Gedanken zum Regenbogenforellenbesatz...u.a.

Rheinspezie

Fischender Gentleman
AW: Gedanken zum Regenbogenforellenbesatz...u.a.

Hallo,

ich vertrete einen ganz anderen Standpunkt : Refo. gehören in kein Fliessgewässer, in dem Bachforellen vorkommen.

Aber : Refo. können ohne Bedenken in ein geeignetes, abgeschlossenes Gewässer eingebracht werden.

Die Gründe sind einfach : die Refo. bedrohen in einem geeigneten Stillgewässer keine natürlichen Bestände, weil es keine natürlichen Bestände mehr gibt.

Die Refo. sind hervorragende Speisefische, Sportfische , laichen nicht, sind preisgünstig und werden idR. schnell aus dem Gewässer herausgefangen.Die verbleibenden Fische besetzen nicht signifikant große Nischen und schaden m.M. nach nicht sondern bereichern noch das Artenspektrum.

Es entsteht ein Nutzen für den Züchter, die Angler und kein nachweisbarer Nachteil für das Ökosystem.

Es ist auch kein Problem darin zu sehen, dass die Wirtschaftsgewässer durch Besatz im Ertrag gestützt werden.

Es gibt nämlich keinen Überschuß an Fisch, der von der Natur produziert wird, die Natur regelt das selbst und baut Unter/Überkapazitäten schnell ab.

Es kann jedoch , ohne die Art als solche zu bedrohen, ein gewisses Maß an Fisch entnommen werden, an nicht-bewirtschafteten Gewässern.

Wer solch eine "natürliche" Laisse-Faire Lösung wünscht, der sorgt für ein Angelverbot ; es würden dann nur kleine Teile der Anglerschaft an diesen nicht-besetzten Gewässern fischen dürfen, um die Bestände nicht kollabieren zu lassen.

Das generelle Verteufeln des Forellenbesatzes ist meiner Meinung nach übertrieben , da die Auswirkungen auf ein ohnehin "besetztes, bewirtschaftetes Ökosystem" , viel, viel geringer sind, als gemeinhin kritisiert.

Wer abfällig von "Pelletbombern" spricht, übersieht das Vorhandensein von hervorragend produzierenden Forellenbetrieben, die wunderschöne, wohlschmeckende Fische liefern können.

Außerdem sind Forellen nur ein kleiner Teil des Besatzes, so habe ich es jedenfalls kennengelernt - und der Hauptteil der Gelder wird ohnehin für die Gut - Fische ausgegeben.

Also entspannter werden und lasst den Anglern doch ihren (übrigens gesetzlich legitimierten !!) ein, zweimaligen Stillwasser-Forellenbesatz ;)

Ich bin für angepassten Besatz !

Rheinspezie.

P.S: Den Beitrag von Thomas finde ich somit sehr weitsichtig.
 
Zuletzt bearbeitet:

Ralle 24

User
AW: Gedanken zum Regenbogenforellenbesatz...u.a.

Aber : Refo. können ohne Bedenken in ein geeignetes, abgeschlossenes Gewässer eingebracht werden.

Die Gründe sind einfach : die Refo. bedrohen in einem geeigneten Stillgewässer keine natürlichen Bestände, weil es keine natürlichen Bestände mehr gibt.

Die Refo. sind hervorragende Speisefische, Sportfische , laichen nicht, sind preisgünstig und werden idR. schnell aus dem Gewässer herausgefangen.Die verbleibenden Fische besetzen nicht signifikant große Nischen und schaden m.M. nach nicht sondern bereichern noch das Artenspektrum.

Es entsteht ein Nutzen für den Züchter, die Angler und kein nachweisbarer Nachteil für das Ökosystem.

Es ist auch kein Problem darin zu sehen, dass die Wirtschaftsgewässer durch Besatz im Ertrag gestützt werden.

Richtig, in geeignete Gewässer. Das sind Forellenparks, extra für´s Angeln angelegte Teiche, wie sie viele Vereine besitzen.
Das sind dann auch Wirtschaftsgewässer.
Das sind aber auch die einzigen, alle anderen stehenden Gewässer sind nicht für den besatz mit Refos geeignet, denn dort schaden sie, direkt oder indirekt, dem natürlichen Bestand und dem Ökosystem.


