Kunze
vi lærer videre norsk
Hallo!
Reisebericht Helland 2005
Donnerstag der 1.9.
Abfahrt gegen 8.30 Uhr Richtung Hirthals.
Nochmal schnell beim AngelSpezi in Chemnitz gehalten und ein paar Unterwasserblitzer zugekauft.
Kann man ja mal testen...
Wir nahmen uns Zeit und die Fahrt verlief ohne Probleme.
Gegen 21 Uhr trafen wir an Dänemarks Nordspitze ein.
Hier bließ der Wind ganz schön heftig...
Um Niemanden Angst zu machen erwähnte ich mögliche Schaukeleien bei der Überfahrt nicht....
Links vom Fährgelände befindet sich ein Schnell Imbiss.
Dieser hat jeden Tag bis 22 Uhr geöffnet.
Eine warme Kleinigkeit und ein Kaffee bauen auf.
Pünktlich konnten wir an Board unserer Fähre.
Ich hole die Türöffner an der Rezeption und unsere Koje riefen...
Es wurde die vermutete wacklige Überfahrt.
Meiner Mutter war`s nicht so gehäuer...
Freitag der 2.9.
So leidlich geschlafen krochen wir aus den Federn.
Pünktlich kamen wir in Larvik an.
Leichter Nieselregen und tiefliegende Wolken bekamen wir zu sehen.
Ein freundliches Hei aus dem halb geöffneten Fahrzeugfenster Richtung Zöllnerin und schon waren wir "durch".
Probleme hätte es eh nicht gegeben, ich halte mich seit Jahren an die Einfuhrgesetze und vermeide daher möglichen Stress...
Über Porsgrunn, Skien ging es weiter auf der E134 Richtung Haukeligrend.
In Bö halten wir und ich hole am Automaten Bargeld mit der EC Karte.
Beeindruckende Natur, die Einen immer wieder auf`s neue staunen läßt.
Der dort befindliche Haukelitunnel war wegen Reparaturarbeiten kurzfristig gesperrt.
Ein Norweger hatte sich mit seinem Jeep dort vor der Absperrung aufgestellt und wußte auch nicht weiter.
Rechts davon ging ein abenteuerlicher Pfad den Berg hinauf.
Sollte das ne Umleitung sein?
Ein norwegischer Volvo Fahrer kam uns entgegen.
Mal probieren.
Schmal wie Ochs und bei jedem Auto im Gegenverkehr Maßarbeit und fast Außenspiegelfarbaustausch.
Ist nich so meine Welt...
Es war die Umleitung...
Aber von hier oben hatte man einen traumhaften Ausblick.
Bei der Ortschaft Röldal am Röldalsvanet verließen wir die E134 und es ging auf die 520 Richtung Sauda.
Erst aber mal ging es in Serpentinen aufwärts.
Insgeheim rutschte mir das Herz inne Hose und ich wollte hier weg...
Fast oben angekommen, kam der Mut etwas wieder und ich hielt zum Fotostopp an.
Eine Aussicht... Wahnsinn.
Während ich so schaute merkte ich das ein Lkw mit Sattelauflieger dort runter wollte, wo wir eben hoch sind.
Glück braucht der Mensch... oder Timing ist alles...
Es wäre arg eng geworden.
Der Kamm oben war arg in Wolken, wir konnten nicht viel sehen.
Runterzu ging es Gott sei Dank nicht so steil wie vorher rauf.
Beim Gedanken an die Heimfahrt merke ich meinen Magen.
Unterwegs vor einer Kurve müssen wir halten.
Ziegen auf der Straße. Deren kauender Boss hat alles im Blick.
In Sauda am Saudafjord kaufen wir nochmal kurz ein und tanken.
Helland liegt ziehmlich einsam und man muß ne ganz schöne Strecke fahren um Geld ausgeben zu können...
Jetzt aber weiter...
Heute früh rief ich unseren Vermieter Sigve Helland an, um unser einschweben zeitlich mitzuteilen.
Bin nicht da, aber das Haus ist offen - übersetze ich.
Wir finden es und fangen schonmal an alles aus dem Auto auszuräumen.
Zwischendurch hielt ein Norweger beim Haus und stellt sich als unseren Vermieter vor.
Er macht einen sehr netten Eindruck.
Für 16.45 Uhr machen wir die Bootseinweisung aus.
300m vom Haus ist der Bootshafen und er ist mit dem Auto erreichbar.
Wir haben ein hochbordiges 15 Fuß Boot mit 15 PS.
Für 2 Personen und das Angelgebiet völlig ausreichend.
Schnell hat Sigve das Wichtigste erklärt.
In den letzten 2 Jahren bin ich etwas verwöhnt worden ( Kutter - Boote mit bequemen Steuerstand).
Jetzt wird wieder der Außenborder direkt bewegt.
Kurz nach dem Abendbrot tackere ich den Echolotgeber ans Boot.
Er taucht nur ganz knapp ein, damit beim Fahren nicht so viel Wasserwiderstand vorhanden ist.
Scheint zu funktionieren...
Danach bastle ich meine Ruten zusammen und räume alles ins Auto was wir zum angeln brauchen.
Langsam bin ich fertig und ab geht`s ins Nest.
Sonnabend der 3.9.
Den Wecker habe ich auf 6.30 Uhr gestellt und heute ist die erste Ausfahrt angesagt.
Es sollte ein sehr warmer, sonniger und fast windstiller Tag werden.
Bin a) gespannt was uns erwartet und b) wie sich mein Vater erstmals mit ner Angel in der Hand "anstellt".
Ich hoffe er kann sich dafür begeistern...
Natürlich hab ich im Vorfeld x-mal auf die Seekarte geschaut und wir versuchen erstmal ein paar Köderfische zu erwischen.
Hellandgrunnen mit ner 7m Untiefe kommt wie gerufen.
Ganz langsam tuckere ich aus dem Hafen, muß mich erstmal wieder dran gewöhnen...
