Hamneidet 2005 - Der Bericht

bine

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Hamneidet 2005
mit Robert,Erich,Wallerknaller,Anni,Bine und Dorsch1

Am 05.07.05 sollte es nun endlich soweit sein. Unsere lang vorbereitete Reise in den hohen Norden konnte beginnen. Mit einem ausgiebigen Reker-Essen bei Micha stimmten wir uns schon auf die bevorstehende Tour ein.

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Am frühen Morgen des 06.07.05 begannen wir, Dorsch1, Anni und Bine, unsere Reise als erstes nach Amberg, wo wir von Robert und Erich bereits erwartet wurden. Von dort fuhren wir weiter zu Wallerknaller. Dort beluden wir beide Fahrzeuge, die danach eine leichte Tieferlegung aufweisen konnten. In Erich´s Sprinter wurden zwei Schlafplätze eingerichtet, die Anni und Bine zugleich zu testen hatten.

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Gegen 9 Uhr begann nun unsere eigentliche Reise. Bis zur Fähre nach Mukran verliefen die ersten 1000 km mit einer lustigen Stimmung und ohne Staus. Die Abendstimmung als wir auf die Fähre warteten war schon einmal traumhaft.

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Um 22.30 Uhr legte die Fähre planmäßig in Richtung Trelleborg ab. Nach 3 Stunden und 45 Minuten befuhren wir schwedischen Boden und machten uns sofort auf den Weg weiter gen Norden. Wir beschlossen auf der Fähre, dass wir die Ostseeroute in Richtung Norden befahren und die Inlandsroute auf dem Heimweg nehmen wollen. Also fuhren wir nun über Trelleborg, Stockholm, Sundsvall, Umeå und Luleå bis zum Polarkreis. Auch eine Elchkuh mit zwei Kälbern wollte sich diesen Anblick von uns auf dem Weg gen Norden nicht nehmen lassen. Zum Glück lehrte sie ihrem Nachwuchs gerade, dass Autos schädlich sind und so konnten wir sie leider nicht schnell genug vor die Linse des Fotoapparats bekommen. Am Polarkreis angekommen, mussten wir Thomas (Wallerknaller) davon überzeugen (da er noch nie am Polarkreis war), dass er dort eine Polarkreistaufe überstehen musste. Wir beschlossen gemeinsam, dass er den Polarkreis auf allen vieren krabbelnd überqueren muss. Etwas ungläubig, aber dennoch tapfer stellte er sich dieser Aufgabe. Somit hat Thomas seine Polarkreistaufe mit Erfolg absolviert.

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Dorsch1

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Nach der Polarkreistaufe von Thomas fuhren wir in Richtung Pajala weiter. Da Micha uns schon einiges vom Jokkfall erzählte, mussten wir natürlich hier einen kleinen Zwischenstop einlegen um zu sehen, ob es noch mehr so „verrückte“ gab, die Mitternachts angeln gingen. Die gab es tatsächlich dort, was auch bei dieser herrlichen Lachsgegend kein Wunder ist. Dort machten wir ca. 1 Stunde Pause und Robert konnte seine Video Kamera mit schönen Aufnahmen erfreuen.

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Gegen 1 Uhr fuhren wir weiter in Richtung finnische Tundra. Am Anfang bot uns die kaum mehr untergehende Sonne ein herrliches Naturschauspiel mit „brennendem Himmel“.

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Viele Rentiere am Rande und in mitten der Strasse begleiteten uns die nächsten 300 km bis wir unseren natürlichen Bedürfnissen nachgehen mussten.

