AW: Fragen zur Feederrute
Hast Du eine fachlich - sachliche Erklärung, wieso z.B. bei meinen Shimano Ruten BMCXHFDR dann die Angaben auf den Spitzen sind???
Na einmal, dass man sie auseinanderhalten kann. das wird sonst ziemlich schwierig, da alle rot an der Spitze.
Dann, um zu anderen den Vergleich zu haben. Wenn dein Kollege sagt, am Rhein nimm eine 4 oz spitze, dann geht das mit egal welcher Rute so. Auch wenn Dein Kollege ne Browning hat und Du ne Shimano. 3oz sind 3 oz. Die geben die Testcurve der Spitze wieder. Bei 3 oz biegt die sich eben dann zu 90 Grad, wenn man 84g zug ausübt. Entscheident ist also der Zug, den die Strömung ausübt. der sollte hier unter 84g liegen, weil man sonst nix mehr sieht, s.u.
TC also Testcurve steht auch meist beider Angabe. Testcurve rechnet man (laut obskuren Faustformeln) aber von Pfund zu oz-Wurfgewicht um. eine Karpfenrute mit 2lbs hat somit 2oz Wurfgewicht. Die angabe auf den Spitzen müsste man also analog durch 16 teilen, um ein Wurfgewicht da rauszuknobeln. (1oz=28g) 3oz/16= 5,25g Das wäre das Wurfgewicht, wenn man nur mit dem Spitzenstück auswerfen würde.
Alte Aufschraubquiver haben übrigens dieselben aufgedruckten werte. Mal drauf achten, wenn man mal im alteingesessenen Laden steht. Sonst hätte man früher nie gewusst, welche man hätte kaufen sollen.
Eine 0,5 oz Feederspitze würde nach Deinen Angaben dann ein WG von 14g bedeuten. Gibts so leichte Futterkörbe?
Und aus der Ultralightfeeder könnte man durch aufpflanzen der 8oz Spitze den Überhammer basteln. So einfach geht das aber nicht. Da wird die Rute brechen.
Ein Rutenblank hat ein bestimmtes ideales Wurfgewicht. Dabei läd er sich am Besten auf. Ich denke nicht, dass der gleiche Blank sich mit nem ganz anderen Gewicht auf einmal besser auflädt, wenn man nur die Spitze wechselt.
Ich glaub auch nicht, dass die Shimano Kaufleute diesbezüglich übermässig kompetent sind. Feeder werden in UK entwickelt. Da solltest Du Dich besser mal mit Alan Scotthorne unterhalten. Der müsste dafür der Experte sein.
Oder gleich Peter Drennan anmailen. Der baut noch bessere Feeder und ausnahmsweise Fischt, entwickelt und Produziert der selbst.
Nehme ich in meinem Fall mal den Rhein. Da braucht es an manchen Stellen teilweise sogar Krallenbleie um 100 Gramm, damit es liegen bleibt. Mit Köder bin ich da schnell in Bereichen, die die kleine Spitze überfordern würde, wenn sie dann überfordert ist (was ja noch zu klären ist). Trotzdem würde ich mir da eine feine Bissanzeige wünschen, also schon lieber die feine Spitze.
Feine Spitze = Bessere Bissanzeige ist ein Trugschluss. Die sucht man nach der Strömung aus. Eine feine Spitze würde von der Rheinströmung krummgezogen, und dann erkennt man noch weniger als an einer Groben, weil man zur bissanzeige ja den Winkel zwischen schnur und Spitze braucht. da gibts aber keinen Winkel, wenn die Spitze schon 90 Grad gekrümmt ist. Dann wandert beim Biss nur die Biegung minimal nach unten. Unmöglich zu erkennen.
Und gegenfrage, wenn das Wurfgewicht sich nach den oz Aufdrucken richtet, wieso a) stehts dann auf der Rute und nicht auf den Spitzen? und b) was wirft man dann mit Ruten, wo die Spitzen keinen aufdruck haben?
Ich glaub, dass sollte erstmal dazu genug sachlogik-argumente Bieten.
Und last but not least. Was soll passieren, wenn man das wirklich mal ausprobiert mit feiner Spitze und hohem Gewicht. Maximal kann doch die Spitze überlasten, und die gibts bei Shimano (und Browning und noch vielen anderen) günstig nachzukaufen.
Die brechen eh ab und an, wenn sich die schnur mal wieder um nen Ring gewickelt hat beim Auswurf.
Ängstliche können aber auch die Videoprobe machen. Dickste Spitze, Grösstmögliches Wurfgewicht und das Auswerfen dann mal auf Video aufnehmen lassen und zuhause die Standbilder beschauen. Biegt sich die Spitze überhaupt, ist sie dabei irgendwelchen ungeheuren Belastungen ausgesetzt oder nicht? Ich denke, die Antwort wird jedem leicht fallen.
Der einzig kritische Punkt ist, wenn man anfangs zu hart beschleunigt und die Spitze nicht 100% zum Rutenblank passt. Dann kann die Spitze brechen, wenn die Biegung nicht sauber vom der Spitze in den Blank überlaufen kann aufgrund der Trägheit. Vermutlich wird da aber auch eher die Schnur reissen. Schliesslich ist der Feeder ja gerade dazu da, schwere Gewichte mit feinem Geschirr zu kombinieren.
Wer dann natürlich eine 20er Fireline benutzt... der würde wohl jeden Feeder zerlegen können. Der Drennan Power Carp Feeder (Die heftigste von Drennan) ist z.B. mit 6-10lbs Schnüren angegeben. also etwa 20er bis 30er schnur nach Deutschen Massstäben. Das entspricht maximal einer 6,5kg Geflochtenen. Wurfgewicht bis 160g so mal als Richtwerte.
Just Monsters
Holger