Es gibt nämlich keinen Überschuß an Fisch, der von der Natur produziert wird, die Natur regelt das selbst und baut Unter/Überkapazitäten schnell ab.

Würde die Natur keinen Überschuß produzieren, wären längst alle Fische ausgestorben. Es gibt immer wesentlich mehr Nachkommen, als aufwachsen können. Das dient dem Ausgleich der Verluste durch Freßfeinde und Krankheiten. Der Natur ist es völlig egal, ob der Freßfeind Otter, Raubfisch oder Mensch heißt. Der Mensch greift einen Teil dieses Überschusses ab. Nimmt er zuviel weg, leidet der Bestand.

Es kann jedoch , ohne die Art als solche zu bedrohen, ein gewisses Maß an Fisch entnommen werden, an nicht-bewirtschafteten Gewässern.

Richtig, siehe oben.


Wer solch eine "natürliche" Laisse-Faire Lösung wünscht, der sorgt für ein Angelverbot ; es würden dann nur kleine Teile der Anglerschaft an diesen nicht-besetzten Gewässern fischen dürfen, um die Bestände nicht kollabieren zu lassen.

Nicht, wenn das Gewässer in Ordnung ist und einen guten Bestand mit intakter Alterspyramide aufweist.Einschränkungen in der Entnahme sind natürlich logisch, aber sicher auch zu verkraften.


Das generelle Verteufeln des Forellenbesatzes ist meiner Meinung nach übertrieben , da die Auswirkungen auf ein ohnehin "besetztes, bewirtschaftetes Ökosystem" , viel, viel geringer sind, als gemeinhin kritisiert.



Ein besetztes und bewirtschaftetes Ökosystem ist ein Angelteich. Da hat keiner was gegen Refo-Besatz.
 

Gunnar.

Angelnde Gewässerpest
AW: Gedanken zum Regenbogenforellenbesatz...u.a.

Hi Ralf,
Ein besetztes und bewirtschaftetes Ökosystem ist ein Angelteich. Da hat keiner was gegen Refo-Besatz.
Schon klar was du mit Angelteich meinst - nur .......
fast jedes Gewässer wird doch bewirtschaftet.
Hier bei mir gibts keine Refos , in keinem Gewässer. Entweder hatte noch keiner die Idee oder..... ich weiß es nicht.....
Ok , nicht heimische Art usw..ist klar.. davon mal abgesehen...... und lassen wir auch den übermäßigen Besatz wech... ebenso die rein pers. Vorlieben.....

Was spricht generell dagegen? Was sind die neg. Folgen?
 

Rheinspezie

Fischender Gentleman
AW: Gedanken zum Regenbogenforellenbesatz...u.a.

Guten Morgen,

ich sehe es im Grunde genauso : ein natürliches Gewässer gibt es nunmal nicht mehr oder nur in abgelegenen Teilen Deutschlands.

Die Angelvereine bewirtschaften als Pächter ihre Gewässer - dazu sind sie ja auch verpflichtet und bekommen - meines Wissens nach von übergeordneter Stelle Hegepläne auferlegt.
Ein sogn. natürliches Gewässer, was dann von dem Verein ganz in Ruhe gelassen wird, führt wie gesagt zu einem Angelverbot ( Ausschluss interessierter Angler ),weil die Kapazität an entnehmbarem Ertrag gering ist (Vgl. Bewirtschaftung )

Der Besatz mit Regenbogenforellen wäre m.M. nach unbedenklich, wenn es sich bspw. um rel. klare, sauerstoffreiche Gewässer ohne bspw. einen "natürlichen" Seeforellenbestand handelt und nat. ohne Anbindung zu Fließgewässern.

Auch das Vorhandensein von unter Naturschutz stehenden Kleinfischarten wäre für mich ein Ausschlußkriterium.

Ansonsten sehe ich keine ökol. Katastrophe heranrauschen, wenn gelegentlich besetzt wird.

Ich kenne es so, dass der Forellenbesatz idR. in der kalten Jahreszeit eingebracht wird und den Anglern, die berechtiger Weise auch Fisch fangen möchten, in dieser fangarmen Zeit willkommene Abwechslung bietet ohne den Hauptfischbestand zu schädigen.

Die letzten 50 Forellen, die ich aus einem "natürlichen" , bewirtschafteten Mitglieder-See gefangen habe, von diesen 50 Forellen hatte keine Einzige einen Kleinfisch im Magen.

