... hatten wir alles nicht
aber 'nen spärlich bebilderten Bericht bekommt ihr trotzdem!
Vorwort
Im vergangenen Herbst hab ich hier mal freudestrahlend von einem herrlichen Jerk-Tag mit sehr guten Fängen berichtet. Dazu hab ich noch ein paar Worte über die Unzahl an Gewässern und die schönen Fischbestände verloren und irgendwie kommt man dann ins Gespräch und ruck-zuck ist man zu einem langen Hechtwochenende im Mai verabredet. Bei der Planung fiel uns dann auf, dass die Vielzahl an Gewässern garnicht an einem langen Wochenende zu befischen ist und haben die Zeit kurzer Hand auf eine volle Woche gedehnt. In der vergangenen Woche war es dann so weit, der liebe Frank (vertikal) hat sich ins Auto geschwungen, Boot drangehängt und hat die 420km in meine alte Heimat anvisiert. Nun kommt der Bericht:
Montag - tausend Bisse, 1 Verletzter, kein Fisch
Pünktlich wie die Maurer stand am Montag Mittag gegen 11 Uhr (mit Ansage) ein rotes Auto mit Boot vor der Tür. Auto schnell geleert, Jerke in die Hand, Tasche um und ab ans Wasser hinter dem Haus. Schon vor meinem ersten Wurf hatte Frank einen Konstruktionsfehler am Steg meiner Eltern entdeckt. Sehr unglücklich hat er sich, beim daraus resultierenden Sturz, eine dicke Wunde am Schienbein zugezogen. Dann gings ans Angeln!
Nach zehn Minuten gabs den ersten Nachläufer auf einen Toppie - es keimte Hoffnung auf! Gegen die Hoffnung wussten wir aber schnell etwas zu unternehmen. Zuerst hab ich meinen geliebten Toppie-Perch versenkt (aber am Steg festgebunden), dann kam Franks Sickly Junior nicht mehr aus den Seerosen zurück und auf dem Rückweg hielt sich der zweite Sickly Junior so im Schilf fest, dass Franks dünne Spiderwire in der Mitte aufgab. Nachdem wir zwischendurch die Mückenplage festgestellt hatten und tausende Stiche unsere zarten Körper zierten, haben wir entschlossen aufzugeben, das Boot zu Wässern und die Köder zu retten. Meinen verloren geglaubten Toppie hatte ich am Steg festgebunden, sodass wir ihn schnell wiederfanden. Kleiner Tipp: geflochtene Schnur nicht in die Hand nehmen und ruckartig zerren - das gibt gute Schnittwunden. Leider hatten wir das Toppie-Modell "Houdini" erwischt. Wie auch immer, Frank hat gezogen und es kam nur der geschlossene Snap aus den Tiefen ans Licht, der Toppie hatte sich in Houdini-Manier befreit und war verschwunden#c. Retten konnten wir nur einen Sickly Junior, der Rest war verloren. Dafür gabs Abends leckeres vom Grill und ein nettes Bierchen.
Dienstag - Im Zeichen des Hechts
Für den Vormittag hatten wir uns eigentlich einen Elbe-Besuch vorgenommen. Bei Windstärke 6 hielt sich unsere Lust dazu allerdings in Grenzen, deshalb beschränkten wir uns auf einen Kanalabschnitt vor einer Schleuse. Eigentlich sehr fängig und immer für einen Zander, Barsch oder Hecht gut - an diesem Tag leider nicht. Wenigstens blieben die Materialverluste aus. Nach einem kleinen Mittagssnack hab ich (als Superguide) Frank an einen kleinen versteckten Waldsee geführt. Kurz nach der Ankunft entdeckten wir unerfreulicher Weise zwei tote Schleien. Aber trotzdem gut zu wissen das es dort noch welche gibt! Nach einigen Würfen mit der Jerke und ca. 50 zurückgelegten Ufermetern (der See hat nur einen Umfang von ca. 350-400m) war es dann so weit: der erste Hecht zappelte an meiner Piketime mit Salmo Slider. Bitte nicht lachen, hier kommt das Foto:
Die Mama des kleinen Burschen hielt sich versteckt und somit bliebs bei dem. Von dem kleinen Waldsee sind wir dann zu einem versteckten kleinen Wehr mitten im Wald gefahren. Das Wasser unterhalb war knapp 40-50 cm tief, oberhalb ca. 1m oder mehr. Ein paar Mini-Döbel waren zu sehen, Forellen nicht. Der erwartete Hecht (vor ein paar Jahren gab es dort welche) war auch nicht da also waren wir nach einer halben Stunde auf dem Weg zu einem Badesee im Nachbarort. Ausser einem Uferräuber der nicht beissen wollte, einem kleinen evt. gerade maßigen Nachläufer und Franks Begeisterung für den See war dort nichts zu holen. Nach Zentimetern blieb es also an diesem Tag bei 20:0 für mich.
