AW: Große Boilies = großer Karpfen ???
Moin, moin!
Tja, da hat mit René ja schon ein Anhänger der Bigball-Theorie gepostet, dann werde ich mal als Gegner dieser Theorie selbiges machen.
:m
Ich behaupte, dass große Boilies über 30mm nicht gleichbedeutend mit einem ausschließlichen und selektiven Fang von Fischen beispielsweise über 20 Pfund verbunden sind und ganz im Gegenteil sich eher nachteilig auf das Gesamtbild der Karpfenfänge auswirken.
Ich zitiere hier mal einen Artikel von Dr. Robert Arlinghaus, der auf carp.de veröffentlicht wurde und wo es in einem Teil um die maximale Nahrungsgröße von Karpfen geht. Ich empinde seine Ausführungen als sehr logisch, gegenwärtig gibt es leider wenige wissenschaftliche Betrachtungen zu diesem Thema.
"Karpfen vermögen eine Beute eines maximalen Durchmessers von 4 % ihrer Körperlänge abzuschlucken. Diese Längenangabe ergibt sich aus der Größe ihres Schlundes, obwohl ihr Maul Partikel eines Durchmesser bis zu 7 % ihrer Körperlänge aufnehmen kann. Ein Karpfen von 100 cm Größe kann also maximal Partikel von 4,0 cm Durchmesser mit den Schlundzähnen knacken. Sibbing und Mitarbeiter (1984) sprechen sogar nur von 3 % der Körperlänge, also von 3,0 cm Durchmesser. Warum nur angeln bestimmte Leute mit Boilies von 40-50 mm Durchmesser. Sicherlich sind diese Köder selektiv. Es kann aber sein, dass der große Fisch schon gelernt hat, dass diese angebotenen Boilies selbst für sie zu groß sind. Ein solcher Boilie wird also nur fangen, wenn der Fisch diesen Köder ausprobiert und nur dann. Denn fressen kann er ihn nicht. Nehmen wir die realistischere Karpfengröße 80 cm, dann kann dieser Karpfen Köder fressen, die maximal (3 %) 24 mm- 32 mm (4 %) im Durchmesser sind. Na, fällt Euch was auf? Golfkugeln als Köder? Nein danke!!"
Quelle: www.carp.de
Wenn mich die Beifänge nicht so nerven würden, wäre ich wahrscheinlich noch eher bereit, mit kleinen Ködern sprich unter 18mm Durchmesser zu angeln, weil diese - wie René auch angesprochen hat - eher der natürlichen Nahrungsgröße und dem natürlichen Angebot entsprechen und so sicher auch ohne große Gewöhnungs- und Vorfütteraktionen als Nahrung akzepiert und gefressen werden.