Ein paar Insekten, das wars - die Forellen wurden in den Folgewochen nach dem Einsatz von einer Menge interessierter und zufriedener Vereinsangler gefangen und wohl auch sinnvoll verwertet (verspeist).

Es waren auch Väter mit ihren Kindern am Wasser, ältere Vereinsmitglieder und es herrschte irgendwie eine angenehme Geselligkeit am Wasser.

Die Fische sind auch nicht leicht zu fangen gewesen - mal standen Sie sehr tief, dann weiter oben , mal bissen sie auf Wurm , dann auf Made etc. , etc.

Soll heißen : kein Puffangeln sondern durchaus anspruchsvolles Fischen auf übrigens makellose Tiere - weder verpilzt, noch Flossengeschädigt und von köstlichem Geschmack.

Laut Landesfischereiverordnung in NRW hat diese Forellenart in stehenden Gewässern keine Schonzeit und ein Besatzverbot gilt generell auch nicht.

Wir leben nunmal in einer Nutzlandschaft und unberührte Natur existiert nicht mehr, damit muss man sich abfinden - der Ursprungszustand ist nie wieder zu erreichen.

Es folgt daraus eine vertretbare Bewirtschaftung der "natürlichen" Gewässer.

Vielleicht wirken meine Ansichten für Einige provokativ aber ich habe etwas gelernt : es wird Nichts so heiß gegessen , wie es gekocht wird und ich bitte auch um ein konkretes Beispiel, wo ein geeignetes Stillgewässer nach mäßigem Besatz in die ökologische Katastrophe geschlittert ist.

Rheinspezie.

Rheinspezie.
 
AW: Gedanken zum Regenbogenforellenbesatz...u.a.

Denke auch generell sollten keine Regenbogenforellen mehr in Fließwassersysteme eingebracht werden! Bei Vereinsgewässern muss man immer noch ein bisschen differenzieren meiner Meinung nach. Falls diese einen Anschluss an andere Gewässersysteme haben, natürlich auch kein Refo-Besatz. Bei Vereinseen... Ich finde es natürlich auch nicht schön aber die Gewässer sind in einer Art und Weise schon denaturiert. So werden ja auch oft genug z.B. Zander besetzt obwohl diese in so einem See normalerweise nicht unbedingt vorkommen. Selbst wenn man nurnoch natürlich-vorkommende Fische besetzt, das gleiche genetische Material wie die Ur-Fische aus dem See werden sie eh nicht haben. Von daher ist ein Vereinsee wohl auch eher ein bewirtschaftetes Gewässer mit Put&Take-Charakter.

Man sollte vielmehr den Schwerpunkt darauf setzen Fließgewässersysteme wieder herzustellen! Kanäle, Schleusen und auch Regenbogenforellen haben da nichts zu suchen. gegen Lachsbesatz habe ich auch nichts, die Art (atlantischer Lachs) ist ja die gleiche nur dass sie evtl. geographisch ein bisschen anders entwickelt ist. Dies kann sich ja ggf. wieder in Jahren anpassen. Ich bin kein Biologe |bla:
 

BERND2000

Well-Known Member
In stillem Gedenken
AW: Gedanken zum Regenbogenforellenbesatz...u.a.

@Rheinspezie
Grundsätzlich teile ich deinen Gedanken.

Aber
Wenn sich keine schützenswerten Arten im Gewässer befinden, wäre die Ansiedlung mein Ziel.

So so, 50 Forellen sind kein Puff-angeln ?
Es ist der Gedanke der hinter dem Begriff steht, Zuwachs oder Spaß beim Wiederfang.
Hier würde ich für solch Massenbesatz von den Mitgliedern erschlagen werden.
Selbst bei 50 R.Forellen als Besatz auf 20 ha hagelte es Kritik.
O.K, ohne R.F kann ich gut mit leben, so umgehe ich Streit mit Fleischmachern und Behörden.#6
 

Rheinspezie

Fischender Gentleman
AW: Gedanken zum Regenbogenforellenbesatz...u.a.

@Rheinspezie
Grundsätzlich teile ich deinen Gedanken.

Aber
Wenn sich keine schützenswerten Arten im Gewässer befinden, wäre die Ansiedlung mein Ziel.


Ja, das wäre schön.