Noch erwähnenswert wäre der Verhängnisvolle Fehler, den Frank am Abend machte. Ich habe ihn vorher gewarnt, meine Mutter nicht nach Hausmitteln oder ähnlichem zu Fragen (eigene Erfahrung). Frank wollte nicht hören und bat sie um ein Mittelchen gegen stark verschmutzte Hände. Ich habe ihre Stimme noch immer im Ohr: "Auja, ich hab da was.....ist auch keine Chemie drin". Sekunden später schlugen Franks Puppillen nach eigener Aussage von innen an die Brille. Das Chemiefreie Mittel meiner Mama verätzte ihm seine Bürohände womit er den gesamten Rest der Woche zu kämpfen hatte. Ich hatte ihn gewarnt, er wollte nicht hören! Achja, am Abend haben wir nochmal die Jerke bewegt. Drei ca. 50er Hechte attackierten meinen Topper. Der war ihnen wohl kurz vor dem Maul doch zu groß, sodass keiner zu haken war. Komisch, oder?
Mittwoch - Schiff ahoi
Kapitän Raabiat lud Frank zu einer Mordstour ein. 2km Kanalarm, 6km Elbe-Havel-Kanal und ca. 3km Seitenarm mit See-Rundfahrt beschäftigten uns bis zum Nachmittag. Vorweg gesagt: mein kleiner Elektromotor hatte Mühe und Not uns gegen den Wind die ca. 6km bis zum Nachbarort zu bringen. Deshalb war auf der Rücktour die Batterie leer und nach einer langweiligen Stunde Winddrift hab ich zu den Rudern gegriffen und uns heimwärts gebracht. Auf der gesamten Kanalstrecke von hin- und rück knapp 20km war nichts an Weissfisch auf dem Echolot zu sehen. Ziemlich erstaunlich, oder? Der See in dem wir schliesslich landeten und einige Runden drehte offenbahrte zwar einiges an Weissfischschwärmen aber leider keine beisswilligen Räuber. Bei summa summarum 22km komplett ohne Fisch hätten wir statt der Ausrüstung mal lieber nen Kasten Bier mitnehmen sollen. Schön wars trotzdem, Frank hat jede Menge gesehen und auch das Potenzial der Gewässer und besonders des See's erkannt. Am dritten Tag noch immer Schneider ... das schlaucht!
Donnerstag - Die Elbfischer
Wie auch an den Vortagen hatten wir das selbe Wechselhafte Wetter. Geprägt von starkem Wind, viel Regen und dichter Bewölkung haben wir uns dennoch an die Elbe gewagt. Ein wenig Hochwasser war noch zu sehen, allerdings waren die Buhnen gut begehbar. Bis Mittag hatten wir einiges an Strecke zurückgelegt. Zusammenfassend kann man sagen: wir haben vom Gummifisch bis zu Spinnern, Blinkern und Pilkern alles probiert und sind erfolglos geblieben. Nichtmal Barsche waren auf Spinner zu animieren. Wo sind nur die Fische hin?? Ich glaube....insgeheim hat sich auch Frank diese Frage gestellt! Am späten Nachmittag hatten wir aufgrund des miesen Wetters keine Lust mehr und haben nur zur Besichtigung noch einen weiteren Badesee besucht. Frank war auf anhieb überzeugt: "in diesem See gibts was zu holen". Abends haben wir das Boot wieder auf den Trailer gepackt, die Sachen zusammengebastelt und und daruf vorbereitet, den See am nächsten Morgen mit Boot und Echolot abzufahren. Abends nochmal Stärkung vom Grill, Bier aus'm Kasten und ne Runde Skat.