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Mückenstiche an den verschiedensten heiklen Stellen waren das Ergebnis dieses extrem kurz gehaltenen Stops.
Am frühen morgen überquerten wir die norwegische Grenze und unsere letzten Kilometer bis zum Ziel lagen jetzt nur noch vor uns. Hier konnten alle kaum noch die Augen zuhalten, außer Bine, die wohl von der langen Reise schon zu sehr strapaziert war und sich für die kommenden Tage fit halten wollte.
Micha zeigte den anderen die Anlage in Mandalen von Vöglers Angelreisen. Dort konnten Anni, Wallerknaller und Robert es nicht lassen die Seeschwalben zu ärgern. Leider hatten sie die Rechnung ohne die Seeschwalben gemacht. Sie rächten sich, indem sie Wallerknaller auf den Rücken, Anni auf den Kopf und Robert auf die Brille, die hinter der angeschalteten Videokamera war, kennzeichneten. Micha und Erich konnten sich vor Lachen kaum noch die Bäuche halten. Bine verschlief leider diesen einmaligen Spaß. Nur noch wenige Kilometer trennten uns von Hamneidet.

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Dort endlich bei herrlichstem Wetter angekommen lernten wir noch kurz die Truppe vor uns kennen, die in dieser Woche einen 40 kg Heilbutt erlegen konnten. Wir fachsimpelten mit ihnen noch kurz und machten ihnen die Abreise noch etwas schwerer. Ein kurzes Gruppenfoto und ab gings für sie nach Hause. Wir begutachteten als erstes die Boote, das Filetierhaus und das Kühlhaus. Da wir noch etwas Zeit hatten, bis die Wohnung für uns hergerichtet wurde, versuchten sich Micha und Robert bereits erfolgreich im Kleinköhlerfang vom Steg aus. Auch die Boote wurden bereits mit einer kleinen Rundfahrt vor dem Haus getestet, was auch schon die ersten Küchendorsche einbrachte. Unsere Wohnung war inzwischen für unseren Einzug für die nächsten 10 Tage top hergerichtet. Nach Unmengen an Gepäck, die wir hinauftragen mussten, wurden die Zimmer verteilt. Anni bekam das Zimmer mit dem „Racingschlumpf“.

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bine

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Dann wurde erstmal gemütlich ein Bier zur Einstimmung und nach einer langen Anreise getrunken. Alle waren gespannt, was uns die nächsten Tage dort erwarten würde. Da die Anreise doch alle etwas mitgenommen hat, beschlossen wir, uns erst mal ein wenig aufs Ohr zu hauen um für die herannahende Nacht fit zu sein. Nach einigen Stunden Schlaf stand unserer ersten Ausfahrt in den Mauresund nichts mehr im Wege. Es sollte als erstes getestet werden, ob die Steinbeißer noch im flachen Wasser zu finden sind. Und wie sie zu finden waren. Wir konnten in beiden Booten einige von diesen traumhaften Fischen ergattern. Zuvor mussten aber einige Kleinköhler als Köder gefangen werden, was dort aber überhaupt kein Problem darstellt. Kleinköhler in Unmengen direkt vor der Tür. Auch versuchten wir es noch ein wenig auf Dorsch. Da wir nun unsere ersten Angelerfolge hinter uns hatten (außer Bine, die ja unbedingt mit ihrer 50lbs Stand up Never Crack und Formula 10kg angeln musste), begaben wir uns wieder in unseren Heimathafen und wollten nach einem sehr schmackhaften Würstelgulasch und einigen Cola-Mischungen gegen 4 Uhr morgens nun erst einmal ausschlafen. Vorher fanden schon die ersten Filets von Seewolf und Dorsch ihren Weg in die Gefrierboxen. Gegen Mittag nahmen wir dann ein reichhaltiges Frühstück ein, was uns zur Stärkung des nächsten Angeltörns reichen sollte.
Als erstes wollten wir natürlich wieder den Seewölfen nachstellen. Nachdem Bine endlich auf ihre ABU Suveran 25-50lbs und AVET MXL umgesattelt hatte, konnte auch sie zu ihrer großen Zufriedenheit ihren ersten Steini ins Boot holen.

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Micha ließ es sich natürlich nicht nehmen und legte sofort mit dem nächsten Steini nach.

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Auch das Boot mit Robert, Erich und Wallerknaller konnten einige Steinis verhaften.
Da alle endlich den ersten frischen Fisch genießen wollten, wurde eine lecker Steinbeißer-Pfanne zum Verzehr von Robert zubereitet.

