Frage zum „Ronnie“ Rig

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
Chemisch geschärften Stahl sollte man eigentlich gar nicht nachschärfen. Denn wenn die hauchdünne Schicht erst mal weg ist, tritt vergleichsweise weicher Stahl zu Tage und der wird, b.z.w. bleibt dann nicht mehr scharf. Zudem sind auch viele Hakenschärfer viel zu grob in ihrer Struktur. Der Stahl bricht dann immer wieder aus und wird runder und runder, je länger man wetzt. Außerdem geht meistens der richtige Spitzenwinkel flöten. Haken sind Wegwerfartikel und wenn sie noch so teuer sind... alles Absicht.

Btw soll das auch nichts werden. Ihr sollt verbrauchen und nachkaufen. ;)
 

Christian.Siegler

Administrator
Teammitglied
Naja - unter den Karpfenanglern gibts ne Menge Freaks die sich sehr intensiv damit beschäftigen und generell ihre Haken nachschärfen. Ganz so über einen Kamm kann man das sicher nicht scheren. Wie gesagt, es gibt Modelle, da klappt’s einfach gar nicht. Aber es gibt auch viele Haken, wo es wohl sehr gut funktioniert (mit den richtigen Werkzeugen und etwas Geschick).
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
Was einem erzählt wird und was tatsächlich Tarif ist, sind mindestens zwei paar Schuhe. Aber so lange die Kollegen mit dem zufrieden sind, was sie treiben... mich kümmert es eh nicht.

Aber auf der einen Seite werden tausende von Euronen auf dem Rod Pod gebettet und auf der anderen wegen 25,- € übers Jahr an den Haken herumgespart. Das ist irgendwie unlogisch, oder!?
 

punkarpfen

Well-Known Member
Hi,
beim Hakenschärfen geht es mir nicht um das Geldsparen. Das ist nur ein angenehmer Nebeneffekt. Nur die wenigsten neuen Haken sind wirklich scharf. Ich hatte schon Packungen von namhaften Herstellern, wo keiner der Haken "klebrig" scharf war. Mit überschaubaren handwerklichen Fähigkeiten (so wie es bei mir der Fall ist), einer Hakenpfeile, einem Schleifstein und einem kleinen Schraubstock bekommt man mit ein wenig Übung schärfere Haken, als das bei der industriellen Fertigung im Moment möglich wäre. Am Anfang waren bei mir die Ergebnisse bei den geraden Hakenspitzen besser und die gebogenen Hakenspitzen wurden bei mir nicht so gut. Einem Kumpel erging es genau andersrum.
Natürlich lässt sich nicht jeder stumpfe, oder gar verbogene Haken nachschärfen. Die wandern direkt in den Müll. Weiterhin werden scharfe Haken natürlich auch schneller stumpf. Das ist aber nicht schlimm, weil er mit dem Schleifstein innerhalb von Sekunden wieder nachgeschrärft werden kann.
In Gewässern, wo ich Brassen oder Satzkarpfen im Minutentakt fange, würde ich keine megascharfen Haken nutzen.
 
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Christian.Siegler

Administrator
Teammitglied
Aber auf der einen Seite werden tausende von Euronen auf dem Rod Pod gebettet und auf der anderen wegen 25,- € übers Jahr an den Haken herumgespart. Das ist irgendwie unlogisch, oder!?
Beim Schärfen selbst geht es wirklich nicht ums Sparen. Das ist hier der falsche Ansatz!
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
Beim Schärfen selbst geht es wirklich nicht ums Sparen. Das ist hier der falsche Ansatz!
Ich weiss... da spielt viel der Gedanke "ich habe etwas zusätzlich getan" mit rein. In etwa vergleichbar mit der Messerspitze "Geheimgewürz" aufs Kilo Grundfutter. Der Angler ist vor allem Mensch! ;)
 

punkarpfen

Well-Known Member
Hi,
beir mir waren die ersten Ergebnisse auch nicht so toll und es sind auch ein paar Haken in den Müll gewandert.
 

punkarpfen

Well-Known Member
Hi,
bei der Selbsthakmontage ist ein scharfer Haken schon ein Vorteil. In 95% der Fälle mag ein Haken aus der Packung scharf genug sein, aber ich habe schon den Eindruck, dass ich durch die nachgeschrften Haken mehr fange. Das ich zusätzlich weniger Müll produziere und meinen Geldbeutel entlaste, ist auch nicht zu verachten.
 

Christian.Siegler

Administrator
Teammitglied
Man muss einfach nur mal ab und an seine Haken unter der Lupe anschauen. Das öffnet einem im wahrsten Sinne die Augen...
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
Da ich gesundheitsbedingt wesentlich feiner fühlen, als scharf sehen kann, landet alles unter dem Schärfegrad "1A Owner" im Müll. ;)
 

fishhawk

Well-Known Member
Hallo,

30 Jahre lang ein und das selbe Rig... Warum?

Ich vermute mal, weil es funktioniert?

Bei mir hängt die Rig-Wahl von Köder, Gewässer, Stelle etc. ab.