Freitag - toller See, viel Fisch, 50€
Freitag früh war es dann so weit. Gutes Frühstück und mit einem Super Gefühl im Bauch und Boot am Wagen gings ab auf den Badesee. Das Echolot zeigte super Tiefen (Teilweise bis 15m) und viele Weissfischschwärme und sogar einige erfolgversprechende Sicheln. Das gute Gefühl war ebenso schnell weg wie die 50€ in Franks Portemonnaie. Denn wie sich herausstellte war der See in Privatbesitz und der grimmige Mensch am Ufer sein Besitzer. Seine Aggressivität legte sich allerdings als wir im erzählten das wir aus NRW kommen und unwissend auf seinem See gelandet sind. In naher Umgebund sind nämlich noch zwei Gewässer von dem einies ein DAV Gewässer ist und wir ihm glaubhaft machen konnten, dass wir die Gewässer verwehselt hatten. Nach 5 Minuten Smalltalk und 50€ (20€ Tageskarte pro Person + 10€ Trinkgeld) durften wir samt eigenem Boot auf dem See bleiben und taten dies auch. Wenn man die Struktur auf dem Echolot gesehen hat, die Massen an Weissfischen und die großen Schwärme, dann glaubt man auch der Aussage des Besitzers, dass dort im letzten Jahr ein 28-Pfund-Hecht gefangen wurde. Nur an dem Tag als wir dort waren hatten die Räuber Diät-Tag eingelegt. Im Herbst geht da bestimmt einiges....ich komme wieder....beim nächsten mal auch mit Tageskarte!
Am Abend war Frank ziemlich entkräftet und kämpfte noch immer mit den Verätzungen seiner Hand. Derweil zog ich eine halbe Stunde allein los. Im Wasser war Bewegung aber ausser Mini-Räuber sollte nichts gelingen. Von Spritzer-Fotos wollte ich euch verschonen, aber einen Nachweis müsst ihr mir gestatten. Auf dem Foto seht ihr einen der beiden Nachwuchs-Räuber die mir auf den Salmo sprangen:
Naja, wenigstens was....alle Minis zusammengerechnet war ich zumindest bei ca. 50cm....demnach 50:0 für mich nach Zentimetern während Frank sich die Hände einsalben musste. Frank.....dafür nochmal sorry.....(aber ich hatte dich gewarnt).
Samstag - ein Solotrip und ein Gummibesuch am Nachbarteich
An diesem Morgen durfte Frank ausschlafen. Ich bin morgens kurz vor 5Uhr los auf Zander/Barsch. Endlich mal viel Bewegung und Weissfisch am Wasser, die Räuber wollten dennoch nicht! Ein untermaßiger Barsch weihte meinen DD Cherry ein ansonsten wars das. Deshalb hab ich gegen halb 7 nochmal den Salmo am Kanal hinter dem Haus meiner Eltern bemüht, was mir wieder nur einen 20cm Hecht brachte. Ist schon komisch was sich die kleinen Räuber reinwürgen wollen. Der Salmo bringt immerhin gute 6 bis 7 cm aufs Maßband. Nach dem Frühstück sind wir nochmal zum See im Nachbarort gefahren. Erstaunlich Weise hatten die Gummifische eine Absinkphase von Stellenweise bis zu 26 Sekunden. Also ganz schön tief der Teich. Frank war begeistert und meinte, dass man da im Herbst unbedingt mit GuFi vom Ufer oder sogar Vertikal hin müsse. Das werd ich dann wohl mal machen. Ansonsten war nichtmal ein Nachläufer zu sehen.
Fazit - mit mir fängt keiner Fisch
Was nehmen wir mit aus dieser Woche?
Die uralte Regel hat sich bewahrheitet, es ist schwer für Mitangler in meiner Anwesenheit Fische zu fangen. Frank ist noch immer der Meinung das wir nach dem langen Winter im Zusammenspiel mit dem schlechten, wechselhaften Wetter einfach zu früh dort waren. Die Fische sind noch mit dem Laich beschäftigt und alle Faktoren zusammengerechnet ließen nur noch minimale Erfolgsaussichten übrig. Wir sollten es im Herbst nochmal versuchen und dann wird es klappen....ich bin davon überzeugt. Mich hatt's genervt, dass ich viel Fisch im voraus versprochen hatte, aber nix an den Haken ging. Trotzdem war es ganz spassig. Und jetzt hoffe ich, dass Frank ausser einem schmerzenden Schienbein, verätzten Händen und Magenschmerzen doch noch einiges aus dieser Woche mitgenommen hat.
