Thomas9904
Well-Known Member
Vorabveröffentlichung Magazin Oktober 2011
Aus Anlass der neuesten Veröffentlichungen von DAV und VDSF haben wir Fragen an den Präsidenten des DAV-Bundesverbandes, Herrn Markstein, geschickt. Eine Kopie der Mail ging auch an alle Landesverbände des DAV, von denen uns die Mailadressen bekannt sind.
Wie immer werden wir Antworten schnellstmöglich veröffentlichen.
Fragen an DAV-Präsident Markstein zu Ablauf und Inhalt der geplanten Übernahme des DAV
Aus Anlass der neuesten Veröffentlichungen von DAV und VDSF haben wir Fragen an den Präsidenten des DAV-Bundesverbandes, Herrn Markstein, geschickt. Eine Kopie der Mail ging auch an alle Landesverbände des DAV, von denen uns die Mailadressen bekannt sind.
Wie immer werden wir Antworten schnellstmöglich veröffentlichen.
Sehr geehrter Herr Markstein,
aus den neusten gemeinsamen Veröffentlichungen des DAV und VDSF geht hervor, dass nun ohne Festschreiben angelpolitischer Ziele sowie mit einem sehr engen Zeitplan die Fusion der Bundesverbände durchgeführt werden soll. Sie haben uns aber bei unserem Besuch Anfang 2010 in Berlin zugesagt und versprochen, dass vor einer Fusion angelpolitische Punkte festgeschrieben werden müssen, da sonst eine Fusion nicht möglich ist. Ebenso haben Sie damals zugesagt und versprochen, dass es bei der Fusion keinen Zeitdruck geben dürfe.
Siehe dazu:
http://www.anglerpraxis.de/ausgaben-archiv/juni2010/treffen-beim-dav-in-berlin.html
Gerade im Lichte dessen, dass bisher der DAV klare angelpolitische Vorstellungen vertreten hat (siehe u. a. DAV 50plus), ist es wichtig, dass diese nach einer möglichen Übernahme des DAV in den DAFV weiterhin erhalten bleiben:
http://www.anglerverband.com/index.php?option=com_content&view=article&id=53&Itemid=67
Mit der jetzigen gemeinsamen Erklärung geben Sie damit damals für die Zukunft zugesicherte, heute noch auf den Seiten des DAV-Bund nachzulesende und damit wohl immer noch gültigen angelpolitischen Ziele des DAV, zu einem großen Teil auf.
Da laut diesen Aussagen ein festschreiben dieser für Angler und das Angeln in Deutschland unerlässlicher Positionen verzichtet wird und statt dessen nur postuliert, dass die geplante Satzung einer Umsetzung dieser Positionen nicht entgegensteht.
Da die Mehrheitsverhältnisse klar sind und der VDSF bis heute diese vernünftigen Positionen bekämpft, bedeutet also ein nicht festschreiben in Satzung oder Verschmelzungsvertrag schlicht die kampflose Aufgabe der bisherigen angelpolitischen Ziele zu Gunsten einer Fusion mit mehr Risiken als Chancen.
Sollte der VDSF entgegen dem jetzigen Kenntnisstand mit diesen Positionen übereinstimmen, dürfte ein festschreiben dieser Positionen dann aber auch kein Problem sein.
Dazu unsere Fragen
1.:
Was hat Sie dazu bewogen, bzw. welche signifikanten Gründe haben Sie gezwungen, die angelpolitische Grundeinstellung des DAV zu einem großen Teil her- bzw. aufzugeben, bzw. einem Satzungsentwurf zuzustimmen, der die vorherigen verbindlichen und konkreten Ziele nicht unumstößlich festschreibt?
2.:
Der Informationsfluss vom Bundesverband zu den Landesverbänden, deren Informationsweitergabe über die Regional- und Kreisverbände in die Vereine, welche dann wiederum ihre Angler informieren und zu Diskussionen einladen müssen, lassen den von Ihnen gesteckten Zeitrahmen sehr optimistisch erscheinen. Nicht zuletzt müssen die Ergebnisse der Diskussionen ja auch wieder den Weg zurück über die einzelnen Gremien bis zu Ihnen finden und dort in die Verhandlung eingebracht werden.
Wie soll in dem geplanten kurzen Zeitrahmen eine - einer repräsentativen Demokratie entsprechende - Diskussion und Mitnahme der Angler an der Basis möglich sein, die nicht nur als formaldemokratisches Feigenblatt dienen soll?
3.:
Ein großer Teil der Angler an der Basis hat nicht geringe Sorge, dass Sie sich der Meinung von Herrn Mohnert angeschlossen haben, solche weitreichenden Entscheidungen besser in den Präsidien und nicht über die Mitgliederversammlung zu fällen. Hierbei gehen die Bedenken insbesondere dahin, dass die Verhandlungsposition des DAV - die ja zumindest zum großen Teil unter Einbeziehung der Basis eingenommen wurde - zu einer gravierenden Unvereinbarkeit mit den Standpunkten des VDSF geführt und den Abbruch der Verhandlungen durch Herrn Mohnert zur Folge hatte.
Da eine Annäherung von Seiten des VDSF an die angelpolitischen Grundsätze des DAV nicht festzustellen ist, bleibt nur ein sehr hohes Kompromisspotential auf Seiten des DAV, um eine Fusion beider Verbände noch im Handstreich zu realisieren.
Wie stehen Sie dazu?
Wir freuen uns auf Ihre Antworten.
Mit freundlichen Grüßen,
Thomas Finkbeiner
Chefredakteur Anglerboard/Anglerpraxis