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Es schmeckte einfach traumhaft und so ließen wir uns es nicht nehmen, nach nur einer sehr kurzen Schlafpause wieder rauszufahren. Wir versuchten es als erstes auf alten bekannten Stellen von Micha aus dem letzten Jahr auf Dorsch, was uns jedoch keinen nennenswerten Erfolg brachte. So suchten wir noch einige Stellen ab, die uns ebenso wenig Großfisch brachten. Da der Dorsch nicht so recht beißen wollte versuchten wir es wieder auf Steinbeißer. Dabei fing Bine einen wunderschönen Plattfisch (was leider kein Heili war).

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Von dort begaben wir uns begaben wir uns weiter Richtung Rotsund und entdeckten dabei eine Schwellkante in der Mündung vom Mauresund zum Rotsund. Micha dachte sich, dass es dort Unmengen von guten Fischen geben müsse. Also wurde dort ausgiebig getestet was dort gehen würde. Und wie es ging. Micha bekam dort einen Biß, wie er ihn bisher noch nicht kannte. Nach ca. einer Viertelstunde harten Drills konnte er erstmals sehen, was ihm dort an den Haken gegangen ist. Zu sehen war ein Heilbutt von ca. 1m, den er dennoch verloren hat. Der Heilbutt hatte auf eine selbstgebundene Dorschfliege an starkdrähtigem Haken von Gismowolf gebissen. Kurz vor der Wasseroberfläche verlor Micha den Heili, da der böse Butt den Haken mehr als aufgebogen hatte. Dieses war zugleich die einzigste und letzte Begegnung mit dem bösen Butt an einem Haken in unserem Urlaub. Micha fischte dort verbissen weiter und landete dafür den ersten Großdorsch.

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Dorsch1

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Auch Bine konnte dort ihren ersten Dorsch dieses Urlaubs verhaften.

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Bine´s Stammplatz auf dem Boot war meist immer die Bugspitze.

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Während Micha und Bine an der Schwellkante den Dorschen nachstellten konnte das zweite Boot mit elf Steinbeißern zum Filetieren aufwarten. Robert ließ es sich nicht nehmen, Michas Rekord vom Vorjahr zu knacken und legte mit 1,02m eine harte Nuss vor. Nach einem kurzen Abendessen mit Entenbrust und Sauerkirschsauce gingen alle schlafen, nur Bine und Micha wollten es genau wissen und begaben sich auf Steinbeisserjagd. Anni fröhnte ihrem Leitsatz des Urlaubs bezüglich der Mitternachtssonne und der Nachthelligkeit „I kenn mi nimma aus“ und ging wie die drei anderen auch erstmal schlafen. Es war auch nicht leicht für Anni, die richtige Tages- oder Nachtzeit zu erfahren, da immer einer behauptete es sei Tag und ein anderer daraufhin meinte, es wäre Nacht.
Glücklich und zufrieden kehrten Micha und Bine nach einigen Stunden mit 9 der lieblichen Gestalten zum Filetiertisch zurück.

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Bine übte sich erst einmal wieder im richtigen Filetieren, was auch hervorragend klappte. Sie schaffte es, dass es auch Filetieren ohne nennenswerte Verletzungen geben kann, denn Micha hatte schon seine erste Schnittverletzung hinter sich, was natürlich sofort von unserem „Sanitöter“ Anni mit Erfolg behandelt wurde. So kleine Schnittverletzungen können aber Micha vor weiteren Filetierkünsten nicht abschrecken.
Bine und Micha konnten es sich nicht nehmen lassen ihren Fangerfolg würdig gegen 6 Uhr morgens zu begießen. Nachdem eine restliche Flasche Goldkrone, eine restliche Flasche Asbach geleert waren fand sich dann noch eine geschlossene Flasche Jägermeister ein, die auch hier noch etwas herhalten musste. Robert hatte gegen halb acht ein dringendes Bedürfnis und traf uns beide in geselliger Steini-Stimmung am Frühstückstisch an. Nach einigen Stunden erholsamen Schlafes gingen mittags beide Boote wieder gemeinsam auf Jagd. Wir fuhren wieder einmal zur Schwellkante um einige Dorsche zu stippen. Micha legte mit einem Dorsch vom 1,12m und 30 Pfund vor, was von keinem mehr erreicht wurde.