Schön wars....
hier noch ein paar Impressionen
aber 'nen spärlich bebilderten Bericht bekommt ihr trotzdem!
Vorwort
Im vergangenen Herbst hab ich hier mal freudestrahlend von einem herrlichen Jerk-Tag mit sehr guten Fängen berichtet. Dazu hab ich noch ein paar Worte über die Unzahl an Gewässern und die schönen Fischbestände verloren und irgendwie kommt man dann ins Gespräch und ruck-zuck ist man zu einem langen Hechtwochenende im Mai verabredet. Bei der Planung fiel uns dann auf, dass die Vielzahl an Gewässern garnicht an einem langen Wochenende zu befischen ist und haben die Zeit kurzer Hand auf eine volle Woche gedehnt. In der vergangenen Woche war es dann so weit, der liebe Frank (vertikal) hat sich ins Auto geschwungen, Boot drangehängt und hat die 420km in meine alte Heimat anvisiert. Nun kommt der Bericht:
Montag - tausend Bisse, 1 Verletzter, kein Fisch
Pünktlich wie die Maurer stand am Montag Mittag gegen 11 Uhr (mit Ansage) ein rotes Auto mit Boot vor der Tür. Auto schnell geleert, Jerke in die Hand, Tasche um und ab ans Wasser hinter dem Haus. Schon vor meinem ersten Wurf hatte Frank einen Konstruktionsfehler am Steg meiner Eltern entdeckt. Sehr unglücklich hat er sich, beim daraus resultierenden Sturz, eine dicke Wunde am Schienbein zugezogen. Dann gings ans Angeln!
Nach zehn Minuten gabs den ersten Nachläufer auf einen Toppie - es keimte Hoffnung auf! Gegen die Hoffnung wussten wir aber schnell etwas zu unternehmen. Zuerst hab ich meinen geliebten Toppie-Perch versenkt (aber am Steg festgebunden), dann kam Franks Sickly Junior nicht mehr aus den Seerosen zurück und auf dem Rückweg hielt sich der zweite Sickly Junior so im Schilf fest, dass Franks dünne Spiderwire in der Mitte aufgab. Nachdem wir zwischendurch die Mückenplage festgestellt hatten und tausende Stiche unsere zarten Körper zierten, haben wir entschlossen aufzugeben, das Boot zu Wässern und die Köder zu retten. Meinen verloren geglaubten Toppie hatte ich am Steg festgebunden, sodass wir ihn schnell wiederfanden. Kleiner Tipp: geflochtene Schnur nicht in die Hand nehmen und ruckartig zerren - das gibt gute Schnittwunden. Leider hatten wir das Toppie-Modell "Houdini" erwischt. Wie auch immer, Frank hat gezogen und es kam nur der geschlossene Snap aus den Tiefen ans Licht, der Toppie hatte sich in Houdini-Manier befreit und war verschwunden#c. Retten konnten wir nur einen Sickly Junior, der Rest war verloren. Dafür gabs Abends leckeres vom Grill und ein nettes Bierchen.
Dienstag - Im Zeichen des Hechts
Für den Vormittag hatten wir uns eigentlich einen Elbe-Besuch vorgenommen. Bei Windstärke 6 hielt sich unsere Lust dazu allerdings in Grenzen, deshalb beschränkten wir uns auf einen Kanalabschnitt vor einer Schleuse. Eigentlich sehr fängig und immer für einen Zander, Barsch oder Hecht gut - an diesem Tag leider nicht. Wenigstens blieben die Materialverluste aus. Nach einem kleinen Mittagssnack hab ich (als Superguide) Frank an einen kleinen versteckten Waldsee geführt. Kurz nach der Ankunft entdeckten wir unerfreulicher Weise zwei tote Schleien. Aber trotzdem gut zu wissen das es dort noch welche gibt! Nach einigen Würfen mit der Jerke und ca. 50 zurückgelegten Ufermetern (der See hat nur einen Umfang von ca. 350-400m) war es dann so weit: der erste Hecht zappelte an meiner Piketime mit Salmo Slider. Bitte nicht lachen, hier kommt das Foto:
Die Mama des kleinen Burschen hielt sich versteckt und somit bliebs bei dem. Von dem kleinen Waldsee sind wir dann zu einem versteckten kleinen Wehr mitten im Wald gefahren. Das Wasser unterhalb war knapp 40-50 cm tief, oberhalb ca. 1m oder mehr. Ein paar Mini-Döbel waren zu sehen, Forellen nicht. Der erwartete Hecht (vor ein paar Jahren gab es dort welche) war auch nicht da also waren wir nach einer halben Stunde auf dem Weg zu einem Badesee im Nachbarort. Ausser einem Uferräuber der nicht beissen wollte, einem kleinen evt. gerade maßigen Nachläufer und Franks Begeisterung für den See war dort nichts zu holen. Nach Zentimetern blieb es also an diesem Tag bei 20:0 für mich.