Das Magellan GPS ist eingeschaltet und zeigt mir den Weg ganz genau.
Mit solch kleinen Helferchen macht das immer wieder Spaß und gibt Sicherheit.
Wie schon im Mai auf Andörja - speichere ich jede Drift als Route und überspiele sie dann Abend`s auf meinen Schlepptopf.
So ne Art Nachbereitung...
An der Untiefe angekommen trudelt meine leichte Montage hinab und wenig später kommen ein paar Pollacks und 2 Köhler ins Boot.
Das Zittern der Spitze kenn ich doch irgendwie...
Makrelen.
Das find ich gut - Köder haben wir jetzt genug.
Ich schneide mir einen kleinen nordischen Tunfisch zurecht und mach die Naturköderrute scharf.
Umsetzen ins Tiefere.
Wir fangen an bei 80m.
Die Montage ist noch nicht lange im Wasser und schon zupelt es.
Fängt ja ganz gut an - denke ich.
Es ist wer dran und ich kurble.
Im zweiten Gang - werde heuer Vierzich...
Zum Vorschein kommt ein etwa 60er Leng.
Ich freue mich. Hatte schon lange nicht mehr das Vergnügen.
Wir driften längs der Tiefenlinien, so ziehmlich auf einer Linie.
Nicht so optimal...
Wir setzen um und fahren auf einen nordwestlich vom Fjord gelegenen 90m Berg, an dem es Richtung Fjordmitte schnell tief wird.
Ich beködere die Naturköderrute neu und gebe sie meinem Vater in die Hand.
Erkläre ihm was er damit und wie machen soll.
Er stellt sich gar nicht so schlecht an.
Ich schnapp mir die Naturköderbeschaffungsrute und versuche mein Glück.
Nicht sehr tief erwische ich ein paar stramme Makrelen.
Das Echolot zeigt bei etwa in 70m bei 110m tiefem Wasser Fisch an.
Na da schaun wir mal, was da los ist...
Es sind Köhler. Es rumpelt bei mir und die Daiwa Inliner verneigt sich schön.
Ein schöner Anblick und ein schönes Gefühl.
3 stramme, etwa 60cm lange schwarze Burschen mit gerader Seitenlinie sehe ich kreisen und hole sie dann ins Boot.
Mein Vater hat noch verständliche Schwierigkeiten seine Montage immer am Grund zu halten und evtl. Bisse zu spüren.
Das braucht weitere Praxis.
Er kurbelt auf mein anraten hoch. Köderkontrolle.
Die Freude ist natürlich sehr groß, als neben dem Grundblei noch ein gut 70cm langer Leng nach oben kommt.
Petri Heil zum Ersten!!
Noch etwas vorsichtig hält er ihn in die Linse...
2 weitere Driften bleiben ohne Biß.
Wir fahren wieder Richtung Helland, weil jetzt mit ablaufendem Wasser auch die Driftrichtung sich geändert hat.
Neuer Versuch.
Wir merken das die Strömung dermaßen zugenommen hat und etwas mehr Wind aufkam.
Das Boot driftet nach rechts und die Unterströmung zieht das Blei nach links.
Selbst das 850g Blei schießt ab...
Keine Chance mehr.
Wir beenden das angeln und tuckern zurück.
Erstes Anlegemanöver erfolgreich absolviert...
Ich filetiere unsere "Ausbeute" und lege eine Naturköderreserve von 2 Makrelen an.
Oben im Ferienhaus angekommen, merken wir das wir heute einen ordentlichen Sonnenbrand bekommen haben.
Den Läppi nehme ich mit auf die Terasse des Hauses und schreibe mit ner herrlichen Aussicht auf den Fjord diese Zeilen bis hierhin.
Das nennt man Urlaub...
Wetter soll morgen sein wie heute, Sonnenbrille nebst Sonnencreme sind Pflicht.
Nebenbei läuft Fußball, schnell duschen und noch ne Montage bauen, dann "darf" ich ins Nest...
Sonntag der 4.9.
Aufstehen gegen 6.30 Uhr.
Es ist bewölkt und windstill.
Heute versuchen wir unserer Glück im Bereich des Leuchtturms .
Schnell zum Hellandsgrunnen um ein paar frische Makrelen zu fangen.
Als wir dort ankommen spritzt das Wasser und wir erkennen jede Menge Kleinfisch.
Es dauert keine 15min und wir haben genug Makrelen zum Naturköderangeln.
Anpeilen eines Punktes beim Leuchturm auf dem Bildschirm meines Magellans und los gehts.
Vollgas muß nicht sein, wir brauchen knapp 20min.
Filet schnitzen und ein kurzer Blick aufs GPS wohin wir driften.
Es dauert ne ganze Weile, ehe meine Montage in 300m Tiefe unten ankommt.
Der Untergrund fühlt sich nicht schlammig an.
Da es windstill ist und auch kaum Unterstömung vorhanden zu sein scheint, stehen wir fast auf einer Stelle und machen kaum Strecke.
Nach ner ganzen Weile hole ich hoch und muß feststellen, daß beide Haken mittlerweile ohne Köder sind.
Ich beködere neu mit je ner Makrelenseite und sichere das jetzt ordendlich, so das ich beruhigt bin...
Dann setze ich neu an und lasse ab.
Laut Tiefenlinien aufem GPS sind es so 250m und ich drifte langsam weiter bis weit über 400m.
Diese Drift dauert gut 1,5 Stunden. A)weil ich noch im richtigen Gebiet war und B) ich das Hochkurbeln noch rauszögern wollte...
Bisse bleiben aus.
Gegen Mittag fahren wir wieder Richtung Helland und ich angle flacher.
Jetzt kommt etwas Wind auf und endlich driften wir so wie wir uns das wünschen.
Habe noch guten Grundkontakt und es verirrt sich ein kleiner Leng an meinen untersten Haken.
Wegen Strömung und schwerem Blei drille ich langsam und kann den kleinen Leng wieder schwimmen lassen.
Er schafft es...