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Nach einem ausgiebigen „Frühstück“ mit Rührei und Speck gegen 20 Uhr musste Anni nach gewissem Rätselspielchen die Nacken- und Kreuzverspannungsprobleme von Erich kurieren, der anschließend wieder top fit für den nächsten harten Drill war.

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Gegen 8 Uhr sind wir dann wieder gemeinsam zur Schwellkante gefahren. Während eines kurzen Stops in der „Steini-Zone“ hörte Anni ganz eigenartige Schnauf-Geräusche in ihrer Nähe und verdrehte sogleich ihren Hals in sämtliche Richtungen. Dann rief sie „Schauts, a Wal, hoffentlich geht der nicht an meinen Haken!“. Der Wal umkreiste und untertauchte unser Boot ca. 20 Minuten lang. Während dieser Zeit bekam Anni fast einen steifen Hals vor lauter verdrehen und wollte sogar die Angel einholen, damit ihr geliebter „Pf, Pf“ nicht daran ging. Es war ein traumhaftes Erlebnis, wie dieser Wal immer und immer wieder unter unserem Boot durchschwamm. So genau und nah hatte keiner von uns bisher diese schönen Tiere beobachten können. Dann fuhren wir weiter zur Schwellkannte. Nach einiger Zeit kommentarlosen Hochkurbelns meinte Anni „I glaub i hob an Fisch dro“ und zog einen wunderschönen Steini aus dem Wasser.

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Kurz darauf war es wieder soweit und sie meinte „I hob scho wieda oan“, diesmal war es zu aller erstaunen ein kleiner Leng, der sich Anni willenlos hingab.

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bine

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Bei der Heimfahrt mit einigen Wellen trainierte Bine bereits für den bevorstehenden „Ski-Langlauf-Hunde-Winter“ die Haltung bei der Abfahrt.

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Nach einem ersten sehr langen Ausschlafens, was unser Körper von uns verlangte, frühstückten wir gegen abend und begaben uns wieder auf Neptuns Gewässer. Da Bine der Schlaf noch nicht gereicht hatte, schlief sie nach einiger Zeit wie ab und zu auch sonst einfach eine kleine Runde auf ihrem Lieblingsplatz in der Bootsspitze ein.

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Erst nachdem Micha den ersten Wolf (Bines Lieblingsfisch) ins Boot hiefte, und meinte „es ist jetzt Wolfszeit“, bequemte sich Bine dazu, wieder einmal ihre ABU Suveran in die Hand zu nehmen. Bine ließ das Blei den Boden berühren und hatte sofort einen Biß. Da sie noch sehr schlaftrunken war, saß der erste und zweite Anhieb nicht wirklich und deshalb hatte ein zweiter Steini die Chance, den zweiten Köder zu nehmen. Bines Blick sprach Bände, als sie plötzlich beim Drill zwei Schwänze sah. Aber zum Glück sah sie dann auch relativ schnell den zweiten Kopf dazu. Innerhalb der nächsten halben Stunde wurden fünf Seewölfe gelandet und von dem eingespielten Team fachgerecht filetiert und in die Kühlboxen verfrachtet.

