vom Tisch. Solang die Chinesen dafür gut bezahlen hört der Raubbau nicht auf. Da wird es wohl den Angler treffen ,der lässt sich ja leicht unterbuttern. Mehr Schutz an den Wasserkraftwerken und freien Durchgang innerhalb der Flusslandschaften würde schon einen großen Beitrag leisten.
 
Ich habe mich ja schon früher dafür ausgesprochen das der Aalfang komplett europaweit eingestellt
werden sollte.

Ist es denkbar das der Fang von Glasaalen und der Aalfang komplett eingestellt wird ? Ja , denkbar schon.

Wird es soweit kommen das der Fang von Glasaalen und der Aalfang komplett eingestellt wird ?

Nein, es sprechen zu viele wirtschaftliche Gründe dagegen, Beispiele : Glasaalexport nach China,
Energieherstellung aus Wasserkraft , genauso wie Trinkwasserherstellung etc etc etc da spielen
die Interessen für den Aal eine eher untergeordnete / unwichtige Rolle für die Gesellschaft.

Wir werden uns wohl auf kurz oder lang vom Aal komplett verabschieden müssen, ob wir wollen oder nicht.
 
Wird es soweit kommen das der Fang von Glasaalen und der Aalfang komplett eingestellt wird ?

Nein, es sprechen zu viele wirtschaftliche Gründe dagegen, Beispiele : Glasaalexport nach China,
Energieherstellung aus Wasserkraft , genauso wie Trinkwasserherstellung etc etc etc da spielen
die Interessen für den Aal eine eher untergeordnete / unwichtige Rolle für die Gesellschaft.
Dies.


Und solange diese Themen nicht ernsthaft angegangen werden ist ein Verbot für Privatangler in meinen Augen zumindest ne Nebelkerze um auf die Schwächsten im Glied einzudroschen um sagen zu können man habe was getan.

Denn der Export (und Schmuggel...) nach Asien wird nicht gestoppt werden und auch Schleusen und Co werden nicht abgebaut werden...
 
Angler halte ich noch für das geringste Problem, auch wenn ich das Angeln auf aussterbende Arten nicht unterstütze.
Kraftwerke sind da schon ne andere Nummer.
Aber das mit Abstand größte Übel ist diese völlig irre Fischerei auf Glasaale - da würde ein Verbot enorm viel bewirken.
Und wo, sollen dann die Glasaale und Farmaale, herkommen, die z.B. für die hiesigen Besatzmaßnahmen, benötigt werden?
 
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