AW: Gummifisch führen
Ganz wichtig für die erfolgreiche Zanderangelei im Fluss (ich gehe mal davon aus, dass du hauptsächlich auf Zander aus sein wirst): der Gummifisch muss über eine möglichst weite Strecke (idealerweise also vom ersten Absinken an bis zum Rausheben des Köders) immer genau über den Gewässergrund hüpfen. Also nicht mal 10cm darüber, dann 2m weit direkt über Grund geführt, dann wieder 20cm darüber...
Ich habe es vor ein paar Tagen schonmal hier geschrieben, aber trotzdem nochmal: Ein Zander, der nicht gerade am Rauben ist, "klebt" in der Regel wie ein Stein am Grund und hat Sicht auf den Bereich direkt vor ihm. Kommt der Gummiköder in sein Sichtfeld und hat eine gewisse Lockwirkung auf den Fisch, dann beginnt er sich vom Boden zu lösen und beginnt dem Köder langsam zu folgen, meist ohne ihn direkt zu attackieren. Oft entscheidet er sich erst nach vielen Metern, nicht selten direkt am Ufer, den Gummi einzusaugen. Gerät der Köder dadurch, dass man ihn durch unkonzentriertes Führen plötzlich zu hoch über Grund führt, oder zu lange am Grund verweilen lässt, aus dem Sichtfeld des folgenden Zanders, dann bricht er meist die Verfolgung ab und kehrt zu seinem Standplatz zurück. Ist im Endeffekt nichts anderes als Verhaltensbiologie der Fische, der Zander muss sich instinktiv genau "überlegen", ob es sich lohnt, Energie zu verbrauchen um den vermeindlichen Beutefisch zu attackieren.
Einfaches Einkurbeln wird dir also nicht oft zum Erfolg verhelfen, es sei denn du erwischst mal eine Buhne, in dem ein oder mehrere raubende Zander im Mittelwasser stehen, es gilt ja aber auch die Zander zu kriegen, die nicht gerade in Lauerstellung sind, und das sind sie nunmal die meiste Zeit des Tages über nicht.
Ich würde eine "Mischung" aus Jiggen und Faulenzen empfehlen. Reines Faulenzen erzeugt meiner Meinung nach zu viele Hänger und somit Köderverluste und man bekommt den Gummi gerade auf größeren Distanzen nicht hoch genug vom Boden gelöst. Bei reinem Jiggen finde ich, dass gerade als Anfänger der so wichtige ständige Köderkontakt oft verloren geht. Außerdem bringt reines Jiggen nur in wirklich tieferen Buhne etwas, in denen der Köder wirklich lange absinken kann, der Großteil der Elbbuhnen ist aber vor allem im Sommer recht flach.
Bei der Mischung aus Jiggen und Faulenzen hälst du die Rute recht weit hoch, in etwa 70°, damit der Winkel zwischen Rute und Köder groß genug ist und hälst die Rute am besten etwas seitlich zur Schnur gehalten. Kommt der Köder auf Grund auf, dann machst du 2-3 sehr schnelle Kurbelumdrehungen mit der Rolle und "schlägst" die Rute bei dieser Bewegung
etwas mit hoch. Durch das Hochhalten der Rute und schnelle Kurbeln kommt der Köder relativ hoch und man hat trotzdem immer direkten Köderkontakt, während man beim reinen Jiggen beim Hochschlagen der Rute immer die lose Schnur schnell einholen muss um diese wieder zu spannen.
Wie gesagt, der Köder muss immer wieder auf Grund auftocken und dann wieder schnell abgehoben werden und so weiter. Du musst natürlich merken, dass der Köder auf Grund aufkommt. Wenn du es absolut nicht erfühlst, dann wähle konsequent größere Bleikopfgewichte. Habe keine Sorge, dass der Köder ZU schnell absinkt, rund eine Sekunde sollte es aber schon rein. Du glaubst garnicht wie schnell so ein Zander/Barsch/Hecht am Grund den Köder weghauen kann. Vertraue deiner Methode.
http://www.youtube.com/user/brassenhunter?blend=1&ob=4#p/search/3/pA8IZBojzR8
Hier wird das unter anderem auch sehr gut beschrieben.