Mein Vater hat bis jetzt lange ausgehalten, Fähren und andere Boote mit seinem Fernglas beobachtet.
Wir fahren in den Hafen, es ist Kaffeezeit...
Gegen Abend kommt Sigve kurz vorbei, erkundigt sich nach den Tagesfängen, stellt uns 2 Kanister Bootssprit vor die Hütte,
weil er bis Mittwoch in den Bergen einen Teil seiner Schafe wieder nach Helland bringen möchte und bringt uns 2 ausgebüchste Lachse.
Tusen Takk dafür.
Für morgen sind 19°C Sonne - Wolken und etwas Regen bei 4m/s Wind angesagt.
Schaun wir mal...
Montag der 5.9.
Aufstehen wie bisher 6.30 Uhr.
Wir schauen aus dem Fenster: Etwas bewölkt und windstill.
Gegen 8 Uhr verläßt das 15 PS Boot den Hafen.
Wir fahren wieder an unseren 7m Naturköderbeschaffungsberg.
Makrelen sind keine da - wir erwischen aber 3 Pollacks.
Wie jeden Tagen haben wir noch gefrostete Makrelenfilets vom Vortag zur Verfügung.
Da erwacht der Schwabe in mir - ich laß nix verkommen.
Der 90m Unterwasserberg am Westausgang des Krossfjordes liegt etwa 4km entfernt von uns.
Wir düsen los.
Heute habe ich meinem Vater eine eigene Naturköderrute angerichtet und er kann sich austun...
Wir fangen bei 90m an bis etwa 160m.
Leider wieder in eine Richtung, wo die Tiefenlinien nicht allzu arg eng beieinander sind.
Es ist fast Windstill, so richtig machen wir keine Meter.
Die Wolken verschwinden und es kommt die Sonne raus.
Ein Traumwetter.
Leider aber kein bißchen Wind zum Driften.
Wir legen die Ruten beiseite, fahren direkt wieder auf den Berg und schnappen uns die leichten Spinn - bzw. Pilkruten.
Ein mit drei Makrelenhäkchen bestücktes Vorfach und ein 100g Pilker ist angeknüpft.
Auf dem Echolot sehen wir etwa 30m über Grund Punkte.
Wir lassen ab und es sind Köhler .
Exemplare bis 65cm können wir landen.
Mein Vater strahlt...
Als es tiefer wird kommen auch Rotbarsche an die Haken.
Mein alter Herr kann einen Goldlachs erbeuten.
Hab ich auch noch nicht Live gesehen.
Wir angeln bis 160m mit nerm 3er Vorfach und 100g Pilker mit senkrecht ins Wasser verlaufender Schnur.
Die Brühe steht.
Wir geniessen Landschaft und Drills und tuckern gegen 16 Uhr heim.
Ein Teil unseres Fanges.
Ich filetiere ne Stunde und schick meinen Dad erstmal zum Kaffetrinken.
Er ist das so gewöhnt...
Eine neben dem Filetiertisch lauernde Katze versorgen wir mit nem leckeren, einfach zu bekommenden Imbiss - wie haben ja genug...
Nach dem Duschen merke ich, daß ich mich zum zweiten mal in 3 Tagen ordendlich verbrannt habe und ich mich locker optisch mit Mallorca Urlauber messen kann.
Jetzt komm ich zur Ruhe und setze mich in den norwegischen Schaukelstuhl.
Dienstag der 6.5.
Heute stehen wir gegen 7 Uhr auf.
Wetter leicht bewölkt und 12°C. Außen am Wohnzimmer hängt ein "Temperaturmeßgerät"...
Wir wollen uns den Suldalslagen und das dort befindliche Laksestudio anschaun.
Gemütlich frühstücken und gegen 9 Uhr düsen wir los.
Wir genießen die Landschaft.
Der Lachsfluß Suldalslagen befindet sich in der Kommune Suldal in der Nähe der Stadt Sand.
Um dorthin zu gelangen müssen wir von Ropeid die Fähre über den Sandfjorden nach Sand übersetzen.
Sie verkehrt ungefähr alle 30min, schafft das in 10min und kostet pro Person 20Nok und 49Nok das Auto.
In Sand angekommen besuchen wird das an der Hauptstraße gelegene Turistenbüro.
Wir nehmen uns einige Broschüren mit und haben noch etwas Zeit.
Nach dem 12. August öffnet das Laksestudio wochentäglich von 12 bis 16 Uhr.
In der Innenstadt schländern wir in der Fußgängerzone, besuchen natürlich nen Angelladen und begutachten die von nem Bootshändler ausgestellten Boote - die uns auf
Anhieb gefallen.
Die Preise stehen auch dran...
Mittlerweile ist es wieder richtig warm. Kein Wölkchen zu sehen und 22°C.
Es ist nach 12 Uhr und wir fahren zum Laksestudio.
Gepflegte Außenanlage und ein leerer Parkplatz fallen sofort auf.
Eintritt ins Laksstudio Erwachsene 30Nok und Senioren 20Nok.
An der Kasse sitzt ein junger Mann, der gut Deutsch spricht.
Er erklärt uns sehr viel zum Fluß und deren edlen Bewohnern.
Links und rechts im Fluß hat man Fischtreppen eingebracht und eine Treppe so ausgebaut, daß man durch ne große Scheibe die Lachse und Meerforellen beobachten kann.
90% der Aufsteiger überwinden die natürliche Barriere und die Restlichen machen das per Treppe.
In dem Teil der Fischtreppe die man hinter der Glasscheibe einsehen kann, werden die Lachse 24h an der Wanderung gehindert und dannach gemessen, gewogen,
auf den Gesundheitszustand untersucht, gezählt u.s.w. und wieder frei gelassen.
So hat der Besucher optisch was von und die Betreiber Nahrung für Statistik u.s.w.
Natürlich hab ich versucht zu fotographieren.
Schön ist zu sehen, daß Lachse eher direkt in der Strömung, Meerforellen in ruhigeren Zonen stehen.
