"Forellenschwund" durch Stör- und Welsbesatz? Eure Erfahrungen...

Hallo zusammen!

Vor ungefähr acht Jahren war ich regelmäßig an unserem Forellenteich im Nachbarort. Besetzt wurden dort fast ausschließlich Portionsforellen, ab und zu mal ein paar Lachsforellen. Nebenbei gab es einen dünnen Bestand an Aalen, Graskarpfen und Barschen, die aber eigentlich nicht beangelt wurden. Ebenso gab es dort auch mal das eine oder andere Foto im Kiosk mit einem schönen Hecht oder Zander, welche aber nie als Zielfische dort eingesetzt wurden, sondern vermutlich damals als übrig gebliebene Lebendköderfische von Angler einfach ins Wasser geworfen wurden. (also schon 15 Jahre oder älter).

Nun zum eigentliche Thema:

Damals waren die Fangergebnisse von mir und meinen Kumpels sehr gut. Nur selten gingen wir ohne Fische nach Hause und auch die anderen Angler waren weitestgehend mit den Fängen zufrieden.

Seit gut einem Jahr werden nun in diesem Teich regelmäig Lachsforellen in größeren Mengen und vor allem Störe besetzt. Im Gespräch mit dem Besitzer stellte sich heráus, dass er bemüht ist den Störbesatz immer bei 35 - 40 Fischen zu halten und jeden Tag nachsetzt, wenn welche entnommen wurden. Gefangen werden Störe dort fast täglich, in seltenen Fällen sogar mal drei pro Angler.

Seit diesem Zeitpunkt vor gut einem Jahr war ich fünfmal am Teich. Dreimal ohne einen einigen Fisch und zweimal mit je einem Glücksfisch. Das eine mal erwischte ich einen Aal noch in der Dämmerung und einmal hatte ich einen großen Stör dran, der aber beim Versuch zu keschern abriss.

Insgesamt aber eine wesentlichere Verschlechterung der Fangergebnisse. Natürlich kann dies an der Verschlechterung meiner anglerischen Qualitäten liegen, andererseits kann es auch an einer geringen Besatzmenge für Forellen liegen, da ja bekanntlich Zuchtstöre einen Haufen Geld für den Besitzer kosten. Ich habe mal etwas davon gehört, dass der Preis pro cm Länge bei ca. 1 € liegen soll.

Mich würde interessieren, ob ihr an euren Gewässern das Gleiche beobachtet habt, da der Stör- und Welshype am Forellenteich ja erst in den letzten Jahren richtig ins Rollen gekommen ist. Wie steht ihr dem gegenüber, dass dort mit einer Tageskarte für vielleicht 20 oder 30 € mit einer guten Wahrscheinlichkeit Fisch gefangen werden können, für die andere Angler einen ganzen Jahresurlaub hergeben müssen. Ich hoffe, dass mein Ansatz soweit verständlich ist.

Viele Grüße
 
AW: "Forellenschwund" durch Stör- und Welsbesatz? Eure Erfahrungen...

MMMhhh, schade, dass es bisher noch keine Eintrag gab.

Würde mich echt sehr interessieren, was ihr von den Anlagen mit Mega-Stören, Welsen etc. haltet oder ob für den Großteil der Angler hier ein schöner Portionsforellenbestand wichtiger ist.....
 

kati48268

Well-Known Member
AW: "Forellenschwund" durch Stör- und Welsbesatz? Eure Erfahrungen...

Ich bin weder Fachmann und auch kein regelmässiger Puffgänger, ...also Forellenteichbesucher, meine ich. |rolleyes

Trotzdem mal meine Einschätzung:
natürlich verträgt jedes Gewässer nur eine bestimmte Menge Fische. Im Forellenteich besteht im Gegensatz zu normalen Gewässern nicht unbedingt Nahrungskonkurrenz.
Die Regionen des Wasserkörpers teilen sich die genannten 3 Arten auch sehr gut, weil jede eine andere Region bevorzugt und bei Normalgrössenbesatz ist keine der 3 Arten ein Jäger einer der anderen.

Somit wird dein verminderter Forellenfang wohl, wie vermutet, dadurch begründet sein, dass ein Teil des Forellenbesatzes durch Wels-/Störbesatz ersetzt wird.

Es gibt Forellenteiche, die einzelne Teiche unterschiedlich besetzen, wenn sie mehrere haben, also z.B. in einen Teich nur Forellen.

Ansonsten finde ich persönlich auch im Forellenpuff Artenvielfalt schlichtweg interessanter als ausschließlichen Forellenbesatz.
Aber das ist wohl eine rein individuelle Geschmacksfrage.

Wenn die kommerziellen Betreiber vorwiegend Mischbesatz anbieten, dann wohl weil die meisten Kunden dies so wollen, ansonsten würden sie sich dieses kostenintensivere Vergnügen sparen.
 
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