Ein paar Favoriten hab ich aber schon.

Ronnie-Rig hab ich auch schon gebastelt als es in den Medien auftauchte.

Gefischt hab ich es aber nie.

Wenn ich wie Christian trotz mehrfachen Tests den Eindruck gehabt hätte, dass es für mich weniger Bisse/Fische bringt, hätte ich es wieder sein lassen.

Nachschärfen am Wasser tu ich nicht, das erledige ich lieber zu Hause. Hab immer ausreichend Ersatzmontagen dabei.

Ganz wild find ich die Jungs mit ihren "One-Shot-Hooks".

Ein Fisch oder einmal Einholen bei hartem Grund und der Haken fliegt in die Tonne.

Und das obwohl von deren Haken ein 10er-Pack mehr kostet, als von meinen ne 100er-Box.

Aber das sind halt echte Freaks, die treiben auch noch andere Sachen, wo ich nur den Kopf schüttel.
 
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Christian.Siegler

Administrator
Teammitglied
Ich vermute mal, weil es funktioniert?
Naja, dann würden viele Spinnangler heute auch nur Blinker fischen. Das Gegenteil ist aber der Fall. Aber jeder, wie er eben mag und kann...


Wenn ich wie Christian trotz mehrfachen Tests den Eindruck gehabt hätte, dass es für mich weniger Bisse/Fische bringt, hätte ich es wieder sein lassen.
Und genau dann zahlt sich Hartnäckigkeit manchmal aus. Mit dem Chod-Rig habe ich mich anfangs auch schwer getan, bis ich es für mich so optimiert und verstanden hab, das es mittlerweile echt mein Ding geworden ist. Das war kein leichter Weg. Manchmal muss man aber einfach nur am Ball bleiben. Wer sich zu früh entmutigen lässt, Rückschlage und Nullnummern nicht auch positiv sehen kann und zu schnell zum Althergebrachten zurück rennt, verpasst meiner Meinung nach recht viel. Aber das ist eine recht tiefe Überzeugung und nicht Jedermanns Angelstil bzw. Einstellung.
Ich kann da nur für mich sprechen, aber Experimtierfreude, Neugier auf Neues und Ausdauer haben mir zumindest schon etliche sehr sehr gute Fische gebracht.
 

Christian.Siegler

Administrator
Teammitglied
Ganz wild find ich die Jungs mit ihren "One-Shot-Hooks".

Ein Fisch oder einmal Einholen bei hartem Grund und der Haken fliegt in die Tonne.

Und das obwohl von deren Haken ein 10er-Pack mehr kostet, als von meinen ne 100er-Box.
Auch diese Haken habe ich schon probiert. Und da kann ich auch sagen, dass das teilweise echt zu heftig ist. Bei Pop-Up Montagen mag das gehen, weil man sich hier meiner Meinung nach den Haken nicht so schnell am Grund krumm klopft. Und gerade beim besagten Ronnie-Rig geht es noch gerade so mit diesen sauscharfen Haken, weil man hier eben nur diesen wechseln muss...
Aber an sich sind die Teile, was Preis-Leistung angeht echt hart. Die sind wirklich nach einem Fisch platt. Und manchmal auch ganz ohne Fisch - nämlich beim kleinsten Bodenkontakt.
Ich hab diese Haken auch wieder verbannt.
Andererseits ist ja auch bei herkömmlichen Haken oft nach einer gewissen Zeit (meist nach dem zweiten, dritten Fisch oder eben nach 4-5 Angeltagen Schluss). Da muss man echt für sich entscheiden, ob’s einem das Wert ist.
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
Naja, dann würden viele Spinnangler heute auch nur Blinker fischen. Das Gegenteil ist aber der Fall. Aber jeder, wie er eben mag und kann...
Grundsätzlich ja. Aber du musst auch zugeben, dass nicht wenige, vor allem in den trendigen Bereichen der Angelfischerei, einfach nur den "Worten der Influencer" folgen, ohne wirklich selber zu überdenken, was sie da eigentlich machen.
 

Christian.Siegler

Administrator
Teammitglied
Grundsätzlich ja. Aber du musst auch zugeben, dass nicht wenige, vor allem in den trendigen Bereichen der Angelfischerei, einfach nur den "Worten der Influencer" folgen, ohne wirklich selber zu überdenken, was sie da eigentlich machen.
So haben wir doch alle angefangen. Und irgendwann schöpft man dann aus seinen eigenen Erfahrungen.
Ich finde es nicht verwerflich einem „Influencer“ zu folgen...
Früher gab es den Begriff nicht und es war nichts verkehrtes dran, die Methoden erfolgreicher, in den Medien präsenter Angler zu kopieren. Heute haben sich die Medien verändert. Und die Bezeichnungen der Protagonisten. Leider schwingt bei dem Wort „Influencer“ immer so ein negativer Touch mit. Aber wenn man ehrlich zu sich ist, wären das genau die Typen, von denen man früher als Anfänger auch abgeschaut hätte...
Man muss sicher nicht auf jeden Zug aufspringen. Aber ich finde, in den letzten Jahren ist schon richtig gutes Zeug auf den Markt gekommen und ich bin von vielen Sachen echt begeistert. Zum Beispiel fische ich (um mal einigermaßen beim Thema zubleiben) überhaupt kein No Knot Rig mehr... Auch nicht mit Bodenködern. D-Rigs und Rigs mit Micro-Wirbel auf dem Haken funktionieren für mich dermaßen gut, dass ich den Schritt zum No Knot wohl nicht mehr mache. Abgeschaut hab ich das natürlich. Und zwar von Fairbrass - dem Influencer schlechthin in dieser Szene... Wo wäre man, ohne solche Freaks?
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
Sag ich doch schon die ganz Zeit. Jedem Tierchen sein Pläsierchen und möge jeder nach seiner Facon glücklich werden. Das freut dann nicht nur den Alten Fritz. ;)
 