Pro Saison hüpfen so je nach Wasserstand 2000 bis 2500 Lachse über die gläserne Treppe.
Auf der Seite www.suldalslagen.no kann man auch schaun was so über die 2. Treppe hochschwimmt.
Dort ist neben einer automatischen Zählanlage auch Kameras angetackert, die kleine Sequenzens fürs Net aufnimmt.
Wo die Kameras genau sind, fragte ich unseren "Guide".
Im weiteren Gespräch stellte sich heraus, daß er Deutscher ist und schon seit 1,5 Jahren in Norwegen wohnt.
In dem Raum über der Glasscheibe ist ne Art Ausstellung zu den Lachsen im Suldalslagen untergebracht.
Fliegenruten, Fliegen, Fliegenrollen und jede Menge Statistik ist zu sehen.
Präperate zeigen den Unterschied zwischen leichreifem und normalem Lachs.
Auch die Zweihandrute des Rekordfischfängers aus dem Jahre 1912 ist zu sehen.
Er bzw. sie bezwangen einen 34kg Traumfisch.
Wir bleiben gut ne Stunde und bedanken uns dann bei unserem Führer für die vielen wissenswerten Infos. :m
Jetzt nochmal mit der Fähre übersetzen und auf dem Heimweg halten wir in Marvik,
um uns die nächst gelegene Einkaufsmöglichkeit nebst Tankstelle anzusehen und Öffnungszeiten zu notieren:
Mo. - Do. 9 - 17.30 Uhr
Freitag 9 - 19 Uhr
Sonnabend 9 - 15 Uhr
Its Kaffeetime...
Danach wollen meine Elli`s mal nach Pilzen schauen.
Ich sitze aufem Balkon, schaue ab und zu mal hoch und sehe den Fjord, dann tippe ich weiter den Bericht in den Schlepptopf.
Gerade kommen sie und zeigen mir 2 kleine Beutel voll .
Es hat jetzt 5 Tage nicht geregnet und ich denke nach dem nächsten Naß werden wieder welche empor schießen...
Der Wetterbericht für morgen sagt etwas Regen und 13 bis 15°C bei Wind 4 bis 9 m/s voraus.
Bißchen Wind darf schon sein.
In den letzten 3 Tagen war es so ruhig, daß wir mit unseren Grundbleien in 200m Tiefe das Boot ankerten...
Morgen ist wieder Angeltag. Neuer Tag - neues Glück...?
Mittwoch der 7.9.
Aufstehen wie immer 6.30 Uhr.
Langsam sind wir eingespielt und jeder weis was er früh zu machen hat.
Draußen ist es stark bewölkt und etwas Wind aus südlicher Richtung.
So wie das aussschaut wird es noch regnen.
Wir tuckern raus und wissen schon das wir heute nicht weit fahren können und gleich gar nicht Naturköderangeln.
Ich stelle das Boot ein ganzes Stück vor unserem Naturköderlieferantenberg in die Drift und wir schicken unsere 3er Paternoster nach unten.
Es geht hoch auf 9m und drüben runter.
Bei 150m hören wir auf, da wir mit unseren 150g Pilkern auch nicht sicher im Mittelwasser landen.
Bei der starken Drift hat natürlich logischerweise mein angelanfangender Vater Schwierigkeiten Grundkontakt zu finden und zu halten.
Er ist daher eher in den oberen Wasserschichten zu gegen und fängt fast nur Makrelen.
Ihm machts sichtlich Spaß.
Der Wind wird stärker, erste vereinzelte Schaumkronen sind zu sehen.
Aber alles noch unter Kontrolle.
Mein Vater kurbelt einen kleinen Dorsch nach oben, den ich löse und wieder schwimmen lasse.
Na - er war doch mal am Grund...
Ich kann im Mittelwasser über 100 bis 140m tiefem Wasser einige schöne Köhler fangen, die man ohne Gewissensbisse verwerten kann.
Wir machen so 4 Driften über fast je 1,5km Länge.
Wie schon seit dem Mai Urlaub speichere ich auf dem GPS unsere Driften und speichere sie nach Angelende tageweise ab.
Jetzt wollte ich eigendlich in ne etwas geschütztere Bucht mich verkrümmeln und merke auf dem ersten Stück des Weges dorthin, daß es anfängt zu regnen und damit auch der Wind arg zunimmt.
Parallel zu den Wellen fahren ist schon etwas heikel.
Reinfahren - alles andere ist Schwachsinn.
War auch gut so - als wir das Boot vertäuen regnet es wie Sau und wir sehen kaum noch die Ausfahrt unseres Hafens.
Timing ist alles - denke ich so vor mich hin...
Gott sei Dank ist neben dem Filetierplatz im Freien auch noch ne Filetierhütte, die uns bei der anschließenden "Arbeit" vor dem mitlerweile peitschenden Regen vortrefflich schützt.
Schnell sind wir fertig, verladen wie jeden Tag das Wichtigste ins Auto und brausen die 300m nach oben zum Haus.
Einiges wird zum trocknen aufgehängt und ein kleiner Imbiß eingenommen.
Nun lege ich erstmal die Füße hoch und stöbere im Fahrplan der Schnellfähre nach Stavanger.
Mit so nem Gerät wolln wir mal fahren - gestern am Fähranleger in Hebnes haben wir sie von Nahen gesehen...
Nachmittags gegen 16 Uhr beruhigt sich das Wetter, es hört auf zu regnen und wir angeln jetzt mal auf Pilze.
Wir finden 2 Stück.
Gegen Abend besucht uns die Frau vom Vermieter und erklärt uns was zur Waschmaschine.
Wir laden sie auf ein Gläschen Rotwein ein.
Die Verständigung erfolgt in einem Mix aus Englisch, Norwegisch und Deutsch. Das klappt wunderbar und wir erfahren einiges zur Region und Lebensweise der Menschen hier.
Jetzt trudelt ne SMS von Seehaeschen ein.
Morgen Wind Vormittags 12 m/s, dann abflauend bis 6 m/s. Dazu Regen.