Noch erwähnenswert wäre der Verhängnisvolle Fehler, den Frank am Abend machte. Ich habe ihn vorher gewarnt, meine Mutter nicht nach Hausmitteln oder ähnlichem zu Fragen (eigene Erfahrung). Frank wollte nicht hören und bat sie um ein Mittelchen gegen stark verschmutzte Hände. Ich habe ihre Stimme noch immer im Ohr: "Auja, ich hab da was.....ist auch keine Chemie drin". Sekunden später schlugen Franks Puppillen nach eigener Aussage von innen an die Brille. Das Chemiefreie Mittel meiner Mama verätzte ihm seine Bürohände womit er den gesamten Rest der Woche zu kämpfen hatte. Ich hatte ihn gewarnt, er wollte nicht hören! Achja, am Abend haben wir nochmal die Jerke bewegt. Drei ca. 50er Hechte attackierten meinen Topper. Der war ihnen wohl kurz vor dem Maul doch zu groß, sodass keiner zu haken war. Komisch, oder?
Mittwoch - Schiff ahoi
Kapitän Raabiat lud Frank zu einer Mordstour ein. 2km Kanalarm, 6km Elbe-Havel-Kanal und ca. 3km Seitenarm mit See-Rundfahrt beschäftigten uns bis zum Nachmittag. Vorweg gesagt: mein kleiner Elektromotor hatte Mühe und Not uns gegen den Wind die ca. 6km bis zum Nachbarort zu bringen. Deshalb war auf der Rücktour die Batterie leer und nach einer langweiligen Stunde Winddrift hab ich zu den Rudern gegriffen und uns heimwärts gebracht. Auf der gesamten Kanalstrecke von hin- und rück knapp 20km war nichts an Weissfisch auf dem Echolot zu sehen. Ziemlich erstaunlich, oder? Der See in dem wir schliesslich landeten und einige Runden drehte offenbahrte zwar einiges an Weissfischschwärmen aber leider keine beisswilligen Räuber. Bei summa summarum 22km komplett ohne Fisch hätten wir statt der Ausrüstung mal lieber nen Kasten Bier mitnehmen sollen. Schön wars trotzdem, Frank hat jede Menge gesehen und auch das Potenzial der Gewässer und besonders des See's erkannt. Am dritten Tag noch immer Schneider ... das schlaucht!
Donnerstag - Die Elbfischer
Wie auch an den Vortagen hatten wir das selbe Wechselhafte Wetter. Geprägt von starkem Wind, viel Regen und dichter Bewölkung haben wir uns dennoch an die Elbe gewagt. Ein wenig Hochwasser war noch zu sehen, allerdings waren die Buhnen gut begehbar. Bis Mittag hatten wir einiges an Strecke zurückgelegt. Zusammenfassend kann man sagen: wir haben vom Gummifisch bis zu Spinnern, Blinkern und Pilkern alles probiert und sind erfolglos geblieben. Nichtmal Barsche waren auf Spinner zu animieren. Wo sind nur die Fische hin?? Ich glaube....insgeheim hat sich auch Frank diese Frage gestellt! Am späten Nachmittag hatten wir aufgrund des miesen Wetters keine Lust mehr und haben nur zur Besichtigung noch einen weiteren Badesee besucht. Frank war auf anhieb überzeugt: "in diesem See gibts was zu holen". Abends haben wir das Boot wieder auf den Trailer gepackt, die Sachen zusammengebastelt und und daruf vorbereitet, den See am nächsten Morgen mit Boot und Echolot abzufahren. Abends nochmal Stärkung vom Grill, Bier aus'm Kasten und ne Runde Skat.
