Greenpeace verzerrt Aussagen: Streitthema Nord- und Ostsee

Während Greenpeace in einem neuen Report Deutschlands Umgang mit dem Schutz von Nord- und Ostsee bemängelt, werfen ihnen Kritiker verzerrende Aussagen vor.

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Ein Fischkutter bei der Arbeit. Greenpeace meint, dass es den Fischbeständen in Ost- und Nordsee sehr schlecht gehe


In dem neuen Greenpeace-Report über die Nord- und Ostsee ziehen die Naturschützer ein dramatisches Fazit und werfen der Bundesregierung vor, die Ziele für den Schutz der Meere verfehlt zu haben. Ist ist davon zu lesen, das es der Nord- und Ostsee schlechter denn je gehe. Außerdem fehle es an einem Management für die Schutzgebiete. Die Naturschützer meinen, Deutschland hätte beim Schutz der Meere total versagt.

Kritik zu Greenpeace-Report
Kritiker hingegen werfen Greenpeace Verzerrung von Aussagen vor. Der Direktor des staatlichen Thünen-Instituts für Ostseefischerei, Christopher Zimmermann, betonte, dass es den Meeren deutlich besser gehe, als noch von 30 Jahren. Seiner Meinung nach verzerrt Greenpeace einige Aussagen, um den Druck auf dieses Thema zu erhöhen. Er geht sogar noch einen Schritt weiter und meint, dass die Umweltverbände eine Mitschuld daran tragen, dass der Prozess so schleppend verläuft, weil sie zum Beispiel Forderungen stellen, die einfach nicht konsensfähig sind.
Auch eine Sprecherin des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft in Berlin äußert Kritik am Report von Greenpeace. Dieser spiegele angeblich nicht ganz die Realität wider. Laut Aussage des Bundesministeriums habe sich die Bestandssituation in Nord- und Ostsee sowie im Nordostatlantik seit Inkrafttreten der Reform der Gemeinsamen Fischereipolitik 2014 deutlich verbessert.
Ebenso äußerte sich auch der Deutsche Fischerei-Verband in Hamburg kritisch zu dem Greenpeace-Report und dementiert die Aussage, dass es kein Management gebe. Es gebe unter anderem Naturschutzverordnungen, Raumordnung oder Nationalparkgesetze im Wattenmeer.

Erwärmung der Meere ist Fakt
Greenpeace kommt in seinem Report zum Schluss, dass Deutschland alle selbst gesetzten Ziele verpasste. Der Vorreiterrolle, die Deutschland im internationalen Vergleich in Sachen Meeresschutz einnimmt, halte einem Faktencheck nicht stand. Auf Nachfrage zur Erwärmung der Meere gab das Bunderverkehrsministerium bekannt, dass sich die Nordsee im Zeitraum von 1969–2017 um 1,3 Grad Celsius und die westlichen Ostsee seit 1982 um 1,8 Grad erwärmte. Falls sich der Temperaturanstieg so fortsetze, drohen in beiden Meeren massive Veränderungen.


Quelle: https://www.merkur.de/welt/zustand-von-nord-und-ostsee-schlechter-denn-je-zr-13827337.html
 
Selbst wenn diese Aussagen übertrieben bzw Verzehrt interpretiert werden.
Fakt ist als Brandungsangler an der Ostsee hast du es ,
auch in de Zeit die sonst immer als Top Dorschmonate gepriesen wurden richtig schwer deine Dorsch anzulanden.
Zumindest eine gute Küchengröße zu erwischen.
Selbst Bootsangler haben es schwer das Fanglimit zu erreichen.
Und das liegt nicht an den Quoten die für Angler festgelegt wurden sondern haben ihren Grund auch darin das
die Empfohlenen Quoten der Kommerziellen Fischerei immer überschritten wurden ;Seit Jahren schon.
Das die natürliche Reproduktion dann einbricht dürfte keinen Überraschen.
Das die`s nur meine Persönliche Meinung ist möchte ich noch Anmerken.
 
Ich bin alles andere als ein Greenpeace-Fan, aber die Gegenargumentation ist ja wohl sowas von schräg. Greenpeace stellt also Forderungen auf, die nicht konsensfähig sind? Mit wem will man denn hier einen Konsens erreichen? Mit der kommerziellen Fischerei, die maßgeblich dazu beiträgt, dass die aktuelle Situation so ist, wie sie ist? Das ist das Ding mit den Fröschen und dem stillzulegenden Teich. Der Deutsche Fischerei-Verband dementiert also, dass es kein Management gäbe. Da stellt sich halt die Frage, wie deren Management aussieht. Ich habe mir dazu viel Material durchgelesen und komme zum Schluss, dass das heutige Management immer darauf ausgelegt ist, das Maximum rauszuholen, was unter guten Bedingungen gerade noch so verträglich ist. So funktioniert das aber nicht, wenn man wieder robuste Bestände aufbauen will, noch dazu vor dem Hintergrund des Klimawandels.

Meine Tochter ist 20 und steht mit beiden Beinen im Leben. Sie hat mich gebeten, keinen Meeresfisch mehr zu kaufen und ich tue ihr den Gefallen. Die jungen Leute werden dafür sorgen, dass sich die Spielregeln ändern.

Bei dieser Gelegenheit kann man gleich noch weitere Fässer aufmachen: Warum ist in Deutschland der Aal noch nicht geschützt? Das sage ich, obwohl ich 1. Vorstand eines Angelvereins bin und selbst sehr gern Aal angle und esse. Alles Lobbyarbeit von Ewiggestrigen.
 
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