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Dann war erstmal wieder ausgiebig ausschlafen angesagt. Nachdem alle ausgeschlafen hatten und das Wetter nicht wirklich für eine Ausfahrt geeignet schien, beschlossen wir, einen Einkaufbummel in Skervøy zu machen und die Angleranlage und Holger zu besuchen. Wir unterhielten uns sehr lange mit Holger und machten dann die Angelläden unsicher. Gegen Nachmittag waren wir dann wieder zurück. Das Wetter hatte sich wieder gebessert und Bine und Micha beschlossen noch ein wenig auf Fischfang zu gehen, was uns diesmal aber wenig Erfolg brachte. Der Rest der Truppe schlief sich so richtig aus und ging dann auch gegen frühen morgen, als wir noch schliefen, bereits wieder aufs Wasser. Wir hingegen gaben unserem Körper, was er verlangte und schliefen bis gegen 15 Uhr und fuhren erst gegen 16 Uhr raus. In dieser Zeit, Anni hatte ausnahmsweise mal ausgeschlafen, bewaffnete sie sich mit einer Spinnrute und ging auf Landerkundung. Sie fand den großen Bau des „Hausfuchses“, der fast täglich um unser Haus schlich. In Anbetracht des riesigen Baus wurde ihr etwas mulmig und so beschloss sie, nun das Meer zu ärgern. Stolz kam sie nach einiger Zeit mit ihrem ersten ganz allein gefangenen und filetiertem Köhler zurück.
Nach 3 Stunden erfolglosem Fischens fuhren wir wieder Richtung Heimat und trafen dabei die andere Bootsbesatzung, die gerade ebenfalls auf ihrer Rücktour von einer erfolgreichen Fischjagd waren. Sie waren an diesem Tag im Lyngenfjord der 17km von unserer Anlage entfernt lag. Sie legten einige gute Dorsche, Köhler und Schellfische auf den Filetiertisch. Bine und Micha wollten nun natürlich die GPS Punkte von diesem Fangort wissen und speicherten diese sofort ab, da sie die Nacht ja wieder auf Fischfang gehen wollten. Auch Anni war von ihrer nachmittäglichen Angeltour heiß geworden und nutzte die Zeit, in der Robert und das Küchenhilfspersonal das Abendessen bereiteten, um noch schnell von der Steinmole vor unserem Haus ihre Spinnrute auszuwerfen. Dabei ging ihr ein Rotbarsch an den Haken. Stolz und glücklich kam sie mit dem Fisch in der Hand in Richtung Haus gelaufen und rief immer „I hob an Fisch, der sogar Stacheln hat“. Natürlich wurde von Robert sogleich ein Fotoshooting arrangiert. Die Bilder wird Robert mit Sicherheit noch einstellen. Nach einer reichhaltigen Abendmahlzeit, bestehend aus Muschelsuppe, waren Micha und Bine gestärkt genug, um den letzten Nachttörn, der natürlich in Richtung Lyngenfjord gehen sollte, zu überstehen. Gegen 23 Uhr sattelten wir unser Boot (Anni musste noch etwas länger schlafen und wir wollten sie am Morgen abholen), und begaben uns zu erst in den kleinen Steinhafen im Mauresund um zu sehen, ob es einige Dorsche zu erbeuten gäbe. Nachdem zwei gute Küchendorsche in der Kiste lagen, versuchten wir es auf Steinbeißer. Die Drift war nicht optimal und so fuhren wir auf direktem Wege in Richtung Lyngenfjord zu den GPS Punkten von Robert.

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Dorsch1

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Dort angekommen fanden wir einen doch recht argen Seegang vor. Für unser Boot stellte das aber kein Hindernis dar. Wir ließen sogleich unsere Pilker in 50m Tiefe absinken. Vor lauter Köhler (Kategorie „Mittel-Köhler“) schafften es unsere Montagen kaum, den Grund zu erreichen. Bine bekam nach kurzer Zeit einen gewaltigen Biß, der ihre Rute bis zur Schmerzgrenze zum biegen brachte. Unter lautem stöhnen und ächzen fing ein harter Drill an. Leider schlitzte dieser Fisch (wahrscheinlich ein Großdorsch) aus, noch bevor wir ihn sehen konnten.
Auch Micha machte seinem Namen wieder Ehre und bekam sogleich seinen ersten Großdorsch aus dem Lyngenfjord an den Haken.

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Auch weibliche Mitangler haben ab und an mal ein Bedürfnis.