Reisebericht Helland 2005
Donnerstag der 1.9.
Abfahrt gegen 8.30 Uhr Richtung Hirthals.
Nochmal schnell beim AngelSpezi in Chemnitz gehalten und ein paar Unterwasserblitzer zugekauft.
Kann man ja mal testen...
Wir nahmen uns Zeit und die Fahrt verlief ohne Probleme.
Gegen 21 Uhr trafen wir an Dänemarks Nordspitze ein.
Hier bließ der Wind ganz schön heftig...
Um Niemanden Angst zu machen erwähnte ich mögliche Schaukeleien bei der Überfahrt nicht....
Links vom Fährgelände befindet sich ein Schnell Imbiss.
Dieser hat jeden Tag bis 22 Uhr geöffnet.
Eine warme Kleinigkeit und ein Kaffee bauen auf.
Pünktlich konnten wir an Board unserer Fähre.
Ich hole die Türöffner an der Rezeption und unsere Koje riefen...
Es wurde die vermutete wacklige Überfahrt.
Meiner Mutter war`s nicht so gehäuer...
Freitag der 2.9.
So leidlich geschlafen krochen wir aus den Federn.
Pünktlich kamen wir in Larvik an.
Leichter Nieselregen und tiefliegende Wolken bekamen wir zu sehen.
Ein freundliches Hei aus dem halb geöffneten Fahrzeugfenster Richtung Zöllnerin und schon waren wir "durch".
Probleme hätte es eh nicht gegeben, ich halte mich seit Jahren an die Einfuhrgesetze und vermeide daher möglichen Stress...
Über Porsgrunn, Skien ging es weiter auf der E134 Richtung Haukeligrend.
In Bö halten wir und ich hole am Automaten Bargeld mit der EC Karte.
Beeindruckende Natur, die Einen immer wieder auf`s neue staunen läßt.
Der dort befindliche Haukelitunnel war wegen Reparaturarbeiten kurzfristig gesperrt.
Ein Norweger hatte sich mit seinem Jeep dort vor der Absperrung aufgestellt und wußte auch nicht weiter.
Rechts davon ging ein abenteuerlicher Pfad den Berg hinauf.
Sollte das ne Umleitung sein?
Ein norwegischer Volvo Fahrer kam uns entgegen.
Mal probieren.
Schmal wie Ochs und bei jedem Auto im Gegenverkehr Maßarbeit und fast Außenspiegelfarbaustausch.
Ist nich so meine Welt...
Es war die Umleitung...
Aber von hier oben hatte man einen traumhaften Ausblick.
Bei der Ortschaft Röldal am Röldalsvanet verließen wir die E134 und es ging auf die 520 Richtung Sauda.
Erst aber mal ging es in Serpentinen aufwärts.
Insgeheim rutschte mir das Herz inne Hose und ich wollte hier weg...
Fast oben angekommen, kam der Mut etwas wieder und ich hielt zum Fotostopp an.
Eine Aussicht... Wahnsinn.
Während ich so schaute merkte ich das ein Lkw mit Sattelauflieger dort runter wollte, wo wir eben hoch sind.
Glück braucht der Mensch... oder Timing ist alles...
Es wäre arg eng geworden.
Der Kamm oben war arg in Wolken, wir konnten nicht viel sehen.
Runterzu ging es Gott sei Dank nicht so steil wie vorher rauf.
Beim Gedanken an die Heimfahrt merke ich meinen Magen.
Unterwegs vor einer Kurve müssen wir halten.
Ziegen auf der Straße. Deren kauender Boss hat alles im Blick.
In Sauda am Saudafjord kaufen wir nochmal kurz ein und tanken.
Helland liegt ziehmlich einsam und man muß ne ganz schöne Strecke fahren um Geld ausgeben zu können...
Jetzt aber weiter...
Heute früh rief ich unseren Vermieter Sigve Helland an, um unser einschweben zeitlich mitzuteilen.
Bin nicht da, aber das Haus ist offen - übersetze ich.
Wir finden es und fangen schonmal an alles aus dem Auto auszuräumen.
Zwischendurch hielt ein Norweger beim Haus und stellt sich als unseren Vermieter vor.
Er macht einen sehr netten Eindruck.
Für 16.45 Uhr machen wir die Bootseinweisung aus.
300m vom Haus ist der Bootshafen und er ist mit dem Auto erreichbar.
Wir haben ein hochbordiges 15 Fuß Boot mit 15 PS.
Für 2 Personen und das Angelgebiet völlig ausreichend.
Schnell hat Sigve das Wichtigste erklärt.
In den letzten 2 Jahren bin ich etwas verwöhnt worden ( Kutter - Boote mit bequemen Steuerstand).
Jetzt wird wieder der Außenborder direkt bewegt.
Kurz nach dem Abendbrot tackere ich den Echolotgeber ans Boot.
Er taucht nur ganz knapp ein, damit beim Fahren nicht so viel Wasserwiderstand vorhanden ist.
Scheint zu funktionieren...
Danach bastle ich meine Ruten zusammen und räume alles ins Auto was wir zum angeln brauchen.
Langsam bin ich fertig und ab geht`s ins Nest.
Sonnabend der 3.9.
Den Wecker habe ich auf 6.30 Uhr gestellt und heute ist die erste Ausfahrt angesagt.
Es sollte ein sehr warmer, sonniger und fast windstiller Tag werden.
Bin a) gespannt was uns erwartet und b) wie sich mein Vater erstmals mit ner Angel in der Hand "anstellt".
Ich hoffe er kann sich dafür begeistern...
Natürlich hab ich im Vorfeld x-mal auf die Seekarte geschaut und wir versuchen erstmal ein paar Köderfische zu erwischen.
Hellandgrunnen mit ner 7m Untiefe kommt wie gerufen.
Ganz langsam tuckere ich aus dem Hafen, muß mich erstmal wieder dran gewöhnen...
Das Magellan GPS ist eingeschaltet und zeigt mir den Weg ganz genau.