punkarpfen

Well-Known Member
Hi,
wichtig ist nur, die Influencer nicht einfach 1:1 zu kopieren, sondern den Verstand einzuschalten und das Gesehene mit der eigenen Angelsituation zu vergleichen. Haken, die nach dem ersten Fisch stumpf sind, mögen im Low-Stock Puff der Knaller sein. Im Vereinstümpel mit zu gut gemeintem Satzkarpfenbesatz sind sie dagegen Schrott. Die meisten neuen Rigs sind die Reaktion auf eine bestimmte Angelsituation/-problem.
 

Lil Torres

Immer-mehr-Allrounder
ich fische das ronnie rig ausschließlich mit pop ups, größtenteils dann an einer heli montage. an einem meiner hausgewässer muss ich meist auf distanzen von 80-90 metern fischen und dabei liegt für mich dann die verwicklungsgefahr, gerade wenn ich das vorfach aus steifem fluorocarbon binde, bei fast null. das ist neben dem schnellen hakenwechsel ein großer vorteil, zumal ich sehr oft nachgeschliffene, nadelscharfe greifer benutze. und schrumpfen muss man da eigentlich gar nichts. ein eingekürzter kicker, wie es sie von verschiedenen herstellern gibt, verschließt den wirbel absolut zuverlässig.

für mich persönlich ein tolles rig, welches meine angelei eindeutig verbessert und erfolgreicher gemacht hat.
 
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blablabla

Active Member
Fische das Ronnie Rig auch gerne wenn ich weiter werfen muss. Es neigt nicht zu Verhedderungen und präsentiert auf vielen Untergründen sauber. Meiner Meinung nach macht aber nur die Verwendung von Pop ups Sinn. Ich prüfe auch manchmal im flachen Wasser ob das Rig auch richtig steht. Manche Pop ups sind nicht so gut auftreibend... Hat viel vom Chod rig, dass auch bei noch höherem Kraut eine fängige Präsentation liefern kann.
 

fishhawk

Well-Known Member
Hallo,

Jedem Tierchen sein Pläsierchen und möge jeder nach seiner Facon glücklich werden.

So sehe ich das auch. Ob man seine not-knots mit nem guten Gefühl fischt, oder beim Ronnie-Rig die Hoffnung nicht aufgibt oder seine Rigs je nach Situation auswählt ist doch in Ordnung, solange jeder mit seinem Tun zufrieden ist.

Und wenn jemand schreibt, dass er was anderes vorzieht, muss man nicht gleich in die Verteidigungsstellung übergehen.

Angler sind nun mal verschieden. Manche sind auf die Optimierung ihrer Fänge aus, andere wollen einfach ein gutes Gefühl bei ihrer Fischerei haben.

dann würden viele Spinnangler heute auch nur Blinker fischen

Das würde der Fangoptimierer tun, wenn der Blinker in einem Gewässer regelmäßig mehr und größere Hechte brächte, als andere Köder.

Andere Angler greifen da trotzdem auch mal zu anderen Spinnködern oder packen sogar mal die Streamerrute aus, auch wenn das ihre Fangchance ggf. schmälern würde. Denen geht es dann eben mehr ums feeling.

Mit dem Chod-Rig habe ich mich anfangs auch schwer getan

Die Probleme hatte ich zum Glück nicht. Ist aber für mich auch nur ein Rig, dass ich nur an bestimmten Stellen und zu bestimmten Jahreszeiten einsetze.

Das Rig, das in jedem Gewässer, an jeder Stelle, mit jedem Köder etc. gleich gut funktioniert, hab ich noch nicht gefunden.
Bin auch stark am zweifeln, dass ich das je finden werde.

Zum Einsatz meiner selbst gebastelten Ronnie-Rigs fehlt mir bisher einfach das Gefühl. Da ich mit kleinen Ködern fische, ist mir da, wie Andal schon schrieb, das Verhältnis von Haken+Zubehör zum Köder einfach zu schief.

für mich persönlich ein tolles rig, welches meine angelei eindeutig verbessert und erfolgreicher gemacht hat.

Ich gönne jedem hier seine Erfolge mit diesem Rig.

Vielleicht wird es bei Christian ja auch noch mal was.
 
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