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Nach einigen guten Dorschen von Micha legte Köhlerliesel mit einem Großköhler, der ihr alles abverlangte, einen weiteren Großfisch ins Boot. Dieser Köhler stieg beim Ablassen des Pilkers im Mittelwasser mit wahnsinniger Wucht ein und zog im Vollspeed ca. 50m Schnur von der Rolle. Bine, die mit dem Daumen die Flucht abbremsen wollte, benötigte erstmal Kühlung für ihren heissen Daumen. Nachdem die Bremse geschlossen und eingestellt wurde, kreischte die AVET in höchsten und atemberaubenden Tönen. Irgendwann war die lange Flucht des Köhlers beendet und Bine begann ihren aufregenden Drill mit immer wiederkehrenden Fluchten dieses tollen Fisches. Nach gekonnter Handlandung von Bine wurde der Fisch sicher ins Boot geholt und versorgt. Micha drehte dabei mit Robert´s Kamera diesen Drill, der auf der DVD, die Robert erstellen wird, mit Sicherheit zu sehen sein wird. Kurz darauf konnte auch Micha einen Großköhler (nicht ganz so groß wie Bine´s) landen. Diese tollen Drills fanden in einer traumhaften Kulisse der Mitternachtssonne statt.

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Nach einigen guten Dorschen, die wir dort fingen, bekam Micha wieder einen super Biß. Wieder einmal bog sich die ABU Suveran bis zur Schmerzgrenze und es wurde ein Dorsch von 1,18m und 30 Pfund gelandet. Auch dieser Drill wurde auf Kamera festgehalten. Bine beschloß nur noch auf Naturköder zu fischen, da das Pilken mit 400g doch nach 7,5Stunden für sie zu anstrengend wurde. Von nun an wurde sie für Micha nur noch als Lumpine bezeichnet. Sie sammelte wohl von da an jeden Lumb, den es im Lyngen gab auf. Micha pilkte unverbissen weiter, da er keine Lust aufs Lumbs-Filetieren hatte. Wieder einmal bekam er einen gewaltigen Biß. Nach einiger Zeit harten Drills beförderte er eine Doublette von zwei Dorschen mit 26 Pfd und 15 Pfd. zu Tage. Bei dieser Landung passierte es beim Abhaken eines Dorsches, dass er sich mit einem Drilling im Handrücken selbst piercte. Leider befand sich an dem Drilling noch der Pilker und an dem Pilker noch ein Dorsch, der nicht still halten wollte. Da Indianer aber keinen Schmerz kennen, nahm er kurzerhand einen Seitenschneider zur Hand und kappte den Drilling und zog den Rest des Drillings aus seinem Handrückens. Bine war zu dieser Zeit etwas grün im Gesicht und nicht wegen der Wellen. Micha rauchte dann erst mal eine und weiter ging es mit dem Angeln. Es wurden noch viele schöne und auch große Fische gelandet. Gegen 6 Uhr früh riefen wir Robert an und sagten ihm dass dort draußen die Fische wie verrückt beißen. Eine Stunde später waren dann Robert, Erich und Wallerknaller auch vor Ort. Wir fischten noch gemeinsam bis gegen 12.30 Uhr und begaben uns dann nach rund 13 Stunden Fischens auf den Heimweg. Unsere Kisten waren gut gefüllt und glücklich über unseren letzten Angelausflug in dieser traumhaften Landschaft beendeten wir somit die schöne Zeit auf dem Wasser. Auf dem Heimweg, wo Bine wieder in ihrer geliebten Bugspitze saß und aufs Wasser blickte, sah sie einige Meter vor unserem Boot einen Heili schwimmen. Dieser glitt bei unserem Anblick aber leider flott in die Tiefe ab. Bine war stolz, ihren ersten Heili „gehabt“ zu haben und verabredete sich mit ihm fürs nächste Jahr!
Im Hafen angekommen kam nun noch ein doch etwas längeres Filetieren auf uns zu, was für Michas Daumen wieder eine tiefe Wunde mehr ergab. Nach einer weiteren Verarztung des mittlerweile auf Schnittverletzungen getrimmten „Sanitöters“ Anni, konnte er jedoch Robert und Bine wieder beim Filetieren zur Seite stehen. Trotz starker Übermüdung von uns allen kam es hier zu keinen weiteren nennenswerten Verletzungen mehr.