Aber die Vereinsleute wolle ja auch Fisch fangen, wer will es Ihnen verübeln?

So so, 50 Forellen sind kein Puff-angeln ?

Nein, nein - auf mehrere Jahre gesehen natürlich !

Im Schnitt bei mehrtägigen Angelversuchen pro Jahr insgesamt
etwa 8 - 12 Forellen

Es ist der Gedanke der hinter dem Begriff steht, Zuwachs oder Spaß beim Wiederfang.
Hier würde ich für solch Massenbesatz von den Mitgliedern erschlagen werden.

Also ein Massenbesatz war das nie- die Gewässer waren auch entsprechend groß

Selbst bei 50 R.Forellen als Besatz auf 20 ha hagelte es Kritik.
O.K, ohne R.F kann ich gut mit leben, so umgehe ich Streit mit Fleischmachern und Behörden.#6

Also ich kann die Leute auch verstehen, die einen Regenbogenforellenbesatz als total unnatürlich ablehnen !

Der Eine will mehr Hechte, der Andere auch mal Zander - und die Karpfenangler wollen eben Karpfen . Manche lieben eben einmal pro Jahr Forellenbesatz, der sich ein paar wochen hält ( Einzelfänge noch nach Monaten).

Die Fischgüte war damals 1a - schöne, gesunde Tiere in Größen, die Teichanlagen idR. nicht haben, so um die 600-800g und auch größere.

Diese Fische waren auch nach Tagen/Wochen in einer hervorragenden Konstitution - wer Teichforellen gedrillt hat und die im Vereinssee, das war ein großer Unterschied !

Wichtig ist doch bei jedem Besatz Qualität...aber wie gesagt kann ich die Forellen-Kritiker auch verstehen !

Im Zweifel sagt der Hegeplan, was man nicht darf - wie gesagt halte ich die Forellen in Maßen für rel. harmlos.

Rheinspezie.

P.S. : Ralle, wollte nicht unhöflich erscheinen : aber ich sehe es in erster Linie so, dass die Fische so viele Nachkommen produzieren , gerade weil eben Freßfeinde vorkommen- aber der Mensch ist doch um ein Vieles gieriger, als die Natur und beutet Diese aus.

Ich gehe jetzt von einem mittleren/großen Vereinssee aus und nicht von den Bodden, bspw.

die Vereinsseen werden bewirtschaftet und sind näher am Put and Take dran, als an Natürlichkeit.

Menschengemachte Alltagsrealität eben...auch Realität, dass die Vereinsleute ein schönes Gewässer haben wollen und schön fangen wollen...von den Mitgliedern kommen die Beiträge nunmal hauptsächlich nicht aus Naturschutzgründen, sondern aus Eigennutz.

Streich denen den Nutzfischbestand , investiere in Teichmuschel und Stichling und das machst Du genau ein Jahr lang, dann ist der Verein pleite !
 
Zuletzt bearbeitet:

BERND2000

Well-Known Member
In stillem Gedenken
AW: Gedanken zum Regenbogenforellenbesatz...u.a.

@Rheinspezie
:mDann habe ich dich falsch verstanden.

Mein Gedanke bei dem Besatz mit R.F war, das ich den Mitgliedern im Winter etwas bieten wollte.
Mal einen Beifang beim Stippen auf Rotaugen für die, die es nicht mehr zu Hause hält.
Im Hinterkopf hatte ich aber auch, sie von den wilden Forellen etwas abzulenken.

Na ja, erstaunlich wie das Gehirn bei manchen aussetzte.
Ewig im Verein und plötzlich vergaßen Sie was Mindestmaße und Fangbegrenzungen sind. |gr:
Bei Salmoniden zeigt sich eben das wahre Gesicht.
:q
 
AW: Gedanken zum Regenbogenforellenbesatz...u.a.

Regenbogenforellen gehören also weder zur selben Gattung noch zur selben Art, wie atlantische Lachse. Anders gesagt ist der atlantische Lachs mit der Bachforelle ne ganze Ecke mehr verwandt als mit der Regenbogenforelle.

Habe eigentlich auch garnicht von atlantischen Lachsen auf Regenbogenforellen geschlossen. Meinte nur dass die Lachse, die heutzutage besetzt werden, auch gezüchtet sind und nich die Ur-Form sind.
 
Oben