Mit solch kleinen Helferchen macht das immer wieder Spaß und gibt Sicherheit.
Wie schon im Mai auf Andörja - speichere ich jede Drift als Route und überspiele sie dann Abend`s auf meinen Schlepptopf.
So ne Art Nachbereitung...
An der Untiefe angekommen trudelt meine leichte Montage hinab und wenig später kommen ein paar Pollacks und 2 Köhler ins Boot.
Das Zittern der Spitze kenn ich doch irgendwie...
Makrelen.
Das find ich gut - Köder haben wir jetzt genug.
Ich schneide mir einen kleinen nordischen Tunfisch zurecht und mach die Naturköderrute scharf.
Umsetzen ins Tiefere.
Wir fangen an bei 80m.
Die Montage ist noch nicht lange im Wasser und schon zupelt es.
Fängt ja ganz gut an - denke ich.
Es ist wer dran und ich kurble.
Im zweiten Gang - werde heuer Vierzich...
Zum Vorschein kommt ein etwa 60er Leng.
Ich freue mich. Hatte schon lange nicht mehr das Vergnügen.
Wir driften längs der Tiefenlinien, so ziehmlich auf einer Linie.
Nicht so optimal...
Wir setzen um und fahren auf einen nordwestlich vom Fjord gelegenen 90m Berg, an dem es Richtung Fjordmitte schnell tief wird.
Ich beködere die Naturköderrute neu und gebe sie meinem Vater in die Hand.
Erkläre ihm was er damit und wie machen soll.
Er stellt sich gar nicht so schlecht an.
Ich schnapp mir die Naturköderbeschaffungsrute und versuche mein Glück.
Nicht sehr tief erwische ich ein paar stramme Makrelen.
Das Echolot zeigt bei etwa in 70m bei 110m tiefem Wasser Fisch an.
Na da schaun wir mal, was da los ist...
Es sind Köhler. Es rumpelt bei mir und die Daiwa Inliner verneigt sich schön.
Ein schöner Anblick und ein schönes Gefühl.
3 stramme, etwa 60cm lange schwarze Burschen mit gerader Seitenlinie sehe ich kreisen und hole sie dann ins Boot.
Mein Vater hat noch verständliche Schwierigkeiten seine Montage immer am Grund zu halten und evtl. Bisse zu spüren.
Das braucht weitere Praxis.
Er kurbelt auf mein anraten hoch. Köderkontrolle.
Die Freude ist natürlich sehr groß, als neben dem Grundblei noch ein gut 70cm langer Leng nach oben kommt.
Petri Heil zum Ersten!!
Noch etwas vorsichtig hält er ihn in die Linse...
2 weitere Driften bleiben ohne Biß.
Wir fahren wieder Richtung Helland, weil jetzt mit ablaufendem Wasser auch die Driftrichtung sich geändert hat.
Neuer Versuch.
Wir merken das die Strömung dermaßen zugenommen hat und etwas mehr Wind aufkam.
Das Boot driftet nach rechts und die Unterströmung zieht das Blei nach links.
Selbst das 850g Blei schießt ab...
Keine Chance mehr.
Wir beenden das angeln und tuckern zurück.
Erstes Anlegemanöver erfolgreich absolviert...
Ich filetiere unsere "Ausbeute" und lege eine Naturköderreserve von 2 Makrelen an.
Oben im Ferienhaus angekommen, merken wir das wir heute einen ordentlichen Sonnenbrand bekommen haben.
Den Läppi nehme ich mit auf die Terasse des Hauses und schreibe mit ner herrlichen Aussicht auf den Fjord diese Zeilen bis hierhin.
Das nennt man Urlaub...
Wetter soll morgen sein wie heute, Sonnenbrille nebst Sonnencreme sind Pflicht.
Nebenbei läuft Fußball, schnell duschen und noch ne Montage bauen, dann "darf" ich ins Nest...
Sonntag der 4.9.
Aufstehen gegen 6.30 Uhr.
Es ist bewölkt und windstill.
Heute versuchen wir unserer Glück im Bereich des Leuchtturms .
Schnell zum Hellandsgrunnen um ein paar frische Makrelen zu fangen.
Als wir dort ankommen spritzt das Wasser und wir erkennen jede Menge Kleinfisch.
Es dauert keine 15min und wir haben genug Makrelen zum Naturköderangeln.
Anpeilen eines Punktes beim Leuchturm auf dem Bildschirm meines Magellans und los gehts.
Vollgas muß nicht sein, wir brauchen knapp 20min.
Filet schnitzen und ein kurzer Blick aufs GPS wohin wir driften.
Es dauert ne ganze Weile, ehe meine Montage in 300m Tiefe unten ankommt.
Der Untergrund fühlt sich nicht schlammig an.
Da es windstill ist und auch kaum Unterstömung vorhanden zu sein scheint, stehen wir fast auf einer Stelle und machen kaum Strecke.
Nach ner ganzen Weile hole ich hoch und muß feststellen, daß beide Haken mittlerweile ohne Köder sind.
Ich beködere neu mit je ner Makrelenseite und sichere das jetzt ordendlich, so das ich beruhigt bin...
Dann setze ich neu an und lasse ab.
Laut Tiefenlinien aufem GPS sind es so 250m und ich drifte langsam weiter bis weit über 400m.
Diese Drift dauert gut 1,5 Stunden. A)weil ich noch im richtigen Gebiet war und B) ich das Hochkurbeln noch rauszögern wollte...
Bisse bleiben aus.
Gegen Mittag fahren wir wieder Richtung Helland und ich angle flacher.
Jetzt kommt etwas Wind auf und endlich driften wir so wie wir uns das wünschen.
Habe noch guten Grundkontakt und es verirrt sich ein kleiner Leng an meinen untersten Haken.
Wegen Strömung und schwerem Blei drille ich langsam und kann den kleinen Leng wieder schwimmen lassen.
Er schafft es...