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bine

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Nun nach diesem langen Tag war dann auch noch Sachen packen für unsere Abreise am nächsten Tag angesagt. Nach ca. 30 Stunden ohne Schlaf fielen wir glücklich und auch zufrieden in unsere Betten.
Die Abreise fiel uns allen sehr schwer. Wieder einmal war eine schöne Zeit in einer traumhaften Landschaft in Nord-Norwegen zuende.
Der erste Halt bei der Heimreise war kurz nach der Grenze zu Finnland und alle Nikotin-Suchtgeplagten konnten dort endlich wieder richtig zuschlagen. Auch die Souvenirs gingen dort gut über die Ladentheke. Der weitere Weg bis zum Polarkreis kurz hinter Jokkmokk war schnell durchgezogen. Bine musste wie immer auf ihren geliebten Polarsteinhaufen krabbeln.Man sagt ihr nach das sie keine Seenixe sei, sondern eine Sirene.

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Dort stärkten wir uns dann gegen 19 Uhr mit geräuchertem Rentier, das mehr als lecker schmeckte. Von dort fuhren wir nonstop weiter auf der E45. Ein Hinweis von Bine und Micha, die E45 in Mora zu verlassen wurde vom Navigationsauto ignoriert und so fuhr man weiter auf der vielbefahrenen und von Blitzern gesäumten E45. Nach einem Stop in Löddeköpinge mit einigen Einkäufen gings rasch zur Fähre weiter. Gegen 22.30 Uhr legte die Fähre leider wieder in Richtung Deutschland ab. Vor der Fähre bauten wir den Focus von Micha wieder in ein 3 Personen-Auto um und nahmen die murrende Anni wieder zu uns ins Auto. Sie war von der doch recht langen und anstrengenden Reise doch schon sehr mitgenommen und wollte nur noch in ihr Bett. Gegen 12 Uhr mittags erreichten wir müde Michas Heimat, wo wir uns erst einmal für ein paar Stunden aufs Ohr hauten.
Nach etwas Schlaf brachen wir weiter auf um auch die letzten 200km dieser Reise gut hinter uns zu bringen.
Wieder einmal ist ein wunderschöner Norwegen Urlaub mit viel und großen Fischen zu Ende gegangen. Hamneidet wird uns mit Sicherheit wiedersehen.

Ein Dank an unserem Vermieter Tormud Heggelund, der auch da war, wenn uns die Sicherung durchbrannte und auch an Din Tur Reisen für diese traumhafte Reise.

Hier noch ein Bild unserer tollen Truppe, die diese Reise gemeinsam unternahmen.

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Robert hier auch noch mal einen extra Dank für die legger gekochten Speisen die wir in den 10 Tagen genießen durften. Er hat sich sehr viel Mühe und Arbeit gemacht um uns bestens zu bewirten, was ihm, auch bei gewissen Abhalteversuchen von Anni, mehr als gelungen ist.

Weiterhin geht ein großer Dank an Thomas, der alles Wichtige (vor allem wasserfeste Pflaster) dabei hatte. Er brauchte sich auch nicht gegen Anni´s Attacken wehren, denn er stand ja unter „Naturschutz“.

Auch möchten wir uns noch bei Erich bedanken, der die heißbegehrten Schlafplätze im Sprinter zur Verfügung gestellt hat und uns Vorort immer mit ein paar Anekdoten zum Lachen brachte.

Ebenso möchten wir uns bei Anni bedanken die diese Reise immer wieder mit viel Späßen aufheiterte und uns zeigte, welche Fische wir nicht erwischen konnten. Unseren Respekt davor, wie sie die doch sehr strapazierende An- und Abreise gemeistert hat.

Robert wird mit Sicherheit noch einige Bilder einstellen und Euch von den Begebenheiten auf dem anderen Boot berichten. Es könnte allerdings noch etwas dauern, da wir schon äußerst gespannt auf das Video von ihm warten.