Freitag - toller See, viel Fisch, 50€
Freitag früh war es dann so weit. Gutes Frühstück und mit einem Super Gefühl im Bauch und Boot am Wagen gings ab auf den Badesee. Das Echolot zeigte super Tiefen (Teilweise bis 15m) und viele Weissfischschwärme und sogar einige erfolgversprechende Sicheln. Das gute Gefühl war ebenso schnell weg wie die 50€ in Franks Portemonnaie. Denn wie sich herausstellte war der See in Privatbesitz und der grimmige Mensch am Ufer sein Besitzer. Seine Aggressivität legte sich allerdings als wir im erzählten das wir aus NRW kommen und unwissend auf seinem See gelandet sind. In naher Umgebund sind nämlich noch zwei Gewässer von dem einies ein DAV Gewässer ist und wir ihm glaubhaft machen konnten, dass wir die Gewässer verwehselt hatten. Nach 5 Minuten Smalltalk und 50€ (20€ Tageskarte pro Person + 10€ Trinkgeld) durften wir samt eigenem Boot auf dem See bleiben und taten dies auch. Wenn man die Struktur auf dem Echolot gesehen hat, die Massen an Weissfischen und die großen Schwärme, dann glaubt man auch der Aussage des Besitzers, dass dort im letzten Jahr ein 28-Pfund-Hecht gefangen wurde. Nur an dem Tag als wir dort waren hatten die Räuber Diät-Tag eingelegt. Im Herbst geht da bestimmt einiges....ich komme wieder....beim nächsten mal auch mit Tageskarte!
Am Abend war Frank ziemlich entkräftet und kämpfte noch immer mit den Verätzungen seiner Hand. Derweil zog ich eine halbe Stunde allein los. Im Wasser war Bewegung aber ausser Mini-Räuber sollte nichts gelingen. Von Spritzer-Fotos wollte ich euch verschonen, aber einen Nachweis müsst ihr mir gestatten. Auf dem Foto seht ihr einen der beiden Nachwuchs-Räuber die mir auf den Salmo sprangen:
Naja, wenigstens was....alle Minis zusammengerechnet war ich zumindest bei ca. 50cm....demnach 50:0 für mich nach Zentimetern während Frank sich die Hände einsalben musste. Frank.....dafür nochmal sorry.....(aber ich hatte dich gewarnt).
Samstag - ein Solotrip und ein Gummibesuch am Nachbarteich
An diesem Morgen durfte Frank ausschlafen. Ich bin morgens kurz vor 5Uhr los auf Zander/Barsch. Endlich mal viel Bewegung und Weissfisch am Wasser, die Räuber wollten dennoch nicht! Ein untermaßiger Barsch weihte meinen DD Cherry ein ansonsten wars das. Deshalb hab ich gegen halb 7 nochmal den Salmo am Kanal hinter dem Haus meiner Eltern bemüht, was mir wieder nur einen 20cm Hecht brachte. Ist schon komisch was sich die kleinen Räuber reinwürgen wollen. Der Salmo bringt immerhin gute 6 bis 7 cm aufs Maßband. Nach dem Frühstück sind wir nochmal zum See im Nachbarort gefahren. Erstaunlich Weise hatten die Gummifische eine Absinkphase von Stellenweise bis zu 26 Sekunden. Also ganz schön tief der Teich. Frank war begeistert und meinte, dass man da im Herbst unbedingt mit GuFi vom Ufer oder sogar Vertikal hin müsse. Das werd ich dann wohl mal machen. Ansonsten war nichtmal ein Nachläufer zu sehen.
Fazit - mit mir fängt keiner Fisch
Was nehmen wir mit aus dieser Woche?
Die uralte Regel hat sich bewahrheitet, es ist schwer für Mitangler in meiner Anwesenheit Fische zu fangen. Frank ist noch immer der Meinung das wir nach dem langen Winter im Zusammenspiel mit dem schlechten, wechselhaften Wetter einfach zu früh dort waren. Die Fische sind noch mit dem Laich beschäftigt und alle Faktoren zusammengerechnet ließen nur noch minimale Erfolgsaussichten übrig. Wir sollten es im Herbst nochmal versuchen und dann wird es klappen....ich bin davon überzeugt. Mich hatt's genervt, dass ich viel Fisch im voraus versprochen hatte, aber nix an den Haken ging. Trotzdem war es ganz spassig. Und jetzt hoffe ich, dass Frank ausser einem schmerzenden Schienbein, verätzten Händen und Magenschmerzen doch noch einiges aus dieser Woche mitgenommen hat.
Schön wars....
hier noch ein paar Impressionen