Mein Vater hat bis jetzt lange ausgehalten, Fähren und andere Boote mit seinem Fernglas beobachtet.
Wir fahren in den Hafen, es ist Kaffeezeit...
Gegen Abend kommt Sigve kurz vorbei, erkundigt sich nach den Tagesfängen, stellt uns 2 Kanister Bootssprit vor die Hütte,
weil er bis Mittwoch in den Bergen einen Teil seiner Schafe wieder nach Helland bringen möchte und bringt uns 2 ausgebüchste Lachse.
Tusen Takk dafür.
Für morgen sind 19°C Sonne - Wolken und etwas Regen bei 4m/s Wind angesagt.
Schaun wir mal...
Montag der 5.9.
Aufstehen wie bisher 6.30 Uhr.
Wir schauen aus dem Fenster: Etwas bewölkt und windstill.
Gegen 8 Uhr verläßt das 15 PS Boot den Hafen.
Wir fahren wieder an unseren 7m Naturköderbeschaffungsberg.
Makrelen sind keine da - wir erwischen aber 3 Pollacks.
Wie jeden Tagen haben wir noch gefrostete Makrelenfilets vom Vortag zur Verfügung.
Da erwacht der Schwabe in mir - ich laß nix verkommen.
Der 90m Unterwasserberg am Westausgang des Krossfjordes liegt etwa 4km entfernt von uns.
Wir düsen los.
Heute habe ich meinem Vater eine eigene Naturköderrute angerichtet und er kann sich austun...
Wir fangen bei 90m an bis etwa 160m.
Leider wieder in eine Richtung, wo die Tiefenlinien nicht allzu arg eng beieinander sind.
Es ist fast Windstill, so richtig machen wir keine Meter.
Die Wolken verschwinden und es kommt die Sonne raus.
Ein Traumwetter.
Leider aber kein bißchen Wind zum Driften.
Wir legen die Ruten beiseite, fahren direkt wieder auf den Berg und schnappen uns die leichten Spinn - bzw. Pilkruten.
Ein mit drei Makrelenhäkchen bestücktes Vorfach und ein 100g Pilker ist angeknüpft.
Auf dem Echolot sehen wir etwa 30m über Grund Punkte.
Wir lassen ab und es sind Köhler .
Exemplare bis 65cm können wir landen.
Mein Vater strahlt...
Als es tiefer wird kommen auch Rotbarsche an die Haken.
Mein alter Herr kann einen Goldlachs erbeuten.
Hab ich auch noch nicht Live gesehen.
Wir angeln bis 160m mit nerm 3er Vorfach und 100g Pilker mit senkrecht ins Wasser verlaufender Schnur.
Die Brühe steht.
Wir geniessen Landschaft und Drills und tuckern gegen 16 Uhr heim.
Ein Teil unseres Fanges.
Ich filetiere ne Stunde und schick meinen Dad erstmal zum Kaffetrinken.
Er ist das so gewöhnt...
Eine neben dem Filetiertisch lauernde Katze versorgen wir mit nem leckeren, einfach zu bekommenden Imbiss - wie haben ja genug...
Nach dem Duschen merke ich, daß ich mich zum zweiten mal in 3 Tagen ordendlich verbrannt habe und ich mich locker optisch mit Mallorca Urlauber messen kann.
Jetzt komm ich zur Ruhe und setze mich in den norwegischen Schaukelstuhl.
Dienstag der 6.5.
Heute stehen wir gegen 7 Uhr auf.
Wetter leicht bewölkt und 12°C. Außen am Wohnzimmer hängt ein "Temperaturmeßgerät"...
Wir wollen uns den Suldalslagen und das dort befindliche Laksestudio anschaun.
Gemütlich frühstücken und gegen 9 Uhr düsen wir los.
Wir genießen die Landschaft.
Der Lachsfluß Suldalslagen befindet sich in der Kommune Suldal in der Nähe der Stadt Sand.
Um dorthin zu gelangen müssen wir von Ropeid die Fähre über den Sandfjorden nach Sand übersetzen.
Sie verkehrt ungefähr alle 30min, schafft das in 10min und kostet pro Person 20Nok und 49Nok das Auto.
In Sand angekommen besuchen wird das an der Hauptstraße gelegene Turistenbüro.
Wir nehmen uns einige Broschüren mit und haben noch etwas Zeit.
Nach dem 12. August öffnet das Laksestudio wochentäglich von 12 bis 16 Uhr.
In der Innenstadt schländern wir in der Fußgängerzone, besuchen natürlich nen Angelladen und begutachten die von nem Bootshändler ausgestellten Boote - die uns auf
Anhieb gefallen.
Die Preise stehen auch dran...
Mittlerweile ist es wieder richtig warm. Kein Wölkchen zu sehen und 22°C.
Es ist nach 12 Uhr und wir fahren zum Laksestudio.
Gepflegte Außenanlage und ein leerer Parkplatz fallen sofort auf.
Eintritt ins Laksstudio Erwachsene 30Nok und Senioren 20Nok.
An der Kasse sitzt ein junger Mann, der gut Deutsch spricht.
Er erklärt uns sehr viel zum Fluß und deren edlen Bewohnern.
Links und rechts im Fluß hat man Fischtreppen eingebracht und eine Treppe so ausgebaut, daß man durch ne große Scheibe die Lachse und Meerforellen beobachten kann.
90% der Aufsteiger überwinden die natürliche Barriere und die Restlichen machen das per Treppe.
In dem Teil der Fischtreppe die man hinter der Glasscheibe einsehen kann, werden die Lachse 24h an der Wanderung gehindert und dannach gemessen, gewogen,
auf den Gesundheitszustand untersucht, gezählt u.s.w. und wieder frei gelassen.
So hat der Besucher optisch was von und die Betreiber Nahrung für Statistik u.s.w.
Natürlich hab ich versucht zu fotographieren.
Schön ist zu sehen, daß Lachse eher direkt in der Strömung, Meerforellen in ruhigeren Zonen stehen.