Dieser Bericht wurde in Zusammenarbeit von Bine und Dorsch1 erstellt.
 
U

uer

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AW: Hamneidet 2005 - Der Bericht

#h bine u. micha,

jetzt mein 2tes posting zu eurem bericht :q ;)

ich kann nur sagen eine super zusammenarbeit von wort und bild von euch beiden#6 , wenn der zweite teil von eurer zweiten mannschaft genauso wird is es doch schon mal suuuuuuper,

schöne fische habt ihr landen dürfen #6

:s

ich geb mal #6 #6 #6 #6 #6 aus
 
G

Gelöschtes Mitglied 828

Guest
AW: Hamneidet 2005 - Der Bericht

Danke für diesen wirklich sehr, sehr schönen Bericht. #6 :m
Auf die Fotos und die DVD von Robert bin ich schon gespannt.
 

adi35

Member
AW: Hamneidet 2005 - Der Bericht

tausend Dank für diesen Superbericht, Super bilder
Eine ganz klasse Einstimmung auf unserern Törn nach Lavan ab 3.8. und unseren Trip in 2006 nach Hamneidet.
 

Sylverpasi

Lofotenstipper
AW: Hamneidet 2005 - Der Bericht

Supergeiler Bericht und astreine Bilder von euch!!! Dickes Petri zur super Tour!!! #6#6#6
 

Stingray

Fliegenbader
AW: Hamneidet 2005 - Der Bericht

Toller Bericht und Bilder #6 ! Bei den Fischen, die Ihr da auf dem Steg liegen habt, habt Ihr ja die 25 kg Regelung voll ausgenutzt :q .


Gruß Thomas
 

Jirko

kveite jeger
AW: Hamneidet 2005 - Der Bericht

jau, kann man anbieten, euren mehrzeiler ;)... blödsinn: allerfeinst eure impressionen vom hamneidettrip... und die pics krönen eure erlebnisse - vielen dank #6

@micha: ich hätt ihn dir so sehr gewünscht, nen metrischen hippo :(... aber gut ding will weile haben... du schaffst "ihn" #6
 

Blauortsand

stripperliebhaber
AW: Hamneidet 2005 - Der Bericht

Klasse Bericht / Fische / Fotos!!! In 3 Wochen bin ich auch wieder da oben und langsam steigt wieder die Vorfreude!
 

Lotte

auf den wolf gekommen!!!
AW: Hamneidet 2005 - Der Bericht

moin-moin,

boahhhhh, watt nen feinst geschriebener bericht!!!! megaklasse!!! vielen, vielen dank dafür!!! muß ja eine echt megatolle reise gewesen sein!!! da keimt bei mir der blanke neid, obwohl ich ja nun auch nicht mehr allzulange auf norge warten muß!!! ab sei dank!!!!

aber das eine oder andere taaaaaaaatttttttüüüüüüü taaaaaatttttttaaaaa ist ja auch schon wieder dabei!!!!! wem soll man das denn anlasten, wenn ihr das zu zweit geschrieben habt :q:q:q???
 

Debilofant

Well-Known Member
AW: Hamneidet 2005 - Der Bericht

Hallo an die erfolgreiche Reisecrew,

ein großes Dankeschön für den Supibericht #6 und Glückwunsch zu Euren zahlreichen und "diggen" Fischen. War lecker zu lesen und anzusehen!!

Tschau Debilofant #h
 

Rosi

ostseetauglich
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Das muß ein unvergesslich schöner Urlaub gewesen sein! Tolle Bilder von reiner Natur, glückliche Gesichter und die Fische wurden immer größer.#6 #6
 

ThomasL

Active Member
AW: Hamneidet 2005 - Der Bericht

hallo ihr beiden #h

ganz toller Bericht und schöne Fotos, hat Spass gemacht zu lesen #6
 

schlot

Active Member
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#6 Super Bericht! #6
Alles andere besprechen wir persöhnlich.
 
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