Pro Saison hüpfen so je nach Wasserstand 2000 bis 2500 Lachse über die gläserne Treppe.
Auf der Seite www.suldalslagen.no kann man auch schaun was so über die 2. Treppe hochschwimmt.
Dort ist neben einer automatischen Zählanlage auch Kameras angetackert, die kleine Sequenzens fürs Net aufnimmt.
Wo die Kameras genau sind, fragte ich unseren "Guide".
Im weiteren Gespräch stellte sich heraus, daß er Deutscher ist und schon seit 1,5 Jahren in Norwegen wohnt.
In dem Raum über der Glasscheibe ist ne Art Ausstellung zu den Lachsen im Suldalslagen untergebracht.
Fliegenruten, Fliegen, Fliegenrollen und jede Menge Statistik ist zu sehen.
Präperate zeigen den Unterschied zwischen leichreifem und normalem Lachs.
Auch die Zweihandrute des Rekordfischfängers aus dem Jahre 1912 ist zu sehen.
Er bzw. sie bezwangen einen 34kg Traumfisch.
Wir bleiben gut ne Stunde und bedanken uns dann bei unserem Führer für die vielen wissenswerten Infos. :m
Jetzt nochmal mit der Fähre übersetzen und auf dem Heimweg halten wir in Marvik,
um uns die nächst gelegene Einkaufsmöglichkeit nebst Tankstelle anzusehen und Öffnungszeiten zu notieren:
Mo. - Do. 9 - 17.30 Uhr
Freitag 9 - 19 Uhr
Sonnabend 9 - 15 Uhr
Its Kaffeetime...
Danach wollen meine Elli`s mal nach Pilzen schauen.
Ich sitze aufem Balkon, schaue ab und zu mal hoch und sehe den Fjord, dann tippe ich weiter den Bericht in den Schlepptopf.
Gerade kommen sie und zeigen mir 2 kleine Beutel voll .
Es hat jetzt 5 Tage nicht geregnet und ich denke nach dem nächsten Naß werden wieder welche empor schießen...
Der Wetterbericht für morgen sagt etwas Regen und 13 bis 15°C bei Wind 4 bis 9 m/s voraus.
Bißchen Wind darf schon sein.
In den letzten 3 Tagen war es so ruhig, daß wir mit unseren Grundbleien in 200m Tiefe das Boot ankerten...
Morgen ist wieder Angeltag. Neuer Tag - neues Glück...?
Mittwoch der 7.9.
Aufstehen wie immer 6.30 Uhr.
Langsam sind wir eingespielt und jeder weis was er früh zu machen hat.
Draußen ist es stark bewölkt und etwas Wind aus südlicher Richtung.
So wie das aussschaut wird es noch regnen.
Wir tuckern raus und wissen schon das wir heute nicht weit fahren können und gleich gar nicht Naturköderangeln.
Ich stelle das Boot ein ganzes Stück vor unserem Naturköderlieferantenberg in die Drift und wir schicken unsere 3er Paternoster nach unten.
Es geht hoch auf 9m und drüben runter.
Bei 150m hören wir auf, da wir mit unseren 150g Pilkern auch nicht sicher im Mittelwasser landen.
Bei der starken Drift hat natürlich logischerweise mein angelanfangender Vater Schwierigkeiten Grundkontakt zu finden und zu halten.
Er ist daher eher in den oberen Wasserschichten zu gegen und fängt fast nur Makrelen.
Ihm machts sichtlich Spaß.
Der Wind wird stärker, erste vereinzelte Schaumkronen sind zu sehen.
Aber alles noch unter Kontrolle.
Mein Vater kurbelt einen kleinen Dorsch nach oben, den ich löse und wieder schwimmen lasse.
Na - er war doch mal am Grund...
Ich kann im Mittelwasser über 100 bis 140m tiefem Wasser einige schöne Köhler fangen, die man ohne Gewissensbisse verwerten kann.
Wir machen so 4 Driften über fast je 1,5km Länge.
Wie schon seit dem Mai Urlaub speichere ich auf dem GPS unsere Driften und speichere sie nach Angelende tageweise ab.
Jetzt wollte ich eigendlich in ne etwas geschütztere Bucht mich verkrümmeln und merke auf dem ersten Stück des Weges dorthin, daß es anfängt zu regnen und damit auch der Wind arg zunimmt.
Parallel zu den Wellen fahren ist schon etwas heikel.
Reinfahren - alles andere ist Schwachsinn.
War auch gut so - als wir das Boot vertäuen regnet es wie Sau und wir sehen kaum noch die Ausfahrt unseres Hafens.
Timing ist alles - denke ich so vor mich hin...
Gott sei Dank ist neben dem Filetierplatz im Freien auch noch ne Filetierhütte, die uns bei der anschließenden "Arbeit" vor dem mitlerweile peitschenden Regen vortrefflich schützt.
Schnell sind wir fertig, verladen wie jeden Tag das Wichtigste ins Auto und brausen die 300m nach oben zum Haus.
Einiges wird zum trocknen aufgehängt und ein kleiner Imbiß eingenommen.
Nun lege ich erstmal die Füße hoch und stöbere im Fahrplan der Schnellfähre nach Stavanger.
Mit so nem Gerät wolln wir mal fahren - gestern am Fähranleger in Hebnes haben wir sie von Nahen gesehen...
Nachmittags gegen 16 Uhr beruhigt sich das Wetter, es hört auf zu regnen und wir angeln jetzt mal auf Pilze.
Wir finden 2 Stück.
Gegen Abend besucht uns die Frau vom Vermieter und erklärt uns was zur Waschmaschine.
Wir laden sie auf ein Gläschen Rotwein ein.
Die Verständigung erfolgt in einem Mix aus Englisch, Norwegisch und Deutsch. Das klappt wunderbar und wir erfahren einiges zur Region und Lebensweise der Menschen hier.
Jetzt trudelt ne SMS von Seehaeschen ein.
Morgen Wind Vormittags 12 m/s, dann abflauend bis 6 m/s. Dazu Regen.
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